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Nr. «7 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Montag, den St. März K'38 Oberst a. D. Reinhard, (Scherl-Wagenborg.) Die Crsolge an -er Aragonfront 93 Ortschafte» befreit — 1 0 000 Gefangen» Ucber den Erfolg der nationalen Aragon-Offensiv« während ihres ersten Teils bis zur Einnahme von Casp« liegen nunmehr aufschlußreiche Zahlen vor. Befreit wur den insgesamt 93 Ortschaften, außerdem über 100 kleiner« Flecken. Unter den wichtigsten Ortschaften befinden sich Caspe mit 17 000 und Alraniz mit 10 000 Einwohnern, ser- »er drei Ortschaften mit je 5000 und vier Ortschaften mit je 4000 Einwohnern. Die Gesamtbevölkernng des be freiten Gebiets betrögt 160 000, die Fläche 6000 Quadrat kilometer. Die durchschnittliche Vormarschticfe erreichte 90 Kilo« Meter. Erbeutet wurden 76 Geschütze, 56 Tanks und Pan« zerwagen sowie 11 Taukabwehr- und Flugabwchrgeschütze. Während der einwöchigen Kämpfe wurden 35 bolsche wistische Flugzeuge abgeschosscn. Die Menge der erbeute ten Gewehre, Maschinengewehre und Munition ist noch nicht übersehbar. Die Zahl der Gefangenen beträgt 10 000. In dem befreiten Gebiet liegen die Kohlengrube» von Utrillos und wichtige Fabriken zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Nm 22. Mär, begeht der Bundesführer des Reichs- kriegerbundcs, Oberst a. D. Reinhard, der in diesen Tagen seinen 69. Geburtstag feiern konnte, den Tag, an dem er vor 50 Jahren irr die deutsche Armee eintrat. In Oberst Reinhard sehen wir den echten deutschen Front soldaten, der auch nach dem Kriege über alle Wirrnisse hinaus den soldatischen Geist stets lebendig erhalten und gepflegt hat und der daher in dem Aufbruch der Nation im Januar 1933 die Erfüllung des Vermächtnisses der Frontsoldaten erblickte. Der Führer -n diesen tapferen Soldaten dadurch geehrt, daß er i > die Leitung des NS. Deutschen Reichskriegerbundes auvcnraute, in dem alle, die in Krieg und Frieden den grauen Nock trugen, in Erinnerung an ihre Dienstzeit soldatische Kamerad schaft pflegen. Seit 1935 trägt Oberst Reinhard den schwarzen Rock der Schutzstaffeln. Im vorigen Jahre wurde er zum ^-Gnivnemührcr Zum Glück nicht!, sagte sich Maria. Sie hatte in dem Vorgang da unten die genaue Wiederholung jener, ach ja, Vision erkannt, die ihr am ersten Abend in Waldburg geworden. Die sie bisher immer noch als eine vor ihr verhehlte oder geleugnete Wirklichkeit angesehen hatte. Aber sie wußte nun, und konnte cs noch nicht ver winden, wollte es noch nicht recht wahrhaben, daß auf sie zu ein Schicksal kam, mit sicherem, zielbewußtem Schritt und zupackenden, unentrinnbaren Händen. Und daß auf eine noch ungeahnte Weise Nings in dies Schicksal einbezogcn sein würde. Zum Glück? Zum Unheil? Es kam letzten Endes nicht darauf an. Tas große Erleben reißt empor und schleudert herab. Erleben? Was? Die Liebe? Den Tod? Maria Delorme schauderte unwillkürlich zusammen. Angst packte sie. Da rauschten die Töne der Eroika in ihr auf — machten sie stark, bereit und willig hinzunehmen, was immer kommen mochte, zu tun, was von ihr gefordert werden sollte. Mst MW 50 Ache SöNt Eis Kamps« sür Deutschlands Ehre und Freiheit 8LOH8IL8 Lä?HLl. Unruhe und Lärm erfüllten die Sommernacht, auf deren Trubel die Sterne still herabsahen, und die Wälder rauschten verwundert. Wie kam das laute und seltsame Leben und Treiben hier in die große Einsamkeit, die von ihnen geschaffen und durch sie geschützt wurde? Wagen kamen und fuhren ab. Ihre Motoren schnauften; meist waren sie mit Kriegsmaterial voll beladen — aber auch Menschen brachten sie heran, Herren, in wohl gearbeiteter und feiner Uniform. Befehle durchschnitten die Luft; ihr scharfer Ton drang vom Hof bis zu den Frauen herauf. Pferde sprengten heran. Ihre Hufe schlugen hart auf den Steinboden. Ihr Wiehern klang kühn. Neue Soldatenhaufen. Sie sangen ein Lied, wehmütig und weich klang es, eigenartig ergreifend... Ein Heimatlied, entstanden an den Ufern der Wolga, des heiligen Stromes. Die Sol daten, aus den einsamsten Gegenden Rußlands, dumpf und unklar in ihrem Fühlen und Empfinden, schlichte Menschen ohne Kenntnisse und Bildung, sehnten sich nicht nach Abenteuern. Nach Hause sehnten sie sich, zur Mutter, zur Frau, zu den kleinen, weichen, schmutzigen Kindern. Marschieren, marschieren. Das war nun ihre Pflicht, das war jetzt ihr Los. Vorbei an Feldern, aus denen das Korn gemäht oder Das Leben Oberst Reinhards ist der Weg eines echten deutschen Soldaten. Nach Absolvierung des Ka dettenkorps trat Reinhard als Fähnrich in das ostfrie sische Infanterie-Regiment Nr. 78 in Osnabrück ein. Mit dem 5. Garde-Regiment zu Fuß zog er als Komman deur des II. Bataillons in den Weltkrieg, und in mehr als 1200 Gefechtstagen hat er seine Truppe ins Feuer geführt. Schon in den ersten Kriegslagen nennt man seinen Namen. Mit kühnem Handstreich nahm er die Zitadelle von Namur zusammen mit drei Grenadieren, in der Schlacht von Brzeziny ist er als Major des 5. Garde-Regiments die rechte Hand seines Divisions kommandeurs, des Generals Litzmann, und leitet den be rühmten Durchbruchsmarsch ein Sein damaliger Be- Oer neue Wettflughasen Rhein-Marn Gewaltige Neubauanlagen DaS Richtfest der neuen Lustschtsfhalle, das am Sonn abend mit einer schlichten Feier von den am Bau Betei ligten begangen wurde, bildet die Vollendung einer wei teren Etappe im Ausbau des WeltflughafenS Rhein-Main. In diese nue Halle wird nach seiner Vollendung das neue Luftschiff „LZ. 130" gebracht wer den. Inzwischen ist mit dem Bau deS „LZ. 131" begonnen worden. Das neue Luftschiff wird 20 Meter länger alS sei» Vorgänger werden. Der Lnftschifshafen Rhein-Main ist von 289 Hektar nm 256 Hektar auf insgesamt 545 Hektar vergrößert wor den, damit sich der Betrieb auf dem Flughafen und Luft schiffhafen ungestört abwickeln kann. Nach einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr wird die neue Halle 2 voll endet sein. Sie ist 305 Meter lang, 60,8 Meter breit und 56 Meter hoch. Für Helium-, Wasserversorgung usw. wer den Rohrleitungen in einer Gesamtlänge von 10 500 Meier verlegt. Dazu kommen umfangreiche Gleisanlagen, Werk stätten und sonstige Gebäude. Unmittelbar »eben der Halle 2 ersteht ein 44 Meter hoher Gasbehälter zur Auf nahme von 14 000 Kubikmeter Heliumgas, eine Helium« reinigungsanlage, Kompressorgeb.iude. Von der am Lust schiffhafen Rhein-Main vorüberführendc» Neichsautobalm wird eine direkte Zubringerstrecke nach der neuen Hall« gebaut. der Vundessührer des Deutschen Retchskriegcrbunves (Khff- häuser), begeht am 22. März sein 50jähriges Militärjubiläum. in Reife stand. Gerade so wie daheim. Vorbei? Manchmal auch mitten hindurch, wie es eben nötig war. Schade? Tat einem das Herz auch einmal Weh, man tröstete esr Feindesland! Da ist das Korn nicht so heilig wie ru Hause; fremder Schweiß hat cs gedüngt. Feindesland! Weihnachten war man zu Haus» vicüc'cl.i schon eher. Wenn der erste Schnee fiel. Mochten die .Panictzki diesen Wiu'e" hungern und frieren. Wenn nur Rußland siegte, die große, heilige Mutter. Sieg bedeutete Brot kür jeden einzelne» Schade? Wieso? Sie zwar verstanden ja nicht, warum dies alles. Das Marschieren und Schießen uns Zerstöre» und Töte». Aber Väterchen Zar befahl. Und Väterchen Zar war sehr klug, klug uud mächtig. Wußte, was nötig war. Dachte viel, dachte lange, zu Rußlands, zu ihrer aller Wohl. Gehorchen und marschiere», marschieren und gehorche». Was war der einzelne? Nichts! Aber Väterchen Zar hatte jeden einzelnen gerufen, und jeder einzelne war ihm nötig und wertvoll geworden. Viele Einzelne machen ein großem Heer. Gehorchen und marschieren, marschieren und gehorchen. Die große Mutter Rußland mußten sic schützen, die große Mutter Rußland, an deren Brust sie alle gewachsen und geworden waren. Kurz nach Mitternacht: plötzliche Ruhe. Antreten. Ein paar Befehle. Zuck, zack... Wagen glitten heran, große, schöne, neue Autos. Eins, zwei, drei, vier, noch mehr. Ter ganze Hof war boll von ihnen. Sie reihten sich auf, eiues neben das andere. Da standen sie. Eine Kolonne des Luxus und der Eleganz. Ringsum herrschte lautlose Ruhe, völlige Stille, be- wuudcrswcrte Disziplin. „Das sind sie", sagte Signe und ihre Augen leuchteten. „Onkclchen Großfürst. Morgen, Maria, beginnt ein neues Leben für mich. Oder eigentlich: das alte Leben wird wieder neu. Und du sollst an allem Teil nehmen." Sie saßen im Turmstübchcn, eng aneinandergeschmiegt, auf Signes schmalem, hartem Ruhebett. Jakob hatte Marias Koffer heraufgcschafft. Er hatte auch Tee ge bracht, Brot und etwas Butter. Er bat um Entschuldi gung, weil es so wenig war. Aber Frau Miete und die Mägde hatten alle Hände voll zu tun. Den Romanischen Bau zu säubern. Ein ganzes Diner zu kochen. jFortsehung folgy. fehl ist berühmt geworden: Schlösser in die Hosentaschen! Es wirb lautlos mit dem Bajouett angegriffen! Das war der Major Reinhard, der dann kurz nach dem Durchbruch durch Brust schuß verwundet wurde, aber schon vier Wochen später mmmehr das 5. Garde-Grenadier-Negiment in sieg reichen Schlachten durch Polen führte. 1915 ist Major Reinhard Komrnandeur des 4. Garde-Regiments z. F. Mit diesem altbewährten Regiment ist er überall an den Brennpunkten der Kriegsschauplätze im Osten und Westen zu finden. Gorlice, Arras, die Somme, der Damenweg, das sind Marksteine aus der heroischen Geschichte seines Regiments. Für die Rückeroberung des Chemin des Dames und später für die Kämpfe uni Riga wurde er mit dem ?our ls merits ausgezeichnet. 1918 ist er wieder bei der großen Maioffensive und wird nochmals schwer ver wundet. Aber wenige Monate später steht er schon wie der an der Spitze seines Regiments und stürmt. Oberst Reinhard ist einer von den nur sechs Regimentskomman deuren, die sich im Weltkriege das Eichenlaub zu m ?our 1s mörits erwarben. Der Krieg war vorüber. Als Oberst Reinhard mit den Resten seines Regiments in die Ncichshauptstadt cmmarschierte, fand er das Chaos vor. Da »ahn, er »och einmal seine Leute zusammcu, um dem Pöbel und dem roten Mob entgegenzutreten. So wurde er der Befreier Berlins vom S p a r t a k i s m u s. Seine Arbeit um die Pflege des alten soldatischen Geistes ist allen Deutschen bekannt. Millionen im Natio nalsozialistischen Deutschen Neichskriegerbund stehende alte und künftig auch junge Soldaten verehren in ihm den verständnisvollen Führer und Kameraden. Und das deutsche Volk dankt es ihm, daß er aus vielen Vereinen eine treu ergebene und pflichtbewußte Mannschaft zu- sammenfaßte, die unter den Kyffhüuserfahnen und dem Hakenkreuzbanner eine treue und stets opferbereite Gefolgschaft Adolf Hitlers geworden ist. Sinsehmg von Serttauen-lehrern der KZ. Zwischen dem N e t ch s e r z i e h u rr g s m i n iste r und dem Reichsjugendführer ist über die Em- fetzung von.Vertrauenslehrern der Hitler-Jugend an den Schulen aller Art ein Uebereinkommen getroffen worden, in dem es u. a. heißt: Der Schulleiter bestellt den V e r t r a u e n ö l e h r e r auf Vorschlag des zuständigen Bannsührcrs, die Vertrauenslehre- rin auf Vorschlag der zuständigen Unt-rgausührerin. Aus dem Lande kann ein Vertrauenslehrcr für mehrere Schulen bestellt werden. Der Vertrauenslehrcr muß dem NSLB. angeboren. Der Vertrauenslehrcr muß mit der Hitler-Jugend ständig Fühlung halten. Der Vertraucnslehrer hat bei den Prmungen und den Beratungen über die Versetzung auf Grund der UM von dem zuständigen HJ.-Fnhrcr gegebenen Unterlagen da» Verhalten der Schüler in der HI. (Verdienste und Vergehen) zur Sprache zu bringen. Im übrigen obliegen dem Vertrauenslehrcr — unbescha det der allgemeinen Leitungsbefugnisse des Schulleiters und seiner Stellung alS Führer der Schulgemeinde — folgende A n f a a b - ül^r .^-l und Arbeit der -vJ bei Oop^rigkt 1937 bz? ^ukvürt2 ' z, IZerlill 3XV 68 27. Fortsetzung. , Signe trat neben Maria ans Fenster und legte ihren sArm um deren Schulter. „Du mußt verstehen und verzeihen, daß ich die Ankunft her Russen als Glück empfinde." „Ach ja!" sagte traurig Maria Delorme. „Du hast so viel für mich getan, Maria! Ich verspreche dir, jetzt, wo sich das Blatt gewendet hat, ich verlasse Wald burg nicht ohne dich!" Maria schwieg. Fremd und fern schien ihr die Gräfin, ein bißchen un wahr, ei» wenig falsch. Aber sie schalt sich dieses Empfindens. „Ich sehe ja in ihr", rückte sie sich zurecht, „bereits die Russin, die Feindin meines Vaterlandes. Und das ist töricht. Ja, dumm ist es und verkehrt!" Stumm standen sie nebeneinander blickten auf den Schloßhof hinab. Der lag, von den Mauern der alten Burg umgeben, xng und schmal da unten, fast wie eine große, offene Halle. Sie mußten sich Vorbeugen, wenn sie ihn ganz über sehen wollten. Zwischen den zusammengestellten Gewehren lagerte die Soldateska, verschmutzt, schwitzend, erschöpft von der Glut des außergewöhnlich heißen Augusttages. Man lag auf Garben, die man augenscheinlich von einem einfahrenden Erntewagen heruntergerissen hatte. Einige Soldaten schleppten immer mehr herbei. Man lärmte, fluchte, schalt Miteinander. Einige hatten die Waffenröcke gelockert, aus« gezogen. Es war ein rohes Bild. Mein Gott!, dachte Maria, plötzlich erkennend, und daS Erkennen ergriff sie wie ein Schwindel. Und in eben diesem Augenblick trat RingS zwischen di« Leute. Er ließ sich von dem einen irgend etwas berichten, sprach freundlich-ernst und eindringlich, hob weisend dir -and. Gehorsam rafften die Soldaten ihre Sachen zusammen und trollte» sich davon. Etliche säuberten den Hof. M wenigen Minuten lag er dar leer, sauber, still, als wär» di« wüst« Szene nichts wie ein Traum gewesen. Maria war blaß wie der Tod. Ägn«, freudig erregt von der Zukunft plaudernd und ganz unberührt von dem, was st« da unten sah, beachtet« « nicht. Eltern, Lehrerschaft und Schülerschaft; Aussprache mit den ständiaen HJ.-Führcrn über HJ.-Angehörige, die infolge ihre? Fähigkeiten noch mehr in den Dienst der HI. ciugcspamn wer den können, wegen des HJ.-Dienstcs in ihren schulischen Lei stlingen versagen, sich unehrenhaft verhalten; Mithilfe bei de? Schaffung geeigneter Räume für Heimabende. Darüber hinaus können dem Vertrauenslehrcr noch weitere Ausgaben übertra gen werden, wie zum Beispiel die Mitwirkung bei der Ge- sundbeitsfürsoge (Kiudcrverschickung) und die Angelegenheiten des Schüleraustausches, soweit sie von der Schule aus im Be nehmen mit der HI. bearbeitet werden.