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Hofes Schi WSMMWWWMW «WWWWI WWMWMWffWMWWMW dk a n der Paris 74 A 32 N warn« übei daß dem Wol, Gast! die L baldi von werd« Fr Borzi von 90 «in irr, rau gro in üb« Fra bun zu i N später 2 Heute ttotzd Wiedei ist im darlel dabei Tanz freund wur wo der reich festg g-ge darn Rev. Stai und abge volle stohl r Vollstär jedem , LL sind zu Vorlage im Interesse der süddeutschen elsässischen Tabak bauern und beantragt dieUeberweisung an die Stempelsteuer - Kommission. Der Reichstag schließt sich diesem Anträge gegen die Stimmen der beiden freisinnigen Parteien, süddeutschen Volkspartei und der Sozialdemokraten Nächste Sitzung Mittwoch (Initiativanträge). Werder mit hi Schnee Vormitt. frische Gpiela «»»iS — Die „Nat.-Ztg." ist in der Lage, mit Sicherheit erklären zu können, daß die Meldung, v. Sybel habe seine Entlassung aus dem Staatsdienst nachgesucht, ohne Begründung sei. — „Duellanträge" des Centrums. Abg. Dr. Daller hat folgenden von sämmtlichen Centrumsmitgliedern unter zeichneten Antrag an die bayer. Abgeordnetenkammer ge bracht: „Die Kammer wolle beschließen: Es sei an die k. Staatsregierung das Ersuchen zu stellen, mit allen ihr zustehenden gesetzlichen Mitteln mit der vollen Kraft ihrer Autorität und im Disziplinarwege dahin zu wirken, daß dem insbesondere auch in Offizierskreisen bestehenden, der Religion, der Moral und den Strafgesetzen widersprechen den Duellunwesen Einhalt gethan werde, und insbesondere jene Einrichtungen und Bestimmungen baldigst zu beseitigen, wonach denjenigen Offiziersaspiranten, welche grundsätzlich den Zweikampf ablehnen, die Zulassung' zum Offiziers range verweigert wird und den Offizieren bei gewissen Ehrenhändeln nur die Wahl zwischen dem Zweikampf und dem Austritte aus dem Offisterkorps übrig bleibt." Stuttgart, 15. Jan. Wie der StaatS-Anzeiger mittheilt, beruht die Ordre über die Uniform der cominan- dirten Officiere auf der mündlichen Vereinbarung des Königs mit dem Kaiser und enthält neben dem bereits An geführten noch den Wunsch des Königs, daß die Rangliste des württembergischen Armeecorps vereinigt erscheine mit der preußischen. Der König behält sich vor, Officiere zu dauernder Dienstleistung zum Militärcabinet des Königs von Preußen zu commandiren. Der Eingang der Ordre besagt, der König sei von dem Wunsche geleitet, die Be förderungsverhältnisse der württembergischen Officiere mit denen der preußischen in Uebereinstimmung zu bringen und zu erhalten. Er habe beschlossen, die Beförderungen nur unter dem Gesichtspuncte eintreten zu lassen, um die Schwierigkeiten zu vermeiden, die bisher zum Nachtheil der württembergischen Officiere bei deren Commandirung nach Preußen geltend gemacht wurden. Breslau, 15. Januar. (Reichstagswahl im Wahl kreise Neustadt, Oberschlesien.) Es haben erhalten Deloch (deutsch ultramontan) 3896, Strzoda (polnisch-ultramontan) 3419, Stolpe (Sozialdemokrat) 619, Ondrusch (Centrum) 81 und Virchow (freis.) 57 Stimmen. 19 Stimmen waren ungiltig. Es hat Stichwahl stattzufinden zwischen Deloch und Strzoda. Oesterreich. — Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Wien be- richtet: In hiesigen Hofkreisen wird Graf Philipp Eulen burg, der preußische Gesandte in München, als Nachfolger des Prinzen Reuß genannt. Prag, 15. Januar. Omladina-Prozeß. Die Ver handlung begann unter heftigen Protesten der Angeklagten und der Vertheidiger wegen Einschränkung der Zahl der als Zuhörer zugelassenen Vertrauensmänner, sowie wegen )er Enge des Verhandlungssaales. Seitens einzelner An geklagten wurden Anträge auf Absonderung des sie be- reffenden Verfahrens vom Hauptverfahren gestellt. Der Gerichtshof lehnte alle diese Proteste und Anträge ab; der Vorsitzende wies energisch die aus dem Auditorium komm enden Versuche, die Ruhe zu stören, zurück. Hierauf begann die eigentliche Verhandlung mit dem Aufruf der Namen der Angeklagten; einer derselben war nicht erschienen. Pest, 15. Januar. In der heutigen Konferenz der liberalen Partei theilte der Obmann den Austritt von drei zehn Mitgliedern mit. Auf eine Anfrage Stefan Karoly's der Fabrikant«», »en» vir di« Fraa« d«r Tabaksteuer tetzt eudalltig entscheid««. Käme bei der Beibehaltung der jetzigen Besteuerung einmal Noth in» Land, so würde mau sofort »um Monopol greifen. Die Konsumenten fahren auch bei der Werthsteuer nicht schlechter, al» bei der Gewichtssteuer. Ein länger dauernder Konsumrückgang wird nicht stattfin den, denn in Deutschland wird sehr stark geraucht. Die Furcht vor der Steuer hat schon eine solche Ueberpro- duction herbeigeführt, daß der Rückschlag und somit Ar- beiterentlassungen auch ohne die Annahme der Vorlage zu befürchten find. Da ist «S doch bester, die Sache jetzt zum Abschluß zu bringen. Wird der Nachwei» erbracht, daß di« Kyntrolbestimmungen beschränkt werden können, so bin ich bereit, darauf einzugehen. Die Hauptindustriellen wer den von der Kontrole wenig bettoffen, da sie für die großen Fabriken arbeiten. Bezügllch de» Kredits wird man den kleinen Fabrikanten entgegenkommen. Im Konsum wird eine Verschiebung nach unten eintteten. Da» nützt den kleinen Fabrikanten, die mehr für Massenkonsum arbeiten. Die von einigen Vorrednern vorgeschlagenen Luxussteuern müßten sehr hoch sein, sonst bringen sie nichts. Ich will aber nicht sagen, daß wir nicht auf die Luxussteuer zurück kommen. (Heiterkeit.) Die Vorlage ist nöthig im Interesse der Tabakbauern. Wenn Sie die Vorlage annehmen, so thun Sie einen Schritt zur Verhütung der bisherigen finan ziellen Kalamität der Einzelstaaten, den ersten starken Schritt zur definitiven Ordnung des Finanzwesens des Reiches und der Einzelstaaten. (Beifall.) Die Vermögenssteuer in Preußen ist keine Deckung für den Einnahmeausfall aus den Handelsverträgen. Ich werde in der Kommission der Erwägung näher, treten, ob der Tabakzoll erhöht werden kann. Ich halte nicht für gut, die Einzellandtage in Gegensatz zum Reichstage zu setzen. Herr Richter be folgt die Taktik, immer das Centtum vorzuschieben. Ich habe die Ueberzeugung, daß bei so erfahrenen, die ganzen Dinge übersehenden Männer, die im Centrum sitzen, dieser Kunstgriff des Herrn Richter ohne jede Wirkung vorüber gehen wird. (Heiterkeit.) Abg. Freiherr Zorn v. Bulach (Rp.) befürwortet die Tagesgeschichte. Deutschland. — Bei Fortsetzung der ersten Berathung des Ent wurfs eines Tabakssteuergesetzes erhielt in gestriger Reichs tagsfltzung zuerst Abg. Molkenbuhr (Sozialdemokrat) das Wort, welcher die von dem Staatssekretär des Reichsschatz- amts angeführten statistischen Daten und Berechnungen zu widerlegen suchte. Die unbedingt nothwendigen Mittel müßten durch scharfe Heranziehung der reichen Leute be schafft werden. Daß der Tabak weitere Lasten nicht tragen könne, ohne daß die Tabaksindusttie ruinirt werde, zeige zur Genüge die Entwickelung der Industrie in den Ländern mit hoher Besteuerung. Die Behauptung, daß das Gesetz von 1879 die Arbeiter nicht geschädigt habe, sei unrichtig. In großem Umfange habe die Ersetzung männlicher Arbeits kräfte durch weibliche stattgefunden, überall seien die Löhne zurückgegangen. In allen anderen Ländern sei auch that- sächlich ein Konsumrückgang bei Einführung der Steuer eingetreten. Das Gesetz müßte ferner unbedingt einen Lohn druck in Folge der zahlreichen Entlassungen zur Folge haben. Er beantragt schließlich, die Vorlage ohne Kommissionsbe- rathung abzulehnen. Preußischer Finanzminister Dr. Miquel wies des Näheren nach, daß nach Lage der Verhältnisse eine Ver mehrung der Reichseinnahmen berechtigt und nothwendig sei. Die natürliche Steigerung der vorhandenen Einnahmen werde durch das natürliche Anwachsen der Ausgaben mehr als ausgeglichen werde«. In dem Hause seien keine Gegen vorschläge gemacht, welche die Aussicht auf Annahme hätten. Wenn man einen Anttag auf eine Reichs-Einkommensteuer stellen würde, werde sich zeigen, wie Wenige dafür zu haben seien. Eine Reichseinkommensteuer sei mit dem föderativen Charakter des Reiches nicht vereinbar. Der Finanzminister suchte dann darzulegen, warum weder die Wehrsteuer noch die Reichs-Erbschaftssteuer möglich seien, und betonte, daß die verschiedenen Interessen Nord- und Süddeutschlands sich der Biersteuer entgegensetzten. So sei den Regierungen nur der Tabak geblieben. Der Tabak sei eben ein Genußmittel. In weiten Kreisen bilde auch der Wein ein Genußmittel der wohlhabenden Klassen, deshalb sei auch der Wein her angezogen. Das Wort des Reichskanzlers von der Schon- ung der minder bemittelten Klassen sei voll eingelöst. Die bestehende Gewichtssteuer beim Tabak treffe die Unbe mittelten. Auch die Erhebung des Zolles nach Werthstufen sei unausführbar. So bleibe nur noch das Monopol oder die Tabakfabrikatsteuer. Das Monopol würde große Um wälzungen herbeiführen; so sei man zur Fabrikatsteuer ge kommen. Wenn der Reichstag jetzt die Vorlage ablehne, werde dieser oder ein anderer Reichstag den Beschluß umstoßrn müssen. Man wolle lieber Steigerung der Matrikularbeilräge. Glauben Sie denn, die einzelnen Landtage seien so leicht bereit, die Bedürfnisse des Reiche» zu decken? Dauernd können Sie denselben diese Ausgaben nicht zuweisen. Ich werde mich dar über näher auslassen, wenn wir endlich einmal zu Worte kommen über die Nothwendigkeit der Reichsfinanzresorm Welche Mißstimmung muß gegen das Reich bestehen, das nicht giebt, sondern fordert! Wir handeln auch im Interesse — In der 25. Sitzung der Zweiten Kammer gab bei der allgemeinen Vorberathung über den Nachtrag zum ordentlichen Etat 1892,93 Abg. Uhlmann - Stollberg zu nächst einen Ueberblick über die bisherigen Bewilligungen für den Akademieneubau in Dresden, erklärte die Ueberschreit- ungen des Baukapitals, sprach die Befürchtung aus, daß der Bau erst 1895 werde fertig werden und zollte schließ lich der genialen Ausführung des Baues seine Anerkennung. Abg. Steiger sprach sich gegen die allzu luxuriöse Aus führung des Baues aus und erklärte, die jetzt geforderte Summe nicht voll bewilligen zu können, wenn er sich auch dem Abg. Uhlmann in der Beurtheilung des Baues an schließe. Der Hr. Staatsminister v. Metzsch sicherte für die späteren Verhandlungen jede etwa gewünschte Auskunft über Einzelheiten zu, die Bauüberschreitungen seien nicht zu vermeiden gewesen und in Ansehung des Zweckes des Gebäudes nicht streng zu beurtheilen. Der Akademieneu bau werde noch im Mai 1894 fertig werden. Er empfahl schließlich die Nachforderungen einer beifälligen Beurtheil ung. Das Dekret 20 wurde an die Finanzdeputation überwiesen. Endlich bewilligte die Kammer die in Titel 22 des außerordentlichen Etats für die Erweiterung des Bahnhofs Oelsnitz geforderten 173 000 M. nach der Vor lage ohne Debatte. — Nächste Sitzung Mittwoch. — Das königl. Ministerium des Innern hat ein« Bekanntmachung, die Unterstützung zum Gebrauche des Bades Elster betreffend, erlassen. Danach können bedürftige Personen unterstützt werden durch: 1) Geldbeihilfen aus den Mitteln der „Sächsischen Stiftung", mit deren Be willigung auch der Genuß freien Bades auf die Dauer von vier Wochen und Befreiung von der Kurtaxe verbunden ist, 2) Verleihung von Freistellen im Augustusstifte zu Bad Elster, mit welchen freie Wohnung im genannten Stifte, jedoch ohne freie Kost, demnächst aber ebenfalls freies Bad und Befreiung von der Kurtaxe verbunden ist, 3) bloße Bewilligung freien Bades auf die Dauer von vier Wochen und Befreiung von der Kurtaxe. Bewerbungen sind bis zum 31. März bei dem genannten Ministerium einzureichen. Leipzig, 15. Januar. Das Reichsgericht ver warf die Revision des Pfarrer Stoeck in Trier, und der Wittwe Ludwig gegen das von der Koblenzer Straf kammer am 4. Oktober wegen Kindesentziehung gefällte Urtheil. — Durch di« Grenzbehörde in Gebnitz wurde am Don nerstag ein Schmuggler aus dein nahen Böbmisch-Einstedel angehalten. Bei Durchsuchung der Kleider siel der Behörde erklärt« Ministerpräsident Nekerle, de» Wähler» aegebe»« versprechen seien unbedingt bindend, werde jedoch der« Einhaltung unmöglich, so «übrige nur die Niederltgun» de» Mandat». Ma« möae zur Parteifrage erklären, daß die Gegner d« kirchenpoutischen Vorlagen im Parttiv«- bande nicht verbleiben könnten. Die Partei entsprach unter stürmisch« Zustimmung diesem Wunsche. Welgte». Brüssel, 15. Januar. Wie die „Reform«" «eldtt, wurde Gongo Lutete, der mächtigst« Bundesgenosse d«» KongostaateS im Kampfe gegen die Araber und Manyema» auf Befehl der belgischen Offiziere in Kassongo wegen Verraths «schossen. Lüttich, 15. Januar. Ein Professor der hiesigen Universität «tappte einen Studenten in dem Augenblick, als er eine Dynamitpatrone in den Ofen schob. Bei d« Explosion der Patrone wurde d« Student schwer verletzt. Kremtretch. Paris, 15. Januar. In der Deputirtenkammer brachte heute der Finanzminister Burdeau den Gesetzent- Wurf ein, bett, die Konvertirung der 4'„prozentigen Rente in eine 3'/,prozentige. In der Begründung zur Konver sionsvorlage wird auf die „ruhige und friedliche" Lage Euro pas hingewiesen und hervorgehoben, man könne für die Durchführung der Maßregel kaum einen günstigeren Moment abwarten. Die Regierung habe den Zinsfuß von 3'/, Proz. gewählt, um die Interessen der Rentenbesitz« zu schonen. Zur Durchführung der Operation wird ein Kredit von 3 850000 FrcS. gefordert. Die Kreditkommission nahm nach kurzer Debatte einstimmig die Konversionsvorlage an und ernannte Poincarrs zum Berichterstatter. Derselbe wird morgen der Kammer Bericht erstatten. Italic». — Wie man der „P. K." aus Rom meldet, nimmt, den dort aus Sizilien eintteffenden Nachrichten zufolge, die Wiedereinsetzung der kommunalen Behörden allenthalben auf der Insel ihren ruhigen Fortgang. Das Eintreffen der Truppen wird von der Bevölkerung überall mit leb haftester Befriedigung begrüßt. Man mache sich darauf gefaßt, daß die zahlreichen, in den letzten Tagen iu oon- tuwa-omm verurtheilten Individuen sich vielleicht zu be- waffneten Banden vereinigen oder sich den Briganten, di« schon früher ihr Unwesen auf der Insel trieben, anschließen werden, fühle sich ab« angesichts der auf Sizilien gegen wärtig angesammelten Truppenmacht durch diese Eventua lität nicht beunruhigt. Die Regierung werde, wie es heißt, die jetzige Gelegenheit, wo sie über eine so große Anzahl von Truppen auf der Insel verfügt, jedenfalls zu ein« energischen Kampagne gegen das Brigantaggio benutzen. Tpauieu. — Einem Telegramm des „W. T. B." aus Mad rid zufolge, wird sich Marschall Martinez Campos vor aussichtlich direkt von Melilla nach Mazagan begeben. Der Arzt Ovilo, welcher nach Marrakesch gesandt worden ist, um den Weg zu bahnen, den die Gesandtschaft nehmen wird, meldete, daß in Folge des Austretens der Flüsse und des unwegsamen Terrains die Reise schwierig sein werde. Amerika Rio de Janeiro, 15. Januar. In den Ge fechten im Süden sind zahlreiche Aufständische getödtet und verwundet worden. mit «inem wahnwitzigen Gemische von tschechisch-nationalem U«b«schwang mit demokratischen, dann antikatholischen und vor allem mit sozialistischen Tendenzen zu thun hat, all«, dings Tendenzen, die sich keineswegs auf da» Forum der Gedanken und Gefühle oder bloßen Meinungsaustausche» beschränken, sondern auf dem Wege ruhestvr«ischer und lürmvoller, die Organe der öffentlichen Ordnung mit Trotz und Gewalt herausfordernder Demonstrationen Aufregung und Unzufriedenheit in die BolkSmasten zu tragen suchen. Dabei hatte sich die Omladina eine auf dem Boden de» strengste» Geheimnisses aufgebaute Organisation gegeben. Die Grundlage bildet die Zahl fünf; sie wurden genannt „Daumen" und „Finger". Der in vertranlicher Sitzung seitens des leitenden fünfgliedrigen Senats ernannte „Daumen" wählt für sich vier „Fing«". Diese vier Finger wählen ihrerseits einen zweiten „Daumen", der sich dem «sten bekannt giebt und selbst wieder vier andere „Fing«" auswählt, die ihrerseits wieder ebenso vorgehen u. s. f. Der erste „Daumen", welcher mit der obersten Zenttalleitung zusammenhängt, kennt somit sämmtliche übrigen „Daumen", wählend sich diese „Daumen" unter- einander nicht kennen. Von den „Fingern" kennen sich nur jene „vier", die einen gemeinsamen „Daumen" haben. Jeder der „Finger" führt dann das Kommando über eine Anzahl ihnen zugetheilter Omladinisten. Auf diese Art konnte dn erste „Daumen", der offenbar der eigentliche Leiter war, mit großer Sicherheit und vollkommen rasch die ganze Mannschaft für seine Demonstrationen mobilisiren. Dieselbe soll zur Zeit der Verhaftung über 700 Mitglieder betragen haben, von denen jedes mit einem hohlen Stocke, in welchem ein Degen »«borgen ist, bewaffnet war. Sie be saßen auch ein geheimes Abzeichen mit den Buchstaben ,,L. V. ö. (rovnost, voldost, krattstvi, soviel als: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit). Bemerkenswerth ist auch, daß in den übrigen Gegenden Böhmens bereits eine größere Zahl von Filialen der Omladina existirte und daß dieser Prager Geheimbund nicht nur mit den jungtschechi- fchen Abgeordnetey auf freundschaftlichem Fuße stand, sondern auch einen Verkehr pflog mit gleichgesinnten jun gen Leuten in Wien, Lemberg (Ruthenen), Belgrad (Ser ben) und Laibach (Slovenen). Nach dem Inhalte der Anklageschrift zu schließen, dürfte der Prozeß, für den übrigens vorerst nur sechs Vertheidiger namhaft gemacht sind, sehr viel politisch In teressantes zu Tage fördern. Gerade das Interessanteste jedoch wird wohl infolge des Ausschlusses der Oeffentlich- keit nur den zur vertraulichen Behandlung verpflichteten Personen bekannt werden.