Nach einem zwischenzeitlichen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Lüttich ließ sich Franck als Klavier lehrer wieder in Paris nieder und war dort später als Organist an ver schiedenen Kirchen tätig. Trotz der Bewunderung, die sein Orgelspiel in Fachkreisen (u. a. bei Franz Liszt) hervorrief, war für ihn in dieser Zeit nur ein Leben in bescheidenen Ver hältnissen möglich, bis man ihn schließlich im Jahre 1 872 als Pro fessor an das Pariser Konservatori um berief, wo er nun als Nachfol ger seines einstigen Lehrers Fran- pois Benoist wirkte. Zu seinen Schü lern gehörte hier für kurze Zeit auch Claude Debussy. Am 8. November 1 890 starb Cesar Franck in Paris an den Folgen eines Unfalls. Sein umfangreiches kompositori sches Schaffen, das einen wichti gen Meilenstein in der neueren fran zösischen Musikgeschichte darstellt, ist von einer besonders intensiven Hinwendung zur Instrumentalmusik gekennzeichnet. Einflüsse der Ro mantik und Spätromantik, insbeson dere von Brahms, Liszt, Wagner und Berlioz, aber auch der franzö sischen und deutschen Musik des 18. Jahrhunderts (Rameau, Bach) wurden von seiner starken schöp ferischen Persönlichkeit verarbeitet, verschmolzen im Werk des bedeu tenden Komponisten in interessan ter Verbindung zu einer eigen geprägten Tonsprache. Jedoch fan den seine Kompositionen nur we nig Anerkennung und blieben dem Großteil des zeitgenössischen Pu blikums weitgehend unbekannt. Vincent d' Indy, sein bedeutendster Schüler, schilderte die äußere Er scheinung des Komponisten wie folgt: "Körperlich war Franck von kleiner Statur, er hatte eine entwik- kelte Stirn, sein Blick war lebhaft und offen... Die kräftige Nase, das fliehende Kinn unter dem großen, ungewöhnlich ausdrucksvoll ge formten Mund, das rundliche, durch den dichten, ergrauten Backenbart noch breiter erscheinende Gesicht, das war die Gestalt, wie wir sie während zwanzig Jahren verehrt und geliebt haben..." Zu seinen bedeutendsten Werken gehören u. a. die Sinfonische Dich tung „Psyche", das Oratorium „Les Beatitudes", die Sinfonischen Varia- Cesar Franck
