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Mozart schrieb einst an seinen Vater ein Be kenntnis (8. November 1777 aus Mann heim), das ihn so recht als den zu zeigen vermag, den wir in ihm sehen wollen - be scheiden auf der einen Seite, sich aber seiner Kunst, seines eigenen Wertes voll bewußt auf der anderen: „Ich kann nicht Poetisch schreiben, ich bin kein dichter, ich kann die redensarten nicht so künstlich eintheilen, daß sie schatten und licht geben; ich bin kein mahler. ich kann sogar durchs deuten und durch Pantomime meine gesinnungen und gedancken nicht ausdrücken; ich bin kein tanzer. ich kan es aber durch töne; ich bin ein Musikus.“ Und so war es auch. Mo zart war ein Musikus, durch und durch, ein Erzmusiker, einer, der in Tönen dachte und mit ihnen machte, was er wollte, gottbegna det und kindlich naiv. Für ihn war es die selbstverständlichste Sache der Welt, Musik zu spielen und aufzuschreiben. Ihm wäre niemals in den Sinn gekommen, daß sich andere damit mühen müssen. So flogen ihm als Kind die Herzen aller Menschen zu. Als junger Mann wurde er - nicht nur auf sei nen Reisen - bewundert und gelobt, doch als Erwachsener bemerkte auch er, daß ein Publikum gewonnen werden mußte. Nur 35 Jahre lang währte dieses Leben. Aber tausend Musikwerke auf allen erdenklichen Gebieten hat er hinterlassen, der Meister der Töne, ein Quell unerschöpflicher Inspiration. Es hat keinen Komponisten gegeben, der mit gleicher Vollendung allen Gebieten gerecht werden konnte, ob Oper oder kirchliche Werke, ob Sinfonien oder Serenaden, ob So naten oder Kammermusik, Lieder oder Chö re. In ihnen allen herrscht eine solche Fülle, ein solcher Überfluß an Eingebung, daß man vor einem wahren Wunder steht. Dazu kommt die höchste Grazie, eine vielgestaltige Aus-