Usprünglich als Filmmusik komponiert - für den Konzertsaal in Form einer siebenteiligen Kantate bearbeitet zunächst erfolgreich gegen den Mongoleneinfall verteidigt und den Angriff der Schweden in einer Schlacht auf der Newa abgewehrt. Das hatte ihm den Heldennamen „Newski“ eingetragen. Nun drohte neues Unheil: Papst Innozenz IV. rief die Ritter des Deutschen Ordens, Verbündete der liv ländischen Schwertbrüder, auf, das orthodoxe Rußland in die katholische Kirche zurückzuführen und wieder an das Papsttum zu binden. Und wie der wurde Alexander um Hilfe angefleht und zu den Waffen gerufen. Er schlug das Ritterheer in I einer alles entscheidenden Schlacht auf dem ver- 1 eisten Peipussee am 5. April 1242. Dieses Ereignis ging in die Geschichtsbücher ein und machte den legendären Helden zum Symbol für die erfolgrei che Verteidigung der russischen Heimat gegen al le Aggressionsgelüste fremder Mächte. Schon bald nach seinem Tode wurde er von der russisch orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Der Film, dessen Premiere am I. Dezember 1938 stattfand, wurde in der Sowjetunion ein voller Erfolg und ließ patriotische Herzen höher schla gen. Noch bevor Deutschland ein Jahr später den | Zweiten Weltkrieg begann, erklangen auf den Leinwänden der sowjetischen Kinos die propheti schen Worte Alexander Newskis: „Wer mit dem Schwert zu uns kommt, wird durch das Schwert vernichtet werden!“ Eisenstein und sein Haupt darsteller, Nikolai Tscherkassow, erhielten den Leninorden. Prokofjews Arbeit fand rühmende Erwähnung. Das Schicksal des Films spielte in der ' wechselvollen Geschichte der deutsch-sowjeti schen Beziehungen ein eigene Rolle. „Seine Botschaft, explizit antideutsch, jeden Menschen, Mann, Frau oder Kind, darauf vorzubereiten, ei nem möglichen kommenden Krieg mit optimisti schen Gefühlen entgegenzusehen', mußte zur Peinlichkeit, ja zur Belastung werden, als im August 1939 das stalinsche Rußland seinen Nichtangriffspakt mit dem nazistischen Deutsch land schloß. Um so mehr wuchs freilich dann der Wert dieses Appells nach Hitlers Vertragsbruch