Beethoven hielt diese Sinfonie für eines sei ner „vorzüglichsten“ Werke, und bis heute ist sie eines der Lieb lingswerke des Publi kums und zahlreicher Dirigenten geblieben. tiges Gepräge, ihre vitale Kraft, ihren unwi derstehlichen Schwung, der bis zur Berau schung gesteigert erscheint. Hinzu kommen allerdings noch kunstreiche harmonische Verknüpfungen mit neuartig bereicherten Wechseln und Ausweitungen (Modulatio nen), die eben jene wirklichen „Veränderun gen in jedem Hörenden hervorbringen“ soll ten. Auch polyphone Verflechtungen und ein melodisches Beziehungsgeflecht als eng verzahnte Thematik aus Elementen der russischen Volksmusik, der französischen Revolutionsmusik, des deutschen und öster reichischen Volksliedes bekräftigen die pro grammatische Absicht des Komponisten, so daß hierauf im Zusammenhang mit den Zeitereignissen ein klärendes Licht fällt. Nicht die Anklänge an eine „Siegessinfonie“ berühren uns. Es ist der kräftig-freudige Grundton dieser Sinfonie mit ihrer hellen, strahlenden Farbigkeit des Gesamtklanges ist es, was dieses lebensvolle, von festlicher Hei terkeit bis zu ausgelassenstem, wild entfes seltem Taumel reichende Werk ausmacht.