Suche löschen...
Dresdner Journal : 08.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190910081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19091008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19091008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-08
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Journal : 08.10.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tatsachen entsprechen. Spanien verfolgt auf feine Rech nung und Gefahr eine Aktion in einer durch Vertrag genau vorgezeichneten Sphäre, die eS im Verlaufe der bisherigen Operationen nicht überschritten hat. Spanien bat unS über seine Absicht, alle Bestimmungen de» Algecirasvertrags zu respektieren, förmliche Versicherungen gegeben, und der spanische Botschafter hat dieselben mir gegenüber erst heute erneuert. Bon der Hudson-Fulton-Keter. (W.T. B.) New York, 7. Oktober. Vizepräsident Sherman, Großadmiral v. Köster, Admiral Seymour und Konter admiral Schröder waren heute Gäste der Handelskammer. Großadmiral v. Köster besprach die handelspolitischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika. Der Präsident der Handelskammer wies auf Admiral Seymours Verdienste in China hin. Admiral Seymour erwiderte, daß er sich in China der Unterstützung aller Nationen und insbesondere der deutschen erfreut habe. Die Bereinigten Staaten von Amerika und das japanisch-chinesische Mandfchureiabkommen. (W. T. B.) London, 8. Oktober. Die „Morningpost" meldet aus Washington: Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß die Zurückberufung des amerikanischen Gesandten Crane nach Washington zur Entgegennahme neuer In struktionen auf das japanisch-chinesische Mandschurei abkommen zurückzuführen ist, das am 4. September in Peking unterzeichnet wurde. In Kreisen des Staats- departements wird erklärt, daß gegen die Artikel 3 und 4 des Abkommens Widerspruch erhoben wurde, nach denen alle Bergwerke längs der Antung—Mukden-Eisenbahn und dem Hauptstrang der Südmandschurischen Bahn, mit Ausnahme der Kohlengruben von Fushun und Mental, als gemeinsame Unternehmungen japanischer und chinesischer Untertanen betrieben, die Gruben von Fushun und Yuentai hingegen durch die japanische Regierung unter Entrichtung von Abgaben an die chinesische Regierung ausgebeutet werden sollen. Das amerikanische Staatsdepartement sieht diese Konzession an Japan als eine direkte Verletzung des Versprechens der offenen Tür an, da Japan Bergwerksprivilegien er teilt worden seien, die keiner anderen Macht bewilligt wurden. Bon den Unruhen in Paraguay. (W. T. B) Buenos Aires, 7. Oktober. Nach amtlichen Nach richten, die hier aus Paraguay eingetroffen sind, haben die Truppen von Paraguay in mehreren Gefechten die Aufständischen geschlagen. Die revolutionäre Bewegung gilt als beendet. Schaffung einer kanadischen Flotte. (W. T. B.) Ottawa, 8. Oktober. Wie die hiesige „Freepreß" erklärt, ist sie von der Regierung zu der Mitteilung er mächtigt worden, daß dem Parlament in der nächsten Session eine Gesetzvorlage auf Bewilligung von 20 Mill. Dollars zur Schaffung einer kanadischen Flotte und weiteren 3 Mill, jährlich zur weiteren Entwickelung und Erhaltung vorgelegt werden soll. Bon den Eisenbahnbauten in China. (W. T. B.) Peking, 7. Oktober. Durch ein kaiserliche- Edikt ist die Angelegenheit der Hankau—Kanton-Bahn, sowie der Hankau—Szechuan-Bahn dem Mchuanpu (Verkehrs- Ministerium) übertragen worden. Der Verkehrsminister Hsuschitschang wird dementsprechend die Verhandlungen über die Bahnanleihe führen. Zur Landtagswahlbewegung. * Der nationalliberale Kandidat für den 4. Landtags wahlkreis Hr. Stadtverordnetenvizevorsteher vr. Paul Bogel sprach gestern in einer von Hrn. Reichstagsabgeordneten vr. Stresemann geleiteten öffentlichen Wählerversammlung im „Bergkeller" über daS Thema „Die politische Lage in Sachsen". Er knüpfte zunächst an das neue Wahlrecht an, das in erster Linie dem vor kurzem verstorbenen Staatsminister a.D. Grafen v. Hohenthal und Bergen zu danken sei, dem der Redner warm empfundene Worte anerkennenden Nachrufs widmete. Er kennzeichnete dann die Vorteile dieses Wahlrechtes vor dem bis herigen, gegen das es, wenn eS auch noch kein ideales sei, einen wesentlichen Fortschritt bedeute. Nachdem der Hr. Redner die Notwendigkeit der Verschiedenheit politischer Meinungen für das parlamentarische Leben betont hatte, wenn auch die Zersplitterung rn minimale Gruppen vermieden werden müsse, ging er auf die Erörterung der politischen Verhältnisse in Sachsen über Seit An fang der 70er Jahre sei fast durchgängig eine konservative Mehr heit Beherrscherin der Lage im sächsischen Landtage gewesen. Da» sei vom politischen Gesichtspunkte au» nicht ungünstig gewesen» aber die Tatsache habe es bedenklich gemacht, daß sich innerhalb der konservativen Mehrheit eine kleine Gruppe — der Bund der Landwirte — gebildet habe, die, auf ausschließlich wirtschaftlichem Standpunkte stehend, das Gros der Partei beherrscht habe. Dies habe zu Konflikten in der Kammer und der konservativen Partei selbst geführt. Hierzu sei noch die politische Lage im Reiche gekommen. Der Hr. Redner ging in längeren Ausführungen aus die Er- örterung der Verhältnisse vor und nach Verabschiedung der Reichsfinanzreform ein. Das Schwere, was da- deutsche Volk der konservativen Partei hier zum Borwurf mache, sei nicht die Ablehnung der Erbschaftssteuer an sich, sondern daß sie aus tak tischen Gründen das Interesse der Partei über da» Wohl de» nationalen Ganzen gestellt habe. Die beiden sächsischen Reichs tagsabgeordneten hätten freilich für eine Erbschaftssteuer ge stimmt, aber die konservative Partei habe nicht die Kon sequenzen daraus gezogen. Die Folgen diese» Verhalten der konservativen Partei im Reiche und in Sachsen hätten sich auch hier gezeigt. Mehrere Mitglieder der konservativen Parte seien au» dieser ausgetreten. In den gegenwärtigen Wahlkamp sei die konservative Partei allem Anscheine nach nicht mit großer Zuversicht gegangen, denn sie habe sich in Dresden Bunde-- genossen au» dem Lager der Reformpartei, der Mittelstand». Vereinigung und de» Hausbesitzervereins geholt. Die Reform- Partei sei eine Partei, deren Einfluß gegen früher gesunken sei, die beiden letzteren seien Gruppen, die statutengemäß politisch neutral zu sein hätten Und doch hätten sie eS getan. Der Hr. Redner kritisierte ausführlich diese» Verhalten und wandte sich dann besonder- gegen die Kandidatur de» Hrn. Stadtrat Schümichen, der sich keiner politischen Pattei anschließen wolle. Da- sei schon vom praktischen Standpunkte von Nachteil für die Interessen, die er vertreten wolle. Aber verfassuny-gemLb sei doch im Landtage da- allgemeine Wohl überhaupt ,m Auge zu behalten. Eine Partei, die das Gesamtinteresse vertrete, die alle möglichen Stände umfasse, sei die nationalliberale Pattei. E» sei ihr gute- Recht, gegen die Sonderbestrebungen einzelner Gruppen sich zu wenden. Auch habe diese Pattei im Reich-- und im Land tage die Bestrebungen der Handwetter — mit Au»nahme der nach ihrer und auch der Ansicht der Regierung und der Ersten Kammer verhängnisvollen Warenhaussteuer — aus» wärmste unterstützt, wie der Hr. Redner an Beispielen erläuterte. Die nationalliberale Pattei hätte auch bewiesen, daß sie für den Beamten- und den Lehrerstand ein warmes Herz habe. Wenn sie ferner ein rege» Interesse für die Industrie gehabt habe, so habe sie auch die Arbeiterschaft voll und ganz mit eingeschlossen. Daß die Arbeiter schaft noch abseits der nationalen Patte» steht, liege nicht nur in dem Wunsche nach Verbesserung ihrer materiellen Lage. Diese sei in den letzten Jahrzehnten zweifellos gehoben worden, aber der Arbeiter wolle auch seine Stellung in der Gesellschaft als gleichberechtigte» Glied haben. Daher sollten der Arbeitgeber und die sogenannten geblldeten Klassen überhaupt den Arbeiter nicht bloß als Arbeitnehmer betrachten, sondern ihn als Menschen und Staatsbürger vollständig anerkennen. Dann werde auch der Schärfe des jetzigen sozialen Kampfes die Spitze abgebrochen werden und der Staat als Kulturstaat alle Aufgaben lösen können, um die Gesamtheit seiner Glieder im Wettbewerbe der Nationen zu stärken. Diese Auffassung des StaateS entspreche der liberalen Auffassung, die Persönlichkeitswette schaffen wolle. Alle, die es wünschen, daß die sächsische Landespolitik in diesem Sinne geleitet werde, forderte der Hr. Redner am Schlüsse seiner von lebhaftem Beifall begleiteten Ausführungen auf, den Einfluß der nationalliberalen Pattei im sächsischen Landtage' zu vermehren und zu verstärken. In der auf den Bottrag folgenden Aussprache stellte Hr. vr. Braune an den Kandidaten die Frage, wie er sich zur Bolks- schulreform, insbesondere die Zwickauer.Thesen stelle. Hr. Stadtv. Fabrikbesitzer Gregor empfahl die Wahl des Hrn. vr. Bogel. Es gelte, wenigstens in den Großstädten, die Macht der agrarisch konservativen Majorität zu brechen. Weitere Redner meldeten sich nicht zum Worte. Hr. vr. Vogel beantwortete die an ihn gestellte Anfrage dahin, daß unbedingt eine zeitgemäße Schul reform durchgeführt werden müsse, daß man sich aber über Einzelheiten erst dann schlüssig werden könne, wenn von allen Seiten die verschiedensten Punkte erörtert und das erforderliche Material vorgelegt worden sei. Nach einigen Schlußbemerkungen des Hrn. vr. Stresemann wurde die Versammlung nach 11 Uhr geschlossen. Ha. * Der Landtagskandidat der MittelstandSver' einigung für den b. Dresdner Landtagswahlkreis, Hr- Stadtverordneter Rechtsanwalt HanS Kohlmann, sprach gestern abend in einer Wählerversammlung im Drei Kaiser-Hof in Vor stadt Löbtau. Die Versammlung war vom nationalen Bürger- wahlausschusse einberufen worden, dessen Vorsitzender, Hr. Stadt rat Baumann, die Teilnehmer mit kurzen Watten begrüßte. Dann sprach der Redner des Abends über da- Thema „Was erwartet der Dresdner Westen vom neuen Landtag?" Er verbreitete sich zunächst über das neue Wahlrecht und wies darauf hin, daß es für den 5. Wahlkreis einen erheblichen Fort schritt bedeute. Der gewerbliche und Beamtenmittelstand stelle den weitaus größten Teil der Bevölkerung dar und die Arbeiter schaft, die in dem Wahlkreise ebenfalls besonders statt vertreten sei, verfüge vielfach infolge ihrer höheren sozialen Stellung als anderwärts über Pluralstimmen und gehe damit vielfach in den Rittelstand über. Infolgedessen sei ein Zusammengehen beider Bevölkerungsgruppen wohl möglich. Da er (Redner) von der MittelflandSvereinigung aufgestellt sei, so werde er >eren Forderungen vor allen Dingen vertreten. Selbstverständlich iege ihm aber auch das Wohl der Arbeitcrbevölkerung am Herzen, weshalb er daS Programm der evangelischen Arbeitervereine mit Ausnahme der gemeindepolttischen Fragen unterschreibe. Falls er in den Landtag gewählt werde, wolle er im Sinne dieses Programms sür die Arbeiterschaft tätig sein. Mittelstand und Arbeiterschaft des Wahlkreises brauchten vor allen Dingen die Gelegenheit zur Erholung in freier Luft. Seit 1900 seien Be mühungen für die Westvororte im Gange, einen Volkspark aus Gorbitzer Flur zu schaffen, doch sei dies infolge des Widerstands >es Landtags bis jetzt nicht gelungen. Die kleine Pattanlag« auf Zeutewitzer Gebiet und die Spielplätze in Löbtau und Naußlitz önnten nur als Abschlagszahlungen betrachtet werden. Er habe >ereits im Stadtverordnetenkollegium die Weiterführung der Volkspattangelegenheit verlangt und werde dies auch im Land tage tun. Als Vertreter des Bolksparkvereins habe er bereits mit den maßgebenden Regierungsstellen unterhandelt und es sei jetzt eine günstigere Stimmung für die Angelegenheit vorhanden. Zn seinem allgemeinen Programme werde er sich der wrtt- chaftlichen Bereinigung im Landtage anschließen. Eine einseitige Politik liege ihm fern und er hoffe, durch seine Tätigkeit im Landtage beweisen zu können, daß die Interessen aller Teile de» Mittelstands übereinstimmen, und daß eine gesunde Mittelstands- rolitik dem ganzen Lande zum Segen gereichen werde. Eine Aussprache nach der Rede des Kandidaten fand nicht statü * Hr. Rechnungsrat G. Anders, der nationalliberale Kandidat im III. Dresdner Landtagswahlkreise, spricht morgen, Sonnabend im Saale der „Erholung", Schandauer Str. 73, über Land tagsaufgaben. Mannigfaltiges. Dresden, 8. Oktober. * Auf der Tagesordnung der gestrigen Stadtver- ordnetensitzung stand zunächst ein Antrag deS Stadtv. Scholz und Gen., Kollegium wolle den Rat ersuchen, ent sprechend dem Vorgänge beimsächsischen Staate eine Vortage wegen Erhöhung der Pensions- und Ruhestands- Unterstützungen der städtischen Beamten bez. deren Hinterbliebenen an das diesseitige Kollegium gelangen zu lassen. Hierzu stellte Hr. Stadtv. Fleißner den Antrag, den Scholzschen Antrag an den Finanzausschuß zu verweisen. Dieser Antrag wurde angenommen. — Uber das Schreiben des Rate-, betreffend den abweichenden Beschluß der Stadtverordneten zu der Vorlage über den Abschluß eines neuen Haftpftichtversicherungsvertrags zwischen der Stadtgemeinde Dresden und den Ver sicherungsgesellschaften Zürich und Winterthur bezüglich des städtischen Straßenbahnbetriebs entwickelte sich eine Aussprache. Hr. Stadtv. Syndikus vr. Strese mann frug, wie wir dem Berichte des „DreSd. Anz." entnehmen, aus welchem Grunde die Versicherungs verträge nicht mit zwei deutschen VersicherungSgesell- schäften geschlossen worden seien; in Deutschland gebe e-gut fundierte Versicherungsgesellschaften genug, die mindesten» ebenso leistungsfähig seien wie die schweizerischen Ge sellschaften. Hr. Schriftführer Rechtsanwalt Schuricht erwiderte, daß die Stadt bei Übernahme der Straßen bahnen in die damals bestehenden Verträge — mit den beiden schweizerischen Gesellschaften — emgetreten und die Frage jetzt, nachdem die Verträge verlängert worden feien, gegenstandslos sei. Hr. Stadtrat Köppen erklärte, da ein billigere» Ättgebot öott deutschen Gesellschaften nicht vorgelegen-habe und die schweizerischen Gesellschaften sich bewährt hätten, so habe e» der Rat für zweckmäßig ge- halten, mit ihnen abzufchlteßen. Ht. Stadtv. Landgericht«, direkter Hettner wies ebenfalls darauf hin, daß die Stadt ja nur in die bestehenden Verträge eingetreten sei. Bei dieser Gelegenheit wolle er die erneute Prüfung der Frage der Selbstversicherung angeregt haben. Hierauf wurde das Ausschußgutachten einstimmig angenommen. - über die BerwaltungSberichte der Städtischen Straßenbahn auf die Jahre 1907 und 1908 erstattete Hr. Stadtv. Rechnungsinspektor Blüthner Bericht. Hr. Stadtv. Kaufmann Großmann beklagte hierbei die be- schwerliche Ausgabe der Zeitfahrkarten, wie sie in der vorigen Woche beim Inkrafttreten des neuen Tarifs und der neuen Linienführung zu verzeichnen gewesen sei. Hr. Stadtv. Redakteur Fleißner rügte, bei Lösung der Arbeiterwochenkarten hätten die Leute stundenlang warten müssen. Wozu müßten denn die Arbeiter bei Lösung der Fahrkarten ihre Jnvalidenversicherungskarten vorzeigen, die sie nur mit Umständlichkeiten und Zeit- Versäumnis von der Ortskrankenkasse holen könnten. Hr. Stadtrat Köppen erklärte, er wolle nicht bestreiten, daß bei der kürzlich eingetretenen yroßen Umänderung einige Unstimmigkeiten eingetreten seien, allein dies habe nicht an der Organisation, sondern an dem weit über Erwarten großen Andrange gelegen. So seien am 1. Oktober über 5000 Zeitfahrkarten und rund 4800 Arbeiter wochenkarten verlangt worden. Früher seien 1500 Arbeiter- Wochenkarten entnommen worden, und zwar 300 im Bureau der Straßenbahn und 1200 in den Ausgabe stellen auf den Bahnhöfen. Doch solle dem beklagten Übelstande abgeholfen werden. In dieser Boche sollten die Arbeiterfahrkarten an zehn Ausgabe stellen in Meinholds Sälen ausgsgeben und künftig sollten sie durch die Schaffner vertrust werden. Tie Legitimation, zu der auch die Aufrechnungskart» genüge, müsse für das erstemal verlangt werden, damit nicht Leute die Arbeiterfahrkarten bekämen, für die sie nicht bestimmt seien. Hr. Stadtv. Rechtsanwalt vr: Häckel rügte die ungenügende Beleuchtung d« Straßenbahn wagen; ganz besonders schlecht fei sie in den nach dem Weißen Hirsch fahrenden Wagen. Hr. Stndtv. vr: meä. Hopf regte an, in Zukunft für die Wagen eine einheit liche Farbe einzuführen. Hierauf wurde das Auösthuß- gutachten einstimmig angenommen. — F""" wurde u. a. die vom Rate beschlossene Errichtung einer Zentratbibliothek im Grundstücke Waisenhausstraße 9 vom 1. Oktober d. I. ab zugestimmt, und zwar urter der Bedingung, daß die Leitung der Volkslesehalle ihr reiches und wertvolles Zeitschriftenmaterial für die Zweigstellen und ihre Räume und Einrichtungen über- Haupt für die Benutzer der städtische« Volksbidliotheke« mit zur Verfügung stellt. - Wegen Einwölbung de» dritten Bogens der neuen Augustusbrücke ist seit heute der Schiffahrtsweg durch die linksufrige zweite Öffnung. der Interimsbrücke aesperrt und wird sämtliche Schiffahrt und Flößerei durch das sertiggestellte 4. Joch der neuen Brücke und das 3. Joch der Jntevimsbrücke (vom Unken Äser ab gerechnet) gewiesen. * Die Grundrenten- und Hypothekenanstalt der Stadt- Dresden dürfte nach dem Haüshaltplan für 1909 einen überfchuß von 112 44LM.ergeben. Im Vor jahre war der Überschuß mit 136 342 M. eingestellt worden. Die Gesamteinnahmen sind mit 2 771 0V6M. und die Gesamtausgaben mit 2 658^44 M. eingestellt worden. Als Bestand an GrundrentontzapitaUen am Schlüsse des Jahres 1908 wurden nach dcsn Ergebnissen des Rechnungsjahrs 1907 6 600 000» M. eingenommen. Der Zuwachs im Jahre 1909 wurde- auf rund 300 000 M. geschätzt. Der Bestand an Hypotheken- kapitalien hat Ende 1908 die Höhe von 56 Mill. M. er reicht. Der Zuwachs von 1909 ist miv6 Mill. M., wie im Vorjahre, schätzungsweise berücksichtigt worden. Die Zinseneinnahmen von außenstehenden Grundrenten- kapitalien bezifferten sich auf 278 440M. und die Zinsen einnahmen von außenstehenden Hypothekenkapitatien auf 2 427 250 M. Die Darlehnsnehmer zahlen bei der Auf nahme der Darlehen an Proz. Beitrag zum Ber- waltungsaufwand. Außerdem überschrieb die Anstatt, so lange es der bei der Begebung ihrer Pfandbriefe erzielte Kurs gestattete, einen Teil des bei der Pfandbriefausgabe gemachten Agiogewinns bis zu 1 Proz. des Nennwerts der Briefe als Einnahme auf BerwaltungSkonto. Mit Berücksichtigung auf den andauernd niedrigen Kursstand aller Fonds und mithin auch der PfandbAefe der Anstalt werden nur noch 4pwzentige Pfandbriefe ausgegeben, während die 3'/«prozentigen einstweilen zurückgestelll Wochen sind. Aber auch bei Begebung von 4prozentigen Pfandbriefen ist bei dem dermaligen Kursstände auf eine» Agiogewinn nicht zu rechnen, so daß die Einstellung einer überschreibungSpost zugunsten des BerwaltungskontoS dies mal unterbleiben muß. * über Ferienwanderungen mit Bwlsschülern wird uns geschrieben: Während der MichaeliSferien konnte unsere Jugend noch einmal die Natur in vollen Zügen genießen, um neu gekräftigt an die lange Winterarbeit gehen zu können. Uber 900 Kinder unserer Volksschulen sind während der nar achttägigen Ferien auf den »an der Ortsgruppe Dresden vom Deutschen Verein für Bol shygiene (Vorsitzender Hr. Bürgermeister vn. May) veranstalteten Wanderfahrten mit der freien Natur in Berührung gekommen. Gar prächtig wanderte es sich in der frischen Luft der klaren Herbsttage, an denen noch goldener Sonnenschein niederflutete. Manch- buntes Bild wechselnder Herbstlandschaft begleitet nun als lieb« Er- innerung die Kinder hinüber in die trüben Herbst- und Wintertage. Recht erfreulich ist es, daß auch unter den Mädchen der Wandersinn Wurzel gefaßt hat, nahmen doch gegen 400 während der verflossenen MichaeliSferien an den Wanderungen teil. Es wurden 18 eintägige und fünf mehrtägige Wanderfahrten ausgeführt. — Groß sind die Verdienste, die sich die Lehrer und Lehrerinnen bei der Durchführung dieser Wanderungen erwarben. Ihnen, den Führern und Führerinnen, müssen volle Anerkennung und aufrichtiger Dank gezollt werden. Jeder Wander gruppe konnten diesmal eine praktische Reiseapotheke und Verbandszeug mitgegeben werden, wa» nur durch danken», werte Unterstützung seitens mehrerer Herron Apotheker
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)