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Nolnsmmt -«hiu«b«rg. I«rnfpr«<h«v, -«^n-svang 10. Aus LI L^ÄLTtLLÄK «» Nr. 290. v«„Sn^-'LI»«V-N^«nd-««2« a««ch»u"«Ü^L »Lj »«»>»»-U»L V-Ot»«««. »»«tUch SS W» 8» I» t» »MV»« «I Ur 4» V, wi U«..F»U u» »I». »« O». so. Sah»«. Klaffe Vllo (Herr Organist Tauchmann) 1 Dienstag, den 13. Dezember „ Vllä (Herr Lehrer Lang) / 4 Uhr nachmittags. „ VII» (Hcrr Lehrer Mauctsch) 1 Donnerstag, Len 20. Dez«mb« » Vllb (Herr Lehrer Falk) / 4 Uhr nachmittags. Die Untersuchung erfolgt durch Herrn vr. oroci. Hohmann und findet 1« Klassenzimmer Nr. LS der alten Schul« statt. Neustädtel, den 14. Dezember 1006. T Montau, den 17. Dezember 1906, nachmittag- 4 Uhr sollen in Alberna« «ine große Blechschere mit Fuschetrieb, 158 Pakete Blechnieten Nr. 1 und 21 Pakete verkupferter Eisendraht gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Bieter sammeln sich hierzu in Wild'S Restauration daselbst. Der Gerichtsvollzieher deS Kgl. Amtsgerichts Schneeberg, den 15. Dezember 1906. Neustädtel. Schulärztliche Untersuchung. ES haben folgende weitere schulärztliche Untersuch,,,wen stattzufinden: Zur NcichStagsanflösung. Da- endgültige AbstimmungSresultat über die Kolonial kredite ist gestern im Reichstagsbureau festgestellt worden. Danach ist der von der freisinnigen Bolkspattei eingebrachte Antrag Ablaß mit nur vier Stimmen Mehrheit abgelehnt worden. Dafür haben gestimmt 171, dagegen 175 Abge ordnete, ungültig war eine Stimme. Die endgültigen Ab- stimm»,ng-zisscrn über die Regierungsvorlage sind — hie, find 348 Stimmen abgegeben worben, eine mehr al- bei der ersten namentlichen Abstimmung — mit Ha 168, mit Nein 177, Stimmenthaltung 1, ungültig 2. Für den An trag Ablaß und die Regierungsvorlage sind geschlossen ein- getr-ten: die Konservativen, Ratio,ralliberalcn, Reichspartci und alle freisinnigen Parteien — Bollspanei, Bereinigung und Süddeutsche Bolkspartei. Die Wirtschaft liche Bereinigung hat in ihrer Mehrheit mit Ja gestimmt, nur die zu ihr gehörigen Mitglieder deS-BayeriAeu-Banern- bundeS mit Reim Geschloffen gegen die Kvlonialfordcrun- gen haben nur die Sozialdemokraten und die Polen ge stimmt, die beide sehr stark vertreten waren. Bon den 78 sozialdemokratischen Abgeordneten haben überhaupt nur zwei, nämlich die Abgeordneten Schlegel undSperka, gefehlt, die beide in dem wüntcmberg^chen Landtagswahlkampf per sönlich engagiert sind. Um sr. schwächer war daS Zentrum vertreten. Bom Zentrum und den ihm nahestehenden Elsässern haben nicht weniger als 27 zum Teil hervorra gende Mitglieder an der Abstimmung urcht Teil genommen, ,o Frhr. von Hertling, Burlage, Fritzen, Herold, Grus Praschma, Ochsel, Lr.am ^eh'ckhoff u. a. Für ben Antrag Ablaß haben drei Zentrumsuntgüeder gestimmt, die Abgg. q. Strombeck, v. Swigny und Humann. Bei der Ab stimmung über die Regierungsvorlage haben dann Saviany und Humann mit Rein gestimint, der Abg. von Strombeck sich der Stimme enthalten. Graf BaUestrem h^rt bei bei den Abstimmungen den weißen Ja-Zettel abgegeben. Auch die Freunde der Regierungsvorlage waren üb rigens recht zahlreich zur Stelle. So fehlten auch von den Ratio,mliiberalen nur zwei Abgeordnete, Frhr. Hem zu Herrnsheim und Lichtenberger. Bon der gesamten Rechten fehlten nur sechs Abgeordnete, darunter der Hcrrenhaus- Präsicent Furst zu Inn- und Klipphausen und der jüngst au Stelle des Grafen Neventlow nachgewählte Deutsch- Soziale Herzog. Schwach vertreten war nur die süddeutsche Bolkspartei, von der die Abgg. Haußmann, Paper und Blumenthal fehlten. AuS einer Berliner Zuschrift der offiziösen Süddeutschen ReichSkorrespondenz geht hervor, daß der Reichstanzler über die Wahl de- Weges, den er im Falle einer Ablehnung deS RachtmgSctats für Teutsch-Südwestafrika zu beschreiten Latte, nicht im Zweifel war. In jener Zuschrift wird er- rlätt: Als in der Presse angesichts der AblehuungStakttk des Zentrums die ersten Mahnrufe laut wurden, war an leitender Stelle die Gefahr schon erkannt, und der Entschluß, darauf di« einzig möglich« Antwort zu geben, schon gefaßt. Der Kanzler selbst ist eS gewesen, der rechtzeitig die Kron« auf Lie von oer Reichstagsmehrheit zu erwartende Haftung auf» merksam gemacht und seinen Standpunkt sofort dahin prä- Mett hat: Annahme der Regierungsvorlage oder Auflösung de- Hause». Bo,» Paktieren ist gar keine Rede gewesen. Betreffs der Neuwahlen verlautet, die Regierung beabsichtige, diese in den letzten Januartagen v rzunehmen. Die Auchchretbung des WahlterminS dürfte noch in diesem Monat erfolgen. Den Zusammentritt de» neuen Reich», tag- erwartet man gegen den 20. Februar. Die Regierung soll Wett daraus legen, daß k« «wue Reich-rag bald zu- sammeunit), damit er vor Opern noch ein Et.us-Nvlgtsev verab,ch.e.en kann, da» da» Reich zu den uneriäßtlcheu Ausgaben auf Grund de» letzt vorliegenden, dem nenen Relchötage nochmal» vorzuftgenbe« StrlchtzeM ermächtigt. Dft Berattagd GM kE in K» nach Ottern erfolgen. Die Wahtbewegung werd aiso höchstens fünf Wochen bauen,. Die Freisinnige Volkspartei veröffentlicht bereits ihren Wahlaufruf- Die Nationallibcrale Fraktion und die Neichs- panei sind am gestrigen Freitag vormittag im Reichstage zusammengeN-cten, um Vorbereitungen für den Wahikampf zu treffen. Tie Wahlaufrufe sollen in nicht zu langer Zeit erlassen werden. Auch die Sozialdemokraten treffen schon Vorbereitungen dazu. Das Zentrum rechnet damit, in Öberschlcsicn bei den Neuwahlen einige Mandate an die Polen zu verlieren. Wie aus Dottmund gemeldet wird, kündigen die Polen« blätter des Ruhrgebiet- an, daß das Polentum infolge der Stellungnahme d.S Zentrums in der Sprachenfrage in alle» polnisch durchsetzten Zentrums-Wahlkreisen des Ruhr- gebiete- eigene Kandidaten ausstellen wird. Der in München weilende Dr. Katt Peter- erklärte inem Mitarbeiter der „Münzner Neuesten Nachrichten" in bezug auf die NeichstagSanflosuna, er beklage eS, daß inan in Deutschland nicht verstehe, Gegenstände, die nach reiflicher Erwägung entschieden werden sollten, von kletn- Uchen, persönlichen Eifersüchteleien zu trennen. Auch einige bekannte Politiker haben ihre Meinung ..ber die Reichstagsauflösung geäußert, Aba. Basser- wann sagte: Ich glaube, dag wir für den bevorstehenden Wahlkampf drei gute Parolen haben. Die erste lantet: für die Kolonien, die zwecke: gegen jede Neben regierung und die dritte: gegen dasZentrum. Ler Abg. von Kardorff Hoffs von der Sympathie, die sich Dernburg erworben habe, einen günstigen Einfluß auf bie Wahlen, auch erwartet er, daß manche Zentrumsabae- ordnete nicht wiedergewählt werden. — Weit pessimistischer äußert sich der Abg. Sch rader. Er meint, da- Zentrum werde W stark wie bisher, die Sozialdemokratie mit einigem Gewinn aus den Wahlen hervorgehen. Die Unterstützung der Frei sinnigen werde die Regierung finden, wenn sie mit der ganzen reaktionären Politik deS Zentrums brechen wolle. Oer Sozialdemokrat Eduard Bernstein sieht den Kamps an als einen Kampf zwischen Negierung und Dolksvenretung. Letztere höbe nur ihr Bubgetrecht gewahrt. Der Kampf werde sich zwischen Zentrum und den Mcktelpatteien absvielen und die Sozialdemokraue die Rolle des „taruus xauäsn«" «tm nehmen. Die Stimmung in Sachsen Über die Auflösung deS Reichstags ist, so weck sie sich bis jetzt beurteilen läßt, völlig zugunsten der Regierung. In allsn nationalen Kreisen betrachtet man die Auflösung de- Reichstages als eine Notwendigkeit, nachdem der Reichstag die dringendste Forderung des Reiches abgelehnt hatte. Den bevorstehenden Wahlkämpfen sieht man daher mit gutem Bettrauen und froher Hoffnung entgegen, da allgemein die Auffassung vor« banden ist, daß in einem Lande, wo so viel Verständnis für die Bedürfnisse deS Reiches in den Kolonien vorhanden ist, alle national gesinnten Elemente den Weg der Samm lung beschreiten uud damit das Borgehen der verbündeten Regierungen nach jeder Richtung unterstütz«» werden. Die Nationalliberalen deS ReichStagSwahlkreiseS Plauen sind bereit- in den Wahlkampf etngetreten. In einer Ver sammlung am gestrigen Freitag wurde über vorbereitende Schritte und di« Kandldatenfrage beraten. Al» Kandidaten werden Landtagsabgeordneter Poppitz oder Fabrikant Graser in Frag« kommen. Von den Stimmen de» Ausland«» über die RetchStagSauflösung seien noch die folgenden erwähnt: Dir Wiener „Neue Freie Presse" sagt: „Daß Kürst Bülow sich dafür entschied, der kaum mehr etnzudämMNden ultra- montanen Machtbigehrltchteit «ine Schranke zu sitzen, da» ist im K«r» die große Bedeutung de» heuttgeu Entgutffß», da», welch« Fylgen «stauch hab«» Mag, in Deutschland eine völlig neu» Lage schafft/ eine -rundstürMd« Veränderung oer gesamte,» inneren Polftit bewirkt." *Zum Schlich M oa» Blatt : „ES Mrd etwa» imMtz-ar «mi Lenti chiand und Frankreich in dem gleichen Kampfe zu gleichem Siege gelangen." AuS Part» wird berichtet: Da- lebhafte Interesse an der durch die Reichstagsauflösung in Deutschland geschaf fenen Lage rückt heute die inneren französischen Angelegen heiten an die zweite Stelle. Besondere Hervorhebung fin det in den leckenden Blättern Bülow» Hinweis aus die Meinung deS Ausland-, demgegenüber Deutschland keine Schwäche zeigen dürfe. Man zitiert folgende- Wort auS einem Donnerstag abend beim Verlaffen der Kammer zwischen zwei sehr hervorragenden Staatsmännern geführten Gespräche über die gerade eingetroffene Bettiner Depesche. „Ein iso liertes Deutsches Reich hielt und hält noch heute jeder Ver nünftige für eine Utopie. Bedenklich wäre für die Welt- Politik eine isolierte deutsche Reichs-Regierung. Ich habe aber alle Ursache, die Dauer dieser Isolierung zu bezweifln. Bülow witt, seine Majorität gewiß wtederflnden und da» Interimistikum wird Wahl keinen aufregenden Zwischenfall zeitigen." , Die Petersburger Zeitung schreibt: Die Altflbs- ung deS Reichstages kann auch für Rußland von großer Bedeutung sein. Sie lehrt, daß eine weitsichtig« Regierung unmöglich die nationalen Güter aufgeben darf, well in der Volksvertretung Parteien die Majorität Haven, welche die allgemeinen nationalen Güter unter ihr Partttintereffe stelle» Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 14. Dezember. Der Kaiser folgte heute Abend einer Einladung deS italienischen Botschafters zum Diner. Wie bereits erwähnt, werden der Katserunddie Kaiserin am Montag vormittag» 8 Uhr au» Anlaß des Stapellaufe» de» Linienschiffe» „H" in Kiel eintreffen. Der Kaiser wird an Bord deS Linienschiffe» „Deutschland" Wohnung nehmen, während die Kaiserin in d«r Billa /»See luft" absteigt. Der Stapellauf de» Linienschiffe» findtt um 11'/, Uhr vormittags statt,- nach Beendigung des feierlichen Aktes wird im Königlichen Schlöffe Galatafel veranstaltet. Di« Abreise de» Kat,erpaareS ist auf 4 Uhr nachmfttag- sestgesetzt. Berlt n, 14. Dezember. (Der Besuch de- nor- wegtschen Köntgspaares am Kaiserhofe.) Anläßlich des Besuches deS norwegischen KöntgSpaare» UM deutschen Katserhofe sagt die Mordd. Allg. Ztg." in einem BegrüßungsarltlA: „Ein hochentwickelte- geistig«» Schaffen o«s nordischen Volke» hat in un» Deutschen lebendige» Ber- ständni» für da» Wesen uud da» Witten der sympathischen stammverwandten Station geweckt «nd zu den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mannigfache Bande getstiaer Art herüber und hinüber gefügt, di« -«stützt auf da» Be wußtsein, daß keinerlei politisch« Interessengegensätze vor handen sind, den Wunsch rege erhalten, daß auch da» Ber- HLftnt» von Staat zu Staat, wie seither, so in all« Zu kunft von ungetrübter Freundschaft getragen werd«. Mögen Süptz Haakon und Königin Maud stet» «ft Befriedigung der Tage gedenken, die si« al» Gäste unsere» Herrschens- paare» m Potsdam und Berlin verleben werden. Berlin, 14. Dezbr. (Ermäßigung der Esse»« bahntartfe für Fletsch.) Yik den Bereich der preußischen und oldenburgischen StaatSbahnen. der Militär-, Lronbrraer, Aarge-Begesacker, Kerkerbach- und Kr».-Old«n- aurger Eisenbahn wird mir Gültigkeit von morgen, IS d». M an bi» einschließlich S1. Dezember 1-09, Fletsch von frisch geschlachte-tem Lieh (Rtndvteh, Schwetwe, Schafe, Ziegen, euch -Ulber, Ferkel, Lämmer, ZIcklem) aS Stü^gut und kn Wagenladungen nach den vrstlmmungM e» Speztaltattf» für bestimmte Eilgüter abgeferrlgt. Hm- - Lranoportgevutzren für gewotznuchw Fnutzk-ur oeseroen.