Volltext Seite (XML)
Sonnabend, 24. November 1906. Au« S1 L« «UMfum»" U»»» Nr. 271 Lößnitzer Kirchenwald. i b Leite«oagen, 1 Kinderkorb, 5 Puppensportwaaen, 10—15 sm Mttst., Kinderstühle gegen sofortige Ba^ahl- 8—13 498 2883 416 1750 281 145 7—12 13—31 // // // // weiche // /, // rm Obst., Utst., Stämme, Klötzer, // Reisstangen, L)erbstangen, Aue, am 23. November 1906. Der Gerichtsvollzieher be- Kgl. Amtsgerichts. Äahrz Mt. 3, 4, 5, 14, 21, 23, 24, 2b, 26, 27, verschiedene Brennhölzer, gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Sonnabend, d>» 24 November IS«- vormittags K Uhr sollen im Kgl. Amtsgericht- 7 Kinderwagen, 15 Puppenwagen, _ Leiterroagen, 1 Kinderkorb, S Puppensportwagen, 31 Handkörbe, 3 Basttaschen, 5 Pa- pterkörbe, 10 Markttaschen, 9 Kinderwagendecken, 14 Fußabstreicher, 1 Kinderttsth, 10 kleine Pferdegespanne. 2 Schaukelpferde, 1 H * ' " Fußbänkchen, 90 verschiedene Peine Körbe und ung öffentlich versteigert werden. velwfi«n»s -chmebeiI. Ein brauner Wachtelhund zugelaufen, abzuholen bis zum 2b. dsS. Mt-. bet Der Kirchenvorstand »« Löstnid. I der Ortsbehörde Crandorf. Meinhold, Tenn-Borst. MebZ-lksMtM W Tageblatt unk Amtsblatt V für Lie kalmnö MdAchenZehVrLen in Ms.GlÄnhainiLartens1einSohW« L7w.^» si MWN8kadt.<L8ßnih> LeuEel.MneebeiT.SchVav«nbslA bÄnMLtWls. Holzversteigerung. ' Im Ratskeller in Lößnitz sollen Montag, de« KA. November ISO«, von vor«, v Uhr an Die finanzielle Entwickelung der deutsche« Schutzgebiete. Die angekündigte Denkschrift deS Kolonialdirektors Dernburg ist gestern dem Reichstage zugegangen. Sie be handelt die finanzielle Entwickelung der deutschen Schutzge biete. In der Vorbemerkung zu der Denkschrift wirb aus geführt: Als Ziel einer erfolgreichen Kolonisationspolitit dürfe man wohl die finanzwirtschaftliche Selbständigkeit der einzelnen Kolonialgebiete und damit zusammenhängend eine gewisse Selbstverwaltung im engen Anschluß an das Mutterland hinstellen. Die finanzwirtschaftliche Selbständig keit sei aber schwer, oft auch unmöglich zu erreichen, wenn große und regelnräßig sich entwickelnde Ausgaben für Militär und Landesverteidigung auf den Kolonialetat gesetzt werden. Ein klassisches Beispiel hierfür biete Algier, weshalb die Denkschrift auch die finanzielle Entwickelung von Algier zum Vergleiche heranzieht. Die Denkschrift scheidet daher aus ihrer Darstellung der Einnahmen und Ausgaben die Aus- gäbe für die Schutztruppe und zu deren Unterstützung her angezogene Polizeimannschaften, ferner einen für die Muitär- zwecke entfallenden Anteil von dem gemeinsamen Benval- tuugSfondS und von dem Betrage für die Stationen und Expeditionen aus. Ferner heißt es: Die gesamten Kolonial- einnahmen unter Einrechnung der werbenden Kapitalanlagen des Reiches) zeigen für die Jahre 1896 bis 1904 sowohl absolut (bei stetiger Erhöhung von 3,1 biS 12^ Millionen), als auch in Prozenten der Ausgaben (1896 19, 1900 39, 1904 61 Proz.) eine befriedigende Entwickelung. Es wäre aber nicht richtig, auf die weiteren werbenden Kapi- talsanlagen zu verzichten, um eine möglichst vollständige Deckung der gesamten Ausgaben durch die eigenen Einnah. men der Kolonien zu erreichen. Die Denkschrift betont so dann, als Maßstab der finanzwirtschaftlichen und verwalt ungspolitischen Reife der Kolonien müßte das Verhaltnn der Verwaltungsausgaben zu den eigenen Einnahmen naä Abzug der Entnahmen aus den werbenden Kapitalsanlager des Reiches dienen. Unser Kolonialbesitz im ganzen sei be reits in dieses Stadium eingetreten, da die beide»! entspre chenden Kurven sich in den graphischen Darstellungen schnei den und sich selb t bei Südwestafrika beträchtlich nähern. Die Denkschrift über die finanzielle Entwickel ung der deutschen Schutzgebiete gibt zunächst an der Ham von Ziffern eine Uebersicht über die Art und den Zweck de, Kapitalsanlagen und gibt sodann die Gesamtsumme de» deutschen Kapitalsinteressen in den Schutzgebieten (ohne Kiautschau) ans rund 370 Millionen Mark an. Zählt man hierzu den Kapitalswert der Exportproduktion in den einzelnen Kolonien, der sich auf rund 600 Millionen Mari beziffert, so ergibt sich, daß ein produktives Gesamtkapitai von rund einer Milliarde Mark in den Schutzgebieten arbeitet. In der Denkschrift heißt es dann weiter: Auf den Quadratkilometer Fläche trifft in dem gesamten Schutzge biet ein produktives Kapital von 26,1 reichsfiSkalischem Kapstal und 85,7 Privatkapital. Man kann also wirk lich nicht behaupten, daß unsere Kolonien zu viel Ver waltungs- und zu wenig Privatinitiative aufweisen. Die Denkschrift bezeichnet sodann die vom privatwirt schaftlichen Standpunkte betrachtete Entwickelung unserer Kolonien als geradezu überraschend günstig und schließt: Die Opfer, die wir bisher für unsere Schutzgebiete bringen mußten, lagen nur -um geringen Teile auf wirt schaftlichem Gebiete, zum weitaus größten aus militärischem. Daß aber groß« militärische Expeditionen notwendig wurden, ist auf den elnzigen wirklichen folgen>ch>veren gehler zurück zuführen, der bisher in unserer Kolon iatpolstck gemacht wurde, nämlich eine zu langsame Erschließung unserer Schutzgebiete durch reich-fiskalische Kapitalsanlagen, nament lich durch Eisenbahnen. Bei Kamerun. Togo und Ost- afrtka sei dieses Ziel bereit« wesentlich überschritten. Die Borbemerkuna betont schließlich: Der bereits be- Größe des Gebietes nur daS Anfangstadium der Wirtschaft' lichen Entwickelung bedeuten. In diesem AnfangSstadtum habe die finanzwirtschastltche Entwickelung bereits das außer ordentlich günstige Ergebnis zu verzeichn n altungskosten der Kolonien durch die i Berlin, 22. November. (AuS Lem Reichs tage.) Im Reichstage trat heute bei der fortaesessten Beratung der Novelle zur Gewerbeordnung Geheim rat Münchges an g der von verschiedenen Gesten auf«- stellten Behauptung entgegen, daß es mit der Baukontrolle in Preußen schlecht bestellt s' großen Aufstand erlebt und blühende Kolonie nist einem Eisenbahnnetz: Ein werdendes Neudeutschland in Südwestafrika. Die Erfahrungen aller Kolonialvölker bestätigen, daß große Kolonialgebiete ohne Eisenbahn«« ein unsicherer, wirtschaftlich nicht «schließbarer Besitz bleiben. Ein mittelalterliches Sprichwort sagt: „Wer in den Geleisen der Wege geht, bannt die Gespenster." Auch dem schwarzen Gespenst in Afrika werden wir nun dann nicht wieder begegnen, wenn wir unsere Schutzgebiete durch die Geleise der Eisenbahnen nicht bloß wirtschaftlich erschließen, sondern auch verteidigungsfähig machen. - E .ratung de- Gesttz- bet efftnd ilrhebrrrrchte an irrten der btlbettden ' " Die ß- i ..« »», werdest am, »LL7 ANE Deutschland. Berlin, 22. November. Der Kaiser empfing heute früh den schwedischen Militär-Attachs Hauptmann de Steuk, den italienischen Militär-Attachä Oberstleutnant Montuovi und den spanischen Militär-Attachs Rittmeister Herzog de la Bittona. Gegen 9 Uhr begab sich der Monarch nach der Technischen Hochschule in Charlottenburg und wohnte >ort der Sitzung der Schiffbautcchnischen Gesellschaft bei. Berlin, 22. November. (Der Kaiser in der Schiffbautechnischen Gesellschaft.) In Gegen wart des Kaisers und unter dem Ehrenvorsitz wes Groß- Herzogs von Oldenburg trat heute vormittag 9 Uhr in der Aula der Charlottenburger Technischen Hockschule die Deutsche Schiffsbautechnische Gefells Mt zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung zusammen. Ain Portale der Hochschule wurde der Kaiser vom Rektor und dem Vorstande d.r Schiffsballtechnischen Gesellschaft empfangen. In der Aula erfolgte dann die Begrüßung durch den Großherzog von Oldenburg, an.die sich die Vorträge anschloffen. Berlin, 22. November. (Zur braunschweigi schen Re gentschaftSfra ge?) Die Braunschweigische Landeszeitung wußte, wie wir gestern mitteilten,zu melden, daß Prinz Eitel Friedrich von Preußen alSRegent von Braunschweig in Aussicht genommen sei und daß be reits deswegen Verhandlungen mit ibm etngeleitet würden seien. Diese Nachricht entbehrt jedoch nach Erkundigungen an zuständiger Stelle jeder tatsächlichen Grundlage. in Preußen schlecht bestellt sei. Der Aba. Erzberger wies auf die Notwendigkeit der richtigen Abgrenzung von Fabrik und Handwerk hin. Der sozialdemokratische Abge ordnete Herbert griff die Sozialpolitik der Regierung scharf an. Geheimer Rat Dr. Francke teilte mst, daß seitens deS Reichskanzlers Schritte getan worden seien, um Großbetriebe, die handwerksmäßig ausgebildete Arbeiter be schäftigen, zur Steuer an die HandwerkeiFammern heran zuziehen. Einige Redner der Rechten, wie die Abgg. Malkewttz und Pauli, kamen auf Einzelsragen auf dem Gebiete der Handwerkerpolitik zu sprechen. Abg. Hilpert vom bayerischen Bauernbund erklärte, so lange es Handwerker gebe, werde die Forderung deS allgemeinen Befähigungsnachweises nicht verstummen, während im Ge gensatz dazu der freisinnige Abg. Gothetn seine alte, längst bekannte Rede gegen jeden Befähigungsnachweis dielt. Staats sekretär Graf PosadowSti bemerkte: Der Aba. Gochetn hat gesagt: Examen schützt vor Torkelt niA. Da« ist ja richtig, aber ohne jedes Examen ist doch dem Protektionismus Tür und Lor geöffnet. Der Befähigungsnachweis soll doch nur für die Ausbitounavon Lehrlingen, nicht aber für die Ausübung ses Handwerk« gefordert werden. Daß der Meistertitel geschützt werden soll, entspricht der Gerechtigkeit. Ein korporativer Zusammenschluß der Handwerker ist durchaus notwendig und liegt auch im Wesen des deutschen Bolte« begründ«, welches immer wieder zu ähnlichen Bildungen zurückkommt. (Beifall.) Nach einer Geschäftsordnung-debatte wird Art. i der Vorlage in Kommissionsfassung angenommen. De- batteloS erfolgt die Annahme deS Art. 2, Art. 3 und 4 werden mit geringen Abänderustgen angenommen, während Art, Sa gestrichen wird. Auf Antrag de« AÜg. Er» beraSr wird beschlössest, das Gesetz am 1. Apnl 190? in Kraft treten zu lasten. Ebenso wirst eine Reso lution der Kommission betr. die Anstellung von Beamten zur Bautontrolle und den Erlaß von Verordnungen zum Schutze der Bauarbeiter angenommen. Die Resolution betr. Vorlegung eine-Gesetzentwurfes, wonach gewerblichen Lehr lingen usw. der Besuch der Fortbildungsschule zur Pflicht gemacht wird, wird mit ISO «gen 120 Stimmen abgelehnt. Eine Resolution Trimborn auf möglichst gleichmäßige Durch- führung deS obligatorischen gewerblichen Fortbildungsschule unterrichte« wird angenommen. Die Resolutton betreffend Lehrlingsausbildung nur durch geprüfte Lehrer wird ange- nommm. So^Mn folgte Vie -weite eratung de« Gesetz entwürfe« bet effsi ' Künsw und h vommen. ie Berlin, 22. November. (Nachklänge vom Besuch de« dänischen K öni gv aaveS.) AuS maßgebenden dänischen Kreisen erhält da« B. T. über die Eindrücke, die das dänische KönigSpaar von seinem Besuch >n Berlin gewonnen hat, folgend« Mitteilung: Wiederholt haben während ihre« Aufenthaltes in Berlin König Frederik und seineGeinahlin ihrer Umgebung gegenüber ihr« Genugtuung übet den den Gästen gewordenen herzlichen Empfang auSae- drückt. Nicht nur die persönliche Liebenswürdigkeit Katset Wilhelms hat das Ihrige dazu beigekraärn, die Er mattungen, mit denen das dänische KönigSpaar nach Berlin gekommen sei, ist vollem Umfange -U erMSN, auch die herzliche Teilnahme der Bevölkerung Berlins hat bet dem zu Besuch weilenden Souverän tbrnso «vockm« wie bet dem ganze« dänischen Bolle außerordentlich FM- Schutzs« pathisch berühtt ustd der Hwffuunß USur NahtMg gegSoest, nach dm trächtiiche Betrag des werbenden Kapitals des Reiches, wie daß die an sich herzliche Sympathie, die die beiden Nach- Privater, in den Kolonien könne mit Rücksicht auf die barländer verknüpft, sich noch inniger gestalte und die Größe des Gebietes nur daS Anfangstadium der Wirtschaft- politische BerständigungSaktion, die so glücklich durch lichen Entwickelung bedeuten. In diesem AnfangSstadtum die Initiative der Monarchen der beiden Länder etngeleitet habe die finanzwirtschastltche Entwickelung bereits das außer- sei, durch die Freundschaftskundgebungen de- deutschen >en, daß die Ber-1 Volkes noch gefördert werden möchte. Dieser Ton wohl- -—, — eigenen Einnahmen wollenden Verstehens klinge auch in den Auslastungen der derselben nach Abzug der Einnahmen auS den Kapttalan-! Pressen in Dänemark wieder, wo selbst diejenigen Elemente, lagen des Reiches gedeckt werden. Wenn in früherer^ die von Natur den freundschaftlichen Beziehungen zu Jahren nur für die Hälfte der Summe, die unS der Krieg Deutschland etwa« kühler gegenüber standen, während He in Südwestafrika gekostet hat, Eisenbahnen in diesem Lande Berkner Aufenthaltes ihres Souverän- eine wohltuende gebaut worden wären, hätten wir wohl niemals einen so Zurückhaltung an den Tag gelegt hätten. Die politische großen Aufstand erlebt und dafür heut, eine rasch auf- Bedeutung ver Monarchenbeaegnung sei de-halv/ gu» abgesehen von hen Motiven, ote sie veranlaßt hätte« mu> und die in den höfischen Zeremoniellen ihre vollßüfttge B-o-ÜOmg »W P.