des noch ganz andere Tiefschläge einstek- ken. Das Werk wurde vom Publikum fürch terlich ausgezischt. Und der gefürchtete Wiener Kritiker, Eduard Hanslick, äußerte sich derart ausfallend, wie er es nicht einmal gegen den, ihm so sehr verhaßten Richard Wagner gewagt hatte. Seine Rezension gip felte in der gehässigen Bemerkung, es sei ei ne Musik, „die man stinken hört“. „Da wird nicht mehr Violine gespielt, sondern Violine gezaust, gerissen, gebleut.“ Nur die Canzo- netta, der langsame 2. Satz, fand Gnade vor des Kritikers Ohren: „Das Adagio mit seiner weichen slavischen Schwermuth ist wieder auf dem besten Wege, uns zu versöhnen, zu gewinnen.“ Auch andere Kritiker stimmten eher einem allgemeinen Verriß zu. Gerade in Wien wurde damals russische Musik als vul gär und sentimental empfunden. Doch nach der Londoner Aufführung (April 1882), wie der mit Brodski und Richter, begann dieses Konzert seinen einzigartigen Siegeszug. Heute gehört das Werk zu den wenigen ganz großen Meisterwerken der konzertan ten Violinliteratur.