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F. A. Beyreuther. Breitenhof i. S. Privattelegramme de- Erzgeb. BolkSfreundet. * 8 you, 1« August. Caserio, der Mör- der Carnots, ist heute früh 4 Uhr SS Mi», hingerichtet worden. Gin Zwischenfall ist nicht vorgekomme«. mit Vorsaal ist in Zell-, in der Nähe des Bahnhofes vom 1. Oc- tober an zu vermiethen. Näheres in der Expedition d. Bl. in Aue. Heute Freitag und morgen Sonnabend steht eine Ladung Gurken und eine Ladung Rettig, kirnen am Bahnhof Schwarzenberg zum billig, ten Verkauf. Auguste Reumann Dresden, 15.Aug. KourS der österreichischen Hun dert. Guldennote: Mk. 164,30. Gesucht wird zu sofortigem Antritt 1 fleißiger, üchtiger ? Eine große Auswahl in Knaben- Anzügen ist eingetroffen und empfiehlt solche zu dem bevorstehenden Schulfeste zu sehr billigen Preisen Grünhain.Hermann Hennig. Hi» SS unübertroffene, kräftige S Pfg Cigarre Alleinverkauf bei 9 Otto Wolframm, Aue, Markt. sitze», ein verwalte» und zwei Knecht«. DrSßDorf hat «in« Polizeistation und »Wei Knabinteri. Niemand hätw sich träume« lassen, daß die Brig inten stech genug sü» könnte«, einen Anschlag auf diese Billa zu wagen. Am Sonntag Abend jedoch, als Busi mit seiner Gemahlin und seine« Kindern auf d« Terrasse vor seinem Haust saß, drangen plötzlich sechs Männer tu den Hof de» Land gutes «in. Zwei eilten nach d«n WirthschaftSgrbäuden, wo sich die beiden Knechte aufhielten, zwei ander« nach se de» Verwalt«» Wh die letzten zwei kam« auf ust zu. Dieser erhob sich. Aber die Eindrina- inge richteten ihr« Gewehre auf ihn und baten ihn höf lichst, er möge sitzen bleiben. „Geben Sie u«S nur da» Geld, das S e bei sich tragen, und wir werde« Sie nicht Wetter belästigen." Signor Bust überreichte den Briganten sein«Brieftasche,di»nur35 Lire enthielt. „Das istznwenig ', sagte der Führer dec Briganten. „Bitte, wollen Sie sich mit mir in da» Schla z nm« bemühen und mr Ihr übrige» Geld einhändigen. Li« Signora und di« Kinder bleiben in zwischen hier unten unter guter Hut." Signor Busi will fahrte d«m Verlangen des Räuber» und gab ihm weitere 800 Lire. Aber die Briganten waren auch jetzt noch nicht befried gt. „Sie werden ein^ehen, Signor Cavaliere", sag ten sie Herrn Bust, „daß wir uns mit weniger als 10000 Lire nicht begnügen können. Wir sind mit den Wacheu vor dem Thore gerade 10 Mann und 1000 Lire für jeden ist für ein so gefährlich:» Unternehmen noch wenig. Bitte, bemühen Sie sich mit unS in das HauS de- Verwalter» und weisen Sie ihn an, uns die WirthschaftSkasse zu über- ;eben." Signor Bust mußte natürlich dieses höfliche Er- uchen erfüllen. Des Verwalters und seiner Frau hatten ich inzwischen schon zwei andere Brigrnten bemächtigt. In der Wlrthschaftskasse fanden die RLuber gegen 2000 Lire. Der Führer der Briganten bedeutete aber Herrn Busi, daß sie sich mit dieser Summe begnügen wollten, da ihr längerer Aufenthalt auf dem Landgute leicht be- merkt werden und die Karabinerie herbei,u»'en könnt«. M t höflichem Gruße entfernten sie sich und waren bald in der Nacht verschwunden. Die Briganten waren weder maSkirt, noch hatten sie sich sonst irgendwie unkenntlich zu machen gesucht. Den Beraubten ist ke n Haar gekrümmt worden, man hat ihnen nichts als das baare Geld abgenommen. Berlin, 13. August. (Von dem neuesten Wunder- kinde.) Im Passagepanopticu.il ließ sich am Sonnabend »um ersten Mal in Berlin ein bereits viel besprochenes Wunderkind sehen, der kleine Otto Pöhler, der 1 ^«jährige Lohn eines Schlächtermeisters in Braunschweig. Der leine Otto unterscheidet sich in seinem ganzen Wesen durch nichts von einem gewöhnlichen Knaben seines Alters. Seine Bewegungen, seine Sprechweise, seine kleinen Unarten ent- prechen in jeder Beziehung seiner Altersstufe ; so redet er ' u geschlagen worden : Sächs. Kupfer- u. Mefftngwerke, F. A. Lange, Grünthal, Trdm. Kirchet», Au«. CH». G. Well ner, Auerhammer. Mit der goldenen AuSsteMygSMrdaill« wurden prämiirt: Deutsche Fachschule für Blecharbeiter, Aue, Nestler u. Breitfeld, Erla bei Schwarzenberg, K. Edler von Querfurth, SchVnheiderhammer. Die silbern« AuSstellüngsmedaill« haben erhalten: Max Hüttel, Schnee Lerg, Aug. Wellner Gühne, Aue, Fr. L. Lötzsch, Aue, Ged». Gnüchtel, Lauter. Mit der broneenen Ausstellung»- Medaille wurdm prämiirt: Ernst Papst, Aue, Gebe. Unger, Auerhammer, Richard Schreiber «. Co., Raschau, Richard Otto, Scheibenberg. JnSgesammt sind verliehen worden: 30 StaatSmedaillen, 4 Ehrenpreise, 36 goldene Medaillen, 222 silberne Medaillen, 91 broncene Medaillen und 72 Ehrendiplome. — Die regnerische Witterung der letzten Tage hat die Erinnerung ausgefrischt, daß um die Mitte des August unser Erzgebirge schvn öfters von verheerenden Regengüssen heimgesucht worden ist. So veranlaßten am 14. August 1573 heftige und unaufhörlich« Regengüsse in der Schnee berger Gegend eine große Wassersnoth, selbst die kleinsten Bäche stiegen zu reißenden Strömen an. Allein 24 Wohn häuser sielen in Schneeberg und die meisten in dem Nachbarorte Schlema den Fluthen zum Opfer, auch die Kirche des letzteren OrteS, ferner eine GlaS- und eine Schmelzhütte, ein Farben- und vier Erzpochwerk«, eine Mahl- und Po liermühle rc., inSgesammt gegen 70 Gebäude. 9 Schnee berger Teiche und 7 Brücken der Gegend wurden völlig zerstört. Die Mulde überfluthete durch den schnellen Zu gang und zerstörte in Ste n die große überbaute Brück«. Bernsbach, 15. August. Am heutigen Tage ist von dem Baumeister Espig hier der Grundstein zu einem Postgebäude gelegt worden. Es hat in unserem Orte schwer gehalten, andere geeignete Post-Lokalitäten zu er halten, umsomehr muß man daher der Postbehürde dank bar sein, daß sie unter den schwierigen Verhältnissen, die sich entgegenstelliea, und bei den mäßigen Einnahmen, welche Bernsbach aufzuweisen hat, eingewilligt hat, einen bedeutend höheren Miethzins anzulegen und größere Dienst räume einzurichten. Das neu« Gebäude wird den hiesigen Einwohnern nicht nur in geschäftlicher Beziehung willkom men sein, sondern es wird auch gewissermaßen unsern Ort zieren und den Wünschen der Einwohnerschaft entsprechen. Lindengarten Schwarzenberg. Sonntag und Montag, den 19. und 20. August: Vogelschießen mit Schneppern. Hierzu ladet ganz ergebenst ein Louis Goldhahn. ff. Biere und Weine, sowie reichhaltige kalte und warme Küche. Heute Freitag SchweinSknoche« mit voigtläud. Klöße«, wozu freundlichst einladet Emil Hempel. Himbeeren kaust jeden Posten 2 Julius Fuchs, Auerhammer. I I. Kümmelkäse, schöne Waare, liefert L Zent, für ^4 18.— gegen Nachnahme, grö ßere Posten bill ger. 2 Molkerei Ostrau i. S., H. Sommer. Ehrenerklärung. Hiermit nehme ich die gegen Herrn Emil Richter in Aue- Neustadr 49 V. V. am 6. Juli dieses Jahres gethane Beleidigung > zurück. Auua Schönfelder. Ein Mädchen, 21 Jahre alt, welches im Schneidern, Plätt«, sowie in häuslichen Arbeiten be wandert ist sucht angenehme Stelle als Stütze. Offerten u. „R. O. LL« an die Expedition dss Bl. in Schneeberg erbeten. Hochfeine 3-, 4 und 5-Pfennig empfiehlt 2 Max Schlegel, Schneeberg. Neue saure Gurken empfing und empfiehlt Max Schlegel, Schneeberg. Ein großer Handmage« istzn verkaufen bei Reef in Lößnitz, HauS Nr. 82. C. Ebert, Zwickau. »», Bahuhofstr. S», (Haltestelle der Straßenbahn) empfiehlt RSHmafchi«e« (von 50, 60, 70 und 100 Mk.) Strickmaschine«, "MW Fahrräder «. a. m Bolle Garantie, Umt. alt. Masch. Gründl. Unterricht unentgeldl. Reparaturen. 9 Reihescharrt Schneeverg. 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Stroh Verkauf. Circa 3 Schock neues Bund stroh liegt zum Berkaus bei Loni- Bernhardt, Aue, Jägerstraße. Auch steht eine junge Ziege zu verkaufen bei d. Obg. - Hi t» - Von heule Mittag an steht ein Transvort fette Rinder zum Ver- kauf bei Mehlhorn u. Co. in Aue. I - Virk - Heute trifft ein starker Transport hauptfette Ochsen und Stiere ein Und stehen dieselben zum Verkauf bei Ernst Fischer, Blauer Engel, Aue. von sich imm«, i«d«m « sich mit stimm vornamt« be- «ichnrt, spricht noch nicht ganz deutlich, verschluckt einig« Buchstaben, deren Aussprache ihm schwer fällt, und ver zieht bei jedem Versuch, seinen ziemlich ausgesprochen« Willen zu beschränken, den Mund zum Weinen. Ab« in einem Punkte ist Otto seinen Altersgenossen um «nte»- schiedliche Pferdelängen voraus. Er liest ohne jede Schwierigkeit jedes Wort, das ihm vorgeleat wirb, gletch. viel ob e- gedruckt od« geschrieben ist. Die Mutter, die wo sich di gestern der Vorführung des Knaben beiwohnt^ versMtz d«H Hauf mehrere Male, ihn irre zu führen, ab« «S'gUMgihruW Herm Bu Von den anwesenden Damen und Herren wurde er auf singe richt manche harte Probe gestellt, imm« zeigt« «r sich ihr g«- wachsen und laS wiederholt Wort«, d«r«n Bedrutung er unmöglich kennen kann. Auf «ine große T rfel hatte man die Worte „Mein lieb« Junge" geschrieben. Er la» sie ohne Zögern auf den ersten Blick. Darauf nahm man die Tafel weg, löschte die Aufschrift ab und ersetzte sie durch eine andere. Als dem Knaben di« Taft! gezeigt wurde, sagte er, ohne auf sie zu blicken : „Ich weiß, da steht lie ber Junge", gleich darauf sah er sich ab« die Aufschrift an und laS dann ohne Zögern die neue Aufschrift: „Ber liner Weißbier und Braunschweig« Leberwurst." Der Junge kann aber auch noch mehr, « liest eben so fließend mehrstellige Zahlen, doch müssen sie groß und deutlich ge- schrieben sein. Sein Gedächtniß ist auch in anderer Be ziehung außero dentlich entwickelt. So erkannte er unt« etwa 30 ihm vorgelegten Ansichten von Berlin sofort „Loltenburg" (Charlottenburg), die Siegessäule, die er mit großem Jubel begrüßte, und das Schillerdenkmal. Der Knabe ist körperlich vollkommen normal gebaut, hat nur einen sehr stark entwickelten Hinterkopf und ist außerordent lich lebhaft. Er ist nie unterrichtet oder gar dressirt wor den. DaS Lesen ist ihm eingefallen wie andern Kindern das Spielen. Er liest gleichsam instinctiv. Es bevarf da für ihn gar keines Nachdenkens; ein schneller Blick auf das bezeichnete Wort genügt ihm, um es sofort richtig auszu sprechen. Daß er nicht immer will und nach Ablegung einiger Proben erklärt, „Otto Pöhler hat genug, Otto Pöhler will nicht mehr" und dann einen lustigen Jndianer- tanz auf den „schönen" Zetteln aufführt, beweist, daß der Knabe, so merkwürdig er einerseits veranlagt ist, anderer- seits wieder ganz normal ist, was auch die vielen Aerzte «klärt hab«, von denen « bis jetzt untersucht worden ist. — Italienische Sommerfrischen. Unt« der Ueberschrifl: „Annehmlichkeiten der italienischen Som merfrischen" schreibt man d« „Magd. Ztg." aus Bologna, den 22. Juli: Wenn sich die vornehmen Italiener auf ihre Landgüter begeben, halten die Briganten ihre Emte. Dieses Jahr kommt die erste Meldung von einem erfolg reichen Brigantenstreich aus d« Romagna. Der Kav. Luigi Busi besitzt im Dorfe San Pietro in Cosale, nahe bei Bologna, ein Landgut, auf das er sich mit seiner Familie seit einigen Wochen zurückgezogen hatte. Die Billa liegt mitten im Dorfe, und es wohnen in ihr, außer d.m Be-