gestalt erhalten, obwohl beide ebenfalls als Klaviertranskriptionen existieren. Dazu ge hören sowohl das berühmte Konzert in E-Dur BWV 1042 also auch das nicht minder berühmte Violinkonzert a-Moll BWV 1041. Wir müssen uns heute vergegenwärtigen, I daß die Solokonzerte Bachs - damit sind auch und gerade seine Violinkonzerte ge meint - weder ihrer Form nach noch in der thematisch-motivischen Verarbeitung etwas mit dem späteren „klassischen“ Konzert ge mein haben. Bach hatte bereits italienische Modelle vorgefunden, an denen er sich ori entierte. Vor allem hatte er die Möglichkeit, in Weimar Handschriften des nur wenig äl teren Antonio Vivaldi (1678 - 1741) zu stu dieren und damit künstlerisch bedeutsame Kompositionen kennenzulernen. So lernte er, Solokonzerte in einer solchen Art selbst zu konzipieren und schließlich daraus eige ne Formen zu entwickeln. Ein sogenanntes Ritornello (Orchestertutti) eröffnet meist den (schnellen) Anfangssatz und stellt eingangs ein mehrgliedriges Thema vor: Dieses wird im Wechsel zwischen dem Solisten und ei nem Tutti-Apparat (in der Regel bestehend aus einem Streichorchester und einem Con- tinuo-Cembalo) mehrfach zergliedert, vari iert, solistisch-virtuos umgestaltet und aus geschmückt. Dadurch entsteht die notwen dige Abwechslung und ein kontrastreiches Neben-, Mit- und Gegeneinander, verstärkt durch harmonische und rhythmische Fines sen. Diese Konzertform ist in der Regel dreisätzig - schnell/langsam/schnell - ange legt, wobei der langsame Satz meist von So- lokantilenen getragen wird. Bachs Violinkonzerte, dazu zählt ganz selbstverständlich auch das Doppelkonzert mit zwei Violinen d-Moll BWV 1043 (eben falls bekannt in seiner Fassung als Konzert Aufführungsdauer: ca. 16 Minuten Bach hatte etliche Konzerte Vivaldis zum Teil für Orgel solo, zum Teil für vier Violinen bzw. vier Klaviere und Orchester umgearbeitet.