setzte sich während einer Konzertreise nach Wien (1829) fort. Damals entstanden die ersten Kompositionen. Aufenthalte in Prag und Dresden und eine erneute Reise nach Wien brachten ihm viele neue künst lerische Eindrücke, aber auch die Erkennt nis, daß er sich weiter vervollständigen sollte. Er suchte einen Lehrer. Aber bald schon wurde Paris sein Ziel, sogar eine Not wendigkeit, denn in seiner Heimat spielten sich politisch brisante Dinge ab. Im Kampf um eine nationale Unabhängigkeit wurde die polnische Revolte zerschlagen und Warschau von den Russen besetzt. Chopin glaubte nun, in seinem Land nicht mehr leben zu können. Am 11. September 1831 traf er in Paris ein mit Empfehlungen namhafter Gönner. Rasch fand er dort Anschluß in der Gesell schaft, besonders durch den Fürsten Rad- ziwill, in dessen Salon - Treffpunkt der künstlerischen und geistigen Elite - der junge Künstler sehr bald im Mittelpunkt stand. Zugleich wurde Chopin ein gesuchter Lehrer. Da er nur wenige öffentliche Konzer te gab und Menschenansammlungen haßte, war das Unterrichten eine gewichtige Er werbsquelle, zumal er durchaus einen Hang zum Dandytum bewies und zeitweilig selbst einen aufwendigen Lebensstil führte. Im Dezember 1836 begegnete er jener Frau, der er sich für viele Jahre hindurch in eng ster Freundschaft und schwärmerischer Verehrung verbunden fühlen sollte: Aurora Dupin, der als George Sand bekannten Dichterin. Sein geschwächter Gesundheits zustand, ein zunehmendes Lungenleiden, veranlaßte Chopin, den Winter 1838/39 ge meinsam mit seiner Freundin auf Mallorca zu verbringen. Anstatt Linderung im milden Klima zu erlangen, verschlechterte sich Wie begeistert Chopin in Paris aufgenommen wurde, zeigen einige Bemerkungen aus der Rezension seines Debüt-Konzertes in Paris (26. Februar 1832) - er spielte sein e-Moll-Konzert: .Hier... ist ein jünger Mensch, der, nur aus seinen natürlichen Eindrücken schöpfend und ohne eigentliches Vorbild, das gefunden hat, was man - wenn schon nicht eine völlige Erneuerung der Klaviermusik - so doch einen Ansatz zu etwas nennen kann, das man schon seit langem vergeblich er strebt, nämlich eine Fülle neuer Einfälle von einer Art, die man sonst nirgends findet. “