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Fo«ft- Mtd Semelndewege sein — verkehrenden Last« imd Frachtfuhrwerken mutz der Erschlag der Radfelgen (d. h. der auf di, Felgen gelegte MetallreifZ -et «ine» Ladegewicht ») bl» 2000 L« mindesten» 7 ow, d) von 2000 k« bi» zu 4000 Lx mindesten» 10 am breit sein. II. Mehr al» 4000 kg dürfen nicht geladen werden. Für unteilbare größere Lasten ist rechtzeitig und zwar mindesten» 3 Tage vor de« Lran»port die Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannfchaft etnzuholen. III. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Anordnungen werde« an dem Eigentümer de» Fuhrwerk», an demjenigen, für dessen Crwerb-geschäft oder in dessen Auftrag es in Dienst gestellt worden ist, und an dem lveschirrführer nach 8 366 Ziffer 10 de» Reichsstrafgesetzbuch» mit Geldstrafe bi» zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 14 Tagen bestraft. Aue. Kaufmannsgericht. Für den Stadtbezirk Aue soll ein Kaufmannsgericht errichtet werden, da» seine i Tätigkeit am 1. Mat 1913 beginnt. Da» Ort-gesetz^ierüber ist oberbehvrtNch genehmigt worden, -» tritt sofort Kraft und liegt zu jedermann» Einsicht im Stadthaus« — Zimmer 18 — öffentlich ar Au», am »2. Februar 1918. Dor Rat de» Stadt — Polizetabtetlung. vr. Kretzschmar, Bürgermeister. In Verlust geraten ist da» von der Lößnitzer Sparkasse ,uf Lina verehel. Schettler in Beutha ausgestellte Sparkassen buch Rr. 19433. Nach 8 20 de» hiesigen Sparkaffenregulativ» wird der etwaige Inhaber biese» Buche» hiermit aufgefordert, sein« Ansprüche daran bet deren Verlust binnen dre Monaten vom BrkanntmachungStage an hier anzumelden. > Lötznitz, den 21. Februar 1913. Der Sparkassen-AnSschnsi. kür ILmndan, 6ie Ostern 1913 sick 6er in 6!«! VI. Leminsrkissse unterrieken vollen, sin6 in 6er 1a Klesse 6er Leminarsokuls^ nock einige ?IStze tret, ^nmeläungen nimmt Herr Obsrlskrer vr. ^rteäriod, kingstrske 2601. entgegen. iSvdneodvrg, 6en 23. kedrusr 1913. I. V. krokessor Lie»». Der Balkankrieg. Da» Bombardement von Adrtanopel. — Die Itürktschen Verluste. — Die Archtpeltnseln. — Die Kriegsentschädigung. — Die bulgarisch-rumänische Streitfrage. — Oesterreich-Ungarn und Rußland. Nach dem offiziellen türkischen Kriegsbericht ist da» Bombardement von Adrianopel fortgesetzt worden. An der Ostfront fand et» Artilleriekampf statt. Bor Bulair sind keine Veränderungen eingetreten. Der Großwesir hat an die fremden Kolonien in Adrtanopel Depeschen gerichtet, in denen er ihnen für ihre Haltung dankt. Da durch, daß sie vorgezogen hätte«, die Stadt nicht zu ver lassen und in der neutrale« Zone zu verbleiben, hätten sie ein Zeugnt» menschlicher Solidarität abgelegt und e» vermieden, durch ihren Auszug einen schlechten Eindruck bet der einheimischen Bevölkerung hervorzurufen. Nach türkischen Angaben übersteigen die türkische« Verluste in den bisherigen Kämpfen seit Wiederaufnahme der Feindseligkeiten kaum 1500 Man«. Die Zahl der in Konstantinopel in Pflege befindlichen Verwundeten über steigt nicht 500. Die anderen Verwundeten befinden sich in Gallipoli und in den Dardanellen in Pflege, wo die Schulen in Ambulanzen umgewandelt worden sind. Der türkische Rote Halbmond beschloß, 50000 Pfund für die Pflege der Verwundeten und weitere 50 000 Pfund für die Unterstützung der mohammedanischen Flüchtlinge au»- zusetzen. > Infolge der von den Militärbehörden in den Pro- Hinzen vorgenommenen Requisitionen von Waren, die fremden Untertanen gehören, überreichten die Botschafter der Pforte eine identische Note, in der sie zur An wendung de» RequtsitionSgesetze» formelle Vorbehalte machen und erklären, Requisitionen könnten «ur geduldet werden, wenn ein Konsulatsvertreter zwecks Abschätzung der requirierten Gegenstände zugezogen und wenn der Wert dieser Gegenstände bar oder durch Wechsel auf die Ottomanbank bezahlt werde. Der ttaltentscheBotschaftSrat Aldorandi MareScottt istinaußerordentltcherMtssio« in Konstantinopel etngetroffen. ES heißt, er überbringe Instruktionen über gewisse Unterhandlungen zwischen der Pforte und der italienischen Regierung wegen der Archipel- in sein. - Da» bulgarische Finanzministerium veröffentlicht ein Exposö betreffend die Zahlung einer Kriegsent schädigung seitens der Türkei an die kriegführenden Balkanstaaten, die erklärt haben, daß sie einen Teil der ottomanischen Staatsschuld übernehmen. In dem Exposä wird die Verantwortung für den Krieg und da» Scheitern der Friedensverhandlungen der Pforte zugeschrieben und weiter gesagt: Die Verbündeten bestehen nicht auf einer unverzüglichen Bezahlung der Kriegsentschädigung. Diese wird durch die in den Staatsschatz fließenden Einnahmen- Überschüsse der ottomanischen Staatsschuld gewährleistet werden müssen. Die Dette publique wird auf diese Weise die Regelung der Verpflichtungen zwischen der Türket und den Verbündeten vermitteln. Erforderlichenfalls werden die Verbündeten darauf bestehen, daß die Dette publique neue Garantien erhält. Die Bezahlung einer Kriegsentschädig ung, schließt das Exposä, ist eine wesentliche Bedingung für den Abschluß de» Friedens. Die Vertreter der Großmächte unternahmen einen Schritt beim bulgarischen Ministerpräsidenten und Minister des Aeußern Geschow, dem sie den dringenden Rat erteilten, die Lösung der bulgarisch-rumäni schen Streitfrage der Entscheidung der sechs Groß mächte zu unterwerfen. Ministerpräsident Geschow erwi derte, er werde darüber dem Mtnisterrate berichten und sodann die Antwort Mitteilen. Die bulgarische Regierung hat den Vertretern der Mächte zur Kenntnis gebracht, daß sie dem türkischen Beschlusse, eine neutrale Zone in Karagatsch für die Fremdenkolonien von Adrianopel zu schaffen, ntcht zu- stimmen könne und man in dieser Frage an der von der Pforte selbst vorgeschlagenen ursprünglichen Lösung festhalte, wonach die Fremde« die türkische Linie verlassen dürfen. Diese Lösung sei übrigen» mensch licher, da sie alle Gefahren auSschließe, die au» Epidemien, Hungersnot und den Unbilden der Zeit entstehen könnten. In der Wiener Presse finden die Konflikt»- .Mrsachen zwischen Rußland und Oester reich immer noch eifrige Erörterung. Eine Czenstochauer Meldung des Oigan» des österreichischen Thronfolger», der Wiener „Reichspost", besagt über Rußlands KriegSvorberettungen: Am 30. Januar wurde für den Fall eine» deutsch-österreichischen Angriff» in Russisch-Polen eine Anweisung für die Grenzgarnisonen ««»gegeben. Die »«mittelbar an der Crenze stehenden Truppen haben vor dem Gegner in eine zweite Linie zurückzugehen, wo sie von den Reserven auf- (genommen werden.. Dies« Linie bildet einen Bogen van Kielce nach Czenstochau. An der Verteidigung dieser Linie sollen der Instruktion gemäß folgende Truppen teil nehmen : 7 Regimenter Infanterie, 5 Regimenter Kavallerie, eine Artillerie-Brigade und eine reitende Abteilung. (Jnfanterie-Regtmenter 5 und 6, stationiert in Kielce, Jäger-Regtmenter 7 und 8 in Czenstochau und Petrikau, Ulanen 16 und Dragoner 43 in Ptnczow, Husaren 14 in Czenstochau, Kosaken 11 und 14 in Miechow und Bendzin, eine reitende Abteilung in Czenstochau, in Reserve: Infanterie-Regimenter 9 und 41, Jäger-Regt. 9 und die 12. Artillerie-Brigade.) Al» Kommandant des ganzen Verteidigung«abschnitt» ist unter der Oberleitung des General» Rennenkampf Generalleutnant Galkin bestimmt, der da» Terrain genau kennt, da er von 1903 bi» 1906 dem Generalstab in Czenstochau angehörte und in letzter Zett al» SekttonSchef im Kriegsministerium fungierte. Unter ihm führe» der frühere Kommandeur der 7. Jäger in Czenstochau, bisherige Generalstabschef in Wilna, General Bierdtajra, und der Kommandeur der 14. Kav.. Division in Czenstochau General Baumgarten. Am 18. forderte da» Gouvernement in Petrikau alle seine Beamten zur umgehenden Meldung auf, wohin sie sich im Falle des Ausbruch» eines Kriegs begeben wollten. Wenn sie in das Innere de» Reich» übersiedeln wollen, erhalten sie kostenlose Fahrt für sich und ihr« Familien. Diese Maßnahmen Rußland» fallen in die Zett der Entsendung des Prinzen Hohenlohe nach Petersburg. Der Korrespondent der „Daily Mail" in Triest meldet, er habe au» guter Quelle erfahren, daß die Zahl der von der habsburgischen Monarchie bisher mobil ge machten Truppen, die an den Grenzen Ruß- land» und Serbien» stehen, nicht weniger al» 860000 Mann betrage. In Besprechung der Lage sagt da» Neue Wiener Tagblatt: I« Momenten, in welchen Oesterreich-Ungarn da» Ziel ungerechtester Angriffe war, sahen wir unsern deutschen Alliierten treu an unserer Seite. Nicht einen einzigen Augenblick hat uns Deutschland tn diesen schweren Tagen eine Superiorität fühlen lassen, sondern immer nur das Bild eine» mächtigen und star- ken Freundes geboten, auf den man mit Sicherheit rech nen kann. Aus diesem Gefühl heraus kann man ntcht anders, als jenen feindseligen Elementen tn ganz Europa entgegentreten, die alles, was nur irgendwo in einem Staate geschieht, al» gegen Deutschland gerichtet ausgeben möchten. Zum Glück für die Welt ist aber Deutschland so stark, daß alle Feindseligkeiten an dem deutschen Kraft- bewußtsein scheitern müssen, und daß also Deutschland seine Ruhe und Würde tn Ehren bewahren kann. Die europäischen Unruhestifter werden vielleicht noch erkennen, wie nutzlos e» ist, sich da» Deutsche Reich zur Zielscheibe aller möglichen Machinationen zu wählen, und es ist ganz vergeblich, Deutschland so hinstellen zu wollen, als ob es immer nur die ganze Welt bedrohen wollte, während es un zweifelhaft erwiesen ist, daß Deutschlend seit 42 Jahren selbst dort, wo seine Interessen sehr stark in Mitleidenschaft ge zogen worden waren, den Weg des Friedens gewählt hat, solange e» mit seiner Würde und mit seiner Ehre nur zu vereinen war. Und gewiß ist auch jetzt, daß die große Ruhe, welche Deutschland bewahrt, ihren Ursprung ntcht in einem Gefühl irgend einer Besorgnis hat, sondern einzig im Gefühl seiner reellen Kraft, welche jeder an sich zu spüren bekäme, der es wagen würde, vom Spiele mit spitzen Worten zur Tat überzugehen. Das wissen wir hier in Oesterreich-Ungarn, und darum trägt dies auch zur Stärkung unseres Kraft» und SicherheitsgefühlS bei, weil es uns bekannt ist, daß man mit papternen Hieben und rednerischen Ausfällen dort ntcht aufkommt, wo das Wort gilt: Wir wünschen den Frieden und gehen gegen niemand loS) wenn sich aber jemand an u«S vergreifen wollte, dann wird er schon sehen, wohin er kommt. Die Wirren in Mexiko. Der frühere Präsident Madero und der frühere Vizepräsident Juarez wurden «ach einer Meldung auS Mexiko am gestrige« Sonntag erschösse«, als man bei ihrer Ueberführung nach dem Gefängnis de« Versuch machte, sie zu befreien. Bon den An greifern wurden bei dem Kugelwechsel zwei Mann erschossen. Ueber den Tod Madero» und Juarez' äußert« sich Huerta folgendermaßen: Um Mitternacht griff eine Schar von 50 Manu die au» 100 Rurale» bestehende Eskorte der Gefangenen an. Diesen wurde befohlen, die Wagen zu verlassen, worauf st« von einer Wache von 30 Mann umgeben wurden, während die übrigen Rurale» da» Feuer erwiderten. Der Kampf dauerte 20 Minuten. Nach seiner Beendigung wurden Madero, Juarez, zwei Rurale» und «in Bürger tot aufgefunden. Die «»greif«, ergriff«» di« Flucht, Auch ein Deutscher ist dem Unruhen zum Opfer ge fallen. Aus New Bork wird darüber berichtet: Ein Deutschernamen» Felix Sommerfeld, der Chef de» Geheimdienste» de» bisherigen Präsidenten Madero ist er schossen worden. Die Tat wird mit der Behauptung begründet, daß er sich zur Spionage hergegeben habe. In zehn Staaten, so wird au» Mexiko-City gemeldet, ist die Revolte ausgebrochen, gegen die Huerta mit eiserner Hand vorgeht. In Guerrero revoltiert General Figuerea mit 5- bi» 10,000 Mann. Wie au» Washington gemeldet wird, sind vier Regimenter Infanterie nach Galveston be ordert worden, um für den Auslandsdienst bereit zu sein. Zwei Divisionen Kavallerie werden gleichfalls nach Galveston beordert. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zu den Vorgängen: In Mexiko ist durch die Ereignisse der letzten Woche der Sturz der Regierung des Präsidenten Madero besiegelt worden. Seinem Nachfolger Huerta, dessen erstes Auftreten sich unter günstigeren Auspizien vollzog, be gegnet man mit dem Wunsche, daß es ihm gelingen möchte, seinem schwer geprüftem Lands den inneren Frieden wiederzugeben und geordnete Zustände herzustellen. Damit würde auch der Erwartung entsprochen, die von den mit Mexiko in freundlichen Beziehungen stehenden Mächte im Interesse ihrer dort lebenden Angehörigen gehegt wird. VagosgelkbiM«. Deutschland. Berlin, 23. Febr. (Kaiser Wilhelm a« de» österreichischen Admiral v. Montecuccoli.) Kaiser Wilhelm hat an den Admiral Grafen v. Montecuc coli, der am Sonnabend seinen 70. Geburtstag feierte, eine in herzlichen Worten gehaltene Glückwunschdrahtung gesandt. Berlin, 23. Febr. Zum Besuch de» dänischen KöntgSpaar» in Berlin schreibt/ die „Nordd. Allg. Ztg." u. a.: Dieser Besuch bekundet! erneut die Freundschaft, durch die seit dem Regierungs antritt Kaiser Wilhelms das Haus „Hohenzollern" mit! der dänischen Herrscherfamilte nunmehr in der dritten Generation verbunden ist. Wie sein Großvater Christian IX., dessen ehrwürdige KöntgSgestalt in Deutsch land unvergessen bleibt, wie sein Vater Friedrich VIII., an dessen erschütterndem Hinscheiden auf dentscher Erde im Mat v. I. unser Volk innigen Anteil nahm, ist König Christian X. von dem Wunsch erfüllt, gute Be ziehungen Dänemarks zum Deutschen Reich zu unterhalten und zu festigen, und diese Gesinnung wird von deutscher Sette aufrichtig erwidert. Berlin, 23. Febr. (Der neue deutsche Ge sandte in Brüssel.) Als Nachfolger des Hrn. v. Flotow zum dentschen Gesandten in Brüssel ist der Gesandte tn Sofia Hr. v. Below-Saleske ausersehen. Berlin, 23. Febr. (Heeres Vorlage und DeckungS Vorlage.) Die „Nordd. Allg. Ztg." ver öffentlicht die folgende amtliche Mitteilung: „Anderweitigen Erörterungen tn der Presse gegenüber können wir mit teilen, daß an allen maßgebenden Stellen Uebereinstim mung dahin besteht, daß die Mtlitärvorlage und die Vor lage über die Deckung der neuen Forderungen gleichzeitig dem Reichstage zugehen sollen." Berlin, 23. Febr. (Fltegerunfallverstcher- ung auS der Na tton a if l ugs p en de.) Die Natio- nalflugspende hat, wie verlautet, in der Unfallversicherung der deutschen Flieger einen Vertrag von weittragender Bedeutung abgeschlossen. Ein Konzern deutscher Ver sicherungsgesellschaften hat sich verpflichtet, für die außer gewöhnlich billige Prämie von 400 Mark jährlich den deutschen Fliegern im JnvaliditätSfalle eine Rente von 1600 Mark jährlich, und bet Unfällen, die eine vorüber gehende Arbeitsunfähigkeit verursachen, eine tägliche Ent schädigung von 5 Mark zu zahlen. Die Hälfte der er forderlichen Prämien wird von der Nationalflugspende bezahlt. Der Vertrag ist auf 5 Jahre geschloffen worden. Berlin, 23. Febr. Zum Studium de« HeereSetnrtchtung tn Japan gehen wieder- um zwei deutsche Oberleutnants WieSner und Wolpman«, die zu Hauptleuten befördert wurden, nach Tokio. Beide habe« sich beim großen Generalstab auf ihre Mi sion vorbereitet und sind de- Japanischen auch vollkommen mächtig. Fra«kfu«ta.M, 22. Febr, (Die Universität Frankfurt a. M.) H«ute ist bet dem früheren Ober bürgermeister Adtcke» ein Schreiben de» preußischen Kultus minister» eingetroffen, worin dieser im Einverständnis mit dem Finanzmiuister mitteilt, daß der Nachweis für die zur Universität erforderlichen Mittel in vollem Umfange al» erbracht anzusehen sei. Die Eröffnung der Universität findet voraussichtlich Anfang Oktober 1914 statt.