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Nr. L«S Zschopauer Tageblatt ««» Knzerger sollten: „Ich bin gesund", „Ich liebe Dich" usw. Kam bei Mary Baker ein solches Briefchen an, nahm sie ihn in die Hand, besah die «einen aufgemalten Zeichen und gab ihn dem Postboten zurück mit dem Bemerken, daß sie kein Geld habe, das Porto zu bezühlen. Ebenso machte es der Soldat bei Empfang eines Briefes, der von Mary kam. Als ein solcher Brief in Gegenwart Rowland Hills ankam und er von Mary Baker hörte, daß sie kein Gels habe, das Porto zu bezahlen, erlegte er die 2^ Schilling und übergab den Brief Mary. Diese öffnete den Um« schlag, und heraus fiel ein leeres Blatt Papier. Sq wurde Rowland Hill in das Geheimnis der beiden Lie« benden eingeweiht, und es gab ihm die Anregung, seins viel umkämpfte Schrift zu verfassen. So laut sich die Gegner Hills auf den Straßen, in den Zeitungen und in den amtlichen Büros aufführten, so wurde deren Zahl doch geringer. Immer mehr wurde, besonders in der Geschäftswelt, eingesehen, daß die Vor« schlüge durchaus nicht so unsinnig erschienen, wie sie in der Oeffentlichkeit hingestellt wurden. Schließlich gelang es dem viel verlästerten Hill, bei der jungen Königin Viktoria eine Audienz zu erhalten. Diese ließ sich dis Vorschläge Hills vortragen und besah sich die «einen Marken, die Hill probeweise hatte anfertigen lassen. Sie trugen das Bildnis der Königin. Diese hatte an den Freimarken weiter nichts auszusetzen als dies, daß sie auf den richtigen Postmarken etwas hübscher aussehen müsse als auf den vorgelegten Proben. Zwar wurde so« fort eine Kommission eingesetzt, die sich mit den Vorschlä- gen Rowland Hills befassen sollte, es dauerte aber noch eine Weile, ehe dessen Vorschläge zum Gesetz gemacht wurden. Dies geschah erst am 10. Januar 1840. Am 0. Mai des gleichen Jahres wurden auf den englischen Postämtern die Briefmarken zum ersten Male verkauft. Noch viele Jahre hinterher gab es Gegner der neuen Einrichtung. So schrieb ein Lord an einen seiner Freunde: „Haben Sie die neue Postmarke schon gesehen? Sie ist eine Schande für unsere junge Königin". Der Siegeszug der Postmarke durch die Welt war jedoch nicht mehr auf zuhalten. Später gab es Leute, die den GedankSn zur Einführung der Briefmarke für sich beanspruchen wollten, besonders ein Londoner Buchhändler behauptete, den Ge danken zur Einführung der Briefmarke habe Rowland Hill ihm, dem Buchhändler, abgelauscht. Parteiamtliche Mitteilungen. Die für Mittwoch vormittag angcsctzte Abrechnung und Besprechung mit den Zcllcnleitcrn findet Donnerstag abend 7 Uhr statt. Der OG.-Kassenleiter. Sclbstschntzkräfteappell des NLB. Dienstag, den 13. November d. I., 20 Uhr, Sclbstschutz- kräftcappcll im Gasthaus „Am Zschopenbcrg". Sämtliche Amtsträgcr haben zu erscheinen. Die uniformierten Amts träger stellen 19,30 Uhr am Alten Rathaus. Der Orts-Kreisgruppenführer, sgez. Weinhold. Dio Politischen Leiter und sämtliche Führer der Gliede rungen sind zu der morgen stattfindeiiben Veranstaltung des NLB. eingeladen. Der Ortsgruppenleiter gez. Weinhold. Wetteraussichten für Dienstag. Frühnebel oder Frühdunst, mild, leicht bewölkt und trocken. Geschäftliches. sAußer Verantwortung der Schriftleitung). Der heutigen Gesamtanflage liegt ein Prospekt der Fa. Böhme Fettchemie GmbH., Abt. Fewa, Chemnitz, bei. Wir und dir Musik , D:r „Tag der demschen Hausmusik" ist eine ständige Cinrichinng im Leben ver Nation geworden; er findet in diesem Fabr am l">. November statt. Der Tag soll uns Geiegcnbcit sein zur Besinnung auf die kulturellen und Gemülswene der Musitpflege im Kreis der Familie und der Gcmclnschasi. „Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch ge nannt zu werden; wer sie liebt, ist ein halber Mensch; wer sie aber selber ansübl, ist ein ganzer Mensch." Goethe, von dem diese Sätze stammen, hat der Musik sein ganzes Leben hindurch eine Freistätte in seinem Hause gewährt. Er wußte, welch vielfältiger Segen ihrer Pflege entspringt. Seit seiner Zeil aber halte der Begriff „Hausmusik" einen spießbürgerlichen und faden Beigeschmack bekommen. Die alte, v. h. vorklassische Musik war zum größten Teil Purk- liche Hausmusik gewesen. Dann aber entstand das Konzert und die hohe sinfonische Kunst. So mußte sich die Haus musik auf das biedermeirrisch Kleine zurückziehen, oder man versuchte, Virtuosität nachzuahmen und ergab sich einer unechten „Salonmusik", für die ein bezeichnendes Beispiel das „Gebet einer Jungfrau" ist. Photo: Elisabeth Hase-Wagenborg. Nun haben wir, gottlob, keinen „Salon" mehr. Da für ist im neuen Deutschland die Familie wieder als Wurzel allen nationalen und geistigen Lebens anerkannt worden. Damit kehrt aber auch die Hausmusik zu ihrer eigentlichen Bestimmung zurück. Seit einigen Jahren hat man ibr einen „Tag" gewidmet, und diesrr „Tag der deut schen Hausmusik" dient in immer steigendem Maße der ^esiniiuna derer, denen die Tonkunst, sei es öffentlich, sei ?s privatim, in Obhut gegeben ist. Ohne gesunde Musik keine gesunde Kultur! In diesem Sinne sagt der Präsi dent der Ncichsmusikkammer, Prof. Dr. Raabe: „In einem Hause, iu dem man mit Freude und Begeisterung musi ziert, wird cs auch sonst mit der geistigen und seelischen Haltung gut bestellt sein." Der Weckruf „Pflegt deutsche Hausmusik* darf nicht wieder verklingen! Wie man einen Tag im Jahre der Hausmusik erkor, so sollte fortan ein Abend jeder Woche dem häuslichen Musizieren gewidme' sein Schallplatte und Rundfunk in Ehren: sie sind Kulturträger hohen Ranges, aber sie können und wollen nichts mehr, als die r'iiNk heranbringen; sie innerlich lebendig machen müssen wir selbst! Dazu gehört aber Musikverständnis, und dieses wird am besten durch Sclbstmusizieren ge- weckt. Das Haus, der Kreis der Familie ist die geeig netste Stätte solchen Sclbstmusizierens. Welch fröhliches Treiben, wenn Ellern mit ihren Kin dern unsere Volkslieder singen und eine Blockflöte, eine Laute oder Handharmonika sich dazugesellt, oder wenn die Feste des Jahres und die sonstigen Familienkeiern durch Musik umrahmt werden Mit Volksinstrumenten allein ist es hier aber nicht getan Echte Hausmusik ist ohne Klavier, Geige oder Cello kaum denkbar, und unsern Eltern er wächst die Pflicht, ihre Kinder an diese Instrumente wie der mehr heranzuführen. Welch eine Fülle oon Musik schätzen erschließt uns allein das Klavier! Ob Sinfonie, Oper oder Oraw>unm es gib- nichts, wvs dieses viel seitigste aller Hausinstrumentt uns nicht vermitteln könnte! Sind es hier die fürs -Haus" bestimmten Be arbeitungen, so stehen auf der höchsten Stufe der Haus musik die originalen Kammermusikschöpfungen des Barock zeitalters, die Sonaten, Trios und Quartette der klassi schen Zeit und endlich die Kunstlieder und Klavierstücke der romantischen Meister. Auch in der Gegenwart beginnt man wieder „arteigene" Hausmusik zu schaffen. Daß neben dem Klavier die Geige, Flöte und das Cello eine Rolle spielen, ist nur natürlich. Denn auf den Zauber dieser edlen Instrumente darf man im Hause nicht verrichten, und je reicher und wandlungsfähiger die Besetzung ist, um so größer der Nutzen für die häusliche Gemeinschaft. Schön musiziert, Andacht gebiert! Das will sagen, man soll das Musizieren im Hause nicht zu leicht nehmen, sondern bestrebt sein, des Instrumentes, das man gewählt hat, Herr zu werden. Dann wird aus der Andacht des Sclbstmusizierens großer Segen entsprießen. Denn die Musikliebhaber, die in der häuslichen Gemeinschaft heran wachsen, bilden auch den Kern unseres Konzertpublikums. Und wie die Musikwirtschaft mit den Verlegern, Händlern, Instrumentenbauern und Lehrern durch die Hausmusik unendlich gefördert wird, so hängt schließlich der Weiter bestand der gesamten Tonkunst und ihre schöpferische Er neuerung von dem Vorhandensein einer aufnahmefähigen Hörgemeinde ab: So laßt uns denn singen und spielen zur Freude des Hauses, zum Segen der Tonkunst und zur seelischen Vertiefung unseres Volkes! Das GeheimZeichen -er Liebenden Rowland Hills Kampf um die Briefmarke. Hundert Jahre sind es jetzt her, daß in England, be sonders in London, zwei Parteien für und gegen die Einführung der Briefmarke entstanden, die sich heftig be fehdeten. Rowland Hill, der Erfinder der Briefmarke, hatte im Jahre 1837 seine Schrift über eine Reform der Post herausgegebcn, in der der Vorschlag gemacht wor den war, die Briefe durch Aufkleben eines kleinen Stück chens amtlichen Papiers freizumachen, das für jeden Brief bis eine halbe Unze kosten sollte. Bis zum Herbst 1833 hatte Hill viele Anhänger gewonnen, die nun damit be gannen, auf den Straßen Londons mit lauten Stimmen die Postrcsorm Hills anzupreisen. Dabei stellten sich immer noch mehr Gegner ein, die versuchten, die Anhän ger Hills niederzuschreien. Verschiedene von diesen wur den von der Polizei abgeführt und eingesperrt, weil sie den Verkehr gestört und Straßenaufläufe verursacht haben sollten. Sahen die einen in dem Vorschlag Hills eine außerordentliche Verbesserung des Briefverkehrs, so stell ten andere den Vorschlag Hills als den Gedanken eines unzurechnungsfähigen Menschen hin. Unter Anspielung auf seinen Beruf als Lehrer der Mathematik wurde Hill von einem der höchsten Beamten der Postverwaltung mit den Worten angeredet: „Ihre Schüler haben bet Ihrem Unterricht sicher recht wenig lernen können". Der erste Anstoß zur Erfindung der Briefmarke ent stand nicht in Hill; diesen Anstoß gab ein einfaches Dienst mädchen hoch oben in Schottland. Mary Baker, so hieß das Mädchen, besaß einen Herzensschatz, der in einer Stadt im Süden Englands Soldat war. Ein Brief von dieser Stadt bis zur Heimat Mary Bakers kostete da mals 214 Schilling. Sich öfter zu schreiben, war also ein ziemlich teures Vergnügen. So behalfen sich Mary Baker und ihr Soldat auf.die Weise, daß sie sich auf ihre Brief umschläge gewisse verabredete Zeichen machten, die heißen (Die heutige Nummer umfaßt S Seiten.) Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, zugleich verantwort lich für den gesamten Textteil und Bilderdienst. Verant wortlicher Anzeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich in Zscho pau. Rotationsdruck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. Richard Voigtländer in Zschopau. Zur Zeit ist Preisliste 8 gültig. Oä. X über 2000. Fra» Mmers beste MimWeit Kast zu jeder Mahlzeit bringt sie blitzblanke GlSseruad einiae Flaschen Köstritzer Tchwarz. bler auf beu Tisch Denn die Haussrav weiß, dah sie » nicht zuletztdiesembeliebteuGetrüub verdankt, wenn alle Erwachsenen ver» au den Tisch komme». Köstritzer SN war,vier ist uiim- lich nicht umsonst seitJabrzebate» bei so vielen zur «uteu Anvewobnheit geworden — feine gute Bekömmlichkeit und den würzigen Ge schmack werden auch Ske schätze«! Vertrieb: Bruno Göbel, Zschopau, Mari euftr , Fernruf K08; in Kramhermersdorf: Willy Rudolph, Richard Arnold. Heute Montag, W Klock Ulllt vonnetttag vollständig noasr Kpisiplan vor KMim mit Pols Uegki umiMkeckt Zckoefckcil! 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Möckel Werke s. Chor mit und ohne Orchester von Bruch, Becker, Haydn, Orgelstücke von Bach und Schumann, Stücke f. Violine und Orgel von Bach und Bossi. Eintritt: 8» Pf. i jsssiee kuilolpll l ; (krüber Kslkee Lcbönbacb); : ^Ibettstcaöe 7 - feilte vsmenllsttee: 1 Lis 1 Uür nsckts geökknetl 1 Dienstag, den 15.11. punkt SO Uhr VW/ Monattappell mit KanleradslWsabenk (UvffbLul-v) im „Meisterhaus". Frauen erhalten Kaffee und Kuchen. Der Kameradschaftsführer. Lun» vuatss Das „WWiier Tageblatt" kommt fast in alle Haushaltungen unserer Heimat. Dieser große Abnehmerkreis wird durch planmäßige Anzeigen-Werbung des Geschäftsmannes sicher erfaßt. kvhkg ist fkckkg em^kekle LvkelUGisvk Neidert Ammelmsim, von»« ilsdelisu ..... V, kg ..Z5 Imlsckr '/, kg,.zr boldbsrrck .... '/, kg -,Z» IckMsick .... '/, kg..u' ronckisäono kilok -.41, ..50 -.L0 iinstckoilon kg ..sa orüno iisstnoo ... V, kg -.15 iiostngMot oimo LrMon - - -.15 stsüdutt — Ikvnisick lodende ikorvisn . . '/. kg f.. 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