Avffüh ru ngsdauer: ca. 16 Minuten einzustreuen, andere Wege zu gehen, Über raschungen zu bereiten. Freund Mozart lernte schließlich von ihm und dankte ihm mit seinen „Haydn-Quartetten“. Mit Stolz konnte Haydn, inzwischen berühmt, geachtet und nach London eingeladen - von Mozart auf mögliche sprachliche Verständigungs schwierigkeiten im Ausland hingewiesen - antworten: „Meine Sprache versteht die ganze Welt.“ Haydn selbst numerierte seine Werke nicht, wie es später voller Selbstbewußtsein Beethoven tat. Das machten seinerzeit noch die Verleger, um die vielen, allerdings nur gedruckten Kompositionen besser identifi zieren zu können. Haydn gab seinen Sinfo nien auch keine beschreibenden Namen oder Titulierungen, obwohl wir deren viele kennen. Das wiederum sind meist spontan entstandene charakterisierende Kennzeich nungen aus Volkes Mund, die bestenfalls auf bestimmte Wesensmerkmale innerhalb einer Sinfonie oder eines einzelnen Satzes hinweisen mögen. Denken wir nur an die „Abschiedssinfonie“ oder die „Pauken schlagsinfonie“, „Die Uhr“ oder ähnliche Beinamen. Und so gehört für die Sinfonie Es-Dur der Begriff „Der Philosoph“ einfach dazu und bezieht sich ganz ohne Zweifel auf den langsamen Einleitungssatz, einen etwas ar chaisch wirkenden, figurierten Choral in einer bedächtig schreitenden, sinnenden Haltung, als denke der junge Mann über Fragen des Lebens nach. Heute trägt dieses Werk noch eine zusätzliche Nummer, wie sie von dem Musikforscher Anthony van Hoboken in seinem Haydn-Werkverzeichnis (Hobokenverzeichnis 1957/1971) festge schrieben worden ist: Hob. I: 22. Es handelt sich bei dieser Sinfonie Nr. 22