war selbstverständlicher Bestandteil seines beruflichen Werdeganges. Schon frühzeitig war Vivaldi durch seinen Vater Giovanni Battista, der als Musiker seit 1685 im seiner zeit berühmten Orchester des Markusdoms in Venedig tätig war, mit der kirchlichen Sphäre in Berührung gekommen. So nimmt es nicht wunder, daß er selbst, ein junger aufstrebender Musiker mit großen geigeri schen Fähigkeiten, in kirchliche Dienste trat und sogar priesterliche Weihen erhielt. Das war ein damals durchaus sinnvoller Schritt, da sich beides nach italienischen Gepflogen heiten nicht nur verbinden ließ, sondern auch etliche Vorteile für das eigene Fort kommen mit sich brachte. 1703 war Vivaldi als „Maestro di violino“ in seinen wichtigsten Wirkungsort, dem „Ospedale della Pietä“, eingetreten. Das war eines der veneziani schen Waisenhäuser, die allein den Mädchen vorbehalten waren. Dort wurde neben Ge sang auch Instrumentalunterricht erteilt. Die öffentlichen Konzerte in solchen Waisen häusern hatten, wie zeitgenössische Berichte dokumentieren, einen besonderen Stellen wert im musikinteressierten Venedig. Vermut lich trug Vivaldis außerordentliches pädago gisches Geschick dazu bei, daß dem „Ospedale della Pietä“ schon bald der Ruf vorausging, das beste Orchester zu besitzen. Nach dem Ausscheiden des Komponisten und Leiters des Musikseminars im „Ospedale“, Francesco Gasparini (1668 - 1727), im Jahre 1713, wurde Vivaldi zum eigentlichen Haus komponisten erhoben, ohne allerdings dieses Amt anzutreten. Obwohl dies eine verstärkte Hinwendung zur Kirchenmusik geradezu herausforderte, widmete sich Vivaldi seit je ner Zeit verstärkt dem Opemschaffen. Die Verbindung zu seiner Wirkungsstätte blieb bis zum Jahre 1740 bestehen. Allerdings war