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rMkHa lksfmmd. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend ^1,1^ M di- MUH« «-Hörde» iu A«. «MHM, Hartmftchl, Zohmm- ^MiSMUU ge-rgWfts-t, LSßM NrONtel, SchNeederg, Schwaymberg bM Wll-mfei-. Hl als ansässige Stadtverordnete, »eine und Morgenstern, Brgrmstr. dauert. Schneeberg, dm 1. Dezember 1903. Schuldirektor Queißer. 2 !SNN e noch ... Ns -I. und W, ; ösen )en 173 lmer Sarantie srK. 2 Vollendung des Zollgesetzes schafft dem Reichstage die Möglich keit, sich allen den noch übrigen großen Arbeiten zu widmen, welche der parlamentarische Unfug der verflossenen Wochen auf unabsebbare Zeit zu verhindern drohte. Daß der Reichstag nun bald ungestört den Etat vornehmm kann, ist die nächste Folge der pünktlichen Verabschiedung der Zollvorlage. Dank gebührt denen, die mit politischer Klugheit, aufopfernder Arbeit und weiser Selbstbeschränkug das Kompromiß zustande gebracht habm. Die Lage in Venezuela ist jetzt so weit geklärt, daß über den rücksichtslosen Bruch des Völkerrechtes durch Verhaftung friedlicher Deutscher und Engländer und durch Beschlagnahme privater Besitzgegenstände keinerlei Zweifel mehr besteht. Wider rechtlich und brutal, wie das Auftreten des Präsidenten Castro, ist das Verhalten des venezolanischen Pöbels, der, an Plünde rungen und Verwüstungen gewöhnt, jetzt die beste Absicht zeigt, sein Müthchen an den Ausländern zu kühlen und sich durch Raub und Diebstahl zu bereichern. Es geht in Caracas drüber und drunter, und es ist nicht der Pöbel allein, der dafür die Verantwortlichkeit trägt, sondern die Regierung des Herrn Bett- , ver- neele, btuch- »fimfe Oeffentl. gemeinschaftliche Sitzung der städtischen Collegien z« Ane Mittwoch, den IV. Dezember IVOS, abends V»« Uhr. im Stadthanse, Zimmer Rr. 1. Stadtverordnetem» Hl in Schneeberg betr.H ansässig Landwirth Traugott Haustein, Tüllfabrikant Emil Lehm, Lohgerbermeister Ernst Hempel, Stickereifabrikant August Miesel, Puppenfabrikant Emil Paufler, Bäckerobermeister Richard Schmidt; uuansässig: Seminaroberlchrer Hermann Möckel, Lokalrichter Karl Smiffmann, Betriebschemiker Felix Geitner. Versteigerung. Dienstag, d-u t« Dezember IVOS, vormittags 10 Uhr, sollen im Versteiger- nugslokal des hiesigen König!. Amtsgerichts 1 größerer Posten Barchente, Hemdenstoffe, Frauen rockstoffe, Bettzeuge und vcrsch. Kleiderstoffe gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Schneeberg, am 15. Dezember 1902. Der «Ä-richtsvollziester deS Königlichen Amtsgerichts rstöcke l-schäft >. > O. Bürgerschule zu Schneeberg Die Anmeldung der Ostern 1903 schulpflichtig werdenden Kinder soll im Zimmer Nr. 5 des Bürgerschulgebäudes I 4 stattfinden für die I. Bürgerschule Mittwoch, den 17. Dezember, vorm. 10—12 Uhr, „ H „ Donnerstag, den 18. Dezember, nachmittags 2—5 Uhr, „ HI- „ Freitag, den 19. Dezember, nachmittags von 2—5 Uhr. Schulpflichtig werden alle Kinder, die bis zu Ostern 1903 das 6. Lebensjahr erreichen; auf Wunsch der Eltern können jedoch auch Kinder ausgenommen werden, die bis zum 30. Juni 1903 das 6. Lebensjahr erfüllen. Bei der Anmeldung ist für alle Kinder der Impfschein, für auswärtsgeborene auch die standesamtliche Geburtsurkunde und der Taufschein vorzulegen. Nach 8 10 der Lokalschulordnung ist die Anmeldung durch die Eltern oder Pfleger, aber nicht durch Schulkinder zu bewirken. zagter Stimmung befinden; es konnte aber nicht anders ge handelt werden, als es geschehen ist, und gerade unsere Lands leute in Venezuela waren es, die seit Jahren darauf drangen, ihre Forderungen gegen Venezuela durch Vermittlung des Rei ches und nöthigenfalls durch Anwendung von Gewaltmittel« einzutreiben. Seit Jahren wurde darüber geklagt, daß die Re gierung zu langsam vorgehe und die deutschen Interessen zu zaghaft verträte. Das deutsche Geschäft wäre in Venezuela un möglich geworden, wenn die deutsche Regierung die Rechtsver letzungen und Ausschreitungen der dortigen Machthaber weiter geduldet hätte. Der augenblickliche Zeitpunkt bedeutet eine« nicht ungefährlichen und schmerzhaften Wendepunkt, aber es war nöthig, daß man ihn durchmachte, da man auf andere Weise zu gedeihlichen Verhältnissen nicht gelangen konnte. Die russische Regierung hat den Zeitpunkt für gekommen erachtet, eine ernste Aufforderung an die Pforte zu richten, die christliche Bevölkerung in Macedonim vor Gewaltthätigkeiten zu schützen und eingreifende administrative Verwaltungsreformen endlich ins Leben zu rufen. Erlasse, die nur papierene Versprechungen wiederholen und zu denen man in Petersburg ersichtlich auch die neuesten „Reformedicte" des Sultans zählt, hält Rußland nicht für ausreichend, das Eintreten von Komplicationen zu vermeiden. Allerdings giebt die Re gierung des Zaren der Türkei Raum und Vollmacht, gewalt same Auflehnung ihrer Unterthanen niederzuzwingen und die Ruhe in Macedonien herzustellen, bevor sie die für unbedingt nöthig bezeichneten Reformmaßnahmen einführt. Erste Vorbe dingung ist die Ausschaltung der macedonischen ComiteeS. Ruß land warnt Bulgarien und Serbien aufs nachdrücklichste, Wirren und Ausstände in der Türkei zu nähren oder zu begünstigen, und betont, daß es sein unerschütterlicher Entschluß sei, gewalt- thätige Veränderungen des Starui guo auf der Balkanhalbinsel verhindert zu sehen, und daß es sich nach dieser Richtung in völliger Uebereinstimmung mit Oesterreich Ungarn wisse. Aber«» wird auch ausdrücklich erklärt, daß die Wiener Regierung ebenso energisch die Forderung thatsächlicher Reformen in Macedonien vertritt und in der Erfüllung dieser Voraussetzung die Gewähr leistung der Ordnung im europäischen Orient sieht. Der Ukas wird von der gesammten russischen Presse mit vielem Belfall kommentirt, ob er aber in dem Schlendrian der Hohen Pforte die geringste Aenderung Hervorrufen wird, muß einstweilen sehr bezweifelt werden. Schneeberg, 14. Dezember 1902. Das Ende der Woche hat eine für Deutschlands Politik hochbedeutsame Entscheidung gebracht. Der Kampf um die Zollvorlage ist beendet und der Zolltarif mach letzter heißer Redeschlacht, welche über 18 Stunden dauerte, am Sontag früh von einer ansehnlichen Reichstagsmehr heit genehmigt worden. Mag man mit der Fassung des Ge setzes zufrieden oder unzufrieden sein, erleichtert athmet man -jedenfalls auf, daß der Alb beseitigt ist, der unser politisches Leben schon zu lange bedrückt hat. Was das Werk aber bedeutet, bemißt man am besten, wenn man sich vergegenwärtigt, was bei seinem Scheitern auf dem Spiele stand. Die Landwirth- schaft hätte die Aussicht auf einen nur einigermaßen gesicherten Zollschutz, wie sie ihn zu ihrem Leben braucht, für unabsehbare Zeit verloren, die Industrie wäre in die Nothlage gerathen, nur von Jahr zu Jahr rechnen zu können und auf alle weitschauen den Unternehmungen zu verzichten. Der Handel hätte nach außen die ganze Festigkeit seiner Grundlagen eingebüßt und zu gleich durch den Verfall des heimischen Wirthschaftsleben schwer gelitten. Die Gefahren einer solchen Lage stehen einem jeden, der sehen will, so klar vor Augen, daß man sich nur wundern kann, wie Parlamentarier von sonst bewährtem staatserhalten- Len Sinne noch gegen das Zollgesetz stimmen konnten. Was von dem Gelingen des Werkes abhing, erkennt man um so deutlicher, als die ursprünglich rein wirthschaftliche Angelegen heit durch die Kämpfe, die aus ihr entstanden, eine ausschlag gebende Bedeutung für unser gesammtes Staatsleben gewonnen hat. Schließlich handelte es sich nicht bloß um das Maß, in welchem die wichtigsten Erzeugnisse unserer nationalen Arbeit geschützt werden sollten, sondern darum, ob sich unser wirth- schaftliches Dasein überhaupt noch gesund entwickeln könnte, ja sogar um den Bestand unserer gesammten politischen und so- zialen Ordnung. Sozialdemokratie und Freisinnige Vereinigung arbeiteten gemeinsam zur Verwüstung unserer wirthschaftlichen Grundlagen und unserer parlamentarischen Einrichtungen, sodaß wir in den letzten Wochen nicht mehr allein vor der Frage standen, ob und wie wir unsere heimische Production schützen sollten, sondern daß wir vor die Wahl gestellt waren zwischen Ordnung und Chaos. In jeder Hinsicht ist es deshalb erfreulich, Laß der Wirrwar, der vor wenigen Wochen noch schier unslösbar schien, in überraschend kurzer Frist geschlichtet worden ist. Die vr von Woydt. Bekanntmachung. Bei der am 8. d. Mts. vollzogenen Stadtverordneten-Ergänzungswahl sind Herr Kürschnermeister Ernst Graapuer, l „ Maurerpolier Moritz Werner, / „ Wäschefactor Emil Jenkner als unansässiger Stadtverordneter, „ Schneidermeister Otto Werner als ansässiger Ersatzmann, „ Webermeister Emil Eckart als unansässiger Ersatzmann gewählt bez. wiedergewählt worden. Wildenfels, am 13. Dezember 1902. Castro, die die niedrigsten Triebe der Bevölkerung aufstachelt. Es ist noch zu hoffen, daß die Venezolaner, die sich jetzt selbst außerhalb des Völkerrechtes stellen, noch in letzter Stunde ein sehen werden, auf welche für sie selbst gefährliche Bahn sie sich begeben haben, und daß die sehr ernsten und entschiedenen Vor stellungen des amerikanischen Gesandtm Bowen nicht ohne Ein druck bleiben. Einige wenige Tage werden in dieser Bezie hung die Entscheidung bringen müssen. Bis dahin sind wir jedenfalls den Vereinigten Staaten zu Dank verpflichtet für das thatkräftige Eingreifen ihres Gesandten, der schon die Befreiung eines Theiles der Verhafteten durchgesetzt hat und hoffent lich auch die Freigabe der andern bewirken wird. In jedem Falle aber besteht für uns jetzt die unbedingte Verpflichtung, Venezuela zur Achtung des Völkerrechtes zu zwingen und unsere Forderungen durchzusetzen. Warm wir früher schon dazu ent schlossen, so giebt es jetzt nach dem Verhalten des Präsidenten kein Zurückweichen mehr und keinen Kompromiß. Angesichts dieser Sachlage ist es bedauerlich, daß man in einigen wenigen deutschen Blättern an der Politik der Regierung gegenüber Ve nezuela herummäkelt und statt den jetzt allein maßgebenden nationalen Standpunkt zu betonm, sich in Spitzfindigkeiten da rüber ergeht, wie es hätte besser gemacht werden können. Un sere deutschen Landsleute, die in den Gefängnissen von Caracas I saßen und noch sitzen, mögen sich wohl einen Augenblick in ver-1 schöne Ge- ! erb. re lande ndlg. Konkursverfahren Ueber das Vermögen des CaMesitzers und Conditors Emil Richard De>del in Jo hanngeorgenstadt wird heute, am 12. Dezember 1902, Nachmittags 5 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Herr Karl Richard Herberger in Johanngeorgenstadt wird zum Kon kursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 17. Januar 1903 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Kon kursordnung bezeichneten Gegenstände auf de« S Januar LOOS. Vormittags IO Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 2. Februar ISO», Vormittags 0 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalters bis zum 3. Januar 1903 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Johanngeorgenstadt. Konkursverfahre«. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Materialwaarenhändlers Friedrich Paul Gruver in Johanngeorgenstadt wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch auf gehoben. Johanngeorgenstadt, den 12. Dezem er 1902. Königliches Amtsgericht