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Freiing, den 25 Februar 19-3 Zschop««er Tageblatt ««b Anzeiger Zfchopauer Hausfrau ^^^MMDKDZ Ist vertraglich Gütertrennung ver einbart worden, so kann die Frau über ihr gesamtes Vermöge» frei verfügen. Hieraus folgt, das, sic bei Gütertrennung die Wohnungsein richtung, soweit diese ihr Eigentum ist, mit sich nehmen kann, wenn einer der beiden Gatten die Lebensge meinschaft berechtigter Weise ver weigert. Allerdings wird man an nehmen müssen, baß die Frau auch in diesem Fall dem Manne die Woh nung nicht wird ganz leer anöräu- mcn dürfen, ihm vielmehr das Not wendigste, z. B. ein Veit wird be lassen müssen. Denn die Trennung hebt die Ehe nicht auf, so daß ge wisse auf ihr beruhende gegenseitige Pflichten bestehen bleiben. Hat nun die Frau nicht hin reichend eigene ihrer Verfügung unterliegende Lachen, so hat der Mann ihr „die zur Führung eines abgesonderten Haushalts erforder lichen Sachen aus dem gemeinschaft lichen Haushalt zum Gebrauch her- auözugebcu." Diese Verpflichtung hat er aber nur, wen sie sich einen eigenen, wenn auch bescheidenen Haushalt einrichtct, also nicht z. B., wenn sie ein möbliertes Zimmer bezieht, wo ihr auch volle Verpflegung gewährt wird. Der Mann hat ihr die erforder lichen Sachen aus dem gemeinschaftlichen Haushalt heraus zugeben. Wem von beiden sie gehören, ist hierbei gleich. Daraus folgt, baß bie Frau nicht etwa die -Herausgabe der gesamten Wohnungseinrichtung verlangen kann, wenn diese ihr Eigentum ist,' denn beim gesetzliches Güterstaus hat der Mann Nutznießung und Verwaltung am Eingebrachten der Frau, und hieran ändert die Trennung grundsätzlich nichts. Andererseits muß er ihr erforderlichenfalls auch solche Sachen herausgeben, die sein Eigentum sino. Die Verpflichtung des Mannes ist aber wesentlich ein,ge schränkt. Er braucht nämlich der Frau nicht Sicjungcn Sachen herauszugeben, die für ihn selbst unentbehrlich sind. Er ist nicht verpflichtet, wenn hiernach für bie Frau nichts mehr bleiben sollte, für sie neue Sachen anznschafsen, öamit sie sich auch einrichtcn kann. Ferner fallen die Kosten öcr Beförderung der für die Frau bestimmten Sachen dieser zur Last. Es ist nicht zu verkennen, baß die gesetzliche Reglung den Ehemann wesentlich bevorzugt. Häufig trennen sich Eheleute, ohne Saß an sich einer von ihnen einen Grund zur Verweigerung der ehelichen Lebens gemeinschaft hätte. Es ist streitig, ob auch für diese Fälle die besprochene gesetzliche Reglung gilt. Daher werden sich hier die Gatten zweckmäßigcrwcisc über bie Verteilung der Sachen in Güte zu einigen suchen. Das ist um so mehr an gebracht, als ja ein Anspruch darauf, getrennt z» leben, nicht besteht, und daher jeder stets wieder die Herstellung der Lebensgemeinschaft verlangen kann. Eine bloße Einigung (Deike Mj Entwurf eines geschmackvolle» Wartezimmers (Thouets Getrennte Ehe — wer bekommt die Möbel? Es ist selbstverständlich, baß in ungestörter Ehe feder Gatte die Wohnungseinrichtung benutzt, ohne baß es darauf anküme, ob der Mann ober die Frau das Eigentum an dem einzelnen Gegenstand hat. Tas erfordert die eheliche Le bensgemeinschaft, zu der beide einander verpflichtet sind. Anders aber, wenn bie Eheleute getrennt von einander leben. Dann ist tatsächlich eine gemeinsame Benutzung der Wohnungseinrichtung ausgeschlossen. Wer hat dann bas Stecht auf sie? Gesetzlich geregelt ist nur eine bestimmte Art von Fällen der Trennung. Das Gesetz sagt, wie es sein soll, wenn einer der Gatten berechtigt ist, die Gemeinschaft zu verweigern und auch verweigert. Z. V. der Mann hat ein Verhältnis. Dann kann sich die Frau von ihm trennen, ohne auf Scheidung zu klagen. Die gesetzliche Reglung, die noch im Folgenden be sprochen werden wird, gilt aber auch, wenn der Mann die Gemeinschaft verweigern darf und sich von der Fran trennt, z. B. wenn diese den Haushalt vollständig vernachlässigt, sich um den Mann nicht kümmert, obwohl er ihr keinen Grund für dieses Verhalten gegeben hat. Grundsätzlich kann die Frau die Herausgabe ihres Vor behaltsguts verlangen. Das sind bei dem gesetzlichen Güter staus in erster Linie diejenigen ihrer Sachen, die zu ihrem persönlichen Gebrauch bestimmt sind, also namentlich Klei dungsstücke und Schmucksachen. Sic gehören freilich nicht zur Wohnungseinrichtung. Von dieser sind Vorbchaltsgut diejenigen Sachen, bie durch gerichtlichen oder notariellen Gütcrrcchtvcrtrag zum Vorbehaltsgut erklärt worden sind. auf Trennung ist nämlich unverbindlich, weil diese an sich dem Wesen der Ehe widerspricht. * Li« Staubsauger ohue Die Vorteile, den Staub durch «inen saugenden Lust strom zu entfernen, sind so groß, daß man wohl mir Recht von einem Siegeszug des Staubsaugers durch oie Haus haltungen sprechen kann. Aber nicht allen Haushaltungen in Lie Anschaffung eines elektri schen Staubsaugers möglich, sei es aus finanziellen Gründe», oder auch weil keine Gelegen heit ist, sich den cleitri'chcn Strom nutzbar zu mache». Darum wird der stromlose Haudstnubsauger in solche» Fälle» be»utzt werde». Er ist äußerlich dem elektrischen Staubsauger nicht unähnlich, do>1? besitzt er weder Motor, noch komplizierte Teile. Ein Rohr mit der Sangdiise, ein Staubbeutel und eine Luftpumpe, d e letzteren Teile von einem Mantel umschlossen, sind seine Be standteile. Die saugende Arbeit besorgt die Luftpumpe, die im Gegensatz zu einer normalen Luftpumpe in beide» Rich tungen, also vorwärts und rückwärts, ununterbrochen ihre saugende Kraft betätigt und dadurch einen kräftigen Saug strom erzeugt. Die Handhabung der Luftpumpe ist einfach und wenig anstrengend, die Arbeit geräuschlos, und die Ent leerung des Staubbeutels geschieht in der gleichen Weise w'e bie der Beutel im elektrischen Staubsauger. Je nachdem man Teppiche ober Fußböden abznsangen wünscht, kann man in bie Saugbüse einen Gummi- ob r Biirstcucinsatz ciu- drücken oder für das Absaugcu der Polstcrmöbcl die kleine Polstcrdiiso verwenden. Ta der stromlose Staubmnger stets arbcitsbcreit dastcht und nicht erst zum Gebrauch zusammen' gesetzt werden muß, läßt er sich auch-da praktisch verwenden, wo cs sich um kleinere Arbeiten handelt, wo herabgefalleue Krümel oder Zigarrcnasche aufgesaugt werden sollen, oder wo schnell einmal einzelne Spuren von Straßenstaub und Sand vom Fußboden zu entfernen sind. * Für die Küche. Gebratene Fischklößchcn: 600 Gramm Fischfilet, 46 Gramm Speck, 1 kl. Zwiebel und ein eingewcichtcs, ans- gedrücktes Brötchen durch die Maschine geben, mit 2 Eßlöffel Mehl, etivas gewiegter Petersilie, Salz und etwas geriebener Zitronenschale vermengen, flache Klößchen formen, in ge riebener Semmel wenden nnd i» dampfendem Feit aus bei de» Seite» goldbraun braten. Die praktische ^auSfrau. Gegen rauhe Haut ist Buttermilch ein sehr gutes Mittel. Gesicht und Hände werden des Abends öamit vor dem Schlafengehen befeuchtet, und sie muß darauf «in- trocknen, darf aber nicht mit dem Handtuch abgemacht wer ben. Die Milch wirkt etwas sauer besser. Nr. 3822 (Teike M> Lop^right 1937 bzc ^ukvärti-Verlag, Leilin 8VV 63 k. Fortsetzung. Aber ich habe es mir so gewünscht. Einsamkeit ist Arznei. Ich habe sie mir selbst verordnet. Und niemand sucht mich hier, der mich nicht finden soll." Das sagte sie ja nun freilich nur wie zu sich selbst; aber der alte Diener hörte es nicht nur an, er begriff es auch. Zum ersten Male ging er aus seiner Zurückhaltung heraus. „Einsamkeit kann ein Fluch sein, ein Verhängnis!" Maria nickte. „Wenn sie Verlassenheit bedeutet", sagte sie sinnend. Dabei sah sie Jakob prüfend an. Der alte Mann da schien, trotz seiner Livree, trotz seiner gedrechselten Formen, mehr zu sein als „nur ein Bedienter". Ein Mensch — und sicher ein leidgeprüfter! Eines Tages würde sie es ja wohl erfahren. Aber heute war sie noch fremd, und sie fühlte, daß man ihr mit Vorsicht, wenn nicht mit Miß- trauen, gegenüberstand. „Um zwei Uhr eine Tasse Kaffee in mein kleines, neues Arbeitszimmer", befahl sie, aufstehend, freundlich. „Her nach mache ich einen Spaziergang!" „Oder befehlen gnädiges Fräulein den Wagen?" „Danke, nein! Man muß nicht alle Bequemlichkeiten ausnutzen, die sich einem etwa bieten. Bewegung ohne Kraftanstrengung hat keinen rechten Wert. Und ich, alter Herr, müssen Sie wissen, ich lebe gern hygienisch!" Der Diener lächelte melancholischer, als ihre Worte es irgend rechtfertigen konnten. Kauz!, dachte Marta Delorme belustigt. Aber, fügte sie hinzu, ein guter... So ordnete sie sich von nun an ihr Leben auf Waiv- burg: Strenge Arbeit von neun Uhr an bis zmn Nach mittag. Dann aber einen langen Gang durch die weiten Wälder. Hektor begleitete sie. Er trottete wohlerzogen neben ihr her. Kein Hase, der über den Weg hoppelte, kein Kaninchen, nicht einmal ein Reh oder ein Fuchs konnten ihn vom Pfad der Tugend ablocken. Er wurde auch nie mals müde. Wenn sie ihm aber zurics: „Hektor, nach Haus!"s schlug er zielsicher den Weg ein, den sie anfangs selbst ja noch nicht wußte. Die herbstliche Waldpracht fand ein schnelles Ende. Der Winter kam früh über Ostpreußen in diesem Jahre 1913, und er kam gleich Ende Oktober mit Eis nnd Schnee. Ach, aber welche Wunder schuf er in den weiten, un ermeßlichen Forsten. Und die golden oder rot sinkende Sonne durchglühte die weiße Märchenwelt auf Minuten, daß sie eine Hymne sang in den seltensten Farben. Das Land lag da wie erfüllt von Klängen, von einer Melodie, aus der sich ein traum verlorenes Lied von Heimat und Ruhe, von Welwcrgessen- heit und Naturverbundenheit erlauschen ließ. Maria war in jenen Tagen sehr glücklich. Sie liebte das Land, so kurze Zeit sie es auch erst kannte; sie liebte das alte Schloß und die Arbeit, die sie übernommen hatte. Durch Jakob, der dem Grafen regel mäßig schrieb, ließ sie anfragen, ob sie die Sammlungen Wohl einmal von Grund auf neu ordnen und katalogisieren dürfe, es sei alles gar zu unfachmännisch besorgt worden. Franger ließ ihr sagen: Das könne sie machen, wie sie wolle, vorausgesetzt, daß es nicht länger als ein Jahr in Anspruch nähme. „So lange kaum! Schreiben Sie das Ihrem Herrn!" Sie war sehr fleißig. Jeden Morgen, selbst Sonntags, widmete sie sich der Arbeit. Nur abends spielte sie Geige, dann freilich stundenlang. Der Musiksaal hatte eine wundervolle Akustik. Sie spielte besser denn je in ihren Konzerten. Schade, daß es niemand hört, dachte sie wohl, nur die Mäuse nnd Natten; di« werden sich über die Töne Wundern! Sie dachte es nni zuweilen und flüchtig. Sie ahnte nicht, daß die Diener schaft sie eifrig belauschte. Alle, nur Iakob nicht. Er ging mit finsterer Miene am Musikzimmcr vorbei, wenn Maria darin übte. Ueberfluß, dachte er, Uebcrfluß, wohin man sieht. Nun wieder diese Fülle der Kunst. Nnd sie? Nicht einmal das. Nein, es geht nicht, es ist unmöglich zu machen... Maria aber war glücklich, sie genoß das Alleinsein und die ausgefüllte Weite ihrer Zeit. Sie »enoß sich wieder einmal selbst. Sie „kam zu sich selbst", wie es heißt. Ja, wahrhaftig. Das tat sie! Mit allen Leuten stand sie auf gutem Fuße. Zu Jakob zog sie ein töchterliches Vertrauen. Aber sie sah ihn selten, seit sie sich ihr einfaches Mahl in das kleine Zimmer bringen ließ. Mamsell schickte eine Magd damit. Aber das siel ihr auf: er sah immer bleicher, abgehärmter und hoff nungsloser aus. Einmal bat die Wirtschafterin, sie möchte ihnen allen' Vorspielen. Sie tat es gern. Es wurde ein richtiges Haus konzert und Maria erntete nicht weniger Beifall als in Berlin und Köln, als in Dresden und München. Der Inspektor schlug dann vor, und es kam dazu, daß Maria während der Christmette der Gemeinde ein paar Lieder spielte. Es war eine herrliche Schlittenfahrt unter - dem glitzernden Sternhimmel, hin zur Kirche, in der die Kerzen am hohen Tannenbaum unruhig flackerten und durch deren schlichten Naum Maria Delormes berühmte Geige die Botschaft sang von der Gcbnrt dessen, der die Güte zur Weltreligion gemach«: „Es ist eine Nos' ent sprungen von einer Jungfrau zart..." Sie stand auf der Empore, gerc.de vor der Orgel. Die ganze Gemeinde sah sich nach ihr um. Sie sahen alle ihr stilles Gesicht und ihre schlanke Gestalt in dem glänzenden schwarzen Atlaskletd. Sie vergaßen diesen Anblick nie. (Fortsetzung folgt). ausgoarbeitet und erprobt. Diese Rezepte werden von jetzt ab in den lages- Zeitungen und öildzeitscbriften erscbeinen. 7cb empfeble allen Hausfrauen, sie ouszuscbneidon und zu sammeln. p/! OetKS/*,