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Zum Programm In diesem Konzert begegnen uns zwei Wer ke von Komponisten derselben Generation. Doch Welten liegen zwischen beiden, nicht nur ihrer nationalen und ihrer künstlerischen Herkunft wegen, sondern auch in beider Denk- und Lebensweisen. In Saint-Saens war ein Wunderkind mit verblüffender Mu sikalität und schöpferischer Leichtigkeit her angewachsen. Beides war ihm geblieben, ohne daß es ihm gelang, jemals zur letzten Tiefe vorzustoßen. Weltberühmt als Pianist und vielgespielter Komponist, eine promi nente Gestalt des internationalen Musikle bens - das war der Franzose. Bruckner, Österreicher, aus kleinen Verhält nissen stammend, zu tiefsitzender Frömmig keit erzogen, konnte sich als ein linkischer, scheuer Mensch in der Welt nicht sicher be wegen. Aber in der Musik sprach er sich aus mit einer Tiefe, einer Leidenschaft und einer Meisterschaft, die vielen Zeitgenossen unge heuerlich erschien. Das 5. Klavierkonzert von Saint-Saens ist das reife Werk eines reifen Meisters, geschrieben 1896 anläßlich des eigenen 50jährigen Künstlerjubiläums. Es war Bruckners Sterbe jahr. Und - welcher Zufall - es wird im heu tigen Konzert gespielt von einem Pianisten, der ebenfalls sein 50jähriges Künstlerju biläum feiert: Philippe Entremont, bei uns schon mehrfach Gast. Bruckners d-Moll-Sin fonie allerdings ist das Werk eines Anfängers, als der sich der Komponist selbst fühlte, ob wohl beinahe vierzig Jahre alt. Wir erleben unter Leitung eines Bruckner-Landsmannes, Walter Weller, einen „echten“ Bruckner, das Werk eines „geborenen Meisters“. Freuen wir uns darauf!