geb. 1.3.1810 in Zelazowa-Wola bei Warschau, gest. 17.10.1849 in Paris Privatunterricht 1818 erster öffentlicher Auftritt als Pianist, „ Wunderkind “-Image 1829 erfolgreiche Konzerte in Wien 1831 Paris 1838 Kur auf Mallorca (Lungenleiden) 1848 Konzerte in London durch die Krankheit des Jahrhunderts, die Schwindsucht, endete. Das war vor reichlich 150 Jahren. Die musika lische Welt verlor nicht nur einen begnadeten Pianisten, sondern einen genialen Kompo nisten, der nachhaltig auf seine Mit-, mehr noch auf seine Nachwelt eingewirkt hat wie kaum einer seiner Zeitgenossen. Schon zu seinen Lebzeiten huldigten ihm nam hafte Pianisten, darunter Franz Liszt und Clara Schumann. Sie spielten seine Werke, und der euphorische Ruf des gleichaltrigen Robert Schumann „Hut ab, ihr Herrn, ein Genie!“ - bereits 1831 in der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“ ertönt - kam aus einem begeisterungsfähigen Herzen. Und ganz ohne Zweifel ist es Einflüssen Chopins zu verdanken, wie Schumann sein Opus 9 „Carnaval“ und Liszt seine Polonaisen und „Consolations“ komponierte. Aber auch Grieg und Sinding, sogar Skrjabin und Rachmani now nicht weniger als Faure, Debussy und Ravel zehrten von seinem neuen Klavierstil. Und alle Pianisten der Welt spielten seine Werke, spielen sie heute noch mit der glei chen Begeisterung. Als Sohn eines französischen Emigranten und einer polnischen Mutter verlebte Cho pin seine Jugend in Warschau und fühlte sich zeitlebens seinem Mutterlande verbun den. Bereits mit acht Jahren begann er, öffentlich aufzutreten. Am Warschauer Konservatorium wurde sein entscheidender Lehrer Joseph Xaver Elsner, der mit großem Fingerspitzengefühl die hohe Begabung des jungen Fryderyk - so die heimatliche Schreibweise seines Vornamens - zu fördern verstand. Die eigentliche, über den Wunder kind-Status hinausgehende Virtuosenkarriere - die nur von sehr kurzer Dauer sein sollte - begann für den 17jährigen in Warschau. Sie