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WM KlmhmMars DWW s-.-... Nr. S>7 D:r Schuf; aus dem Spaten. Humoreske von Hjalmar Kutzleb. ^lls wir unser Einjähriges hinter uns gebracht hatten, erklärte mein Freund Ludwig, er würde Förster, und luchte von Stund an den Umgang mit Grünröckcn und solchen, die es werden wollten. Vornehmlich zog es ihn zu einem weiß- bärtigen Ruheständler, in unserer Nachbarschaft wohnhaft, der vordem Privatförster bei den Herren von Winterstein geweien war und voller Erlebnisse und wohl auch Erlügnisse saß, wie sein Hund voller Flöhe, um ein ihm geläufiges Gleichnis zu brauchen. Ans seinem Munde habe ich die folgende besinn liche Geschichte, und eS bleibe dahingestellt, wie viel Wirklich, keit und wieviel bloß Wahr- und Weisheit sie unter den Füßen lmbc: „Ich verhielt einmal im Frühjahr — eS war, glaub' ich, im Jahre des Däncnkricges — am Rand eines Wiesentälchens in einer dichten Tannenschonung, um einem Fuchs aufzu passen, der gerade in der Wiese am Mänseln war. Da seh' ich, Ivie mein Notrock auf einmal die Lauser stellt, nach rechts und links sichert und mit einem Satz in ein Wiesengräbchen unier- tauckt, das ganH woanders hinführle als auf meinen Stand zu. Vergrämt, dachte ich und ärgerte mich und nahm mein Glas und linste nach rechts und nach links, und richtig, es kommt ein Kerl von rechts und kommt ein Kerl von links. Ich kannte sie alle beide; es waren zwei Brüder auS Schwarz- hausen, und die Wiese vor mir gehörte ihnen je zur Hälfte erblich, aber sie waren schlimm beleumdet des Hasses wegen, den sie aufeinander hatten eben ihres Erbes wegen. Ungefähr vor mir am Wald her ging der Wassergraben und davon weg hinunter in den Wiesengrnnd ein Stich- araben — ihr kennt das ja auf unseren Wässerwiescn im Walde —, und wo der Stich awwieselte, war ein Holzschieber, damit man das Wasser in die Wiese laufen lasten konnte. Der Stichgraben war die Grenze zwischen den Stücken der beiden Brüder, Notnagel hießen sie, wie halb Schwarzhausen. Sie kommen also aufeinander zu, haben sich natürlich längst gesehen und werden — so viel weiß ich — jeder bis an die Grenze gehen und keinen Schritt darüber hinaus. Wäre kein Gegner da, würde jeder unbedenkhaft weiter tappen, der eine taiauf und der andere talnieder. Aber so —! Bin doch neugierig, was das gibt, denk' ich. Der eine, der Noluagcls Friedlich, hat eine eiserne Harke und zieht damit mal h'er nial da einen Manlwurfshaufen auseinander; der andere, Hannjörg, hat den Spaten und sticht damit Sauer- ampfcrwurzeln aus dem Nasen. So rücken sie langsam auf d e Grenze los, als ob für Friedrich kein Hannjörg und für Hannjörg kein Friedrich aus der Welt wäre. Nun sind sie aus sehn Schritt an den Graben heran. Da stemmt Friedrich die aarke auf den Boden und guckt traumverloren über seinen Bruder weg ins Tal hinaus. Hannjörg schmeißt die Augen mal rechts mal links, geht mit eins auf den Grabenschieber zu und stellt ihn hoch, daß das Wasser in die Wiese hineinläust, wobei denn nicht nur sein Stück, sondern auch dem Hannjörg leines ein Teil Feuchtigkeit abkriegt. Aha, denk' ich, nun hat Friedrich das Stielende, wo seine Wut aupacken kann. Nichtig würgt er heraus: ,Laß das! Meine Wiese hat schon lange genug Wasser.' .Deine Wiese'? Das ist noch lange nicht ausgemacht, ob das deine Wiese ist.' ,Ehnnn,' faucht jetzt Friedrich durch die Nase, ,was du dir embildest.' .Gar nichts bild' ich mir ein, aber mein Recht krieg' ich.' Zschgpauer Tageblatt und Anzclger Donnerstag, den 3. November 1SS8 .Als ob dn dächtest, daß du recht hast. Es ist ja bloß dein vcrfluchtiger Neid.' , .Neid! Da kehr' erst einmal vor deiner Tur! deine Frau neulich im Backhaus gesagt'?' Was hat .Eher wollte sie mit Fußmehl ihr Brot backen, ehe daß ihr mir mein Erbteil gönnt.' Da war Hannjörg offenbar an einer -kitzligen Stelle ge- troffen. .Es liegt mir nichts dran, was die Weiber tratschen, aber meine hätte das nicht gesagt, wenn deine nicht immer ausspncken täte, so oft sie meine auf der Gasse trifft. Ader wenn sie das einmal mir macht, da soll sie gewahr werden, was ich für eine Handschrift schreibe? .Ja, das glaub' ich, mit Weibern anbinden, das kannst du. Aber das rat' ich dir, dann laß dich nicht wieder dahier auf der Wiese treffen! Und nun mach' endlich den Schieber wieder zu!' In Hannjörg kocht die Wut. .Wenn ich jetzt eine Flinte hätte', schreit er und hebt den Spaten wie ein Gewehr, daS Blatt an die Backe, den Stiel auf seinen Bruder gerichtet, und legt den krummen Finger an die Spatenkante, daß Friedrich laut auflacht: .Drück einmal! Vielleicht geht das Ding los.' Ich hatte damit gerechnet, daß die beiden Gifthähne auf einander losgehen würden, und weil das mit dem Spacen und der Harke eine gefährliche Sache werden konnte, mich bereit gemacht, dazwischen zu fassen. Wie aber der Hannjörg mit dem Spaten Schießgewehr spielte, kam mir ein lächerlicher Einfall, und ehe ich mich selbst zur Vernunft rufen konnte, mußte dieser Tropf von Nolnagel Friedrich auch noch sagen: .Drück' doch; kann jein, daß der Spaten losgeht.' Da habe ich mein Gewehr schon hoch und drücke ab, daß die Kugel dem Frie drich hörbar übern Schädel Pfeift. Pardauz! Alle beide! Ler Friedrich liegt längelang auf dem Buckel im Gras, der Hannjörg auf den Knien, hat den Spaten sinken lassen und macht Augen wie Suppenteller. Er rappelte sich schließlich als erster hoch, schmiß den Spaten weg und sprang zu seinem Bruder und bückte sich über ihn, Der streckt ihm die Hand hin, und Hannjörg nimmt die Hand und hilft dem Bruder auf die Beine, und Friedrich sagt mit verschlagener Stimme: ,Es ist bloß gut, daß die Kugel zu hoch gegangen ist? ,Ia', stammelt der andere, ,es war bloß gut.' Und wie sie nun aus zitternden Beinen selbander heim gehen wollen, sagt Friedrich: .Vergiß dein Grabenscheit nicht!' Hannjörg geht zum Schieber, wo der Spaten liegt, und will den GrabiM sperren, da sagt Friedrich: »Laß doch, die Wiesen können das Wasser brauchen.' Daniit wäre meine Geschichte", sagte der Förster Nüchtcr- lein, „eigentlich zu Ende, wenn ihr nicht so grüne Naseweise wäret, und über die dummen Bauern lachtet, die allen Ernstes glauben, em Spaten könne von einem bösen Wunsch losgehen wie eine Kugelflinte. Freilich, mau muß noch an die Kraft von Segen und Fluch glauben, um auf so einen nichtsnutzigen Streich hineinzufallen wie auf den meinen. Allein, ich hab' es damals und hernach nicht fertig gekriegt, über diese Einfalt zu lachen, denn die zwei Brüder haben noch in selbiger Woche ihren beiden Rechtsanwälten abgepfiffen und den Erbstreit verglichen und ihren Weibern und Kindern die Kandare ins Maul gelegt und sind mit einem Worte wieder Brüder ge wesen, ohne daß jemand erfahren hat, wie das Wunder ge schehen ist. Wenn aber ich mir — diese Folge in acht be halten — meinen Schabernack ansehe, dann kommt mir's vor, ! als ob der gar nicht aus meinem leichtsinnigen jungen Förstcrkops geheckt wäre, sondern — sagen wir — ganz wo anders her stammte, kommt mir's vor, als ob sich der da droben meiner nur als eines Vorspanns bedient hätte, einen ve-r-brenen Karren wieder auf den Damm zu bringen. Worob allerdings der Schwarzhäuser Pastor mit seinem Herrgott hätte manlen dürfen, denn der Pastor hatte mit Friedstiftcn bei den Notnagels weniger Glück gehabt als ich und meine Flinte." Und uns grünen Naseweisen war es damals merkens, wert, wie der alte Nüchterlein über den Herrgott und seins Wege zu den Menschen dachte. Hier fpriMt die DeutsMe «rvettSfront vmchauag ««folgt lt P«I«NN« Der NeichSbemfswrttkampf 1S3S bsgümt! Appelle in allen brutschen Betrieben. Am 1. November wurde mit dem Zusammentritt des Reichsausschusses in Berlin der Auftakt für den Reichs- berufswettkampf 1939 gegeben. Der ganz« November dient der Teilnehmerwerbung. Es wird erwartet, daß sich alle Schaffenden beteiligen und umgehend ihre An meldung abgeben. Zur allgemeinen Aufklärung und um alle deutschen Arbeitsmenschen zu aktivieren, finden am 3. und 4. No vember teilweise auch noch in den darauffolgenden Tagen, in allen Betrieben Appelle für den Reichsberufswett kampf statt. Die Betriebsführer, Betriebsobmänner, Br- triebsberufswalter oder auch Redner der DAF werden das Wort ergreifen, um auf die Notwendigkeit der allge meinen beruflichen Leistungssteigerung hinzuweisen, die wir zur Erfüllung unserer gewaltigen Aufgaben benö tigen. Der Reichsbrrufswettkampf soll jedem einzelnen Aufschluß über sein eigenes Können geben und ihm zei gen, wo noch berufliche Lücken sind, die ausgefüllt werden müssen. parteiamtliche Mitteilung: DdM.-Di-«st. Heute 20 Ahr Gymnastikprobe in der Oberschule. Die beteiligten Mädel haben restlos zu er- scheinen. Die Führerinnen und Musikmädel sind 20 im Heim. Alle Mädel, die ein Tanzkleid haben, 20,30 Ahr im Heim. Wettevciuss echten für Freitag. Weiterhin unbeständiges Wetter. (Die heutig« Nummer umfaßt 8 Seilen.) Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, zugleich verantwort lich für den gesamten Textteil und Bilderdienst. Verant wortlicher Anzeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich in Zscho pau. Rotationsdruck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. Richard Voigtländer in Zschopau. Zur Zeit Ist Preisliste » gültig. X über 2000. ks ist also mW-ft Um kreuncilicben kesuck bittet lA. verw. beknert 5LZ -s ll Ä," cho Lclüanksiime ckonnorstsg», sonnadonäs soanta'-sIAelentniur allen kauffähigen Kreisen gern gelesenen Blattes zu bedienen nämlich des 8onn«benck, 12. dlovember sich für Ihre Reklame einem weitverbreiteten und in 8ommbenck,^len 5. unck Zonntag, cien 6. blov. 1938 Leliedte Speeisigerlckte / ^userwäklte Oeckecke -------- Oepklegte Viere unck ckakelweine ' ubsfbausi'kof MM ückoosu Kolons» »ewlci 8eifix Irl öoMck-Kräutsr. tos. k« regelt cken 5>oU«ecwe1 out notwNcks IVelrs, reinigt ckor öiut, sntisrnt übsrtlllrriger t^stl unck rckmscpt kort wie ckln les. 1.- u 2 50 b liiox. Wrr-iitr. 8-islX SMmMe ? '' /re >/, oo « « >/, 0 o » s >/, 0 o » « Klei 0.40 KK10.7S kdäl.sl! — »«7-"«« Osstkot Lörnicken ! ÄMlgklH 8onntag, 6 November b.MEbau^W 7. WMVMIWWW »klMMk8 Ä A/7 6/a/775?k/l^o// ällkul Ikiergen kugon Kochest ligchf. Neal« 0»nnsr8t»8 KI» mit sovnotag Äll M Ä vnWe Nornssf » lasckim Vvliröislk ,1 üotlnugr »»»z Such: lust I. öraun umi kdechsnj ftoveln Vas ist slu kilm, ckor allo anxskt. 2wsl dloosvbsn stsbou dlsr kür vivo xaoss Vsnsratiov, kür eins gsneo 2bltspanns. In ldnsn erkennen wir uns selbst wiscksr. 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Verlelk von Oesellsckaktskleickung ggnrs nocm Kurten ckonn bvkom Ick ickuNo-Livcin, Ick nokm rwsirrünckig einen los« löffel voll, unck er war mir om oncksrenkoga viel borroc s»,«idi r». io. IVZ«. Obsrrsugsn ouck 8i» rick ckurck einen Vorruck von ckers korvorrogoncksn Wirkung cko»> pi l > i 65 Z.75 >->-"-^on, v,.0.75i fach vtogosto ästkur kklowon kach-vroo. ii. auaniost, äckolk Iilllor-!tt. AmMGe Anzeigen Die Zschopauer Baumwollspinnerei A.-G., Zschopau, beabsichtigt, die Tage- und Hauswirtschaftsabwässer aus dem zu einem Wohnhaus umgebauten Wirtschafts gebäude auf Flurst. Nr. 1531 der Flur Zschopau durch eine Heimschlcuse auf demselben Flurstück in die Zscho pau einzuleiten und hat hierzu wasserPoliAeiliche Er laubnis beantragt. Die Anterlagen für das wasserpolizeiliche Verfahren fahren liegen zur Einsicht m der Amtshauptmannschaft (Zimmer 10) aus. Etwaige Einwendungen sind binnen 2 Wochen vom Tag« des Erscheinens dieser Bekannt machung im amtlichen Bekanntmachungsblatt ab schrift- hier anzubringen, da sonst das Recht zum Widerspruch verloren geht. Nr. X. Z. 13 38. F l ö h a, am 1. November 1938. Ler Amtshauptmann. . vamilienanzeigen suchen alle im „Tageblatt"!! Aus 171S D-r Frei 4. Novenck SA Das w Zeilen w festem Sei marschiere gegen, dc ihnen darum, dl Das ist k das hat der Mach und in / Aeberal sozialismu für ihn z Helsen, dc weoung. SA, der Lue.st sr sozial ist isc angehörer And so abend r allein der fehl ihr«! Gccu l Dir Sont an§e"ang, sam dec steck.' hat sehen kau nicht. <- glück odel drüngnis dru schen landes g in'eressie! diesen V Not geli So sp tag dis L schwincen de u schen mus, ind an das <Z Den. sch pell an ! 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