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Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten Diese Intonation versuchte er, in musikalische Strukturen zu bringen, melodische Linien zu entwickeln und durch für seine Zeit kühne, man meinte damals „ungeschlach te", Harmonien zu stützen. Die Oper wurde sein Metier. Nach ver schiedenen Versuchen arbeitete er an einem Werk, das ihm letztend lich Weltruhm einbrachte, anfangs aber viel Verdruß bereitete: „Boris Godunow". Auch hier instrumen tierte später Rimski-Korsakow, ein wirklicher Meister der Orchestrie rungskunst hinein. Erst in unserer Zeit besinnt man sich mancherorts wieder auf Mussorgskis Original und findet daran den ursprüngli chen Reiz. Mussorgski kompo nierte noch mehrere Opern nach historischen, auf seine Heimat be zogene Sujets. Manches blieb unvollendet. Er sprach nach dem Tode seiner Mutter (1865) immer wieder und späterhin immer mehr dem Alkohol zu, hatte mit psychi schen Problemen zu kämpfen. Er war unverheiratet, suchte Freund schaften, lebte immer wieder bei Freunden, mietete sich zeitweise auch bei Rimski-Korsakow ein. Niemals reiste er, wie es seine Komponistenkollegen gelegentlich taten, auch nicht zu Franz Liszt, dessen Musik er tief bewun derte. Im Februar 1881 erlitt der erst Einundvierzigjährige mehrere Schlaganfälle, an deren Folgen er schließlich im März starb. Mussorgskis Streben nach unver fälschter und unwiederholbarer Aussage machte ihn zum Feind der musikalischen Konvention. Traditio nelle Normierungen lehnte er ab und erschloß sich seine eigenen, zum Teil bestürzend neuen Aus drucksformen. Eine entsprechende Anerkennung ließ recht lange auf sich warten. Erst seine Entdeckung durch die musikalische Moderne (Debussy, Strawinsky, Janäcek) machte ihn auch einem breiteren Publikum - besonders im Ausland - bekannt. Das verschaffte ihm Gel tung als einem der originellsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Neben seinem „Boris Godunow" und vor allem auch seinen Lieder zyklen - zu nennen sind unbedingt die „Lieder und Tänze des Todes" (1875-77) - komponierte Mus sorgski einige Klavierwerke. Er selbst war ja ein geradezu begna deter Pianist. Aber sein einziges, wirklich bedeutendes Klavierwerk sollte der Zyklus Bilder einer Aus stellung werden. 1 874 besuchte er eine Gedächtnisausstellung seines verstorbenen Malerfreundes Viktor Hartmann (1842-1873). Das inspirierte ihn. In dieser romantisch geprägten Zeit war es durchaus nicht ungewöhnlich, Musik nach Bildern zu komponieren (und um gekehrt, Bilder nach Musikstücken zu malen). Mussorgski aber wollte seine persönlichen Eindrücke musi kalisch gestalten, seine Empfindun gen umsetzen. Es wäre ihm zu wenig gewesen, solche Bilder nur zu beschreiben bzw. komposi torisch nachzuzeichnen. Hartmann hatte auf seinen Reisen durch das westliche Ausland vielerlei Sujets