Volltext Seite (XML)
1 Photo: Tageblatt-Archiv Schule i« Weißbach Die einheimische Industrie umfaßt haupt sächlich die Strumpfindustrie und eine Strumpfsormcr«i. In dieser Textilindustrie finden — nur vereinzelt werden auswärtige Arbeitnehmer beschäftigt — rund 318 Weißbücher Einwohner Lohn und Brot. Sehr beachtlich ist aber au'ch die Zahl der Heim arbeiter, die zum größten Teil von der ein heimischen Industrie voll beschäftigt wird und sich auf rund 100 allerdings meist verheiratet- Frauen erstreckt. Nund 50 Prozent der einheimischen Arbeit nehmer aber haben auswärts Lohn und Brot gefunden. Sie gehen in die Dittersdorfer Filzfabrikation, in die Papierherstellung von Schlößchen Porschendorf, in die Spinnereien von Venusberg, in die Kraftwagenindustrie in Zschopau oder aber auch nach Chemnitz. Die vorhandenen Verkehrsverbinbungen er- weisen sich in dieser Beziehung als außer ordentlich günstig, denn Weißbach ist ange- schlosscn an die Kraftomnibuslinien Zschopau- DitterSdorf mit Anschluß an die Eisenvahn- strecke Chemnitz—Aue—Adorf, Chemnitz— Ehrenfriedersdorf und Chemnitz—Gelenau. Die Arbeitslosigkeit hat sich erfreulicher weise uie mit katastrophaler Schärfe tu Weiß bach ausgewirkt. Immerhin stieg sie vor dem Umbruch bis auf rund 200 Erwerbslose an, und wenn sie heute praktisch überwunden ist, weil die Zahl der noch vorhandenen wenigen Erwerbslosen etwas durchaus Natürliches darstcllt, so ist dies in erster Linie mit den zielbewussten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Gemeinde zu verdanken. Im Jahre 1937 wurden 12 Kleinsiedlerstellen mit le 1000 qm als sogenannte Eichelbergsiedlung errichtet. An Eigenheimen ist seit 1933 eine größere Anzahl gebaut worden. Die Gemeinde ließ zn diesem Zwecke verschiedene Straßcnbauten durchführen und hat allein für die Erweite rung der Wasserleitung den Betrag von 65 000 Mark aufgebracht. Die Finanzvcrhältnisse der Gemeinde wur den durch das Anschwelleu der Erwerbslvscn- zahl zeitweilig bedenklich angespannt. Im merhin gelang es dem Gemeindcoberhaupt, das seit 1916 als Gemeindekassierer und seit 1922 als Bürgermeister hier tätig ist, die Ge meinde vor übermäßiger Verschuldung zu be wahren. Heute können die Finanzverhält nisse der Gemeinde bereits wieder als geord net angesprochen werden. Weißbach, das seltsamer Weise trotz seiner ganz anders gelagerten Wirtschasts- undVer- kehrsbcziehungen zum Amtshauptmann schaftsbezirk Flöha gehört und, angrenzend au die Amtshauptmannschaftcn Marienberg, Annabcrg und Chemnitz, dessen äußersten Ort bildet, besitzt eine in den Jahren 1926—33 unter einem Kostenaufwand von 145 000 Mark erbaut« Gemeinbewafferleitung, deren Quell gebiet auf Gelenauer Flur, nur drei Meter jenseits der Ortsgrenze liegt. Die Zuleitung hat «ine Ausdehnung von 2>L Kilometern und kann auf Druckanlags verzichten. Die An lage versorgt zwei Drittel der Gemeinde, während ein Drittel durch laufendes Wasser und Brunnen versorgt wird, und trägt sich finanziell vollkommen. Die Gemeinde besitzt seit 1922 eine Giro- kass« und auch eine Sparkasse, die Zweigstelle des Sparkassenverbandes Zschopau-Flöhatal ist. Di« Kassen haben sich durchaus erfreulich entwickelt. Zschopauer Bankinstitute Erzgebirgische Handelsbank Am 27. Juni 1932 gründeten 18 Personen aus den Kreisen des Handwerks, Handels und Gewerbes die Kreditgenossenschaft. Von der Versammlung wurden die Herren Rechtsanwalt Dr. jur. Rudolf Lägel, Kupfer- schmiedemeister Arno Ulbricht, Fabrikbesitzer Paul Felber in den Aufsichtsrat gewählt,' Justizinspektor Bernhard Nebe erklärte sich bereit, an den Verwaltungssitzungen als be ratender Genosse teilzunehmen. Der Auf sichtsrat bestellte Dipl.-Volkswirt Herbert Steinpilz zum hauptamtlichen und Prokurist Max Süß zum nebenamtlichen Vorstandsmit glied. 1936 wurde noch Dachöeckermeister Fritz Narr dem Aufstchtsrat zugewählt. Nach der Grünümsg wurden mit der Han delsbank, e. G. m. k. Chemnitz, Verhand lungen wegen Ueksraahme der Geschäfte deren Zweigstelle Zschopau und Kauf des Grundstückes Neumarkt 11 geführt, bis auf einer für di« junge Genossenschaft außer ordentlich günstigen Grundlage zum Abschluß kamen. Damit erhielt Zschopau nach vielen Be mühungen wieder ein eigenes kreditgenossen schaftliches Institut. Am 17. August 1932 teilte Lie Handelsbank Chemnitz ihrer Zschopauer Kundschaft di« Auflösung ihrer Zweigstelle Zschopau in einem Rundschreiben mit, und am 18. Anglist 1932 begann bi« Erzgebirgische Handelsbank im bankeigenen Gebäude ihre genossenschaft liche Tätigkeit. Di« Erzgebirgische Handelsbank gehört der Reschsgruppe Banken, Wirtschaftsgruppe Kreditgenossenschaften an und ist Mitglied -es Deutschen Genossenschaftsverbanöcs, Berlin (Präsident: Dr. von Renteln, Haupt- amtslsiter des Hauptamtes für Handwerk und Handel in der Neichsleitung der NS DAP., M. d. N.) und des Sächsischen Ge- nossenschaftsverbandes, Dresden (Verbands direktor: Dr. Baumann, Wirtschaftsprüfer). Durch di« Verbindung zur Deutschen Zen tralgenossenschaftskasse, Berlin, und zur Lan- desgeworbebank Sachse«, Dresden, ist di« Bank Som Deutschen Genoffenschafts-Ning und durch die Verbindung zu den Genossen schafts-Abteilungen Berlin-Frankfurt der Dresdner Bank, dem genossenschaftlichen Giroverband der Dresdner Bank ange- schlossen. Sie verfügt damit über ein auf ganz Deutschland verteiltes ausgedehntes Inkasso- Netz zu dem letzthin rd. 200 Jnkassostellen im Lande Oesterreich gekommen sind. Es sei noch erwähnt, daß die Genossen schaft außer den wiederholt stattfindenden Revisionen des Aufstchtsrates den alljährlich vorgenommenen gesetzlichen Prüfungen des Sächsischen Gcuossenschaftsverbandes, Dres den, unterliegt. Usber die Entwicklung der Bank läßt sich kurz folgendes berichten: Durch die Uebernahmcverhanölungen bei -er Gründung waren alle Voraussetzungen für eins günstige Entwicklung der jungen Genoffenschaft geschaffen worben, unö die Bank konnto bereits nach kurzer Zeit ihres Bestehens recht beachtliche Erfolg« erzielen. Aber erst durch die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus wurde eine Ent wicklung eingeleitet, bis alle vorher gehegten Erwartungen weit übertraf. In der denkwürdigen Neichstagssitzung vom 20. Februar 1938 hat unser Führer und Reichskanzler einen umfassenden Bericht über Sie beispiellose Entwicklung der deutschen Wirtschaft seit 1933 gegeben. Die uns mitgeteilten Zahlen gaben ein beredtes Zeugnis für dis gewaltige Aufbau arbeit, die in den vergangenen fünf Jahren geleistet worden ist. Waren es dort Zahlen der großen Wirtschaft, die zu uns sprachen, so berichten die Entwicklungszahlen unserer Bank darüber, wie sich die allgemein günstige Wirtschaftsentwicklung auf unser Institut er freulich ausgewirkt hat. Durch die Maßnahme» unseres Führers zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft be gann auch i» unserem Heimatort Zschopau und seiner Umgegend neues Leben sich zu regen. Auf alle» Gebieten beS wirtschaftlichen Le bens konnten wieder fleißige Hände Arbeit und Brot finden,' es wurde nach Jahren der Arbeitslosigkeit wieder verdient und — ge spart. Auch bei unserer Bank und Sparkasse zeigte sich eine außerordentliche Belebung der Spartätigkeit, so daß sich unsere Bilanz summe der Millionengrenze nähert. 1938 hat der Zugang an Spar- und Depo sitengelder erfreulich angehalten, und bereits Anfang April 1938 konnte der Gesamtzugang 1937 erreicht werden. Ein gewiß erfreuliches Zeichen für die WirtschaftSbclebung in unserer Heimat und für den Sparsinn der Zschopauer Bevölke rung! Wie hier im einzelnen ein günstiges Bild der Entwicklung gegeben werden konnte, so ist im groben die Entwicklung der deutschen Volksbanken eine erfreulicho gewesen, und die Gcsamtbilanzsumme der deutschen Ge nossenschaftsbanken beträgt heute weit über 2 Milliarden sT-E. Die deutsche Wirtschaft wird auch künftig die ihr gestellten Ausgaben zu meistern wissen, zum Segen unseres geliebten deutschen Va terlandes, zum Segen unserer Heimatstadt Zschopau, die in diesen Tagen, festlich ge schmückt, ihre Jubelfeier begeht. * Ätadtbank Bevor Zschopau ein« selbständige Sparkasse erhielt, bestand hier seit dem 1. Juli 1840 einH Zweigstelle der Sparkasse für den Amtsbezirk Augustusburg. Aber schon am 1. Juli 1847 wurde die „Sparkasscnaustalt für Zschopau* ins Lebe» gerufen. Die Kasse »ahm i» d.^ Jahrzehnte» zwischen den, dentsch-franzviisl Kriege 1870/71 und dem Weltkrieg 191 l/1S eine» gewaltigen Aufschwung,' ja selbst wähi rend der Wcltkriegsjahre hielt der rege Lpar4 betrieb an. Welche Verdienste sich die Tpar-j kaffen in ganz Deutschland um das Unter-, bringen der Kriegsanleihen erworben haben> ist ja bekannt. Auch die Zschopauer Sparkasse war Zeichnungsstclle. Nach der Inflation — deren katastrophal« Wirkungen wir alle am eigene» Leibe erlebt habe» — konnte die Sparkasse, deren Ver mögen noch 1314 652,35 Mark betrug, 30,2-S Aufwertung zahle». Es ist zu begrüße», daß die Zschopauer auch weiterhin der Kasse ihrs großen und kleinen Spargelder anvcrtranen, so daß sie ihre Pflichten in der deutsche« Volkswirtschaft erfüllen kann. Die Kasse ha^ im Volksschulgcbäude einen Sparautomateu ausgestellt, so daß schon die Kinder zum Spa ren — und zwar zum g r o s ch e n w e i s c a Sparen! — ungehalten werden. j Wie sehr die Sparkasse gewillt ist, den edle« Bestrebungen des Dritten Reiches Rechnung zu trage», beweist der Beschluß des Vcrwal« tungsrates der Sparkasse vom 14. Februar 1937, nach dem — rückwirkend ab 1. Januar 1937 — jedem Neugeborenen ei» Sparkasse»« buch im Werts vo» 3 Mark geschenkt wird. Während die Sparkasse 1932 ein Einleger, guthaben von 21< Millionen zu verzeichnen hatte, ist dieses bis End« März 1938 auf 4 608 000 Mark gestiegen. 10 044 Sparer ver trauen ihre Spargroschen der Kasse an. Jeder Sparer verfügt also zur Zeit über rund 46C Mark Einlagekapital durchschnittlich. — 193A hat die Kasse 1>L Millionen Mark als Hypo thekendarlehen auSgcliehen,' 1937 bagezech 2>L Millionen Mark. Das Nücklagever* mögen betrug Ende 1937 438 000 Mark. j Am 1. Januar 1917 hat sich die Stadt Zschopau dem Girovcrband Sächsischer GeH meindcn angcschlosscu. Die Girokasse betrieb zunächst in der Hauptsache de» bargeldlose« Zahlungsverkehr. Als sie sich später auch dem Kreditgeschäft zuwcndcte und Sorten, Doz Visen, Effekten und Wechsel an- und verkauft^ nahm der Geschäftsverkehr ungemein zu, so j daß sio seit dem 7. März 1925 mit ministe rieller Genehmigung „Stadtbank" heißt. s Während der Inflationszeit hat sie eigeueß Geld drucken müsse». Den Druck führte ui« fers Tageblattdruckerei aus. Der Oeva (Ocfseutliche Versicherungs anstalt der Sparkassen im Freistaat Sachsen! hat sich Zschopau schon am 17. Juni 1914 ai« geschlossen — und der Kreditanstalt Sächsische» Gemeinden im Jahre 1916. Dieser Austalk wurde 1929 die LandcSbausparkasfc Sachse« angegliedcrt. Die nenen Schalter-Ränme -er Stadtbank Photo: Tageblatt-Archiv Reparatur tuns zwswam von ea. SO kskrrüosrn S0 0s««» oVVsrstsn voä vieles »näers srnartst 8ls dsl Vita Vas«! Lktlwkselinek ttufbercklsg unö kkrreugbsu äutogene unö elektrirck. klmeihen kepslsiuren unö äuloleöern kvnnspnvvkon Hn. SSI ksekgereksN iiii» Xosb«fsren - KinöerUagen - ttolrmöds! Kinöerbellen — Lnökle HuLvskI in sNen ^klsilungsn kickst WeisNog ^rekopsu 1» Ku! 7S0 Port-, l. unS >l. 8locir