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„Die Jubelausbrüche während der A-Dur- Sinfonie ... überstiegen alles, was man bis dahin im Konzertsaale erlebt hatte“ - teilte Ludwig van Beethovens Sekretär und erster Biograph Anton Schindler über die erstmali ge Aufführung der 7. Sinfonie A-Dur op. 92 mit. Die junge Bettina von Arnim schrieb an Goethe, nachdem sie die Aufführung dieser Sinfonie erlebt hatte, sie habe sich beim An hören vorgestellt, „den Völkern mit fliehen der Fahne voranziehen zu müssen“. „Der Beifall, den Beethovens kraftvolle Komposi tion, von ihm selbst dirigiert, ... bei allen Zuhörern fand, stieg bis zur Entzückung“, verkündete damals die Wiener Volkszeitung. Beethoven selbst soll „mit innigster Rüh rung“ geäußert haben, „es sei das Nonplus ultra der Kunst“ gewesen. Und dieser Jubel war verständlich, nicht nur, daß hiervor der gesamten musikalischen Eli te Wiens ein außerordentliches Werk erklun gen war, das ganze Konzert geriet zu einer patriotischen Manifestation gegen die napo leonischen Kriege und wurde Ausdruck einer sich von Fremdherrschaft befreit fühlenden Ludwig van Beethoven (1814); Bleistiftzeichnung von Louis Letronne Aufführungsdauer: ca. 38 Minuten