schiedlichen Streicher- und Bläserformatio nen. Die sechs ausgewählten Lieder erschei nen dadurch in einem jeweils anderen Klanggewand und einem sehr eigenständi gen Charakter. So entsteht eine ganz eigene Spannung, und Energien werden freigesetzt. In dieser Weise versucht der Komponist, Menschen zu berühren, zu erregen, anzure gen, zu animieren und nicht zuletzt auch zu irritieren, sie aus innerer Bewegungslosigkeit und einer geistgefährdenden Lethargie zu reißen. Das ist sein Ziel. Darin sieht er die Aufgabe der Musik und der Kunst ganz all gemein. „Die rätselhafte, stille, kräftige und bild trächtige Lyrik von Borges wird in präzisen Klangräumen erscheinen, welche bestrebt sind, nach neuem Klang zu forschen, unge wohnt, erregend, mit welchem man sich über die Dauer von ca. 35 Minuten ausein ander setzen kann, sich selbst zum Rätsel haften wird, zu Musik“ - meinte Christian Münch. Christian Münch bekennt, daß er sich schon sehr lange mit Borges beschäftigt hat, mit dessen Prosatexten und Gedichten. Man mag auf Seelenverwandtschaft schließen, zumindest aber auf innere Bereitschaft, sich der Gedankenwelt des Dichters stark zu öff nen und sich anregen zu lassen. Borges po stulierte ein Menschensein, das sich aus gei stiger Kraft eine eigene, individuelle Welt schafft und dadurch das - seiner eigenen Auffassung nach - von der zeitgenössischen Umwelt geschaffene Chaos in einer ideellen Ordnung überwindet. Der Dichter stammte aus einer wohlhaben den argentinischen Bürgerfamilie, verbrachte die Jahre des Ersten Weltkrieges in der Schweiz, kehrte aber 1921 nach einem län geren Aufenthalt in Spanien in seine Heimat