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Nr. S8S Zschopau«» Tageblatt und Anzeiger Douuerstag, de« 8. Dezember 19S8 Weihnachtsglanz Wer Altstadtmärkten Nürnberger Tand, Würzburger Hetscheklüs und Frankfurter Brenten. Mit Glockengeläut, Posaunenschall und Kindergesang hat Nürnberg am Abend des zweiten Adventssonntages seinen historischen Christkindlesmarkt eröffnet. Jene fröh liche, selige Weihnachtszeit hat wieder begonnen, die die Kinderherzen in erwartungsvoller Vorfreude höher schla gen läßt, in der auch die Großen im milden Glanze des Weihnachtslichtcs wieder zu Kindern werden. Und wo könnte wohl ein Weihnachtsmarkt schöner und lockender sein als im traulichen Alt-Nürnberg, aus dem heule wie seit Jahrhunderten der „Nürnberger Tand", Zinnsoldaten und Burgen, Buntstifte und Bilderbogen, Baukästen, kleine Eisenbahnen und Autos, Lebkuchen, Zwetschgen- männle und andere Leckereien in alle Welt Lehen! Auf dem Adolf-Hitler-Platz, dem einstigen Haupl- markt, rings um den Schönen Brunnen, dessen schlanke, uu milden Licht erstrahlende Pyramide hier gleichsam zu einem Wcihnachtsbaum geworden ist, zwischen hohen Gie belhäusern und vor der Liebfrauenkirche, von der Karl IV. mit den sieben Kurfürsten aus das bunte Treiben hinab- scl ant, hat das Christkindls seinen Markt aufgcschlagcn. Strahlende Kugeln, güldene Adventssterne und riesige Rauschgoldengel hoch über dem Getriebe der Straßen und Plätze weisen den Weg zum vielfältig schillernden und glitzernden, Wirklichkeit gewordenen Märchenreich. Und welche Fülle an Herrlichkeiten ist ausgebreitet in den Gassen der Budcnstadt! Ganze Regimenter, nein, ganze Armeen bunter Bleisoldaten sind dort ausmarschiert; nebenan huschen flinke Schnclltriebwagen über das Schie- ncnrund; da ist auch die liebe, alte Ludwigsbahn, die einst als erste in deutschen Landen gemächlich von Nürn berg nach Fürth rollte. Dazwischen in Winter Fülle die unbeschreibliche Pracht des Christbaumschmucks, immer wieder in den verschiedensten Größen das strahlende Rauschgoldenglein. lieber allem schwebt der süße Dust von Nürnberger Hutzelbrot und Lebkuchen, von fränki schem Früchtebrot und anderem Zuckerbackwerk, schwebt hinan, zusammen mit vielfältigen Geräuschen, zu den lwhen Giebeldächern, über denen als Krönung die festlich anaestrablte Burg leuchtet... "Schon einen"Tag zuvor hat sich in Würzburg der Weihnachtsmarkt aufgetan. Hier, im heiteren, weingeseg- netcn Mainfranken, hat er eine andere Note. Wohl haben auch hier ans dem Markt, wo die zierlich beschwingte Front des Falkenhauses der strengen Gotik der benach barten Marienkapclle die Schwere nimmt, die Hökerin nen den Weihnachtsbuden mit ihren Herrlichkeiten Wei chen müssen. Höhepunkte der vorweihnachtlichen Zeit aber ist hier eine Reihe festlicher Veranstaltungen: so zog am Vorabend des Nikolaustages der „Hetscheklüs", wie inan hier den Nikolaus nennt, in feierlichem Zuge, von der Stadtkapelle geleitet, hoch zu Noß durch die ganze Stadt zur Marienkapclle, wo er die Kinder bescherte. An anderen Tagen wird der Weihnachtsmarkt durch Konzerte verschönt, und am letzten Adventssonntage, dem 18. De zember, gibt es wieder einen Höhepunkt: da zieht gleich eine ganze Schar von Weihnachtsmännern durch die Stadt zum Markt, wo sie nach ihrer Ankunst ebenfalls ein Kon zert mit weihnachtlicher Musik veranstalten. Folgen wir den westwärts fließenden Wassern des Mains, so gelangen wir in eine dritte Weihnachtsstadt, die in diesem Jahre aufmerken läßt: Frankfurt am Main. -r ikt der Christkindchesmarkt auf dem stimmungsvol ¬ le» Nömerberg, der in mehr als fünf Jahrhunderten zu einer lieben Tradition geworden ist, in neuem — d. h. in seinem alten — Glanze wiedererstanden. Die Stadt hat felbst dem Aufbau der kleinen Bud nstadt in die Hand genommen und 82 einheitlich gestaltete Verkaufsbuden aufgebaut. Jede dieser Buden erhellen drei schöne schmiedeeiserne Ampeln, und tausendfältig bricht sich ihr Licht in den glänzenden, glitzernden Dingen, über alles weihnachtlichen Zauber breitend. Da sieht man auch wie der die Nürnberger Rauschgoldengel, die wohl auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen. Frankfurter Spezialitäten hal ten die Zuckerbäcker feil: neben den „Pfefferniß" die Vren- tcn und „Bethmännchen" und Quittenwürstchen, eine süße, Altfrankfurter Leckerei. Zur besonderen Freude der Kin der haben die Metzger winzige Frankfurter Würstchen hergestellt ... Ueberhaupt sind auf diesem Weihnachts- markt vor allem die Handwerker vertreten. Was sie schaf fen, zeigt die Kreishandwerkerschaft in einem weihnacht lichen Zimmer, in dem soeben beschert worden ist. Und in den Buden finden wir die Wcsterwälder Steinzeug- niachcr, die Schnitzer und Töpfer aus dem nahen Oden wald, die Korb- und Bürstenmacher ebenso wie Drechsler, Stricker und Weber, Mützenmacher und Kürschner. Schmuck und Steine haben Jdar-Oberstein und auch Gablonz und andere Orte des Sndetenlandes gesandt; auch Spielzeug aus dem Sudeleugau ist in den Buden zu finden. Vier große Weihnachtsbäume zwischen den Buden und ein fünfter auf her Turmgalerie der Nikolai- kirche strahlen mit ihrem Kcrzenglanz über den Nömer- bcrg, der zu einer kleinen, stimmnngsvollen Weihnachts- stadt geworden ist. Ein schauerlicher Kampf In einem Zeitnngsblatt aus dem Jahre 1819 lesen wir eine höchst sonderbare Geschichte: In einer kleinen Stadt Südfrankreichs — ihr Name wird nicht genannt — war es von alters her Sitte, daß alle 50 Jahre auf dem Friedhof die Gebeine gesammelt und zusammen in einem Winkel verscharrt werden. Keine pietätvolle Sitte, aber die Leute werden ihren Grund gehabt haben. Die Umbettung geschah immer mit einer gewissen Feierlichkeit. Bei der Umbettung im Jahre 1819 trat ein Prediger auf und verfluchte die Gebeine von all den jenigen, die in ihrer Zeit Freunde der Revolution ge wesen waren. Dieser Fluch war das Signal, um Freunde und Gegner der revolutionären Ideen von 1789 in die Schranken zu rufen. Sofort bildeten sich zwei Parteien. Mit aller Wut gingen sie aufeinander los. Es gab eine wüste Schlägerei. Sie griffen nach allem, was nur als Waffe dienen konnte, auch zu den Totenknochen. Mit Arm- und Beinknochen schlugen sie sich die Köpfe blutig, die Totenschädel warfen sie sich an die Köpfe, ein schauer liches Bild. Und alles waren doch fromme Christenmenschen ... Mil-WiW« Freitag, deu 9. D zemb-r 1938. Dejutfchlanbsendrr. 6.00 Glockenspiel, Morgenruf, Wet ter. 6.10 Eine kleine Melodie. 6.30 Konzert. 7.00 Nach richten. 9.40 Kleine Turnstunde. 10.00 Lob der Kar toffel. 10.30 Leistungssteigerung auf dem Gebiete des Sports. 11.30 Dreißig bunt« Minuten. 12.00 Musik am Mittag. 12.55 Zeit, Glückwünsche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wet.-er, Markt, Börse. 15.15 Charles Kullmann singt. 15.30 Landjahr mädel kehren heim. 16.00 Musik am Nachmittag. 18.00 Musik für die langen Abende. 18.30 Barnabas von Geczy spielt. 19.00 D.utschlandecho. 19.15 Beschwingte Melodien. 20.00 Kernspruch, Kurznachrichten, Wetter bericht. 20.10 Gaspar Cassado spielt — 20.40 Musik am Abend. 21.00 Gedichts von Arlur Max Luckdorf. 22.00 Tages-, Wetter- und Sportnachrichien, anschl. Deutschlandecho. 22.55 Austauschkonzert der Musikhoch schulen. 23.25 Zur guten Nacht. Leipzig. 6.00 Wetter, Gymnastik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. Wetter. 8.00 Gymnastik. 8.20 Fred Rüffer (Zither). 8.30 Konzert. 9.30 Wünschet el für Knecht Ruprecht. Spielstands. 10.00 Hörspiel. 10.30 Hörszenen. 10.45 Wetter, Sendepause. 11.35 Heute vor ... Jahren. 11.40 Erzeu^erschutz — V rbraucherschutz. 12.00 Musik für die Arbeitspause. 13.00 Nachrichten, Wetter. 13.15 Konzert. 14.00 Nachrichten, Börse. Anschl.: Schallplatten. 15.10 Bam Tanzplan zu n Rosenberg. 15.30 Heiteres Barock. 16.00 And nun klingt Danzig auf! 17.00 Wet ter, Wirtschaftsnachrichten. 17.10 Sing mit, Kamerad! 18.00 Dis Streupflicht und dis Haftung bei Glätte gefahr. 18.29 Zwischenspiel. 18.30 Ansere Zeit im Drama. 19.00 2m Spielzeugland. 20.00 Nachrichten. 20.10 Bekannte Weisen. 22.00 Nachrichten, Wetter,' Sport. 22.25 Konservalvriumsaustau'ch-Kon-ert Berlin- London. 23.25 Anterhaltungs- und Tanzmusik. VartelamMOe Mitteilung: Zu dem heute abend 8 Ahr in der Deutschen Ober schule stattfindend.m Appell des VDA. find alle Mit glieder desselben herzlich eingeladen. Es spricht Prof. Hattach, Chemnitz. Der Eintritt ift frei. Hter fvrrM« dte LVeutseye cueveitSfeont L.xchnuag «»folgt lt. p««i«Ufi« Heute Donnerstag, den 8. Dezember 1938, findet die Gemeinschaftsschulung der DAF. 20 Ahr im „Meister haus" statt. Der OrtsschulungSwalter. Wettevaiusfichtrn für Freitag. Frühdunst, örtlich leichter Bodennebel, wolik mit Auf heiterung, Temperaturen wenig verändert, wieder leichter Bodenfrost, südwestliche bis westliche Winde. Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsautobahnen: schnee- und eisfrei. Reichsstraßen: nur in höheren Gebirgslagen sestgesahrene und festgesrorene Schneedecke, Schneeglätte, Straßen sind gestreut. Die heutige Nummer umfaßt b Selten. Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, zugleich verantwort lich für den gesamten Textteil und Bilderdienst. Verant wortlicher Anzeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich In Zscho pau. Rotationsdruck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. Richard Voigtländer in Zschopau. Zur Zeit ist Preisliste 8 gültig. vä XI über 2900 VoranreiZe WeWWiMfen spielt nächsten Sonntag, 11. Oer. Bei Weihnachtsgeschenke! zeitig an den Einkauf denken! Rabattsparverein s. Zschopau Zschopau und Umgegend MNei MM M WN Preiswerter Bedienung und fachmännischer EinkaufSberatung dürfen Sie sicher sein! Berücksichtigen Sie bei Ihren Oie Oau8kspe11e 6er ^e8tkal1e -Vnnaberx Tätigen auch Sie Ihre Weihnachtseinkäufe im In teresse einer aufmerksamen Bedienung nicht erst in den letzten Tagen und letzten Gefchäfttstunden! Und nicht znletztr Vie bekannte Einheits-Rabatt en ar ke wirb Ihnen nsch manchen Sonberwnnsch erfüllen helfen. 8t» lürsm 8oklok„l ein« f„i« Ktoktung rum Vomier 6urok um «1», V„mügsn uml Unvermögen in »loü. Vkne Kennln!» ist ^rdette- unö rieieineleilung l.»»:t»uf. Verlvkten Sie vertreuenevvü unö »W»ngio» über lüfünrotze Sckdn»0ehte, zokgeden, «mmUNION I — Vermeiden SiO l»e,o»umge« und i-edeeeqeel Kurek glepke-I^okeieIleekee Orte«. auch unsere Mitglieder die mittelstSndische« Geschäfte! Verein!- unä kliärvchlscken la geschmackvoller äuskükruaz Uekert unck reu» «Hsrnsresk« ^kleS^r Im kelä8c1il0kclien Dtt Weg loh« DI Für Weihnachten einen schönen Anzug od. Mantel von -Franke- Herreukleibuvg und Mouatsgarderoben von Al — RM. an, in allen Preislagm. khemTLLL« gegenüber derLIchtburg. '/.-kiter-?Iascke stdl. 3,60 '/,-l.Iter-?lascke still. 1,90 V«-l.iter-?lascke still. I,2Y V. biter, lose still. 1,00 LMa1-2ÄIMM»r< vilM Woh ung mit Küche für Beamtenwüwe u Tochter in Zschopau od. Wald kirchen. Offerten unt S. W. 386 an das Tageblatt erbeten 1« Tageran isl WeWGe« Heute wollen wir uns an die Hausfrauen wenden, und sie darauf Hinweisen, daß man rechtzeitig mit seinen Weihnachtsbäckereien. anfangen muß. Was zum Backen notwendig ist, sollte darum auch nicht am letzen Tage gekauft werden. Alle« was man zur Weih- nachtsbäckerei braucht, oder was an Kringeln und Schokoladenerzeugnissen auf den Weih- nachtsteller gehört, liegt jetzt schon in den Geschäften bereit. » InSsrufs-, llrrlokungs-, k^aml- »w»« üon-, llko-und gssckättücksn tragen, seelischem l.oid, verursacht durch cklcksalsschläge ocl. Enttäuschungen, Feststellung v.»non>mvn «rlvlsckraldvrn usw. Lchrlstsackvrständl- ger und Srspkologv VMEeUWlM Speriabst »ul psyckograpkoiogisoksm Esdists. vsr sln- rigs von Universitäts-Professoren geprüfte in Okemnitr, Innere Klostorstr. 1S, I, stuf 26636. Sprocbroit 10 -19 Uhr FrauWeiherzahlt'soer ganzen Nachbarschaft., wir einfach jetzt das Säubern der fettigen und schmierigen Llr- beitSjacken,Hosen undSchürzen ,st. Ob Schlosser-, Schmied-, Monteur- oder andere Wcrk- stattkleidung - in heißer »m- Lösung einweichcn und mit ik« nachkochen, so sagt sie. Und wer es erprobt, bestätigt, daß eS nicht nur eine einfache, sondern vor allem auch billige Methode ist, die jede richtige Handwerterfrau kennen sollte! erwartet 8!« rum Vkslkna cdtsspiel OIn dlärcken nach Oebrüder Orimm von drucke Wens. SlNslsuNoNi-ung r Sonnabend, 10. verember, 15'/- Ukr. Wlveai-Kwlunsan - 1l. Oer. I3Ve und 16'/- Ukr, 17. Oer, 15 Vr Ukr, 18. Oer. 13 Vr und 16 Vr Ukr, sowie an den Weiknackts-keiertagen jeweils 15 Ukr. Vl,vlt«i>« KuNüki-ungvnr an folgenden düttwock-, Sonnabend- und Sonntsg-dkackmittagen. Rlainslv r 30 ?k. bis 2.10 kM. einsckl. liieiderabl. in OriLinaldeüetLunL rum suk Rue kurze Zett lLSiWenWig Eael«eynre KWMziimenl in Zschopau od. Um^eb. gesucht. Zuschriften unter,R. K. 386' an die Geschäftsstelle d. Tageblattes. Sonnabend, 10.ver., adds. '/,9Ukr in der öaknkoksgaststätts ubefbLuerkos Ochoas:, Sslonau iisrold donnerstags, sonnabends sonntags lZtsIviBtrsaL