Die vom sorbisdien Kulturbund verpflichtete Solistin für das am 1. November 1949 in Bautzen stattfindende Sinfoniekonzert mit dem Philharmonischen Orchester Dresden ist die Lausitzer Konzerl harfenistin Jutta Zoff. Jutta Zoff begann das Harfeustudium schon mit 12 Jahren und be endete dasselbe auf der Musikhochschule München unter Professor Eduard Niedermayer. Jutta Zoff stellte sich die große Aufgabe, auch der Harfe als Soloinstrument den ihr gebührenden Platz einzuräumen, was ihr auch vollkommen gelungen ist. Jutta Zoff konzertierte mit den besten Klangkörpern in Deutschland und zählt heute schon trotz ihrer Jugend zu den Größten ihres Faches. — Als Vertreterin sorbi scher Kultur spielt Jutta Zoff das russische Harfenkonzert mit Orchester von R. Gliere, das noch von zahlreichen Orchestern übernommen wurde. Reinhold Moritzowtsch Gliere, geboren 1875 in Kiew, später wirkend an dem Konservatorium seiner Vaterstadt und in Moskau, zählt als Komponist zu den angesehensten und meistgespielten Meistern der sowjetrussischen Musik. Sein Schaffen von ungemeiner Fruchtbarkeit verleugnet nicht die Schule der großen Meister Rimskij-Korssakow und Tanejew, von denen er kommt; aber auch von Tschaikowskys pathetischer Tradition hallt noch manches in Glieres Werk nach. — Das Konzert für Harfe und Orchester entstammt dem Jahre 1945, cs ist damit wieder einmal ein Instrument zu solistischen Ehren ge bracht, das zwar ob seiner charakteristischen Klangfarbe im heutigen Orchester ganz unentbehrlich geworden ist, dem aber von den mo dernen Komponisten sonst wenig Selbständigkeit gegönnt wird. Aus genauester Kenntnis aller technischen Möglichkeiten erfunden, bieten die drei Sätze des großangelegten, ausgedehnten Werkes reiche Ge legenheit zu prunkvoll rauschender virtuoser Entfaltung, in der das konzertant-solistische wie das orchestral-sinfonische Element kunst reich miteinander verarbeitet ist. In festlichem Es-dur beginnt der erste Satz mit dem unmittelbaren Einsatz der Harfe, die thematische Durchführung bringt das Solo instrument in immer neue klangliche Kombinationen mit dem Orchester. Der zweite Satz, ein Thema mit Variationen, steht in der seltenen Tonart Ces-dur (sieben b als Vorzeichen!), die aber die ge gebene tonale Grundstellung der Doppelpedalharfe ist; der Schluß satz, ein Allegro giocoso, hat in der thematischen Prägung unver kennbar russischen Volksliedercharakter. Da die Harfe aber gemein hin nicht als ein russisches Volksinstrument angesehen werden kann,