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26. Juni 1907. Erze. Stahl und Eisen. 911 14°/0, bei den reicheren Apatiterzen aber nur 1,5 bis 5 °/o. Der Phosphorgehalt schwankt sehr, doch beträgt er nur ausnahmsweise we niger als 0,07 °/o. Eine wertvolle Eigenschaft dieser Erze ist ihre Reinheit von Schwefelmetallen; der Schwefelgehalt steigt selten über 0,01 °/o, und Kupfer und Arsen kommen nur in Spuren vor; auch von Titansäure scheint das Erz frei zu sein. Die Zäherze sind leicht reduzierbar und leicht zu verhütten, so daß sie ein gesuchtes Material für die Herstellung von Lancashireeisen bilden; die phosphorreichen Blutsteine werden für den basischen Prozeß im Inlande und die schwer reduzierbaren Schwarzerze im Auslande verhüttet. Seit dem Jahre 1783 sind ins gesamt rund 12 Millionen Tonnen Erz in Gränges- berg gefördert worden und seit dem Bekannt werden jener Vorkommen (um 1600) 121/4 Mil lionen Tonnen; 8 Millionen Tonnen sind hiervon ins Ausland gegangen. Die Ausfuhr ist von 700 t im Jahre 1882 auf 604 997 t im Jahre 1906 gestiegen. [„Jernkontorets Annaler“ 1907, Heft 3, S. 67 bis 125.] W. Petersson: Eisenerzvorkommen in den Kirchspielen Jukkasjärvi und Gelli- vare in Norbotten. Kiirunavaara. Die Erzgewinnnung begann hier schon im Jahre 1900, ist aber erst zwei Jahre später in ge regelten Betrieb gekommen. Die Erzförderung, die anfänglich nur rund 54 000 t betrug, ist in den folgenden Jahren rasch gestiegen und belief sich im Jahre 1905 auf etwas über 11/2 Millionen Tonnen. Die Erze, hauptsächlich Schwarzerze, zeichnen sich durch hohen Eisengehalt aus, der zwischen 50 und 70 °/o schwankt; sie besitzen äußerst wechselnden Phosphorgehalt (0,05 bis 3 °/o), geringe Mengen Schwefel und Titansäure (zwischen 0,04 und 0,80 °/o). Das Erzvor kommen bildet eine langgestreckte, in ihrer Mächtigkeit wechselnde stockförmige Masse mit dem allgemeinen Streichen NNO.—SSW., wechselndem Einfallen und einer Gesamtlänge von etwa 5000 m bei 70 bis 200 m Breite. Der wahrscheinlich vorhandene Erzvorrat dieses Gebietes beträgt nach des Verfassers Berechnung rund 480 Millionen Tonnen, wovon 200 Millionen Tonnen über dem Niveau des Luossajärvi sind; doch ist anzunehmen, daß auch noch in größeren Tiefen als 200 bis 300 m gewaltige Erzmengen anstehen. Luossavaara. Hier wurden bisher nur Untersuchungsarbeiten vorgenommen, zu einem geordneten Abbau ist es zurzeit noch nicht ge kommen. Dieses Vorkommen, das von dem großen Erzstock von Kiirunavaara vollkommen getrennt ist, erstreckt sich in nordnordöstlicher Richtung auf eine Länge von 1270 m bei 25 bis 50 m Breite. Das Erz ist Schwarzerz von gleichem Typus wie jenes in Kiirunavaara, das bisweilen mit Blutstein gemischt auftritt und sich gleichfalls durch hohen Eisengehalt auszeichnet; Schwefelgehalt sowie Phosphor gehalt sind im allgemeinen gering, doch besitzen die Erze eine gewisse Menge von Titansäure (rund 1 °/o). Durchschnittsanalysen haben einen Gehalt von 65 bis 69 °/o Eisen bei 0,012 bis etwa 1 °/o Phosphor ergeben. In dem Teile, der über dem Niveau des Luossajärvi gelegen ist, sind nach Berechnung der schwedischen Geologen rund 221/2 Millionen Tonnen Erz ge winnbar ; diese Zahl bezieht sich auf das zutage liegende Vorkommen, doch sind wahrscheinlich auch noch bedeutende Erzmengen in den noch nicht vollständig erforschten mit Erdschichten bedeckten Feldesteilen vorhanden. Gellivare. Die Erze in diesem Gruben feld, welches im Jahre 1892 in großem Maßstab und mit völlig geordnetem Abbau in Angriff genommen wurde, sind teils Blutstein, teils Schwarzerz, ersterer vornehmlich im westlichen Teile des Erzfeldes. Der Eisengehalt ist un gefähr gleich hoch wie jener der Luossovaara- erze; der Phosphorgehalt wechselt stark, der Gehalt an Schwefel und Titansäure ist gering. Die vorhandene Erzmenge wird zu 50 Millionen Tonnen berechnet. Verfasser erwähnt außerdem noch andere in denselben Kirchspielen gelegene Erzfelder von geringerer Bedeutung, nämlich jenes von Hauki- vaara, das Blutstein in minderer Mächtigkeit und Abbauwürdigkeit enthält. Nokutusvaara, woselbst arme Schwarzerze und Blutstein mit äußerst wechselndem Phosphorgehalt (0,1 bis 2,3 °/o) vorkommen, ist gleichfalls von geringem Abbauwert. Rakkurijoki enthält arme Schwarz erze mit 0,25 °/o Phosphor und 24 °/o Eisen. Mer- tainen besitzt gewisse Vorräte an eisenreichen (56 bis 58 °/o) und phosphorreinen (0,003 bis 0,32 °/o) Schwarzerzen; Painirova enthält reiche Magnetite (51 bis 69 o/0 Eisen) mit stark wechseln dem Phosphorgehalt (0,014 bis 1,32 °/o), hat aber infolge des geringen Erzvorrates nur unter geordnete Bedeutung. Ekströmsberg, ein bedeu tendes von Svenonius und C. Ericsson unter suchtes Erzfeld enthält etwa 60prozentigen Magneteisenstein und Blutstein mit hohem Phos phorgehalt (von einigen zehntel Prozent bis fast 2 °/o). Die vorhandene Erzmenge wird bei einer Größe des Erzfeldes von 50 000 qm zu 30 Mil lionen Tonnen angegeben und scheint die Annahme berechtigt, daß selbst unter einer Tiefe von 140 m noch bedeutende Erzvorräte anstehen. Zum Schluß erwähnt Verfasser noch die beiden Eisenerzvorkommen Laukujärvi und Toppi sowie ein Kupfererzvorkommen zu Raggisvaara, das aber nur von geringer Bedeutung ist. (Die vor liegende Arbeit enthält Karten und Profile der beschriebenen Erzreviere.) [„Teknisk Tidskrift“ 1907, 30. März, S. 74—75.]