den Elbstrom erbauten Brücke, die die künstlichste in Sachsen ist, nur in Holz gefertigt. Sie kann die größten Lasten tragen und ist eine Rarits in der Baukunst." Alte Ansichten von Meißen zeigen den hohen malerischen Reiz der Elbbrücke in ihrer einstigen Gestalt. Nahe am Ostufer trug sie bis 1814 einen Brückenturm, von dessen Giebeln aus sich ein wundervoller Ausblick nicht nur auf den Burgberg, sondern ebenso stromauswärts bis zum Schloß Siebeneichen und den mit freundlichen Winzerhäusern und Weinbergsgütern bestandenen Höhen des Spaargebirges geboten haben mnß. Durch Elb- Hochfluten und Eisgang hat die Brücke ost schwere Schäden erlitten. Aus dem Jahre 1432 berichtet z. B. die Chronik von einem Hochwasser: „Die Elbe flutete über die Stadtmauer, daß man die Pferde auf dem Markte schwemmen konnte." Noch verhängnisvoller aber wurden für die Brücke die Kriegs zeiten. Johann Friedrich der Großmütige ließ 1547 zur Sicherung seines Rückzugs vor den Kaiserlichen den Holzoberbau abbrennen. 1637 legten die Schweden, 1757 die Preußen, 1813 Marschall Davoust Feuer an die Brücke, und 1866 ließ der sächsische Oberstleutnant v. Craushaar beim Nahen der Preußen einen der Pfeiler sprengen. Bei der Erneuerung versah man die Brücke mit dem jetzigen eisernen Oberbau, der so wenig zum Charakter des Stadtbildes von Alt-Meißen paßt. Er läßt die Brücke als einen nüchternen Zweckbau neuerer Herkunft erscheinen, und wenig Fremde beachten infolge dessen die altertümlichen Strompfeiler, die dem Kundigen von so wechsel vollen Schicksalen erzählen. Lommatzscher Das Lommatzscher Tor lag am oberen Ausgang des Hohlweges neben dem Wirtschaftshos des Klosters St. Afra (Freiheit 16), vor der Straßen- gabelung. Es war besonders wichtig. Durch dies Tor führte die älteste und wichtigste Handels- und Reisestraße Meißens. Erst seit 1698 trat ihre Be deutung zurück. Denn damals legte man auf dem Gelände der ehemaligen WaNertore und Wasserburg die Leipziger Straße an. Diese führte elbabwärts durch die Wasserburg. Wassertore, wie man die drei Tore der Wasserburg nannte. Die Wasserburg bestand aus der zur Verteidigung der Hauptburg notwendigen Befestigung des Uferstreisens zwischen Burgberg und Elbe. Spärliche Reste des einen der Wassertore haben sich an der Jakobskapelle erhalten (Leipziger Straße 20). Eörnisches Tor. Das Görnische Tor führte vom Ausgang der malerisch gewundenen „Lernitz". Görnischen Gasse nach dem unmittelbar vor ihm gelegenen Kernitz oder Kirnitz, das sehr bald Vorstadtgemeinde wurde und dem Tore und der Gasse den Ramen gab, nach Quaskewitz, für das seit dem 15. Jahrhundert der Questenberg. Name Questenberg aufkam, und nach den anderen triebischauswärts ge legenen Dörfern. Fleischertor. Das Fleischertor lag am Ausgang der Fleischergasse und vermittelte den Verkehr mit den ehemaligen Vorstadtgemeinden an der Triebisch. Erwähnt Neugasse seien die folgenden fünf: Die Gemeinde der Neugasse entstand im 16. Jahr- Elbgemeinde. hundert als eine Vorstadt von Kleinhandwerkern. Die Elbgemeinde wurde von den Straßen und Gassen an der Triebischmündung gebildet, darunter der Fuhrmannsgasse, später in Fährmannstratze umgenannt, in der früher die Fuhrleute wohnten, die vom Verfrachten der Schiffsgüter lebten. Die d?mF^eischcrsteg Gnueinde über dem Fleischersteg umfaßte den jetzigen Hahnemannsplatz Neudörschon und die anschließenden Grundstücke des Plossenabhanges. Tas Neudörfchen war eine kleinbäuerliche Horstfiedlung, an ein ehemals asranisches Vorwerk angelehnt. Zur Wohnsiedlung umgestaltet, kam es erst 1914 zu Meißen. Di«