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Ludwig van Beethoven 1802 sagte Beethoven zu seinem Freunde Krumpholz: »Ich bin mit meinem Schatten nicht zufrieden; von nun an will ich einen neuen Weg betreten.« Dieser Ausspruch ist ein Beweis dafür, daß ab und zu auch das Neue in der Kunst »gewollt« ist, was viele Menschen nicht gern wahrhaben möchten. Bei Beethoven war es in Hinsichlaut seineß.Sinfonie, die »Eroika«, so. Diese Heldensintonie, diese einem Heros geweihte Musik soll nicht nur seinem Drang nach Neuem Ausdruck verleihen, sie soll auch Spiegel des Zeitgeschehens sein. Beethoven bewunderte Napoleon in seiner Eigenschall als Ersten Konsul der neuen französischen Republik, er bewunderte seine Willenskrafl und die Größe seines Charakters, er sah in diesen Eigenschaften die Hauptmerkmale eines »Helden«, der für den Frieden und nicht lür den Krieg arbeitet. I80Z aber setzte sich Napoleon die Kaiserkrone aut und enttäuschte damit Beethoven auf's tiefste. »Ist der auch nichts anderes als ein gewöhnlicher Mensch? Nun wird er auch alle Menschenrechte mil Füßen treten, nur seinem Ehrgeize frönen; er wird sich nun höher als alle anderen stellen, ein Tyrann werden!« Die Widmung an »Bona- parle«, die vor dem Werk stand, mußte ver schwinden. Beethoven nannte sie die »Eroika«, 1805 wurde diese Sinfonie mit dem Hinweis auf