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«Heisch« Verständigung zwischen d« Reich» kanzle« Deutsch, land» «ad vestnrckh». Maa kam» behaupt«, daß selbst da« ferne Ostast« sei«« Schatt« in dies« Beralhungen hinein, werfen dürft«, insofern« D«tschl<md sich vor dl« Frag« ge stellt st«ht, ob «s t«t sein« Bnbündrten »ä doo auch fetz» n»ch ausharren und di« auf Beschleunigung d«r Räumung Liao-tong- gerichteten Gchrttte Rußland« und Frankreichs unterstütz« oder ob es stch von ihn« trenne« und sein» et. gen« Wege wandeln wird. Indem diese Frag« auch auf di« mternational« veztrhung« Europa« zmückwlrkt, tndrm stch dazu di« w«it«r« und oamst «b«fallS zusamm«nhäng«dt Frag« «ach der Gestaltung der auSwLrtigeu Politik Englands unter Salisbury gesellt, entrollt stch ein umfassende- Bild de» G«- fammtlage, über velche di« in Ischl zusammentreffend« Staatsmänner ihr« „Anstchtm auStau'chrn werd«", um b«i dt«s«m unverfänglich« Ausdruck zu bleib«. Brieflich« und 1«lrgraphisch« Meldung« werd« über de« äußer« Verlauf berichten, aber unter dieser wichtigthuend« Oberfläche wird schweigsam und ohne publizistisches Gepräge «in Errigniß ver lauf«, das man ohn« Uebertreibung al- ein politisches Er- «igniß allerersten Ranges bezeichnen darf. Daß di« Engländer jede Gelegenheit für geeignet halten, einen besonderen Bortheil für sich zu err ich«, ist ein« bekannt« Thatsach«; und «b«so traurig »i« bekannt ist e», daß ein« gewiss« Sort« von Drutsch« stets bestrebt ist, den eigensüch tigen Vette« j«s«itS des MureS Recht zu gib«. So gehen jetzt die Bestrebung« dahin, die für da- Passir« des Nord- Ostsee-KanalS erhoben« Gebühren berabzusetz«, mindestens für England. Die deutschen Verthetdiger dieser Ansprüche be denken nicht, daß das junge Unternehm« erst einmal auf «igenen Füßen stehen lern« muß und dann erst beurtheilm kann, ob es aus «inen Theil seiner Einkünfte Verzicht« da,f. Wichtiger als das ist aber di« immer lauter werdende Be schwerde über die Kanalverwaltung. Wir entnehmen darüber einem Briefe an die Post ans Kiel folgend« Sätze: „Nicht nach handelspolitischen, plastisch bewährten Gesichtspunkten wird di« Verwaltung und der Dienst am Kanal ausgeüdt, sondern nach bestimmter Dienstschablore. Es wird zu vkl vom grünen Tische dekretirt und dabet das Urthetl technischer und nautischer Fachleute n cht immer genügend gewürdigt. Es sollen durchaus nicht die gmen Seiten der preußischen Bureau- kralie verkannt werden, allein die Verwaltung eines auf den freien Weltverkehr zugeschnittenen Wasserweges läßt stch eben nicht vom grünen Tisch allein aus handhaben; Handel und Wandel auf solchen mächtigen Verkehrsbahnen bedürf« ter freieren Bewegung. Die wenigen, den Kanal benutzenden Schiffsfüh er klag«, abgesehen von der Höhe der Gebühren, besonders über Verkehrserschwerungen, über unpraktische, zeit raubende und unnöihige Arbeit erfordernde Verwaltungsmaß nahmen. Bestimmte, zielbewußte Einheitlichkeit der Verkehrs regelung wird vermißt; die Lootsen lassen es an Zuvorkom menheit, die Subalternbeamt« an wohlwollender Handhabung ihrer Instruktionen fehlen. Die oberen Verwaltungsorgane aber sind für das Publikum unerreichbar.^ W Mit einem Wort« gesagt, die Fahrt durch den Kanal ist für viele Sch ffer ein« Fahrt der Aergernisse, und mancher nimmt sich vor, lieber wieder die alt«, gefährlicher«, zeitrau bende Bahn um Skagm zu segeln, als im Kanal und an den Schleusen sich zu allen hohen Kosten noch zu ärgern und stch unwirsch behandeln zu lass«. Dazu kommt noch, daß trof der wahrhaft bewundernSwerthm elektrischen BeleuchtungSaa- läge längs des ganzen Kanals bis jHt der Kanaloerkehr lediglich auf die Tagesstunden beschränkt ist." Der ehemalig« österr«ichischr Fiaanzmintster vr. von Ple- ner ist zum Präsidenten des gemeinsamen Obersten Rechnung«. Hofes «mannt und damit definitiv aus dem Partetleben aus- geschieden. Seine bisherige Partei, die Deutsche Linke, deren Seele er war, überhäuft ihn nun mit Vorwürfen, die sehr nach dem die ganze Partei überwuchernden Knoblauch riechen. Sollte dieser Duft nicht überhaupt dem vornehmen Herrn von Pir ner allmählich zu stark geworden sein? Di« wirklich deutschen Elemente der Deutschen Linken sollten das überlegen und sich zu Herzen nehmen. Der allgemeinen Meinung nach hat England nun für einige Jahrzehnte mit dlm liberalen Regime aufgeräumt; es geht ein Gefühl des AufathmeuS durch daS Land. Den Wechsel zwischen einer Tory- und einer Whig-Regierunz (— wrnn man will, mag man dafür konservativ und liberal sagen, obgleich das nicht ganz zutrifft —) war man ja gr- wohnt und würde auch ferner einen solchen für selbstverftäno- lich gehalten haben; daß aber Gladstone und sein Nachfolger sich aus ein Mehrheitskonglomorat stützten, in denen irische Nationalisten und Sozialdemokrat« die Hauptrolle spielten, . daS hielten die Engländer für «ine beleidigende Zumuthung an ihren gesunden politischen Sinn und schafften sich energisch ein« derartige Mehrheit vom Halse. Und wir? DaS Unrch- tige und UÜerleble machen wir häufig den Engländern nach; warum nicht einmal das Vernünftige? Unsere buntscheckige Mehrheit rst ja »eit schlimmer, wie d e bisherige englische. Crispi feiert in dem italienisch« Parlamente einen Sirg nach dem anderen. In allen Fragen der praktischen Politik findet das Programm der Regierung allseitige Billigung, und di« Opposition v«r Epezialrevolutionäre bringt di»s« in «ine immer isoltrtere Stellung. Di« Rückkehr des Prinzen Ferdinand auf seine bulga risches Thrönchen wird immer unwahrscheinlicher; die neuesten von Petersburg ausgegangen« Auslassungen über Bulgari« gleichen einem oonsmum udsuuäi wie «in Et dem anderen. Und nun fehlt dem Prinzen der einzig« Mann, der ihn stützen könnte. läßt h«t« Ab«d Potsdam vo« der Wldparkstatiou aus, trifft »ora« früh in BrurSbütttl «in und fetzt an Bord d«r »Hoh«zolle«* unmittelbar di« Fahrt «ach Hrlgolmd fort, woselbst S«. Majtstät im Lauf« des Nachmittag «tutrifft. Der dortig» Auf«thalt wird nur «tuig» Stund« dauern «ährend welch»« der Kaiser mit d« Herre« d«S Gefolges bet dem Kommandant»», Kapitän z. S. Stub«rauch daS Früh stück etnzuaehm« beabsichtigt. Nachmittag- setzt die „Hohm- zoll««* di« Fahrt «ach Cow«S fort, wo der Kaiser «in« Woche vtrbl«ib«n wird, um dann, «tner Einladung folg«d, üb«r Portsmouth nach Lowther-Tastl« zu r«is«n. Di« „Hohen- zolle«* b«gi«bt stch inzwischrn nach Leith, vo» wo der Kaiser an Bord derselben am 1K. August nach Brunsbüttel zurück- fährt, um von dort direkt nach Berlin zurück «kehren. Berlin, 3. August. Die Leiche Heinrich v. Sybel» traf heute vormittag aus dem Anhalter Bahnhofe «in, von wo st« nach dem Matthäikirchhofe übrrführt wurd«. Nach der Aufbahrung daselbst begann die Feier. Propst von der Goltz hielt die Gedächtnißreoe, in welcher er auf daS reich gesegnete Leben d«S Entschlafen« hinwie-, um den die ganze Welt der Gebildet« traurr. Gesang «öffnet« und schloß di« Fei«,. Hannovrr, 3. August. Zur Borf«irr d«r ErinnerungS- tag« an d«n Kri«g 1870/71 fanv heute auf dem Welfenplatz ein« Parad« der g«sammten Garnison statt, au welcher auch sämmtltche Kriegerverein« ih-ilnahm«. Di« Fahnen waren zum ersten Mal« mit Eichenlaub geschmückt. Die Stadt war festlich beflaggt und di« Bevölkerung ze'gt« groß« Theilnahme an der Feier. VofdorrolH. Wien, 3. August. Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski begtebt stch heut« Abend zum Besuche des deutschen Reichskanzlers Fürst n zu Hohenlohe nach Äusser. Wien, 3. August. Die Prinztssn Marie Louise von Bulgari« begiebt sich mit dem Prinz« Boris und ihrem Ge- folge am Montag, den 5. August, von Schwarza» nach Eben- thal und tritt angeblich von dort aus gemeinschaftlich mit dem Prinzen Ferdinand die Rückreise nach Sofia an. Aufs««, 3. August. Der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg traf heute mittag hier ein. Derselbe fuhr mit dem Reichskanzler Fürst« Hohenlohe, der ihn am Bahnhofe erwartet hatte, nach Altaussee. Ewgland. — Der „Voss. Zig." wird auS Cowes gemeldet: Prinz und Prinz ssia von Wales mit zwei Töchtern und dem Her zog von Dark trafen am 2. August ab«ds aus Berlin zum Empfange des »atserS ein, dessen Ankunft an Bord der „Hohenzollern" Montag nachmittag 3 Uhr erwartet wird. Das deutsche Panzer geschwaber rnter Befehl des Prinzen Heinrich ging am 3. Aug. von Queenstown nach Cowes ab, wo es in der Nähe des brmsch« WachtschiffeS „Australia" gegenüber Ostcowes vor Anker geht, um die Ankunft des Kaisers zu erwarten. Rhede und Bucht von CoweS sind m t Dacht« gefüllt für das Dienstag stattfindende Jagdrennen um den Pokal der Königin, woran sich die Dachten des Kai- serS „Meteor" und „Vineta" betheilig«. London, 3. August. Der sechste intrrnational« Geo graph enkongreß hielt heute seine Schlußsitzung ab. In der- selben wurde beschloss«, den nächst« Kongreß im Jahre 1899 in Berlin abzuhallen. Vwlgarße». Sofia, 3. August. Die aus Petersburg zurückkeh rende Deputation traf heute Vormittag 9 Uhr in Zartbrod etn u rd wurde vom Publikum mit lebhaften Optionen empfangen. Der Metropolit Clement hielt eine Ansprache, in welcher er seine Genugthuung zum Ausdruck brachte, daß es gerade ihm vergönnt gewesen sei, dieFkeundschaft mit Rußland (?) anzu- bahn«. — Nach einer Meldung der „Wiener Allg. Ztg." aus Sofia ist Freitag Mittag in der ostramelisch« Kreis stadt Tatar Bazardschk der Parteigänger Stambu- lows Matakiew von einem gewissen Verikata durch «inen Dolchstich lebensgefährlich ver wundet worden. Nach einer berichtigenden Notiz der „Swoboda" geschah las Attentat vor dem Pollzeih aus« Nähere Angaben darüber fehlen zur Zeit noch. — Eine Sofianer Drahtung des „Daily Telegraph" be- sagt: Der peinlichste Eindruck wurde hier er- zeugt durch di« maßgebende Ankündigung aus Petersburg, di« alle sorgfältig aus gearbeiteten Pläne der Regierung mit einem Schlage ver nichtet. DaS Ministerium hat noch nicht Zeit gehabt, sein« gegmwärlig« Stellung und zukünftige Haltung zu er- örtem, aber wesentliche Veränderung« stehen bevor. Höchst aufregende Gerüchte sind im Umlauf. Nach einigen sei die Abdankung des Prinzen Ferdinand unvermetd- lich, nach anderen werde er Rußlands Wünsche ausführen in der Hoffnung, wiedergewählt zu werd«, waS nicht unmöz- lich sei. Jedenfalls werde Klement den Posten des zeitweiligen aupteS der Regierung übernehmen. . des^Matin* hatte eine Unterred- ung mit dem Prinzen Ferdinand von Bulgarien. Dieser ver- sicherte, daß ihm nur die Verleumdung «ine zweideutige Rolle in den macedonisch« Wirren zuschreiben könne. Seine Haltung sei immer korrekt gewesen, gemäß sein« Verpflichtung« gegen den Sultan, den er ungemein verehre. Hingegen habe Stam- bulow wie überall, so auch in Macrdoni« gewühlt und ge schürt und ihm gegen seinen Willen so lange insurrektionelle Abordnungen zugeführt, bis er Stambulow erklärt«, «r werde abdank«, falls dieser sei« Ränkesptel in Makedonien fort- führe. Er hab« sogar, was die deutsche Presse nicht zu wissen scheine, auf Verlangen der Pforte enige R gimenter an die mocedonische Grenze geschickt, und da- genügt«, um d« Agitatoren da- Handwerk zu leg«. Leider verzögere die Pforte noch immer di« nöhiqsten Reform«», WaS sein Paziftkat onswerk «»schwer«. Schlitßlich klagt« Prinz F«rdtnand, daß er in den letzt« Wochen au» B-rltn und W en über KOO meist anonym« Briefe erhalt« habe, worin er beschimpft und Mörder uns Venäthrr genannt werde. Bon Rußland sprach der Fürst in der Unterredung kein Wort. Sofia, 3. August. Di« Zeitung „Mir* theilt mst, raß der Sultan fünf bulgarische Unterthanen begnadigt hab«, >i« vor länger«» Zett von türkisch« Gericht« verurihetlt worden sind und im Gebiet von Tripoli» in Gefängnissen ge- falt« Nmdm. Türket. Konstantin op»l, 3. August. De» Inhalt der gestern spät abends d« Botschaft«»« d«» dni Mächt« üb»rg«dm« Aufklärung« ist noch unbtkavnt. WahrschAÄtch dürft« die- srlb« im allg«m«tnm rnlgrgrnkommeud s«i«. Di« Botschaft« der Mächte hab« vo« d« Aufklärung« der Pforte ihr« Regierung« sofort Mitteilung gemacht. Der Ankunft d« englischen und französischen D«legtrt« im Vilajet BttliS wird für den Aasaug der nächst« Woche «iglgengeseh«. NftUN, Schanghai, 3. August. (Meldung des Reuter'schen Bureau») Nach einem ZeituagStelegramm aus FooHow solle« in Kuchmg Christen ntedergemetzelt worden sei«, darunter süns ausländische Damen. «fr», — Am 1k. Juni d. I fand auf der Joßplatte in Ka nt er un die feierliche Beisetzung der sterblichen Ueberreste d«S königlich bayerisch« Hauptmann» Karl Frhrn. v. Gra- venreuth statt. Al» Srav«nr«th am v. November 1891 beim Sturm auf Bu8r gefall« war, wurde der Lrichnam vorläufig bet BrSa bestattet, Herz und Kops aber nach Ka merun gebracht und neben dem Denkmal Nachtigrl» auf der Joßplati« beigefitzt. Nachdem inzwischen dem Verstorben« von seiner Familie und seine« Freund« ein Denkmal auf de» Joßplatte gesetzt Word« ist und sein« Gebeine nach der zwei ten Erstürmung BuöaS am 22. Dezemker v. I. durch di« kaiserliche Schutztruppt nuh Kamerun überg«führt worden sind, ließ der stellvertretende Gouverneur Herr v. Puttkamer tm Einklang« mit den Wünschen der Hinterbliebenen Gravenreuth» d'ssen sterbliche Ueberreste vor dem Denkmal feierlich beisetz«. Die Thellnahme beinahe sämmtlicher in Kamerun «eilender Marine und kaiserlichen Schutztruppe gestalteten di« Feirr zu «in«r würdigen Kundgebung. Ja der großen offenen Hall« drS Gouvern«mentSgeiäudeS, welche, mit Palmen, Blumen und Flaggen geschmückt, für di« kirchliche Feier hergertchtet war, wurde am Morgen dcS 1k. Juni der Leichnam vor einem Altar aufgebahrt. Um 8 Uhr Vormittags begann de» Gottesdienst, an welchem neben dem stellvertretenden Gouver neur und sämmtltchen Beamten des Gouvernement-, dem Kommandanten und dem Offizierkorps S. M. K-euzerkorvette „Sperber", dem Stellvertreter des Kommandeur- der auf de» Expedition in Jaüade befindlichen kaiserlichen Schutztruppe, den Bert-eiern der Baßler Mission und einem Kommaudo Matrosen, sowie der Kapell« von S. M. Kreuzer „Sperber" beinahe alle zur Zeit in Kamerun anwesenden Europäer theil nahmen. Die Messe wurd«, da der apostolische Präfekt, Pater Bieter in Kribi, verhindert war, von dem Vorstand der katholischen Mission in Marienberg, Pater Walther, unter Assistenz eines zweiten Priesters mit eingeboren« Ministranten zelebrirt. Nach Schluß d«S Gottesdienstes wurde der Sarg m feierlichem Zuge, getragin von vier Soldaten der kaiser lichen Schutztruppe, unter den Klängen des Choral» „JesuS meine Zuversicht" nach dem Denkmal übergeführt. Vor dem Gouvememenlsgebäude war die Polizeitruppe, am Grabe die kaiserliche Schatztruppe in Paradeausstillung angetreten. Di« Feier am Brab« selbst wurde durch den stellvertretenden Gou verneur Herrn v. Puttkamer durch eine Ansprache eing-lettet. Er folgten die kirchlichen Zeremonien, und der Sarg wurde, nachdem Pater Walther den Segen über denselben gesprochen, unter dem Feuer der von der kaiserlichen Schutztruppe adge- aeben« Ehrensalven inS Grab gesenkt. Hierauf ergriff der stellvertretende Gouverneur noch einmal das Wort, um mit einem d-eisah« Hurrah auf den obersten Kriegsherrn, Se. Majestät den Karser, und unter dm Klängen der National hymne die Feier zu schließen. Der Löwe auf dem Denkmal, der bis jetzt dem Gebirge abgewaadt war, ist jetzt umgedreht morden, so daß er fortan hinüberbltckt nach dem bezwungenen Bus», wo einst Gravenreuth seinen Heldenrod gefunden. — Nach Bericht« aus Deutsch-Ostafrtka hat sich heraus gestellt, daß an Stelle der seiner Zeit vom ehemalig« Gouverneur Oberst« v. Schele zunächst als S.üzpunkt für di« Wah rhe-Expedition angelegten Station Ulanga aus sani tären Gründen die Neuanlage einer Station in einer gesun deren Grgead nöth'g werden wird. U'ber den Oct, wo die künftige S ation anaelegt werden soll, wird der j tzigr Gou verneur Major v. Wissmann zu entscheid« haben. Daß auch aus militärischen und pol tisch« G?üud n « ne Verlegung der Station von Ulanga nölhig ist, geht aus folgenden Meld ungen des Stationsvorstehers Lieutenants v. Kleist hervor: „Der OSerhäuptling der Wahehe (Mkwawa) hat vor etwa zwei Monaten von Ubena au» den Versuch gemacht, mit Shabruma ei» Bündniß zu schließen, ist aber von den Lu- pembe- und Mbejera-Leuten (letztere wohnen westlich von Lu- pembe) daran verh'ndert Word«, da sie seine Gesandt schaft nicht durch ihr Gebiet ließen. Nach Erkundigung« soll ein guter Karawanmweg von Kungulio — rechtes Rufilji-Ufer — Mtschongotschogotscho nach Ulanga oder durch Upozoro nach dem Mpanga führen, der, sobald es mög- lch, rekognoszirt werd« soll. Sollte dieser Weg für Karawanen nicht gangbar sein, so müßt« in Ulanga oder besser nach in Ngahoma ein Fäh Posten in der Stärke von 1 Eu ropäer, 1 Schausch und 12 AskariS mit dreimonatlicher Ab lösung bleiben. Eine Verlegung der Station nach dem Sha- bruma-Gebtet halie ich nicht für geboten, da ich glaube, daß Shabruma nur in der Hoffnung auf ein Bündniß mit Mkwa wa di« Verhandlungen mit der Station abgebrochen hat. So bald ihm diese Mögl chkeit genommen ist, wird er voraussicht lich bereit sein, sich zu Unterwerk«. Vom 4. bis 21. Mat habe ich mit Arzt Arning «ine Rekognoszirung nach d« Ki- sakkaberg«, Landschaft Lu i, Muhanga, Sorawaga, Ide bis Tundo, behufs Auswahl eine- Platze» für «ine Station un ternommen und dabei gesundheitlich wesentlich besser« Plätze gesunden; jedoch liegen dieselbe« alle so, daß eine Vereinigung Mkwawa» mit Shabruma eben so wenig wie von hie» au» verhindert werden kann. Für Letzteres wär« «ine Station im Mpanga zebtet am geetgn«tst«u, von welcher auch ein Einfluß auf di« Mafiti ebenso wie von Ulanga auS au»- geübt werd« könnte. Ich halte daher d!« Verlegung der Station an d« Mpanga, etwa da, wo der Name „Mpanga', auf der Ramsay ch« Kart« steht, schon in diesem Jahre fü» unbedingt nothwendtg, damit Mkwawa nicht «rst wieder zu Kräften kommt, und will, sobald daS Wasser gefallen ist, mich nach einem guten Platz für eine Station am-Mpanga umsehen.* Auch au» Mpwapwa ist, dem „Dtsch. Kol. Bl. zufolge, «in Bericht «ingetroffen, daß Nondon- uad Kockowahehe» stch am Ruhaha fünf Taqemärsche südlich vo» Mpwapwa festge setzt hab« uad di« Unterwerfung verweigern. — Sein letzte» Brief. AuS Parchim schreibt man: I» Küima Tuid« in Ostafrika wurde an Heinrich Linck, «in« LageSgefchichte. Deutschkund. — Zu d«r Meldung aus Tang««, daß dort di« marokkanische Regierung aus da- drutsch« Ul timatum «ingegangen s«i und di« marokkanische Re- gterung di« deutschen Forderung« in allen wesentlichen Punkten angenommen habe, schretbtdie „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", obschon die Nachricht wahrscheinlich zutreffend ist, liegt doch keine amtlich« Bestätigung vor.— ES bestätigt stch, daß der englische Botschafter Malet um Ent hebung von seinem Posten eingekommen sei und in kurzer Zett au» dem aktiv« Dienst brr englisch« Diplomatie auSscheid« werd«. Wi« di« „Nordd. Allg. Ztg." hört, soll« k«tn« diplo matischen Gründe für da- Rücktrittsgesuch de- englisch« Bot schafter» maßgebend gewesen fein. — Die „Hamb. Börsenhall«* meldet: D«r Kats«r ver