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Aus gschopau und dem Sachsenland Am 19 Dezember 193». Spruch des Tages Minter ist die Zeit zum Träumen. Meiste Weite — zauberhaft. Schweigen herrscht in Weltenräumen. Und im Schweigen wächst die Kraft. G. Tuvigneau Jubiläen und Gedenktage 2». Dezember: IM: Katharina iKätbei Lmher, geb v. Bora, Martin LuihcrS Frau, in Torgau gestorben. — 1921: Generaloberst Hans Hartwig v. Bcseler in Nenbabclsberg bei Potsdam gestorben. - 1934: Gesetz zur Abwehr beimiiiclischer Angnsie auf siaat und Pariei. Sonne und Mond: 20. Dezember: S.-A. 8.08, S-U. 15.47; M.-A. 6.40, M.-U. 15.07 Grimmige Kälte am Goldnen Sonntag „Oh, ist bas kalt!" — diesen Ausruf konnte man am gestrigen Sonntag oft hören, und die Menschen standen vor den Thermometern. 15 Grad unter Null ist aber auch kein Pappenstiel. Und ausgerechnet an dem Sonntag, an dem man alle Hände voll zu tnn hat. Wo man so viele Vesorg- gungcn machen muß wie sonst nie. Ach hätten wir doch... sagten die Zschopaucr. Ja, hätten wir doch am vorigen Sonntag unsere Einkäufe getätigt, hätten wir doch den Weih- riachtsbaum einige Tage früher gekauft. Was half das ganze Stöhnen. Hinaus mußte man, hinaus in die sibirische Winterkälte. So stampfte, dick eingcmummelt, die Schar der Weihnachtseinküufer hinaus auf die eisigen Straßen. Manche hatten gleich zwei Mäntel angezogen, andere wieder hatten die molligen Filzschuhe anbchalten. Freilich wirkte sich der Kälteeinfall auf das Straßenbild ans, und der Verkehr war nicht so stark. Dafür fielen auch die „Schlachtenbummler" weg, die waren lieber am warmen Ofen sitzen geb leben, und überließen denen, die wirklich dringende Besorgungen hatten, das Feld. Ein Kreuz war cs mitunter mit den Schaufenster scheiben, die am Morgen so dick gefroren waren, daß man von den dahinter verborgenen Herrlichkeiten nur wenig sehen konnte. Mit allen Mitteln gingen die Geschäftsinhaber zu Leibe, und so schälten sich denn allmählich aus kalten Eis blumen tannengcschmückte Auslagen voll bunter lockender Ding«. Der Weihnachtsmann des Vcrkehrsvereins hat sich aber trotz der Kälte nicht abhalten lassen und war wieder prompt erschienen und verteilte seine Gaben an die Kleinen. Die Stadtmusikanten verschönten wiederum durch Weihnachts- weiscn diese Feierstunden. Geld fällt vom Himmel O „Weißt du's schon?" wispert eifrig die Buchhalterin Amalie der Stenotypistin Lotte ins Ohr, als diese gerade Briefe sortiert: „Geld fällt vom Himmel!" „Ach, du meinst wohl Schnee!" entgegnet schnippisch Lotte. „Ich kann mir schon denken, daß für dich Schnee Geld ist, weil du mir schon immer deine Skier andrehen willst." „Ach, tu doch nicht so! Außerdem gebe ich dir die Skier ja ganz billig, und ich wiederhole trotzdem: Geld fällt vom Himmel! Das ist nämlich ein Film, wenn du das nach nicht wissen solltest." „So? Wer spielt denn da mit?" „Das kann ich dir leider nicht sagen, denn ich habe ihn noch nicht gesehen. Aber ich finde den Titel so viel versprechend. So könnte es doch mal im Leben sein. Manchmal scheint mir. ist cs auch so . . ." „Blödsinn!" „Wieso Blödsinn? Hat dich noch nie das Glück über rascht? Wenn wir's lauge voraus wüßten, dann wäre cs gar nicht mehr das Nichtige. Ohne Ueberraschung ist die Freude eben nur halb so groß." „Nun ja, aber an Ueberraschungcn fehlt es mal arg bei uns." „Deine Hirngespinste kenne ich, aber wenn du mir verraten kannst, wie ich auf anständige Weise das Geld für Ottos Fahrrad und einen neuen Mantel zu Weih nachten aufbringen kann, dann — bin ich mucksmäuschcn- still." „Ich sag dir's nur, wenn du's für dich behalten kannst." „Aber natürlich! Spanne mich nicht so lange auf die Folter!" „Also — dann nimm einfach dieses hier." Und Amalie zieht aus ihrer Schrcibtischschublade einen blau grauen Zettel. „Was ist denn das?" „Nicht schwer zu erraten! Schau, was drauf steht. Lies richtig, dann hast du's!" „N e i ch s l 0 t t e r i e . . ." „Vor Heiligabend kannst du schon wissen, ob das Glück dich überrascht'hat, und dabei brauchst du nur eine Mark zu riskieren." „Ja, du bist gut, tust gerade so, als ob ich die Mark stücke aus dem Aermel schüttle. Wenn ich uun nicht ge winne?" „Aber, Lotte! Schau doch genauer hin. Es heißt: für Arbeitsbeschaffung! Was tätest du, wenn dir heute wieder gekündigt würde? Es würde nicht mal mehr zu einer kleinen Weihnachtslanne reichen, und dabei hast du doch so viele Wünsche! Sei gescheit! Du hast bei diesem Los immer gewonnen, auch wenn nicht gleich füns- zigtausend Mart dir in den Schoß fallen. Deine und unsere Arbeitsmöglichkeiien werden dadurch gestärkt und erhalten. Ist das nicht ein hoher Gewinn für ein 80-Mil- lionen-Polk-l Und das ist doch das schönste Weihnachts geschenk für un^ alle!" * Großer Erfolg der S. Ncichsstraßensammlnng. Am Wochenende wurde unsere Deutsche Jugend im Kampf für das Winterhilfswerk erfolgreich eingesetzt. Trotz der grimmigen Kälte sammelten die Angehörigen des BDM., der HI., beS Jungvolkes und der Jungmädel mit freudigem Pflichteifer für unsere WHW.-Bctreuten, um erneut ihre stete Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland unter Be weis zu stellen. Alle Volksgenossen unserer Stadt habe» auch in ihrer weihnachtlichen Vorfreude gern die entzücken de» Abzeichen, die einen schönen Behang für den Weihnachts baum abgeben, erworben. Alle Abzeichen — 4700 Stück — wurden restlos abgesetzt. Das vorläufige Ergebnis von 1030,85 beweist, baß unsere Jungen und Mädel mit be geistertem Herzen und größtem Einsatz diese Sammlung zu einem sehr schön«» Erfolg geführt haben. Das diesjährige Sammelergebnis übertrifft das im Vorjahre um 117,65.^. Der Ortsbeauftragte für Has WHW dankt deshalb auch an dieser Stelle allen, die am Gelingen dieses Erfolges Anteil haben. * Weihuachtsstuge« der Zschopauer Volksschule. Wir veröffentlichen heute die Vortragsfolge zum Weih nachtssingen des Kinberchors der Volksschule Zschopau am Dienstag abend ab 17 Uhr, bas nacheinander am Rathaus, in der Straße des 13. März und am Hinbenburgplatz statt findet: 1. Leise rieselt der Schnee (Volkslied aus Westpreußenj 2. Bringt in Gang die Pyramide (Mel.: K. Richter, Text: K. A. Findeisen) 3. Fassen wir die Hände um den Baum im Kreis (Alte Weise. — Wort«: Röttger-Henning) 4. Ihr Leitla freit eich alle (Anton Günther) 5. Wie fix eich hent de Zeit verzieht (A. Dost) 0. Wenns Weihnachten is (K. A. Findeisen) 7. Das erzgcb. Heiligohmd-Lied (Amalie v. Elterlein). * Hohndorf. Gute Sammelergebnisse. Am Tag der Natio nalen Solidarität 51,02 (im vorigen Jahre 34,25 ^«), am Eintopfsonntag 51,60 (im vorigen Jahre 35,85 ^^!). 3. Neichsstraßensammlung 62,59 (im vorigen Jahr 80,12 ^^ü). Weiter ging «ine Sonderspende von 5,— von Kurt Fritzsche ein. Riesa. TreuetnderArbeit. Im Lauchhammer werk Riesa der Mitteldeutschen Stahlwerke wurden im Rahmen einer Feier zwölf Arbcitskameraden für eine mehr als 40jährige, 63 für eine mehr als 25jährige Be- triebszugehörigkeit geehrt und ausgezeichnet. Nerchau. Gegen einen Zug geschleudert. Ein ungewöhnlicher, noch glimpflich abgelaufener Unfall ereignete sich am Bahnübergang zwischen Nerchau und Neichen-Zöhda. Wegen eines gerade vorüberkommenden Güterzuges mußte eine Gruppe Radfahrer von den Fahr zeugen absteigen. Ein aus Nerchau kommender Kraft wagenfahrer hatte den Zug und die Radfahrer infolge des Nebels zu spät bemerkt und mußte scharf bremsen. Dabei geriet der Kraftwagen ins Nutschen und wurde her umgeschleudert. Ein Arbeiter wurde erfaßt und gegen den Güterzug geworfen. Durch einen glücklichen Umstand geriet der Mann nicht unter die Räder, sondern zog sich allerdings empfindliche Nückenverletzungen zu. Reichenbach i. V. Krankenpflegeschule. In einer öffentlichen Beratung des Oberbürgermeisters mit den Ratsherren wurde der Beschluß gefaßt, im städtischen Krankenhaus eine Krankenpflegeanstalt zur Ausbildung von NS.-Schwestern einzurichten Die Schule wird bereits Anfang Januar eröffnet werden. Bad Schandau. Vom Bullen an die Wand gedrückt. Im Rittergut Prossen wurde der dort be schäftigte Oberschweizer von einem Bullen angegriffen und an eine Wand gedrückt. Der unglückliche Mann erlitt schwere Veckenprellungen. Oppach. Steigerung des Fremdender- kehrs um 370 v. H. Ter Oppacher Fremdenverkehr bat auch im letzten Jahr einen weiteren Aufstieg genom- meu. Mit der Zahl der Uebernachtungen steht Oppach an der Spitze aller Gemeinden der Mittellausitz. Gegenüber 1933 ist in der Frcmdcnverkehrszisfcr eine Steigerung von 370 v. H. eingetreten. Für 1939 sind größere Heimat- und volkskundliche Veranstaltungen sowie im Spätsommer ein Trachtenfest in Aussicht genommen. Göda. Kapriolen mit dem Wagen. Vermut lich durch Glätte der Straße geriet nachts ein Kraftwagen aus der Fahrbahn. Der Wagen legre fünf Betonsäulen und zwei Straßenbäume um, durchbrach einen Gartenzaun und stürzte, sich überschlagend, eine fünf Meter hohe Bö schung hinab. Der Fahrer blieb unverletzt. Er ließ seinen schwerbeschädigten Wagen stehen und entfernte sich, ohne sich um ihn zu kümmern. Mm dritten EinLsps über MM Marl mehr Das vorläufige Gesamtergebnis des dritten Eintopf sonntages am 11. Dezember beträgt im Gau Sachsen 540 796,49 RM, das sind über 100 000 NM mehr als am gleichen Eiutopssonnlag des vergangenen Jahres. Anwartschaft nicht verfallen lassen! Leistungen aus der Nngestelltenversicherung werde» nur gewährt, wen» neben den anderen gesetzlichen Voraussetzungen «Vernssunsähigkeit, Tod, Vollendung des 65. Lebensjahres) die Wartezeit erfüllt und die Anwartschaft erhalten ist. Der Anspruch (die Anwartschaft) auf spätere Rüstungen der Angeslellienversicherung ist für die Zeit vom ! Mannar 1934 an erhalten, wenn jährlich mindestens sccys Monalsbeiträgc nachgewlesc» werden. Wer sich freiwillig weitcrversichcrt und bisher für das lausende Jahr nichts gezahlt hat, sollte im eigenen Interesse seine Versiche rung bis zum Iahresschluß in Ordnung bringen. Frei willige Beiträge zur Angcstelltcnvcrsichernng können zwar noch innerhalb von zwei Jahren, die dem Kalenderjahre folgen, für das sie gelten sollen, nachentrichtet werden; es ist aber nicht ratsam, sich ans diese ? 'öglichkeit zu verlassen. Denn nach Ein- tritt des Versicherung„sal!es tBcrussunfähigkeit, Tod) ist die Nachentrichlung freiwilliger Beiträge unzulässig. Nach dem Gesetz vom 2l. Dezember 1937 ist es zulässig, freiwillige Bei- träge zur Angestclllenversicherung für Vie Jahre 1932 bis 1937 bis zum 31. Dezember 19 !1 nachzuemrichlen, sofern der Ver- sichernngssall noch nicht eingelretcn ist. Freiwillige Beiträge zur Angestelllenversichcrung sind mindestens in der dem je weiligen Einkommen entsprechenden Gehaltsklasse zu entrichten. Wer lein Einkominen ha, oder derjenige, desfen Monatsein kommen 50 Mark nicht übersteigt, muß die freiwilligen Bei- träge mindestens in der Gehaltsklasse 8 t4 Mark) zahlen. Tie Klasse ä ist also für die freiwillige Weitcrversichcrung gesperrt. Die freiwillige Höhcrvcrsicherung ist zulässig. Unter Einkom men ist das tatsächliche Gesamteinkommen zu verstehen. Beförderung von Perfonemraslwagen zum yalven er mäßigten Gepäcktarif. Am 1. Januar 1939 wird die Versuchs- weise aus einigen Strecken der Reichsbahn erprobte Abferti gung von Personenkraftwagen z» den kalben Sähen deS er- mäßigten Gepäckiariss endgültig im gesamten Bereich de« Reichsbahn eingesührt. Die Personenkraftwagen werden künftig also zwischen allen Bahnhöfen befördert, die mit Rampen aus gestattet sind. Berhriratrte sollen am Weihnachtsabend früher beurlaubt werden. Zum Geschästsschluß am Weihnachtsabend geben der Leiter des Fachamws „Der Deutsche Handel" und Reichssach gruppenwaller „Das Deutsche Gaststätten- und Bcberbergungs- gewerbe in der DAF " und der Leiter der Winschasts- gruppe Gaststätte»- und Deberbergungsgewerbe eine Verlaut barung bekannt. .Danach sollen die verheirateten Gefolgschafts- Mitglieder ab 17 Ubr und die unverheirateten ab 19 Uhr den Betrieb verlassen. Wo ein Bedürfnis zum OssenkaUen deS Betriebes über 19 Uhr hinaus vorhanden ist, sind Ausnahmen mit Genehmigung der zuständigen Fachstellcn zulässig. Soweit durch örtliche Abkommen auch am 1. oder 2. Weilmachtsseler- mg den GesolgschaftsangehLrigen seither Freizeit gewährt wurde, kann diese Siegelung iu die,ein Jabre ebenfalls bei behalten werden. Verstärkte Kontrolle der Buttergnalitüt. Da verschiedentlich festgestelli worden ist, daß die bet den Kleinverteucrn Vorge fundene Butter in ihrer Qualität häufig nicht der Kennzeich nung entspricht, mit der die Buller versehen ist, hat der Vor sitzende der Hauplvereinlgung der deutschen Milch- und Felt- wirtschaft alle Molkereien und Buttergroßhändler aus die Ver- islichtnng hingewiesen, die von ihnen in den Verkehr zu brin gende Buller in bezug aus ihre Qualität zu prüfen, und zwar m Stichprobeversahren Die Buttersachverständigcn ind beauftragt, in verstärktem Maße Marktkontrollen iber die Buttergualität durchzusühren und unnachsichtlich jeden Verstoß der erwähnten Art zur Ahndung zu bringen. Kanzlei des Führers vorübergehend geschloffen. Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP, gibt bekannt, daß die Kanzlet des Führers der NSDAP., Berlin W 35, Friedrich- Wilhelm-Straße 13, vom Montag, dem 19. Dezember 1938, bis 3. Januar 1939 einschließlich für den allgemeinen Besucherver» kehr geschloffen ist. Ausnahmen können nur in wirklich drin genden und eiligen Fällen gemacht werden. Freiwillige für die Luftwaffe schleunigst melden! Das Neichsluftfahrtministerium macht darauf aufmerksam, daß die Frist für die Annahme von Freiwilligen für die Einstellung im Herbst 1939 bald abläuft. Es wird deshalb allen denen, die bei der Luftwaffe dienen und im kommenden Jahr ein- gestellt werden wollen, dringend geraten, sich sofort bei einer Fliegerersatzabteilung, einer Flakabteilung. einer Abteilung oder Kompanie der Luftnachrichtentruppe zu melden. Auskunft erteilen die genannten Truppenteile, die Wehrbezirkskomman dos und die Wehrmeldeämter. Zahlen des Aufstiegs — Dresdens Entwicklung 1938 Das Jahr 1938 war für Dresden ebenfalls wieder ein Jahr des Erfolges und des Fortschrittes auf allen Gebieten. Der Haushalt für 1939 wird auch diesmal wieder ausgeglichen sei die Abschlußarbeiten laufen noch. Die Schulden ver Stadt konnten um nicht weniger al» 9,5 Millionen RM vermin- dert, das Reinvermögen dagegen um 7,7 Millionen NM erhöht werden. Die Mehreinzahlungen bei der Sparkasse betrugen in den vergangenen elf Monaten 11,4 Millionen NM, Vie Bilanzsumme der Stadtbank stieg von 71,82 im Vorjahr aus 88,22 Millionen RM Ende November d. 2. Insgesamt wurden in der Landeshauptstadt im Berichtsjahr 2790 neue Wohnun gen erstellt, fast die Hälfte Kleinwohnungen und Siedlungen. Für Straßenbauten wurden über eine Million Reichsmark, für Kanalbauten rund 406 000 RM ausgeyeben. Auch die Verschö nerung der Stadt wurde durch Beseitigung von eisernen Ein- friedungen vorwärtsgetrieben. Nicht weniger als 30 000 Meter Eisenzäune verschwanden innerhalb der städtischen Anlagen. Einen weiten Raum nahm die Berichterstattung über die Maß nahmen aus dem Gebiete der Volksgesundheit ein, die durchweg von vollem Erfolg begleitet waren. Für die Hilter- Jugend. insbesondere für die Heimbeschaffung, wurden 230 000 Reichsmark bereitaeftellt. Der Kreis der durch die Wohlfahrt zu betreuenden Dresdner Volksyenoffen ist weiter um 3000 gesunken. Bon rund 52 000 Wohlsabrtserwerbslosen im Jahr« 1933 blieben noch ganze 4000 übrig, die zum größten Teil nicht voll einsatzfähig sind. Die Zahl der Fremden stieg im Jahr« 1938 weiter und betrug 360 000. Chemnitz i« Jahre 1938 Chemnitz kann stolz auf das sein, was im Jahr 1938 erreicht worden ist. Die Stadt ist durch viele städtebauliche Maßnahmen schöner geworden. Weiter sind in einem Jahr 2200 neue Woh nungen entstanden, und vor allem sei die Förderung der kinderreichen Familien vorwärtsgetrieben worden. Mit der Erneuerung des Schauspielhauses und der Städtischen Bücherei ist auch den kulturellen Belangen im beson deren Rechnung getragen worden. Die stetige Aufwärtsentwick lung der Einlagen bei der Städtischen Sparkaffe — in den letzten zehn Monaten allein ist ein Zuwachs von rund fünf Millionen Reichsmark auszuwecken — zeigt auch die fortschrei tende Gesundung der finanziellen Verhältnisse weiter Kreise der Bevölkerung. Aufforderung an Empfänger von Kettenbriefen Schon wiederholt wurde durch die Tagespresse auf den auch jetzt wieder besonders in Erscheinung tretenden Kettenbrief unfug hingewiescn. Diese Briefe sind betitelt „Kette des Glücks". Für abergläubige Menschen bedeuten diese Briefe eine große Gefahr. Wer derartige Briefe erhält, wird ersucht, sie sofort wieder in den Briefumschlag zurückzustecken und ihn durch einen anderen Umschlag an die Kriminalpolizei st eile einzu senden oder abzuliesern. Die Weiterverbreitung ist strafbar. Wer ihn nicht abliesert, muß gewärtigen, daß er sich bei den Maßnahmen der Kriminalpolizei zur Ermittlung der Verbrei ter Unannehmlichkeiten aussetzt und strafbar macht. Apotheke und Volksgesundheit Durch die im April vorigen Jahres erlassene Apotheker ordnung werden die Aufgabengebiete der deutschen Apotheker in klarer Weise durch den Einsührungssatz dieser Ordnung um rissen, in dem gesagt wird, daß der deutsche Apotheker zum Dienst für die Gesundheit des deutschen Votkes berufen worden ist, indem er das Volk mit Heilmitteln versorgt. Der Deutschen Apothekerschaft gehört heute ausnahmslos jede Apotheke und jeder Apotheker an; sie erhalten die für die Gesundheitspolitik der Neichsregierung notwendigen Richtlinien von der Reichs apothekerkammer. Für jeden Gau und jeden Bezirk sind Dienst stellen der Apothekerschaft eingerichtet worden, die z. B. über die genaue Einhaltung der von der Reichsregierung voryeschrie- benen Verkaufspreise für die Heilmittel wachen, ebenso über di«j Abgabe von Betäubungsmitteln im Nahmen des Kampfes gegen den unbefugten Verbrauch von Rauschgiften. Den deutschen Apothekern fällt auch ein großes Maß von Arbeit zu im Nahmen des Vierjahresplanes durch die Eigenverarbeituny von deutschen Rohstoffen zu Heilmitteln, besonders in der Homöopathie, deren Verwendung ständig gesteigert werden kann. Bis Mitte Ves kommenden Jahres soll es auch dahin kommen, daß sämtliche Apotheken sich an der Luftschutzarbeit beteiligen. Vom 2. bl» 4. Juni 1939 kommen in Dresden etwa 5000 Apotheker aus allen Gauen des Großdeutschen Reiches zum Deutschen Apothekertag zusammen, auf dem alle beruflichen Fragen und der gesteigerte Einsatz der Apotheken für die Förderung der Volksgesundheit besprochen werben, so auch die Arbeit für den Zivilen Luftschutz. u x o , o » » x i k