Violinkonzert D-Dur Zur Musik Gelassen und ruhig atmend beginnt die Or chestereinleitung, das eigentliche Hauptthe ma nur andeutend. Bald aber entsteht der Eindruck ungeduldiger Erwartung. Ein tän zerisches Thema blüht auf, dehnt sich. Fas zinierende Wirkungen entstehen durch strahlenden Orchesterklang, durch virtuose Umspielungen der Violine, durch Leiden schaftlichkeit und Energie, durch schwärme rische Zärtlichkeit. Nach einer bravourösen Kadenz des Soloinstruments erklingt von neuem ruhig und feierlich das Hauptthema, als sei ein neues Gleichgewicht zu finden. Dann aber steigert sich alles zum völlig ent fesselten Schluß. 1. Satz: Allegro moderato - Moderato assai - Allegro giusto, 4/4-Takt, D-Dur Voller Innigkeit und Poesie wird der liedhafte Satz von einer schwermütig-träumerischen Melodie getragen und vom Orchester dezent begleitet. Melancholisch verhallend folgt „su bito attacca“ der Schlußsatz. 2. Satz: Canzonetta Andante, 3/4-Takt, g-Moll Trauer und Beschaulichkeit sind durch den plötzlichen Einritt des Orchesters, gleich ei nem Peitschenhieb, gewichen. Überschäu mende Lebensfreude, russisches Tempera ment breitet sich aus. Ungestüm, ja wild ge bärdet sich die Musik, stürmt ins Moll, moduliert zurück, hämmert, stampft, jauchzt, tanzt. Und dazu brillieren äußerst virtuose Geigenpassagen, die Themen vari ierend und elegant umspielend. 3. Satz: Finale Allegro vivacissimo, 2/4-Takt, D-Dur Zehn Jahre waren vergangen, seit Tschaikow ski seine 4. Sinfonie fertiggestellt und durch Nikolai Rubinstein hatte uraufführen lassen (1878). Es drängte ihn zusehends mehr, sich