Zum 2. Satz Der 2. Satz (Adagio, F-Dur, 3/4-Takt) mit seinem empfindsam-schwermütigen Thema, durch Trioien und Punktierungen sehr ausdrucksvoll bewegt, wird durch Haydns Instrumentationskünste und variationsartige Umspielungen klanglich reichlich gewandelt. Ein wirkliches Kabinettstück musikalischer Inspiration! Das episodisch einbezogene Solocello setzt sich eindrucksvoll in Szene. Zum 3. Satz Ein relativ schnelles, aber doch typisch Haydnsches Menuett (Haydn selbst schreibt „Menuet“) (Allegro, B-Dur, 3/4-Takt) bringt Frohsinn und setzt sich zum Trio, einem seltsam dunkel eingefärbtem, aber sehr innigem Abschnitt, kontrastierend ab. In seinen letzten und künstlerisch reifsten Jahren, Haydn war seit 1790 nicht mehr in Esterhäzyschen Diensten, und sein Name hatte weithin in damaligen Musikzentren Europas einen guten Klang, unter nahm der Komponist auf Einladung des Londoner Konzertveranstalters John Peter Salomon zwei Reisen nach England (1791 und 1794). Dort lernte er einen völlig anders artigen, weil in Gegensatz zu Wien, bürgerlichen Konzertbetrieb kennen, der ihm neue Impulse brachte und ihn offensichtlich inspi rieren konnte. Er brauchte nicht mehr dem Geschmack eines Für sten zu folgen, den Haydn übri gens während der langen Zeit in Esterhäza mit rührender Geduld und in Beharrlichkeit weit ent- In einer Zeit, als Johann Sebastian Bach noch lebte (gest. 1750), seine letzten großen Werke schuf (u. a. „Kunst der Fuge" und „Musi- calisches Opfer"), ergaben sich ohnehin bereits musikalische Umbrüche, die auch Haydn rasch erkannte und sich komposito risch „alter" Fesseln entledigen konnte. Ansicht Londons von Süden aus der Zeit, als Haydn in England weilte