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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190507080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19050708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19050708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-08
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1905
- Autor
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- vom rufitfch'japanifche« KrtegSschavplatz. Petersburg, 6. Juli. General Linewitsch telegra phiert unterm 5. d. Mts.: Laut ergänzender Nachrichten über das Gefecht bei Sanvaitse begann der Kampf um 9 Uhr morgens. Eine unserer Kolonnen war zuweit ab und erhielt Befehl zum Anschluß an die Hauptabteilung, stieß dabei aber auf beträchtliche Hindernisse, was den Angriff behinderte. End lich griff die Abteilung energisch die japanische befestigte Stel lung an. Um 7 Uhr abends wurde die Stellung genommen, wobei ein Bataillon japanische Infanterie vernichtet wurde. Die Japaner zogen sich zurück und wurden verfolgt. Als sie Verstärkungen erhalten hatten, wurde der Kampf wieder aus genommen, jedoch ohne daß die Japaner einen Vorteil er rangen. Unsere Abteilung schlug alle Angriffe ab und hielt die Stellung bis zum Abend, wo sie auf Befehl zurückging. Die Japaner erlitten sehr schwere Verluste. Wir erbeuteten viel Munition, hatten aber viel Schwerverwundete, ein Zeichen dafür, daß die Japaner von Dumdum-Geschossen Gebrauch «machten. — Man meldet aus Korea, daß am Süddefilee bei Chukhan unsere Abteilungen mit Gewehr- und Artilleriefru« empfangen wurden. Ein japanisches Bataillon ging zum An griff über. — Die Gesamtzahl der russischen Gefangenen in Japan belief sich Ende April auf 60291 Köpfe. Darunter befan den sich 10 Offiziere im Generals- oder AdmiralSrange, 70 Stabsoffiziere, 884 Hauptleute und Leutnants, 8558 Unter offiziere und 50 769 Mannschaften. Sämtliche Nlchtkombat- tanten und solche Gefangene, die für den künftigen aktiven Dienst unbrauchbar erschienen, wurden in die Heimat entlas sen. Am 11. Mai lagen 700 verwundete oder kranke Russen in den japanischen Hospitälern. Bis zu dem genannten Da tum waren nur 40 Todesfälle zu verzeichnen gewesen. — Seit der Bekanntmachung der obigen Zahlen durch die japa nischen Behörden ist die Kopfzahl der gefangenen und ver wundeten Russen durch die Seeschlacht bei Tsuschima natür lich beträchtlich gestiegen. Tokio, 6. Juli. Der Kommissar Japans für die Friedensverhandlungen, Baron Komura, wurde mit seinem Stabe heute vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen. Darauf gab der Kaiser eine Frühstückstafel zu Ehren der Friedensunterhändler. « u » nn e n. — Reisedisposition Sr. Majestät Königs Friedrich August. Der König begibt sich am 15. Juli auf drei Wochen mit dem Kronprinzen nach Sais am Schiern in Tirol. Er trifft an diesem Tag mit den Prinzen Christian und Heinrich, die ebenfalls am 15. Juli von Münster am Stein abreisen, in Hof zusammen. Der König wird dann An fang August nach Dresden zurückkehren und von dort aus mit seinen Kindern auf Schloß Moritzburg Wohnung nehmen. Die Bewohner von Moritzburg beabsichtigen dem König eine größere Huldigung darzubringen. — Prinzessin Margarete beendete Mittwoch in Bad Elster ihre Kur und reiste mittags 12 Uhr7 Min. mildem Schnellzuge von Bad Elster ab, um über Plauen nach Dresden zurückzukehren. — Von den Stadtverordneten in Leipzig wurde in einer nichtöffentlichen Sitzung der Betrag von 5000 Mark zur Beschaffung einer Ehrengabe für den Kreuzer „Leipzig" be willigt. (Die drei Hansestädte, sowie Berlin und München verwendeten seinerzeit gleiche Beträge zur Beschaffung von Ehrengaben für die nach ihnen benannten Schiffe.) — Die 5 und 7 Jahre alten Knaben der Handarbeitersehe leute Voigtmann in Carlsdorf bei Pegau spielten am Mon tag in der elterlichen Wohnung. Obgleich die Petroleumflasche den Kleinen entrückt war, wußte sie sich doch der jüngere Knabe zu verschaffen. Mit einem angebrannten Streichholz kam er in ihre Nähe, dadurch explodierte die Flasche und das Feuer verbrannte den Knaben am ganzen Körper. An seinem Auf kommen wird gezweifelt. Der ältere Bruder erlitt Brandwun den an den Füßen. Der durch die Explosion verursachte Stuben brand wurde gelöscht. Die Eltern befanden sich beide auf Arbeit. Für das III. Sächsische Kreisturnfest in Chemnitz ist folgende Festordnung festgestellt worden: Vorfeier, Sonntag, den 9. Juli, nachm. ^3 Uhr Musterriegen- und Dreikampf probeturnen des Turvereins zu Chemnitz und des Gaues. Abends 8 Uhr Militärkonzert, turnerische und gesangliche Darbietungen in der Festhalle. Dienstag, den 11. Juli, nachm. 4 Uhr Kinderturnen, abends 8 Uhr Konzert, Fackel reigenprobe. Donnerstag, den 13. Juli, abends 8 Ukr Konzert und Hauptprobe des Chemnitzer Sängerbundes. Hauptieier, Sonnabend, den 15. Juli, abends 8 Uhr Begrüßung der Festgäste in der Festhalle, feierliche Eröffnung des Festes. Konzert und verschiedene Darbietungen. Sonntag, den 16. Juli, Vorm. 6—9 Uhr Turnen der Gaue, 9—10 Uhr Feldgottes dienst auf dem Festplatze (Oberpfarrer vr. Költzsch). 10 bis ^12 Uhr Turnen der Gaue. 1 Uhr Festzug. Nachm. ^,4 Uhr Aufmarsch, allgemeine Freiübungen, Dauerlauf, ^,5 Uhr Barrenturnen der Vorturner, 6—^8 Uhr Turnen der Gaue. Militärkonzert. Abends 8 Uhr in der Festhalle Konzert, Auftreten des Chemnitzer Sängerbundes, Turnen der Vor turnerschaften, lebende Photographien. Sommernachtsball. Montag, den 17. Juli, vorm. 7—12 Uhr Einzelwetturnen im Sechskampf. Wettspiele. Konzert. 11-12 Uhr Weihe des Zettlerdenlsteines auf dem neuen Friedhof. Nachm. 3 Uhr Turnen der Turnerinnen und Turnen der Alten. ^5 Uhr Kürturnen. Abends 8—11 Uhr Festvorstellung in der Festhalle. Musik und Tanz auf dem Festplatze. Fackelreigen und Feuerwerk. Dienstag, den 18. Juli, vorm. 7—12 Uhr Einzelwetturnen im Dreikampf. Konzert. Nachm. 2 Uhr Ringe» in 3 Gruppen. 4 Uhr Turnen der Chemnitzer Schulkinder, Konzert. Abends 8 Uhr Verkündigung und Bekränzung der Sieger. Konzert in der Festhalle und auf dem Festplatze. Mittwoch, den 19. Juli, vorm. 10 Uhr Frühschoppen in der Festhalle, Konzert. — Donnerstag nachmittag '/ 5 Uhr trug sich in der Sächsischen Waggonfabrik zu Werdau ein schwerer Unglücksfall zu. Der Reparaturschlosser Hausschild aus Leubnitz prüfte den Kessel zum Holzdämpfen mittels Mano meter, wobei der Kopfdeckel Herausgetrieben wurde. Der Schwerverletzte erlitt Brandwunden, außerdem am Oberschenkel eine 15 Zentimer lange Wunde, sowie Wunden an den Hüsten und an der Brust. Er wurde mittels Krankenwagens ins Krankenhaus geschafft. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch in Langenheffen. Der 56 Jahre alte Gutsbesitzer Franz Rauh wollte mit einem vollbeladenen Heu wagen von einem Wege an der Bahnböschung abfahren, wobei der Wagen umstürzte und Rauh, der die Pferde führte, den Brust kasten eindrückte. Der Tod trat alsbald ein. Eine auf dem Wagen sitzende Tochterdes Verunglückten kam ohne Verletzungen davon. — Die Hinrichtung des älteren Raubmörders Eduard Neu mann steht unmittelbar bevor. Sie wird nach neueren Be stimmungen doch in Platten stattfinden. Die im Dresdner Justizgebäude in Verwahrung gewesene Guillotine ist be reits in Plauen einaetroffen. Der jüngere Raubmörder Hermann Neumann, der Neffe des Erstgenannten, ist zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Vertliche Angelegenheiten. — Zu der am nächsten Sonntage (3. Sonnt, n. Trinit.) in unserer ganzen sächs. Landeskirche einzusammelnden allgem. Kirchenkollekte für den Kirchenbau in Deutscheinstedel bei Sayda schreibt das evang.-luth. Landeskonsistonum im Ver ordnungsblatte: Die kleinen und armen Ortschaften Deutsch- DLtts»ark. Kopenhagen, 6. Juli. Auf Island macht sich neuer dings große Unzufriedenheit weiter BevvlkerunaSkreise bemerk- bar, die sich teilweise gegen den Minister Haffstein, den ersten eingeborenen Minister der Jnselbevölkerung richtet. So fanden kürzlich an mehreren Orten der Insel gleichzeitig BolkSversamm- lungen statt, in denen gleichlautende Protestresolutionen an genommen wurden. Die Resolutionen wenden sich gegen das durch Vermittlung des Ministers zwischen Island, Dänemark und der Großen Nordischen Telegraphengesellschast unlängst abgeschlossene Uebereinkommen wegen Herstellung einer Kabel- Verbindung Islands mit dem Festland. Man meint, daß Island allzu große pekuniäre Opfer bringen soll und empfiehlt dem Althing die Ablehnung der ministeriellen Vorlage. Im An- schluß daran regen die Protestler die Errichtung einer funken- telegraphischen Verbindung an und weisen das Althing an, mit der Marconi-Gesellschaft in London zu verhandeln, die gerade in diesen Tagen mit der Telegraphie nach Island Experimente anzustellen gedenkt. Gleichzeitig protestieren die Isländer gegen die Art und Weise der Ernennung ihres Ministers durch den König von Dänemark und machen gel tend, die Kontrasignatur der Urkunde durch den dänischen Ministerpräsidenten sei ein Verstoß gegen die „freie" isländische Verfassung. Krankretch. Paris, 6. Juli. Ministerpräsident Rouvier wird heute gegen Abend den deutschen Botschafter Fürsten Radolin empfangen. Paris, 5. Juli. Das hiesige „Journal" veröffentlicht einen Artikel des ehemaligen Kammerpräsidenten Deschanel, worin Frankreichs leitende Politiker dringend aufgefordert werden, sich mit England nicht allzuweit einzu lassen, keinerlei Aggressivpolitik gegen Deutschland zu trei ben oder zu unterstützen, sondern das gute Einvernehmen mit allen europäischen Staaten fortzusetzen und an den großen europäischen Problemen Seite an Seite mit dem neu wieder aufzurichtenden Rußland mitzuarbeiten. Paris, 6. Juli. In der Deputiertenkammer legte der Finanzminister den Budgetentwurf für 1906 vor, welcher gegenüber den Ausgaben von 1905 ein Mehr von 67 Millionen Franks aufweist. Der Finanzminister ver sicherte, daß er das Budget mittels derselben Finanzpolitik ins Gleichgewicht bringen werde wie sein Vorgänger, d. h. mittels der gewöhnlichen Hilfsquellen. Der Minister bean tragt Verweisung des Entwurfs an eine Kommission, damit über das Gesetz noch vor Ende des Jahres abgestimmt werden könne. Die Kammer beschließt die Verweisung mit 420 gegen 108 Stimmen. Hierauf wird die Besprechung der Vorlage, betreffend die Arbeiterversicherung, wieder ausgenommen. FM England. London, 6. Juli. Der Vertrag über eine neue japanische Anleihe ist heute unterzeichnet worden und zwar zwischen Korekiyo Takahashi als dem Vertreter der ja panischen Regierung und der bekannten englisch-amerikanischen Gruppe, welche schon die frühere Anleihe übernommen hatte, nämlich Tarrs Bank Limited, Jokohama Spezi Bank, Hong kong und Schanghai Banking Corporation London, Kuhn Loeb u. Co. Newyork, gemeinschaftlich mit einer deutschen Gruppe, vertreten durch Max Warburg, i. Fa. M. M. War burg u. Co., Max Schinkel von der Norddeutschen Bank in Hamburg und Direktor Rheders von der Deutsch-Asiatischen Bank. Es handelt sich um eine Anleihe von 30 Millionen Pfund Sterling zu 4^ Proz., und zwar ist dies die zweite Serie der durch das Tabaksmonopol sichergestellten Anleihe. Jede der drei Gruppen übernahm 10 Millionen Pfund Ster ling. Die Emission dürfte Anfang nächster Woche stattfinden. Die Umlaufszeit der neuen Anleihe ist auf 20 Jahre festgesetzt. Rußland. Zu den Vorgängen in Rußland. London, 6. Juli. Der „Morning Leader" meldet aus Odessa, daß 4 5 Matrosen des russischen Schlachtschiffes „Pobjedonoszew" gestern in der dortigen Otchakow - Festung erschossen wurden, weil sie es ablehnten, den Treueid noch einmal zu schwören. 17 Personen, welche im Besitz von Bomben gefunden wurden, sind gestern aufgehängt worden. Das Standrecht wird noch einen Monat in Kraft bleiben. Petersburg, 6. Juli. Aus Nikolajew wird gemeldet: Auf der Regierungswerft wie der Privatwerft wurde der Generalstreik proklamiert. Zwischen den Arbeitern und dem herangezogenen Militär kam es zu heftigen Zusammen stößen, wobei es Tote sowie Verwundete gab. Durch die Explosion einer Bombe fanden vier Männer und 2 Frauen ihren Tod. Der Attentäter, ein Arbeiter, ist verhaftet. In folge des Generalstreiks ist jeglicher Handel und Verkehr ein gestellt worden. Patrouillen durchziehen die Straßen. Größere Unruhen werden erwartet. Petersburg, 6. Juli. In Petersburg zirkuliert das Gerücht, daß an Bord zweier in Libau befindlichen Panzer schiffe unter den Mattosen neue Revolten ausgebrochen sind. Gleichzeitig teilt man den hiesigen Blättern mit, daß während der letzten Unruhen in Libau 2000 Personen ver wundet wurden. Petersburg, 6. Juli. Admiral Tschuchnin wird, da sich Vizeadmiral Krieger als zu unentschlossen erwiesen hat, letzt selbst mit dem Geschwader auslaufen, um den „Potem- kin" zur Rückkehr zu zwingen, weil man von ihm Brand schatzung ungeschützter Häfen fürchtet. Jekaterinoslaw, 6. Juli. In der Umgegend herrscht vielfach voller Aufruhr. Vor allem revoltieren die Ar beiter in dem Gruben- und Fabrikzenttum „Kriwojrog" des jekaterinoslawschen Gouvernements im alexandrowschen Bezirk. Die Arbeiter zerstörten in den Kohlengruben und Eisenwer ken, so auch auf dem größten, dem Brjansker Etablissement, viele Maschineneinrichtungen und zündeten die Gebäude an. Da das hiesige Militär nach Odessa abberufen war, hatten die Arbeiter freie Hand. Das Simferopolsche Infanterie- Regiment, sowie ein halbes Regiment Dragoner wurden aus Odessa eilends zurückgerufen. — Die Einwohner des alexan drowschen Bezirks, aus dem ein großer Teil der Mattosen des „Potemkin" stammt, scheinen ihre Solidarität mit diesen zeigen zu wollen. Auch auf den Südwestbahn - Stationen Razdielnain und Wesolyjkut sind Unruhen ausgebrochen. Odessa, 6. Juli. Auf dem Dampfte der russischen Donaugesellschaft „Bulgarien", der auS JSmail nach Odessa fuhr und wegen der Odessaer Vorgänge nur bis Wilkowo kam, wurde die Besatzung meuterisch und weigerte sich zu arbeiten Unter größten Schwierigkeiten kam daS Schiff nach JSmail zurück, wo eS zunächst verbleibt. Der Buchhalter deS Odeßkija Nowosti, Tartakowski, wurde aus Odessa ausgewiesen, Weiler verdächtig ist, von seinen Fenstern auS auf daS Militär ge feuert zu haben. Hüne Frau H vOastch^ Riga, 6. Juli. Die aus dem Wendenschen Kreise ein- berufenen Reservisten, welche per Eisenbahn auS Pskow nach Riga transportiert wurden, revoltierten unterwegs und beschlossen, sich unter keinen Umständen auf den Kriegs schauplatz schicken zu lassen. AIS einer der Offiziere den revol tierenden Soldaten mit einem Revolver drohte, bemächtigte sich der Menge eine fürchterliche Wut. Die Soldaten zogen die Notbremse, und als der Zug hielt, zwangen sie alle Offiziere, den Zug zu verlassen. Der Maschinist, der mit dem Tode bedroht wurde, mußte den Zug weiterführen. Als der Zug, mit roten Fahnen geschmückt, auf dem Güterbahnhof Riga ein- traf, demolierten die Reservisten das Bahnhofsgebäude, schlugen die auf dem Bahnhof befindlichen Gendarmen nieder und schickten sich dann an, nach der Stadt zu marschieren und sie zu plün- dern. Die Bahnverwaltung hatte aber inzwischen telephonisch Militär erbeten und dieses traf bald ein. Während des nun folgenden Zusammenstoßes wurden 150 Personen verwundet. Erst als Kosaken eintrafen, konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Eine Anzahl Reservisten wurde verhaftet. Feodossia, 6. Juli. Heute vormittag 9 Uhr näherte sich ein Boot des Schlachtschiffes „Knjaes Potemkin" der Küste und wurde mit Insanteriefeuer empfangen. Zwei Mann wurden getötet, 7 Mann warfen sich ins Meer, wurden aber gerettet. Das Torpedoboot, welches den „Knjaes Potemkin" begleitet, feuerte einen Schuß auf die Stadt. Der Panzer entfernte sich mittags vom Hafen, setzte aber gleich wohl in einiger Entfernung seine Kreuzfahrten fort. Der von dem Torpedoboot abgegebene Schuß flog über die Stadt hin weg. Die Stadt ist in den Kriegszustand erklärt worden. Feodossia, 6. Juli. Auf Anordnung der Behörden haben die Einwohner die Stadt verlassen. Nur die Truppen und die Beamtenschaft blieben zurück. Man erwartet, daß der „Potemkin" abends auf die Stadt feuern wird. Türkei. Konstantinopel, 6. Juli. Aus Kreta wird gemel det, daß die Streifzüge der aufständischen Ban- den sich ausdehnen. Die internationalen Truppen erhielten den Befehl, Zusammenstöße mit den Aufständischen zu ver- meiden; deshalb hat die französische Kompagnie, die kürzlich bei Platania beschossen wurde, den Marsch nach Pyrgopsilo- meri nicht fortgesetzt. Die englische Besatzung von Kalives am Eingänge der Sudabai vereinbarte mit dem Jnsurgenten- chef Manos eine Abgrenzungslinie. Es wird beabsichtigt, die kürzlich vorgeschobenen Truppen wieder nach Kanea zurückzu ziehen. — Infolge der verwickelten Lage und der zunehmen den Finanznot ist eine latente Regierungskrise ausgebrochen. Zwei Verwaltungsräte dankten ab. Ein dritter beabsichtigt seine Entlassung zu nehmen. Eine auf die An gelegenheit bezügliche Intervention der Konsuln der Schutz mächte verlief ergebnislos. Der Oberkommissar verständigte die Konsuln telegraphisch von der Unhaltbarkeit der Lage und setzte sie von der Notwendigkeit in Kenntnis, die Truppen zu verstärken. Sollten diese abberufen werden, so stellte er sein Abschiedsgesuch in Aussicht. Konstantinopel, 6. Juli. Der russische Bot schafter Sinowiew unternahm an Bord des russischen Stationsschiffes eine Spazierfahrt ins Schwarze Meer. Bei der Rückkehr am Abend passierte der Stationär mit dem Bot schafter die türkische Einfahrtsstation Kavak, welche nach Sonnenuntergang für einfahrende Schiffe verboten ist. Auf das Botschafterschiff wurde von der türkischen Batterie in Kavak ein blinder Schuß abgegeben und das Fahrzeug ange halten. Trotz Reklamierens mußte der Botschafter seinen Stationär verlassen und in der Dampfbarkasse zur Botschaft zurückkehren. Es ist dieserhalb eine ernste Reklamation zu erwarten, da die internationalen Bestimmungen ausdrücklich fremden Stationären mit Botschaftern an Bord die Einfahrt bei Kavak zu jeder Tages- und Nachtzeit Vorbehalten. Amerika. Newyork, 6. Juli. Der deutsche Botschafter Freiherr Speck von Sternburg ist in Begleitung seiner Gemah lin heute mit dreimonatigem Urlaub nach Deutschland abgereist. Newyork, 6. Juli. Die deutsche Turner riege, die an dem Bundesturnfest in Indianapolis teilge- nommen hat, hat heute auf dem Dampfer „Blücher" die Rückreise angetreten. Afrika. Ferry Ville (Tunis), 6. Juli. Hier ist ein Unter seeboot untergegangen. Der Kommandant und zwei Mann der Besatzung wurden in dem Augenblick, wo das Un glück sich ereignete, in die Luft geschleudert. 13 Seeleute befinden sich noch in dem Unterseeboot, welches bis auf den Grund der Bucht von Biserta gesunken ist. Taucher berich ten, daß die Seeleute auf ihren Anruf antworteten. «instedel und Kamme des legen, Ware «eudorf, grö pfarrt. Der ost ungangb Kirche lebh< Seiner eifr Opfern ist e Kirche in 2 seiner Voll« worden ist. , dabei auf A Um sie sei , — Te Neuerung ir Postamt ve zugelassen, Betrage bis an denselbe werden. - Die zur Erledige am nächsten herige Lehre amtskandida! Herrn Sup. wiesen werd« Anerl denen bereits zu. So hat Besitzern vw Orte unang, falls am h un her lauf fordern eine die in der 2 Hart« der Zweigve Umgegend ß lung in Hai Herr Pastor nachm. 3 U Zinßer aus Böhmen sp, Gottesdienst Roß" statt, mit auf dies Pari stieg heute f La Ferte-soi Chateau Th schiff Eperw besser. Um Chalons. KL Ich u mi Hause d gütigst unte Gleich MW Reparat« Zahlungen c I Grabeinf fchwed. arten lief« Prompter E sucht sofort Eine wird für l« schluß. Os
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