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VagesselcliiMs. Deutschland. Berlin, 10. Frbr. (Ein neuer Spion «gefall in Spandau?) Siner BlSttermeldung zufolge wurde in Spandau ein Zeugoffizter, der zur dortigen Munitions fabrik kommandiert war, als er seinen Urlaub antreten wollte, verhaftet. Bei der Revision soll sich das Fehlen wichtiger Konstruktionsteile herausgestellt haben, die im Interesse der Landesverteidigung geheim gehalten werden. Man macht den Offizier für den Verlust verantwortlich. Ueber den Vorfall wird strenge» Stillschweigen bewahrt. England. London, 10. Febr. (von den englischen St tmmre^tlerinnen.) Suffragetten zertrüm« werten heute eine Anzahl Fenster in den vornehmen Klub» und Polat» in Pall Mall und Westend, darunter im Palai» des Prinzen Christian von Schleswig-Holstein. Zwei Frauen wurden dabei auf frischer Tat betroffen und verhaftet. — Di« Telegraphenlettungen zwischen Glasgow und London sind durchschnitten worden. Die Unterbrechung de» gesamten Verkehr» zwischen den beiden Handelszentren dauerte mehrere Stunden. Die Untersuchung ergab, daß auch die unter dem Erdboden liegenden Leitungen nicht arbeiteten. Dle Etnschaltapparate, die mit der unterirdischen Telegraphenleitung in Verbindung stehen, waren böswillig vernichtet und die Luftleitung mit Scheren zerschnitten worden. SS herrscht kaum ein Zweifel, daß auch diese» Zerstörungswerk von Anhängerinnen de» Frauenstimmrechts ausgeführt worden ist. zum Leichenbegängnis des König» Friedrich begriffene .Prinz Georg Wilhelm zugleich mit seinem Kammerdiener «inen schrecklichen Tod fand, beugte auch de» Vater» karren Sinn. In Begleitung seine» Schwager», de» Prinzen Max von Baden, traf am S1. März Prinz Ernst August in Potsdam ein, um dem Kaiser für seine Teil nahme ap dem Trauerfall im Welfenhause und für die dem Toten erwiesenen Ehren zu danken. Bon Berlin au» fuhr der Welfenprinz nach Friesack und dem Schweriner Hof, Auch im Oktober 1912, bet der Taufe de» Herzog» Christian Ludwig in Schwerin, de» zweiten Kinde» des großherzoglichen Paare», wurden besondere Höflichkeit»- formen im Verkehr der Häuser Hohenzollern und Cumber land beobachtet. Prinz Ernst August von Cumberland ist am 17. No vember 1887 in Penzing geboren, steht also im 26. Lebensjahre. Nach dem Tode seine» im vorigen Jahre bei Friesack durch den Automobtlunfall verunglückten älteren Bruders Georg Wilhelm ist er der einzige Sohn de» Herzogs von Cumberland. Der Prinz, der als eine offene, sympathische Natur gerühmt wird, erfuhr eine vorzügliche Schulbildung im elterlichen Hause in Gmunden, machte dann mehrere Reisen, zumal nach Asien und Afrika, und trat dann, wie schon erwähnt, al« Oberleutnant in das erste bayerische Schwere Reiterregiment in München ein. In München erfreut sich der junge Prinz allgemeiner Beliebtheit. Prinzessin Victoria Luise von Preußen, die einzige Tochter de» Kaiserpaar», wurde am 13. September 1892 in Potsdam geboren, ist also ungefähr fünf Jahre jünger al» Prinz Ernst August. Bestrebungen der Bodenreform angeschloffen. De« früher schon bestehenden acht Ortsgruppen haben sich im Berichts jahre zwei weitere angeschlossen, Aue und Pirna. Jahre»- wie auch Kassenbericht zeigten nur Erfreuliches. Hierauf, wurde in den Borstand de- Landesverbands Hr. Oberpost» , asfistent Eisentraut, der Vorsitzende der neugegründete» Ortsgruppe Aue zugewählt. Sehr interessant waren die, Berichte der einzelnen Ortsgruppen. Schießlich wurde ein Antrag der Ortsgruppe Chemnitz angenommen: 1. zu beraten, wie Mittel für eine erfolgreiche Werbetätigkeit gewonnen werden können - 2. die Hauptversammlung wolle die Geschäftsstelle mit der Ausarbeitung von Grundsätze« für die Werbetätigkeit in Sachsen betrauen- 3. der Jahres bericht möge künftig vier Wochen vor der Hauptversamm lung den Ortsgruppen im Auszug zugestellt werden- 4. «» möchten Sitzungen de» Gesamtvorstandes öfter und mit wechselndem Tagungsorte anberaumt werden. Mit einem Schlußwort de» Hrn. Wirk!. Geh. Rat Dr. D. Waenting endete die Tagung. —Einen Mordanschlag unternahm am Sonn abends abendUn Königsbrück der 17 Jahre alte frühere Für- sorgezögltng und jetzige Töpferlehrling Han» Lichtenberg an seinem Meister Töpfermeister Otto Brückner. Nach dem die Gesellen die Arbeitsstätte verlassen hatten, arbei-! tete der Meister noch mlt L. Plötzlich schlug dieser dem, Meister hinterrücks mit einer Tonhacke auf den Kopf. Al» der Meister getroffen zurücktaumelte, holte L. zum zweiten Schlage aus, der aber nur die Schulter traf. De< Ueberfallene ergriff hierauf Hilfe rufend die Flucht. L.> drängte ihn aber mit aller Gewalt dem Brennofen zu. Der Meister wehrte sich mit aller Kraft In wieder Hast floh der Bursche. Am nächsten Tage wurde er verhaftet. § Fichtenberg war ein eifriger Leser von Schundliteratur. . — Der Raubmörder Petzoldt, der am Sonnabend vom Jugendgericht in Planen zu 15 Jahren Gefängnis ver-, urteilt wurde, wird seine Strafe in der Gefangenanstalt/ Bautzen verbüßen müssen, wohin er, sobald sein Vater al» gesetzlicher Vertreter auf Rechtsmittel verzichtet hat/ übergeführt werden wird. Petzoldt wird bis zur Vollen dung de» 18. Lebensjahres in der Abteilung für Jugend- ' ltche untergebracht und später in dle Abteilung für Cr< wachsen« gebracht werden. verllirbo UngeleganbeUen. Schneeberg, 11. Febr. In der gestern abend in Siegels Restaurant abgehaltenen Hauptversammlung de» hiesigen ErzgebtrgSzweigvereinS wurde an Stelle des Hrn. Gewerbezetchenschuldirektor Lorenz, der eine Wiederwahl ablehnte, Hr. Ratsförster Hebmann als Vorsitzender gewählt. Als stellvertr. Vorsitzender wurde! Hr. Oberjustizrat Dr. Gilbert gewählt. Ferner wurde, al» Kassierer Hr. Bürgerschullehrer Israel an Stelle) de» eine Wiederwahl ablehnenden Hrn. Bürgerschullehrer» Tautenhahn und letzterer al» Schriftführer gewählt? Der bisherige Schriftführer Hr. Prokurist Hentsch es! bat, von seiner Wiederwahl abzusehen. ' Schneeberg, 11. Febr. In der 449. Sitzung de» Wissenschaftlichen Vereins, die im Kgl Seminar stattfand, sprach Hr. Seminarlehrer Dr. Debar über- das Thema: „Der Kautschuk und seine Synthese." Er führte aus: Der natürliche Kautschuk ist ein Produkt der! heißen Zone. Als Wild- oder Plantagenkautschuk kommt er in den Handel. 73 000 1 beträgt zur Zett der Weltkonsum.' Das entspricht dem Wert von 1 Milliarde Mark. Dl«! „Synthese" stellt den natürlichen Kautschuk in der Retorte > des Chemikers aus Isopren dar, einem Stoff, der au» ' Steinkohlenteer und zahlreichen anderen Kohlenwasserstoffen gewonnen werden kann. Die Synthese gelang zuerst 2 deutschen Forschern: Geheimrat Harries in Kiel und Dr.! Fritz Hofmann von den Elberfelder Farbwerken, die, un abhängig voneinander, nahezu gleichzeitig 1909 das Problem > in verschiedener Weise lösten. Der synthetische Kautschuk kann zur Zett noch nicht mit dem natürlichen konkurrieren, weil er sich etwa doppelt so teuer stellt. Sollte sich, wa» die Ueberzeugung vieler Sachkenner ist, durch deutsche Forscherarbett eine billigere Herstellung auffinden lassen, so würde damit der deutschen Volkswirtschaft ein jährlicher Gewinn von mehr als 1 Milliarde Mark gesichert werden. Schneeberg, 10. Febr. Der Ortsausschuß für nationale Jugendpflege hielt im Georgi'» Restaurant (Siegel) seine Generalversammlung ab. Der Vorsitzende der Abteilung für Getstespflege, Hr. Pastor Helm, erstattete ausführlichen Bericht über die bisherige Tätigkeit in dieser Abteilung. Da» seit Mitte November im Straubehau» eingerichtete Jugendheim erfreut sich fortgesetzt eines guten Besuchs. Den jungen Leuten ist, Gelegenheit geboten, am Montag, Mittwoch und Sonn-' abend sich im Heim aufzuhalten. Es liegen Tageszeitungen! und Zeitschriften aus. Durch Spenden ist auch eine Bücherei im Entstehen begriffen. Verschiedene Spiele geben Gelegenheit zum anregenden Zeitvertreib. Eines ebenso guten Besuch» erfreut sich der an jedem Mittwoch im Heim stattfindende Scenographtekursu», der vom hiesige« Stenographenverein unentgeltlich geleitet wird. Die jungen Leute können sich ohne erhebliche Aufwendungen in der Kunst der Kurzschrift ausbilden. Nach den bisherigen Er- folgen stehe zu erwarten, daß die Einrichtungen und die Arbeit de» Ortsausschusses auch ferner unter der Jugend fortgesetzt neue Anhänger finden werde. ES sollen zwei: Blechplakate in der Bürgerschule und am Straubehau» angebracht werden, die auf da» Schneeberger Jugendheim Hinweisen. Hierauf erstattete Hr. Bürgerschullehrer Paul, der Leiter der Abteilung für Körperpflege, Bericht über da» bisher Geschehene. Da infolge der rauhen Jahreszeit Sport und Spiele im Freien unterbleiben müssen, der Wintersport infolge Ausbleiben« des Schnee» nicht au»- geführt werden kann, konnte in dieser Abteilung bisher noch wenig getan werden. Die Schwtmmabende, die der hiesige Schwimmverein bietet, sind so zahlreich besucht, daß rtegenwetse geschwommen werden muß. E» wurde beschlösse«, für da» Frühjahr Vptelgeräte anzuschaffen. Es wird ein Vom Kriegsschauplätze. Die Sendung deS Prinzen Hohenlohe. Vom Kriegsschauplätze liegen auch heute keine Nach richten vor, die besonderes Interesse etnzuflößen vermögen. Hervorzuheben ist, daß die Verluste der Montenegriner bei den dreitägigen erbitterten Kämpfen um die Einnahme de» Bardaujolt sich nach einer Meldung au» Cetinje auf etwa 2500 Tote und Verwundete belaufen. Auf Selten der Türken sind etwa 4000 Mann ge fallen. Auf dem Tarabosch und bet Brditza wütet der Kampf seit drei Tagen- obwohl die montenegrinischen Truppen gegen Befestigungen zu kämpfen haben, die mit starken Drahtzäunen umgeben sind, rücken sie doch schrittweise mit Erfolg vor. Mehrere Verschanzungen sind genommen, die betderseitigenVerlustesind sehr empfind lich, doch sind die genauen Verlustziffern mit Rücksicht darauf, daß die erbitterten Kämpfe noch fortdauern, noch nicht festgestellt worden. Prinz Hohenlohe ist am gestrigen Montag früh in Wien wieder eingetroffen. Sofort nach Ankunft des Zuge» hatte de« Prinz «in telephonische» Gespräch mit fsetnem Schwiegervater, dem Erzherzog Friedrich. Dann fuhr der Prinz in sein Palai», wo er unmittelbar darauf den Besuch seine» HauSarzte» empfing. Nach der ärztlichen Konsultation verlautete, Prinz Hohenlohe dürfe zwei Tage lang da» Bett nicht verlassen. Erzherzog Friedrich war nach dem telephonischen Gespräch mit dem Prinzen nach Schönbrunn zum Kaiser gefahren - von dort zurückgekehrt, fuhr er zu seinem Schwiegersohn. An maßgebender Stelle in Wien wird erklärt, daß die Meldungen ausländischer Blätter, der Prinz Hohenlohe sei in Petersburg schlecht ausgenommen worden, nicht in, geringsten der Wahrheit entsprechen. Der Prinz sei vielmehr auf da» liebenswürdigste empfangen worden und man erhofft von diesem Schrtte des Kaisers Franz Josef ein gutes Ergebnis. Ma« wisse, daß der Zar absolut für den Frieden mit den beiden mitteleuropäischen Katsermächte« sei, und zwar nicht zuletzt unter dem Einflüsse seiner Gemahlin, der bei dem herzlichen und innigen Eheleben des Kaiserpaars sehr groß sei. Demgegenüber hätte die Zarinmutter ihren Einfluß nie so recht geltend machen können, am wenigsten in der letzten Zeit, wo sie krank darniederlag. Richtig sei, daß Rußland gewaltig gerüstet und an seine westlichen Grenzen etwa 700000 Mann geschoben habe. Die Kavallerie massen setzen sich dort vorwiegend au» Uralkosaken zu sammen. Aber man glaubt trotzdem nicht, daß sich diese Mobilmachung gegen Oesterreich-Ungarn richtet, sondern meint, daß sich Rußland auf ein kriegerisches Vorgehen gegen die Türkei vorberette. Außerdem glaubt man in Wien guten Grund zu der Annahme zu haben, daß man in den maßgebenden Kreisen Petersburg» den Ausbruch von Unruhen in Polen und eine Revolution im Innern Rußlands befürchtet, wo es schon seit einiger Zeit wieder recht bedenklich gärt. Weiter wird un» gedrahtet: Parts, 11. Febr. Aus Cetinje wird gemeldet, daß in dem dreitägigen Kampfe bet Skutari 126 montenegrinische Offiziere getötet oder verwundet wurden. Unter den Toten befinden sich 2 Vettern der Königin, unter den Verwundeten einer ihrer Brüder. Kus Sacblea. Dresden, 10. Fevr. Se. Majestät de« König erteilte gestern Audienzen und empfing hierauf den Prinzen Heinrich X^V. Reuß j. Linie. Heute vormittag nahm ver König die Vorträqe der Herren Staatsminister sowie deS Kabinett». Sekretärs entgegen und erteilte um 12'/. Uhr dem italienischen Gesandten Minister Pansa zur Ueber- reichung seine» Abberufuagsschreiben» in Anwesenheit de» Minister» der'auSwartigen Angelegenheiten, StaatSmtnister Grafen Vitzthum v. Eckstädt, Exzellenz, eine feierliche Audienz. Anschließend fand König!. FrühstückStafel statt, zu der an die genannten beiden Herren Einladungen ergangen waren. Hierauf wurde der Gesandte auch von dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg und der Prinzessin Mathilde empfangen. Leipzig, 10. Febr. Se. Majestät der König wird am 3. Mai der Eröffnung der Inter nationalen Baufachausstellung Leipzig 1913 beiwohnen. — Ein aufsehenerregender Preßprozeß mit politischem Hintergründe beschäftigte am gestrigen Montag da» Kriegsgericht der I. Division Nr. 23. Am 15. Juli 1912 brachte da» in Leipzig erscheinende „Vaterland" einen Artikel unter der Ueberschrift: „Der Leipziger Lehrerverein gegen die Bezirksschulinspektion Leipzig". Den direkten Anlaß des sehr scharf gehaltenen Artikels bildete eine in öffentlicher Versammlung gefaßte Resolution des Leipziger Lehrervereins, in welcher dem zurückgrtretenen Vorsitzenden, Lehrer Bär, das vollste Ver trauen ausgesprochen wurde. Bähr war in seiner Eigen schaft als Vorsitzender zweimal von feiten der Beztrksschul. inspektion disziplinarisch bestraft worden und hatte sein Amt niedergelegt, um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. Da» in diesem Religionskampfe auf der Seite der Bezirksschulinspektion stehende „Vaterland" nahm in dem unter Anklage stehenden Artikel Stellung gegen die Lehrerschaft, nannte die Resolution eine öffentliche Brü», kterung der Schultnspektion und führte weiter au», daß sich Beamte den Anordnungen der vorgesetzten Behörden bedingungslos zu fügen hätte«. Dem Leipziger Lehrer- verein, der neue Bahnen wandle, sei es Vorbehalten ge wesen, von der bisherigen guten Sitte abzuweichen. Zum Schluß wurde die Behörde aufgeforoert, einen Verein, der öffentlich solche Kritik an seiner vorgesetzten Behörde übe, nicht zu dulden. Der Leipziger Lehrerverein stellte darauf Strafantrag gegen den verantwortlichen Redakteur des „Vaterland", Major z. D. Han» Meister. Die Ange, legenheit ist von der Leipziger Gerichtsbehörde al» unzu ständig abgewiesen worden, worauf sich da» Kriegsgericht damit beschäftigen mußte. Der öffentliche Ankläger bean tragte 10 Mark Geldstrafe, da» Gericht erkannte aber auf Freisprechung des angeklagten Redakteurs. Der Artikel sei aus dem erregten Kampfe um das Volksschulgesetz hervor, gegangen. Der Kampf um das Volksschulgesetz habe sich überhaupt in schärfsten, von den normalen abweichenden Formen bewegt. Da» müsse berücksichtigt werden, und daher könne eine absichtliche Beleidigung nicht aus dem Artikel herauSgelese» werden. Ler auf die betr. Lehrerschaft an gewendete Ausdruck „Sorte" sei zwar sehr scharf, aber das Gericht müsse dem Angeklagten Glauben schenken, daß er in dem erregten Kampfe das Bewußtsein einer Beleidigung nicht gehabt habe. — Die zentralen T a ri f v e r h a n d - lungen im deutschen Schnetdergewerbe haben am gestrigen Montag in «Dresden ihren Anfang ge nommen. Nachdem die vertragsmäßig vorgesehenen lokalen Einigungsversuche in 45 Orten Deutschlands ergebnislos verlaufen waren, sind jetzt die Hauptvorstände der vertrag schließenden Parteien unter dem Vorsitze eines unpartei- ischen Kollegiums, bestehend au» den Herren Dr. Prenner- München, Dr. v. Schulz.Berlin und Dr. Hiller-Frank, furt a. M., zu einem Schlichtungsversuche in Dresden zu sammengetreten. Vor Ende dieser Woche dürfte auf den Abschluß deS EinigungungSversuches kaum zu rechnen sein. — Der Landesverband Königreich Sachsen des Bundes deutscher Bodenreformer H elt am Sonntag unter zahlreicher Beteiligung in Chemnitz seine Hauptversammlung ab. Die Tagung begann mit einer großen öffentlichen Versammlung im Handwerker- vereinShau», welche mit einer Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden, Wirk!. Geh. Rat Dr. D. Waenting. Dresden eingeleitet wurde. Geh. AdmtralitätSrat Dr. Schrameier.Berlin, der sich durch seine Mitwirkung bet de« Kolonisierung unserer ostasiatischen Kolonie Kiaut- schau einen Namen gemacht hat, hielt sodann «inen mit sehr lebhaften Beifall aufgenommenen Vortrag über Bodenreform in Staat und Gemeinde. An den Vortrag schloß sich - eine anregende Debatte an. Nach Schluß der öffentlichen Versammlung fand im Carola- Hotel zunächst gemeinsame Tafel und dann eine Mit- gltedervcrsammlung statt. Zunächst erstattete der Generalsekretär de» Landesverband», Döhring, den Jahres- und Kassenbericht. Seit Gründung des Landesverbands vor nunmehr neun Jahren hat dieser seine Mitglteoerzahl um rund 1000 erhöht, wobei zu bemerken ist, daß kor porative Mitglieder nur je al» einzige» Mitglied berechnet find. Besonder» hat sich die sächsische Lehrerschaft den