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BIOGRAPHISCHE HINWEISE Johann Nepomuk David, geboren 1895, der seit 1948 an der Musikhoch schule in Stuttgart als Kompositionslehrer wirkt, ist wie Anton Bruckner, gebürtiger Oberösterreicher. Von 1934 an lehrte er Komposition am Konser vatorium in Leipzig, dessen Direktor er von 1942 bis 1945 war. Unter anderen gehören zu seinen zahlreichen Schülern der heute in Weimar wirkende Kom ponist Professor Cilensek und der 1942 gefallene Helmut Bräutigam. Die Verwandtschaft mit Anton Bruckner liegt nahe, da auch für David die Religion der Antrieb zu einem umfangreichen Schaffen ist, das sich in einem aus 10 Heften bestehenden Choralwerk zeigt, in Präludien und Fugen, in Orgelliedern und zahlreichen anderen konzertmäßigen Orgelwerken, unter denen sich eines befindet, das er „Introitus, Choral und Fuge über ein Thema von Bruckner“ benannt hat. Hinzu kommen eine Reihe von Motetten, die ebenso für den kirchlichen Gebrauch bestimmt sind. Neben vieler inter essanter Kammermusik schrieb er bis heute zwei Partiten für großes Orchester und vier Sinfonien. Diese Werke verraten eine weitere Ähnlichkeit mit seinem großen Vorbild Bruckner, nämlich die starke Vorliebe für einen polyphonen Stil, der oft rücksichtslos auf den Zusammenklang nur der Ent faltung der einzelnen polyphonen Melodiezüge dient. David strebt weiterhin ebenso wie Bruckner Monumentalität in der Musik an, also eine gewaltige Erhabenheit, die vor allem seine Sinfonik krönt. Karol Szymanowski gilt heute noch als der bedeutendste polnische Kom ponist der Neuzeit seit Chopin. 1883 im polnischen Teil der Ukraine geboren, starb er 1937 in Lausanne in der Schweiz. Er studierte in Warschau und wurde 1927 Professor für Komposition am Warschauer Staatskonservatorium, später Direktor dieses Institutes. Dazwischen liegen jedoch Reisen und Auf enthalte im Auslande, vor allem in Frankreich. Szymanowski gehörte etwa um 1920 zu den führenden Köpfen der neuen Musik. Er schrieb eine abend füllende Oper „König Roger“, den Einakter „Hagith“, mehrere Sinfonien, die sinfonische Dichtung „Penthesilea“, das Ballett „Hamas“, ein Violin konzert, mehrere Ouvertüren, viele Klavierwerke, Violinsonaten und Lieder. Er ist ein sensitiver, überaus nervöser Hyperromantiker, der sich manchmal nicht scheute, zu Mitteln der Atonalität zu greifen, wenn es ihm notwendig erschien. Claude Debussy lebte von 1862 bis 1918 hauptsächlich in Paris. Er machte einige Reisen nach Rußland, wo er mit dem Schaffen Moussorgskis bekannt wurde, das ihn stark beeinflußte, hielt sich auch einige Jahre als Rompreis träger in Rom auf, wo er sich jedoch unglücklich fühlte. Leben konnte er nur in der Luft von Paris, dieser bezaubernden Großstadt um die Jahrhundert wende. Man nennt ihn den Schöpfer und den bedeutendsten Vertreter des