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Politische Rundschau. Deutschland. Zar Lehrerbesoldungsvorlage. In ver schiedenen preußischen Provinzen hat eine Bewegung der Lehrer gegen die neue Besol- dungsvorlage eingesetzt, die als nicht aus reichend angesehen wird. Die Kommission des Abgeordnetenhauses, die die Pfarrerbe soldungsgesetze angenommen hat, begann am Freitag mit der Beratung der Lehrerbesol dungsvorlage. Sie hat beschlossen, die Bil dung von größeren Besoldungskassen an die Spitze der Erörterungen zu stellen und erst dann in die Beratung der Einzelheiten des Entwurfs einzutreten. Mehrere Anträge ans Einfügung der Besoldungskassen in das Ge setz werden vorbereitet. Der Gesetzentwurf über die Haftung des Staates und anderer Verbände für Amts- Pflicht-Verletzungen der Beamten ist dem Ab geordnetenhanse wieder zugegangen. Er be rücksichtigt die Wünsche der Kommission bei der Beratung des unerledigt gebliebenen vor jährigen Entwurfs. Der Vertrag über die Gründung eines deutschen Staatsbahn - Güterwagenverbandes steht vor seinem Abschluß. Die Nachprüfung durch die Vertreter der Eisenbahnverwaltun gen Preußens, Bayerns, Sachsens, Württem bergs und Badens hat keine Schwierigkeiten ergeben. Der Gesamtausschuß des deutschen Ost- markenvereins trat am Sonntag in Berlin zusammen. Auf der Tagesordnung standen: Aenderung der allgemeinen Ortsgruppen- satznng und Festsetzung der Satzung für die Kreisverbände; Wahlen zum Hauptvorstand nnd Gesamtausschnß, Deutscher Tag 1909; Schulsrage in der Ostmark. Die Beamtenbesoldungsvorlagen werden am Donnerstag von der verstärkten Budget- kommission des preußischen Abgeordnetenhau ses weiterberaten. Anträge zugunsten der Lokomotivheizer wnrden nur insoweit ange nommen, als das nach der Regierungsvor lage 1700 Mk. betragende Höchstgehalt der Heizer auf 1800 Mk- erhöht wurde- Deutschland und Frankreich. Die Schwierigkeiten, die sich einer Erledi gung des bekannten deutsch - französischen Zwischenfalles von Casablanca entgegenstellen, verschärfen sich in dem Maße, indem sich Rußland und England mit Frankreich zu sammenschließen. Diese Bewegnng hat seit der Veröffentlichung des „Daily Teleg aph" bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Frank reichs veränderte Haltung in der Calablanca- Angelegcnheit ist daher als die erste Reaktion einer ausländischen Macht auf jene Veröffent lichung und die in ihr mitgeteilten Tatsachen aufzufassen. Einige Panier Blätter rasseln bereits, im Vertrauen auf englische und russi sche Unterstützung, sehr vernehmlich mit dem Säbel. In den besonnenen Regierungskreisen weist man jedoch den Gedanken, daß es eines so untergeordneten Zwischenfalles wegen zu einem Weltkriege kommen könnte, als unsin nig zurück. Die eigentliche Streitfrage liegt in folgendem: Frankreich will die ganze An gelegenheit dem Haager Schiedsgericht unter- vrciten und sich dessen Entscheidung ohn weiteres unterwerfen. Auch Deutschland wünscht eine Erledigung der prinzipiellen Streitfrage durch ,das! Schiedsgericht, bel angt jedoch, daß'Frankreich vorher wegen )er Tätlichkeiten seiner Soldaten gegen den deutschen Konsulatsbeamten um Entschuldi gung bitte. Frankreich lehnt dieses Verlan zen mit dem Bemerken ab, es habe guten Nrund, von Deutschland die vorherige Maß regelung des deutschen Konsuls in Casablanca zu fordern, der sich instruktionswidrig verhal ten habe. — Einige Pariser Blätter führen eine mehr als herausfordernde Sprache gegen Deutschland. Im „Echo de Paris", in dem der bekannte Delcassee zum Worte kommt, Frankreich. Die französische Regierung und die Luft schiffahrt. In der letzten Sitzung des fran zösischen Senats fragte einer Meldung aus Paris zufolge das Mitglied des Senats, Destournelles de Constant an, welche Unter stützung die Regierung dem Luftschiffahrts wesen zu gewähren gedenke. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Barthou erinnerte in seiner Antwort daran, daß alle großen Fortschritte in der Luftschiffahrt und in dem Gebrauch von Flugmaschinen in Frankreich ins Werk gesetzt worden seien : er würde für die betreffenden Zwecke einen Kredit von 100 000 Francs bestimmen, die er aufs beste verwenden werde. Der Minister sprach zu gleich den Wunsch aus, daß die aus der Ver wendung von Flugmaschinen sich ergebenden Vorteile den sozialen Fortschritt, die An näherung der Menschheit und den Frieden der Welt begünstigen werden. (Beifall.) Der Senat nahm eine Tagesordnung an, in der die Erklärungen Barthous gebilligt werden. Die Umwälzung auf dem Balkan. Rußland, dessen Zar den schlimmen Kron prinzen Georg empfing und diesem Ver heißt es: Rußland und England sind bereit, uns energisch zu unterstützen und, wenn es notwendig ist, sogar die Drohung einer be waffneten Intervention in die Wagschale zu werfen. Deutschland kann nicht ungestraft diese dreifache Entente herausfordern, zumal Frankreich die gerechteste Sache von der Welt vertritt. — Der Sozialistenführer Jau- res beschwört dem gegenüber alle guten Fran« zosen, nicht wieder in den Fehler des Jahres 1870 zu verfallen, sondern lieber Ruhe zu bewahren. sprechungen machte, hat Serbien zu einer so herausfordernden Haltung hingerissen, daß Oesterreich-Ungarn sich dagegen zu energischen Maßnahmen veranlaßt steht. Oesterreichs bisherige Geduld gegen Serbien hatte ihre Ursache lediglich in dem Größennnterschied beider Staaten, der einen Konflikt wenig rühmlich erscheinen ließ, ist jetzt aber ent schlossen, Serbien die nötige Züchtigung zu teil werden zu lassen, wenn dieses auf deren Verabfolgung auch weiterhin bestehen sollte. Nach einer Belgrader Meldung der Köln. Ztg. glaubt man in Serbien nicht mehr an das Zustandekommen einer Konferenz der Großmächte über die Annexion Bosniens und der Herzegowina und rechnet darauf, daß Rußland die Anerkennnng der Annexion rundweg verweigern werde, und daß dann England und Frankreich das Gleiche tun würden. Jedenfalls werde die Annexions frage vorläufig offen bleiben, ihre Lösung sei einem großen Kriege Vorbehalten- Rußland. Die russische Reichs-Duma hat sich der Beratung der Landfrage, der Beschaffung genügenden Ackerlandes für die bäuerische Be fl-äsictLwt ctee' Vsr-ei In den Kampf um die Präsidentschaft sind die Demokraten wiederum unterlegen. Taft, der Schütz lings Roosevelts, ist als Sieger hervorgegangen. Taft ist 51 Jahre alt und Jurist. Er hat sich zunächst journalistisch betätigt, ist dann aber in die Richter- carriere eingetretcn, bis er 1901 als General gouverneur nach den Phi lippinen geschickt wurde. Drei Jahre später berief ihn Roosevelt, der ihm inzwischen persönlich sehr nahe getreten war, auf den Posten des Kriegssekre tärs. In dieser Eigen schaft hat er sich sowohl als Diplomat bei seinen großen Auslandsreisen, wie als Politiker bei der Pazifizierung Cubas erwie sen. Er galt schon lange als der geborene Nachfol ger Roosevclts, dessen An schauungen er vollkommen teilt. völkerung zugewendet, um endlich einmal dem Elend und der Lotterei in den Ackerbau treibenden Provinzen ein Ende zu machen. Eine befriedigende Lösung dieser Angelegen- he't ist zweifellos auch für das ganze Zaren reich zehnmal wichtiger, wie der Balkan-Tru bel. In den inneren Reformen liegen die Wurzeln zum wirtschaftlichen Aufschwünge und zur Herbeiführung eines heute noch feh lenden gewissen National-Wohlstandes, die Orient-Affären dienen nur zur Betätigung des Ehrgeizes Einzelner. Rußland hat stets viel zn sehr abenteuerliche und kostspielige Auslandspolitik getrieben und darüber sein wahres, inneres Wohl vernachlässigt. veutrcher Reichstag. Die erste Sitzung nach langer Pause war gut besucht. Eingegangen waren die Steuervorlagen und die Anfragen wegen des Kaiserinterviews. Nachdem man das Andenken der Verstorbenen ge ehrt hatte, ging das Haus zu den Eingaben über. Nach einer Geschäftsordnungsdebatte über die Behandlung der Petitionen, denen man allseitig Interesse entgegenbrachte, wurden verschiedene Eingaben ohne weiteres erledigt. Petitionen um Besserstellung der bei Rechtsanwälten Beschäftig ten wurden teils zur Berücksichtigung, teils zur Erwägung überwiesen unter Ausscheidung der Lohnfrage. Mehrere Redner kritisierten die schlechte Bezahlung und die Lehrlingszüchterei. Petitionen und Zoll auf Milch und Rahm und um gesundheitliche Kontrolle wurden an die Kommission zurückserwiesen. Abg. Gothein (frs. Verg.) machte darauf aufmerksam, daß während der Dauer der neuen Handelsverträge gar kein Zoll eingeführt werden könne. Nationalliberale Redner gedachten der schweren Konkurrenz für unsere Landwirtschaft. Eingaben um Schutzbe- ftimmungen gegen das Sperrsystem und Ueber- schichtenwcsen in Bergwerken wurden der Regie rung zur Berücksichtigung überwiesen. In der folgenden Sitzung wurde der Gesetz entwurf über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen beraten. Staatssekretär Nieberding legte die Ver schärfungen beziehungsweise Milderungen gegen die frühere Vorlage dar. Der Gedanke dkr Er richtung einer Zwangsgenossenschaft sei auf Grund der Erfahrungen in den Nachbarländern fallen gelassen worden. Aba. Dr. Wagner (kons.) hielt sorgfältige Prüfung der vorgeschriebenen Grenze sür die Haftung erforderlich, erwartete, daß sich freiwillige Haftgenossenschaften bilden werden, und hoffte aus baldige Verabschiedung der Vor lage. Abg. Prinz Crrolath (natlib.) fand die Vorlage nicht ausreichend. Die Haftpflicht müsse teilweise noch schärfer sein, bestraften Chauffeuren der Fahrschein für immer entzogen werden und Chauffeure, die sich der Feststellung durch Flucht entzögen, müßten viel höher bestraft werden, als die Vorlage es wolle Die Kommission sollte ganze Arbeit machen. Abg. Träger (frs. Vslksp) verwies auf die hohe Protektion, der sich das Automobil erfreue; wer ein Wort dagegen fallen lasse, gerate immer in Gefahr, irgendwo anzu- sioßen. Der Redner schilderte die Gefahren des Automobils für beide Teile; es drohe immer die Gefahr, von einer Art Herrscherwahnfinn er griffen zu werden, der mit dem CäsarcnwahnsinN nahe verwandt sei. (Heiterkeit.) Der einfachste Standpunkt sei der: wo nicht eine dem Automo bilhalter entlastende Schuld des Verletzten nach gewiesen werde, bestehe die Haftpflicht. Zu re geln sei auch die Zuständigkeit, denn wenn je mand in Norderney oder Berchtesgaden heimn- rase (Heiterkeit) und irgendeinen überfahre, wah rend er in Berlin seinen Wohnsitz habe, so musst er hier abgeurtcilt werden. Auch Abg. Ritter (Ztr.) erhob verschiedene Einwände. Abg. Werner (R-formpartei) forderte namentlich die Zwangs- Miß .Ada (Aoöm. Novelle von Lothar Brenckendorff. (Nachdruck Verbote».) Helene stand auf, und während sie die Amerikanerin mit eitlem großen und klaren Blick ansah, sagte sie kopfschüttelnd: „Nein, Fräulein Robin, ich werde mich niemals solcher Künste bedienen, um mich meinem Ver lobten in einem vorteilhafteren Lichte zn zeigen. Ich würde mich damit an mir selbst ivic an ihm zu versündigen glauben. Aber ich fühle, wie gut Sie es mit mir meinen, und ich banke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre freundliche Absicht. Seien Sie versichert, daß ich- das unverdiente Geschenk Ihrer Freund schaft nachseinem ganzcnWertezuwürdigen weiß." Die Miene der Mutter zeigte deutlich, wie wenig sie die Erwiderung ihrer Tochter billigte, und wie lebhaft ihre Befürchtung war, daß Fräulein Robin sich durch die unumwundene Zurückweisung ihres liebens würdigen Anerbietens beleidigt fühlen könnte. Vielleicht hatte sie sogar ein tadelndes Wort auf den Lippen, aber die Amerikanerin ließ sie nicht dazu kommen, es auszusprechen. Mit ihrem bezaubernden, silberhellen Lachen war sie aufgesprungen, hatte den Arm um Helene ge- fchtungen und das junge Mädchen, das erficht jicy kaum wußte, wie ihm geschah, stürmisch aus beide Wangen geküßt. „Wahrhaftig, das dentsche Gretchen, ganz so, wie es die Dichter besingen!" rief sie fröhlich aus. „Nun, ich ivill gewiß nicht die böse Ver führerin spielen. Wer iveiß, ob Sie nicht noch mehr meine Lehrmeisterin werden, als ich die Ihre!" Frau Boretius war entzückt, und auch Helene blickte in ihrer Verwirrung dankbar zn der schönen Fremden auf. Diese aber machte der kleinen gefühlvollen Szene nun rasch ein Ende, indem sie nach einem Blick auf ihre kostbare Taschenuhr erklärte, sie habe noch einige Besorgungen zn machen, werde aber zum Abendessen wieder zurück sein und dann auch ihr vorhin gegebenes Versprechen einlösen. „Uebrigens", rief sie, schon auf der Schwelle ihres Zimmers stehend, noch einmal zurück, „werbe ich nicht auch einmal das Ver gnügen haben, Ihren Verlobten kennen zu lernen, liebe Helene? Nachdem Sie mich in Ihren Herzensroman eingeweiht haben, möchte ick den Helden desselben doch gern einmal von Angesicht zu Angesicht sehen." Die Mutter war es, die statt ihrer Tochter antwortete: „Wir erwarten ihn heute abeud, denn cs ist sein dienstfreier Tag." „Nun, dann werde ich um so sicherer kommen," gab die Amerikanerin schelmisch zurück, uud nachdem sie Helenen noch einnial mit ihrem herzbczwingenden Lächeln zugenickt hatte, zog sie die Tür hinter sich zu. 2. Kapitel. Uebcrrascht blieb Bruno v. Saldern auf der Schwelle stehen, als er beim Betreten des Zimmers der unbekannten weiblichen Er scheinung ansichtig wurde. Ob Ada nun zu fällig oder absichtlich ihren Platz am Tische so gewählt hatte, daß das Licht der Hängelampe voll auf ihr reiches, goldschimmerndes Haar und ihr reizendes Gesicht fiel, oder nicht, jeden falls sah sic in dieser Beleuchtung bezaubernd aus, und es war wohl begreiflich, daß der Blick des jungen Mannes ausfallend lauge und bewundernd an ihr hing, ehe er sich Helenen zuwandte. Diese war ihm um einige Zchritte entgegeugegange'n, und er trat jetzt rasch ans sie zn, um einen Bcgrüßungskuß ans ihre Lippen zu drücken und sich dann von ihr der nenen Hausgenossin vorstellen zu lassen. Wenn in Adas Bewunderung für die rührende Beharrlichkeit und Treue ihrer sanften Freundin vorhin doch immer ein kleiner Aufing von Ironie gewesen ivar, so mochte sie jetzt, nachdem sie ihren Verlobten gesehen, darüber wohl anderer Meinung geworden sein: denn mit einem so offenkundigen Wohlgefallen, wie es am Ende nur eine in freieren Anschanungcn erzogene Amerikanerin einem fremden jungen Manne zeigen darf, ruhten ihre Augen auf der hohen Gestalt uud dem trotz des kühn geschnittenen Profils nnd des Schnurrbarts überaus liebenswürdigen uud sympathischen Gesicht des ehemaligen Offiziers. Vom erstell Moment an zeigte ihr Benehmen gegen ihn dieselbe heitere Unbefangenheit, dieselbe in ihrer natürlichen Anmut geradezu unwiderstehliche Vertraulichkeit, durch die sie sich so schnell die Herzeil der beiden Frauen gewonnen hatte. Und Brnno v. Caldern, der in seiner neuen Tätigkeit die Umgaugsformen seines früheren Standes nicht abgelegt hatte, wußte auf den von ihr angeschlagenen Ton mit der l Gewandtheit des schlagfertigen und geistvollen § Weltmannes cinzugehen. Njcht lange währte s es, und die Unterhaltung wurde eigentlich nur ! noch zivischeu den beiden geführt, während Frau i Boretius mit unverhohlenem Vergnügen zn- hörte, und Heleile das dunkle Köpfchen immer tiefer in den Schatten zurücklegte. Plötzlich aber schien Saldern sich zn cr- ! inner», daß er seine Braut während der letzten halben Stunde zu sehr vernachlässigt habe, und er wandte sich in liebevollem Tone zu ihr. „Vergib, liebes Herz, daß ich mich noch nicht einmal wegen meiner Unpünktlichkeit.entschuldigt habe. Ich wollte eine Stunde früher kommen nnd hätte nicht ans mich warten lasten, wen» nicht im letzten Augenblick eine dienstliche Ab haltung gekommen wäre. Atan fahndet von Berlin ans auf einen gefährlichen Verbrecher, der aller Voranssicht nach versuchen wird, über unseren Hafen die Piene Welt zu gewinnen. Als Vertreter des Jm'pektors der Hafcnpolizei mußte ich sofort meine Beamten auf Grunö der uns übersandten Mitteilungen unterweisen." Helene war von dieser Erklärung offen bar vollkommen befriedigt, Ada aber zeigte die lebhafteste Wissbegierde. „Ein gefährlicher Verbrecher, ah, das ist sehr interessant! Sie müssen uns mehr davon erzählen, Herr v. Saldern!" „Nun, ich mache mich wohl keiner Ver letzung eines Dienstgeheimnisses schuldig, wenn ich Ihnen miltcile, was teilweise bereits >» allen Zeitungen gestanden hat," sagte dieser, von ihrer kindlichen Nengier sichtlich belustigt- „Es handelt sich nm einen geriebenen Gauner, der durch einen schlauen Betrug ein großes Berliner Bankhaus mittels gefälschter Schecks um eine Summe von zwcihuudertfüufzig' tausend Mark geprellt hat." In grenzenlosem Erstaunen schlug Frau Boretius die Hände zusammen. „Mein Gott, das ist ja eine Vicrtclmillion! Gibt cs de»» wirklich Menschen, denen so etivas möglich ist?" „Jedenfalls müssen es Leute von außer gewöhnlicher Schlauheit sein, wenn cs ilM» gelingt," sagte Ada mit einem Ausdruck der Bewunderuug, der Herrn v. Saldern aber mals ein Lächeln abnötigte. „Was nicht hindert, daß sic doch die größten Dummheiten macheil," sagte er lächelnd, „ivie zum Beispiel unser Scheckfälscher." »Was für eine Dummheit?" fragte Ada,