i'ck&nbs : Städtischer Chor Potsdam, Madrigalkreis Potsdam und Postdamer Männerchor Dresdner Philharmonie HELMA PRECHTER (Sopran), Berlin ANNELIESE MÜLLER (Alt), Deutsche Staatsoper Berlin HERBERT REINHOLD (Tenor), Potsdam WILHELM BECKER, Solistenvereinigung des Staatlichen Rundfunkkomitees JOHANNES OETTEL (Baß), Leipzig HEINZ-GEORG OERTEL (Orgel), Berlin Leitung: Prof. KARL LANDGREBE, Potsdam Deutsche Messe (1826) Messe Es-Dur (1828) Das Verhältnis Schuberts zur Religion ist vergleichbar der einfachen Frömmigkeit Haydns, die in dessen späteren Oratorien sich in natürlicher Herzlichkeit äußert. Es ist nicht das trotzige „Dennoch“ Beethovens, der mit seinen Messen über den kirch lichen Rahmen hinausstrebte zur allgemeinen Humanität; es ist nicht jene schwär merische Gläubigkeit, die später in Bruckners Werken zum Klang wird. Schubert wächst auf in dem kaiserlichen Österreich erwünschten Katholizismus eines Lehrer hauses, der durch die Reformen Josephs II. eine gewisse aufklärerische Freizügig keit erhalten hatte. Bezeichnend für seine undogmatische Religiosität ist, daß er in allen seinen sechs lateinischen Messen im Credo die Worte wegließ, in denen der Glaube an die eine alleinseligmachende Kirche ausgesprochen wird. In der Musikstadt Wien blühte ein reiches kirchenmusikalisches Leben, wie es sich in ungezählten Messekompositionen aus dieser Zeit kundtut, Werken ohne besondere Tiefe, in denen die Vorliebe der Wiener für die italienische Opernmusik oft deutliche Spuren zurückgelassen hat.