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llbemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbomemeMsprels einschlietzlich zwei illustrierter achtseiNgen ^Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Aeitnüg für WkalldjIkiseMrs. Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf' Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- nnd Grohölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 134. K«rnsprecher: «mt Deubeu 114. Donnerstag, den 12. November 1908. Kernsprecherr Amt Deuben 114. 21. Jahrgang. man» hielt in der Hand eine» Zettel, auf dem zum 23. November 1908 Ehefrau bei sich Die Leichen wurden behöcd lich aufgehoben. Nalhause niedergelegt. Rabenau, am 11. November 1908. Der Bürgermeister. Willig. — In W e n d i s ch ka rs d o r f hat der Gemkinderat beschlossen, eine Wasserleitung bauen zu lassen. Das Wasser soll der Wendrsch- karsdoifer Heide entnommen werden. — In der Nacht von Dienstag erbrachen Diebe im Herrmannschen Restaurant in N re de rhäs lich die Automaten. Sie stahlen das darin befindliche Geld und einige hundert Zigarren. — In Gruben bei Wilsdruff brannte das sogenannte Huthaus nieder. — Das Kgl. Schöffengericht in Dresden beschäftigte eine Strafsache gegen den tu Hains berg wohnendell Obsthändler Oswald Rob. Schilling wegen Beleidigung. Am Abend des 16. August d. I. war der Angeklagte auf dem Tanzsaale im Gasthof zu Bannewitz. Sch. verhöhnte daselbst den Schutzmann Schmidt Unfall trug sich am Sonntag abend während eines Saalfestes des Arbeiter-Turnvereins im Gasthof zu Roßthal zu. Dort wurden unter anderen turnerischen Veranstaltungen sogenannte Leitergruppen gestellt. Nachdem das Bild gestellt war und die Gruppe sich auflösen wollte, stürzte der ganze Bau zusammen. Da bei wurde der Turner Demnitz schwer verletzt. Ec erlitt neben anderen Verletzungen einen kom plizierten Beinbruch, andere Turner trugen leichtere Verletzungen davon. Verschiedene Lei tern waren zerbrochen, desgleichen Wand- und Kronleuchter und andere Gegenstände stark be schädigt worden. — Im Juli stüizte im Saale des Restaurants „Stadt Mannheim" in Chem nitz daS zur Renovierung des Raumes benützte Malergerüst ein, wobei sechs Maler zum Teil schwere Verletzungen erlitten und einer davon starb. Als Ursache des Zusammenbruchs stellte die gerichtliche Untersuchung fest, daß zu dem Gerüstanfbau ein völlig verfaulter Balken Verwendet worden war. Der Schuldige, der Anstreicher Bellmann, der zugleich Gerüstmeister war, wurde jetzt wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung zu vier Monaten Gefäng nis Verurteilt. Zu seiner Entschuldigung führte Bellmann an, daß er in der Eile, mit der das Gerüst ausgestellt werden mußte, nicht jeden einzelnen Teil desselben auf seine Haltbarkeit betrunken gewesen. Das Geiicht verurteilte Sch lling wegen öffentlicher und verleumderischer Beleidigung zu drei Monaten Gefängnis- — Seine Maj-stäl der König schenkte jedem einzelnen der Kameraden, die vor 25 Jahren mit ihm in die erste Kompagnie des Leibgrenadie!-Regiments Nr. 100 eiugetreten waren, und die gestern vor dun König er schienen waren, um eine Huldigungsadresse zu überreichen, sein Bild und ließ sich alsdann im Jagdhofe im Gruppenbild mit ihnen photographieren. — Auf UllerSdorfer Revier bei Weißer Hirsch erschoß der Briefträger Beer aus Ollen dorf-Okrilla die Bäckermeistersehesrau Hart mann aus Lomnitz bei Radeberg und dann sich selbst. Beer dürfte mit der Frau nähere Beziehungen nnterhaltur haben. Frau Hart- Petroleuin begossen und dann selbst ange- brannt- Die Frau wurde erst am anderen Morgen als Leiche völlig verkohlt vorgefunden. Furcht vor Strafe waren die Ursachen des Selbstmordes. — Am Freitag stürzte der in einem Steinbruche beiGarsebach beschäftigte Arbeiter Karl Hermann Tittmann von einer steilen Wand herab und blieb tot liegen. Der Verunglückte ist 51 Jahre alt und war ver heiratet. — Das Strafverfahren gegen Pastor Caspari-Bantzen wegen Diebstahls ist einge stellt wordeu. Nach dem ausführlichen Gutach ten der Laudesmistalt Sonnenstun Hal der Be schuldigte die Tat in einem Zustande krank hafter Störung der Geisteslängkeit vrübt, so daß er nach den Bestimmungen des Relchs- stcafgefitzhuches nicht zu bestrafen ist. — Ein Gastwirt in einem Orte bei Wur zen hat in der Meißener Dombau-Lotterie einen der „Leipziger Volkszeitung" eine Erklärung, wonach er die angeführlen Worte zwar ge braucht hat, aber erst, nachdem mail ihm zu- gerufin halte: „Du Lump, kannst Wohl nicht mit Deiner Mistkarre warten, bis wir vor bei sind." — Man muß sich zu helfen wissen. Am Sonntag wurde der OclsgeisUiche in Leub nitz bei Leipzig versehentlich in der Kirche eingeschlossen. Einige Zeit nach dem Gottes dienste wurde die Gemeinde durch Glocken schläge vom Turme erschreckt. Kurz darauf winkte eine Person vom Turm herab. Als der herbeigeeilte Kirchendiener die Kirchentür öff nete, trat ihm der Pfarrer entgegen, den er versehentlich eingeschloffen hatte. — Der Monteur Eiermann aus Leip zig-Plagwitz war in einer Ziegelei in Plaukenberg damit beschäftigt, Maschinen zu Piüfen dabei wurde er von dem im Gange be findlichen Formkasten erfaßt und ihm der Kopf derart zwischen diesen und einen Pfeiler gequetscht, daß er nach kurzer Zeit starb. — Ein 63 Jahre alter Wächter kochte sich auf dem Gnsapparat Kaffee, ließ die Leitung ver sehentlich offen und wurde lot aufgehoben. — Großes Aufsehen erregte der Selbst mord des langjährigen Direktors der Glas hüttengesellschaft in Kosten-Wernsdorf bei Tepütz, Otto Burghoff, eines aus Deutschland stammenden, etwa 50jährigen Mannes. Zn diesem Zwecke werden bei Letzterem Dckiarütionsfoumllare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Per sonen, die unter Vormundschaft oder Pfleg schaft stehen, »«gleichen alle Vertreter von ju ristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, ein getragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaf ten, Aktiengesellschaften, Kommanditg-seUschaslen ans Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Bergg-w rknbatten usw), sowie die Ve-trelcr Von sonstigen mit dem R chte des Vnmögenserwerbs ausg-stalteten Personenver einen und Vermögensmaffen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuer pflichtiges Einkommen oder ergänzungssteucr- PflichOges Verwögen haben bez. in Ansehung derE gänznngsstruer derSleneiPflicht überhaupt Unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeich neten Bürgermeister auch dann einzurcichen, wenn ihn n deshalb besondere Aufforderungen Nicht zugehen sollten. Rabenau, am 5- November 1908. Der Bürgermeister. — Die „Dresdn. Nachr." bringen aus Anlaß der jüngsten beschämend,» Vorgänge in der Zweiten Kammer eine aufsehenerregende Meldung von einem zweiten „Fall", der aber, nicht wie das Blatt annimmt, erst in jüngster Zeit sich ereignet hat, sondern anscheinend weiter zriiückliegt. Das Blatt schreibt: Inder Zweiten Kammer des Landtages ist der Fall des angeblichen Diebstahls eines dcm Abge ordneten Schmidt-Freiberg gehörigen geheimen Privalschretbens noch nicht erledigt, nnd schon liegt wieder ein „Fall" vor, der in den Reihen der Abgeordneten nicht geringes Aufsehen er regt. Bei dem Stillschweigen, das sich die Wissenden auferlegt haben, ist es Vorläufig nicht möglich, den tatsächlichen Hergang dieser neueren Affäre zu schildern. Jedenfalls erscheint ein Kammermitglied schwer kompromitiert. Als Benachteiligter soll Herr Vizepräsident Opitz in Frage kommen. Der betreffende Abgeord nete soll Veranlaßt worden sein, während des Nstes der Landtagslagung dcm Sländehause fcrnzubleiben, sogar von einer Mandats niederlegung wird gesprochen. — Kaum Hal der Frost die stillliegenden Waffe, flächen mit dünner Eisschicht überzogen, so kommen auch schon wieder Meldungen, daß Kinder auf der dünnen Eisdecke eiugc kro chen und in Lebensgefahr geraten sind. Am Sonnabend nachmittag wagten sich zwei zehn- und elfjährige Mävchen auf das schwache Eis des Gememdeteichcs in Lößnitz und brachen ein. Zum Glück wurden sie von Herrn Guts besitzer Leonhardt, der schon früher einmal ein Kino aus dem Teiche geborgen, sofort bemerkt und noch rechtzeitig herausgebracht, so daß die beiden Vorwitzigen diesmal mit einem kalten Bade und dem Schrecke» davon kamen. Hur Nab una fern. Rabenau, den 11. November. — Infolge des außerordentlich starken Frostes geht die Elbe schon stark mit Treib- ns. An verschiedenen Stellen zeigt der Strom auch bereits eine feste Eisd-cke. Das Thermo- Meter ging hier am Montag Nacht bis 9 Grad N aumur h-rab. — Infolge eines Robrbruchs der hiesigen Wasserleitung sind seit Dienstag eine ganze Anzahl Haushaltungen ohne Wasser. Wie wir "fahren, konnte bisher der Rohrdefekt nicht ge- fmidcii werden. — Auf der Geflügel-Ausstellung m Dres- dm-Neustadt erhielt Herr Max Anders hier !ür Hühner einen Siegerpleis. habe untersuch n lassen können. — Einen schrrck-iche» Selbstmord verübte in einem An fälle von G-istesstöiNug die 63 Jahre alte Ehefrau iines in der F-ohburger Straße ii, L-ipzig-Co n n ew itz wohnhaften pensionierten Bahnwärters. Die Frau übergoß im Keller raum ihre Kleidung mit Spiritus und zündele sich dann an. Hierbei fand sie einen qualvolle» Tod. — Bei der Rückkehr von einem Kunden- besuch aus Binnewitz bei Stauchitz kommend, fiel in nächster Nähe der Mühle zu Hof der Kaufmann Paul Schneider, Besitzer eines Manufaklurwarengeschäfts in Stauchitz in den Jahnabach und ertrank, obgleich ein in kurzer Entfernung hinter ihm kommender Mau», so wie dec Mühltubesitzer und ein Müller ihm Hilfe zu leisten versuchten. Sie vermochte» nur noch die Leiche zu bergen. — Der 52- jährige Kaufmann Albert Hoelke, der stellungs- und wohnuugslos war, hatte sich in ei» Haus der Slernwarteustraße in Leipzig eingc- schlichen, um bei der herrschenden Kälte dort zu nächtigen. Am Morgen fand man ihn er froren auf der Treppe vor. — Durch den Dresdner Personenzug ließ sich eine Oschatzer Händlcrsehesrau ü b e r f a h r e n. Der Tod trat sofort ein. Die Ursache des Selbstmordes ist unbekannt. — Die Stadtverordneten in Freiberg lehnten eine Anregung betcrffend den Bau eines Krematoriums ab, da infolge der Nähe von Dresden und Chemnitz ein solches nicht geilügeud benutzt werden würde. — Die Malersehefrau Büchel hat in ihrer Wohnung, Schnorrstraße 24, in Dres- ! den. Selbstmord begangen. Sie hat sich mit ' Schlüssel sind für solche Fälle bei tun Beleidigung gestellt hatte, teilte der Angeklagte Herren Kl mpnermeister Kellner, Sluhlbauer- dein Gemeindevorstand der Wahrheit wiffent- Merster Einert, Straßenmeister Schnür und im lich zuwider mit, der Schutzmann sei damals den unverhofften Glücksfall hat sich bei ihm in etwas sonderbarer Weise geäußert- Ec soll neulich das Mobiliar seines Restaurants demo liert und die Biergläser zum Fenster hinausge worfen haben. Leipzig. Mordprozeß Giegler-Döll. Eine Anzahl Blätter bringt die Meldung, daß die des Mords an dem Buchhändler Giegler angeklagte Minna Döll ein volles Geständnis abgelegt und erklärt habe, Giegler Vorsätzlich gelötet zu haben. Demgegenüber muß darauf hiugewiesen werden, daß eine allzugroße Be deutung diesem Geständnis nicht beigelegt wer ben darf. Die Mörderin hat schon eine ganze Anzahl Geständnisse gemacht, aber sowohl in der Voruntersuchung als auch während der nun schon viele Tage dauernden Verhandlung andauernd mit ihren Aussagen gewechselt. Dem Vernehme» nach sind die Ergebnisse der Be weisaufnahme für den Mitangeklagten Schmidt bisher nicht ungünstig gewesen. — Der Döll-Schmidl-Giegler-Prozeß in Leipzig dauert nunmehr schon 14 Tage. Die letzten Zengen wurden am Montag ver nommen. Das Urteil wird voraussichtlich am Sonnabend verkündet werden. Die Döll, die in Untersuchungshaft eine schwere Uuler- leibsoperatwn durchmache» mußte, überstand die Verhandlung gut. — Ein Leipziger Droschkenkutscher war von der sozialdemokratischen Presse stark angegriffen worden, weil er bei der neulichen Wahlrechlskundgebung auf der Straße Demon stranten zugerufen hatte: „Arbeiter wollt Ihr sein, Ihr Vagabunden?" Jetzt erläßt er in Nvksnnlmsvkung. Zur Vermeidung von Nachteilen, insbe sondere des Zerspringens der Rohre der Haus leitungen wird hierdurch den Herren Hausbe sitzern dringend anempfohlen: 1) frei oder kalt liegende Teile der Wasserleitung, als Leitungen nach den Waschhäuser» rc- Von Wasser zu entleere» u. gänzlich abzustelle». 2) die Keller vor Eindringen des Frostes durch gute» V-rlchluß der Kll «finster zur Vermeidung des Gefrierens der Hausleitungs rohre zu Verwahren; 3) die Hausleitung für die Zeit, während Wel cher regelmäßige Wasserentnahme nicht er folgt, insbesondere zur Nachtzeit, von dem im Keller befindliche» Haupthah» ab gä»z lich zu entleeren und 4) die vor de» Hausgrundstücken befindlichen eisernen Kappen des Slraßenventils möglichst schneefrei zu halten, damit bei etwaige» Vor- und setzte sein unanständiges Benehmen auch fort, als ihn der Beamte zur Rede gestellt kommnisfin (Rohrbrüchen oder dergl.) das halte. Nachdem der Schutzmann Schmidt gegen Wasser leicht abgestellt werden kann. Schilling Strafantrag wegen dieser öffentlichen Friedrichshafen. Am Dienstag 1,50 Uhr ist das Lusllchiff mit dem Kaiser und dem Gräfin Zeppelin an Bord glatt aufge- stiegen. Nach neueren Berichten beruht die Fahrt des Kaisers auf einer Verwechslung. — Im Reichstage kamen am Dienstag die Interpellationen über das Kaiser-Interview zur Beratung. — Die sechs Jahre alte Tochter des Zim mermanns Landsberger in Zwickau stürzte aus einem Fenster in dritter Stockwerkshöhe, erlitt eine Zetrümmerung des Schädels und ver schied bald darauf. Das Kind war allein, während die Mutter Essen trug, und ging > nach dem Korridor; hierauf fiel die Tür ins Schloß. Das Mädchen kletterte nun auf den Fensterstock des Hausbodens, um von da aus - auf das Dach und in die elterliche Schlaf- i kammer im Dachgeschoß zu gelangen- Dabei > stürzte das Kind, das die Gefahr nicht er kannte ab. ansehnlichen G-Win» gemacht. Es sollen gegen — Kleine Notizen. — Em schwerer 7000 Mark gewesen sein. Die Freude über Bekanntmachung, die Einkommen- und Ergäuzuugs- stenerdeklaration betr. Aus Anlaß der «m Laufe des nächsten Jahres stallsindenden allgemein-» Einschätzung zur Einkommen- und Ergäiiznngssteuer wer de» zur Zit Auffo«dcrungen zur Deklarativ« des stein «pflichtigen Emkommcns und bez. Vermöge,,s ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Anffor- dcrung nicht zugcsendet werden wird, steht cs frei, D> klaralioiien über ihr Einkommen b>z. ihr crgänzunasstcin-'psfichtiacä V-amögrn bis g n-vo ........ »'N """ bei dem uMerzelchnelen Bürgermeister ein Ohre EiiiwiUigung mit der von Beer begangenen zureichen. jTal stand. Beer hatte einen Brief an seine