konzipiert worden. Und erst nach und nach scheinen während der Arbeit zunehmend Le bensfreude, Siegeszuversicht und Jubel hin zugetreten zu sein, als der Siegeswille der Völker gegen Napoleon mehrfache Erfolge zeigte. Die Sinfonie sollte „wirklich Verände rungen in jedem Hörer hervorbringen“, no tierte Beethoven im Zusammenhang mit „enharmonischen Abweichungen“ in seinen Skizzen zum Werk. Was aber ist es nun, daß gerade eine Sinfo nie, zumal ohne jeden Textbezug und ohne ein benanntes Programm, aus ihrer eigenen, reinen Musik heraus einen Geist atmet, der patriotische Gefühle hervorzurufen imstande sein soll? Ist es wirklich nur unsere Interpre tation aus zeitgeschichtlichen Zusammen hängen heraus oder ein rechtes Werk zur rechten Zeit? Richard Wagner nannte diese Sinfonie einst „Apotheose des Tanzes“ und Romain Rolland eine „Orgie des Rhythmus“. Beide unterstrichen dabei nur den einen, wenn auch ganz wesentlichen Aspekt, den Rhythmus als Grundlage jeden Tanzes, wie aller Musik. Und gerade eine ganz spezielle Auseinandersetzung mit verschiedenen Grundrhythmen - in jedem Satz mit eigener Struktur - gibt der 7. Sinfonie ihr einzigar- Schlacht bei Aspern 1809. Mit dieser ersten Niederlage begann der Nimbus des Eroberers zu schwinden. Nach der Kaiserkrö nung Napoleons 1804 wollte Beethoven keinen Ideenbezug zwischen dem späteren Welteneroberer und seiner „Eroica“ mehr dulden. Anschließend schuf er geradezu eini ge Werke - außer den oben erwähnten die durchaus einer patrioti schen, antinapoleoni schen Grundhaltung entsprachen, z. B. 1809 das 5. Klavierkonzert in Es-Dur (op. 73) und 1809/10 die Egmont- Musik (op. 84).