keit, als Dirigent schnell zu Anse hen gelangend. Eine besondere Tat stellte u.a. seine Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie (1846) dar, auch mit Aufführungen Gluckscher Opern trat er hervor. An eigenen Werken schuf Wagner in Dresden vor allem die Opern „Tannhäuser" (1843 - 1845) und „Lohengrin" (1845-1849), ferner schon erste Textentwürfe zu den „Meistersin gern" und zum „Nibelungen"-Stoff. Die fruchtbare Dresdner Schaffens zeit nahm jedoch 1849 ein jähes Ende. Wagner hatte sich in diesen politisch bewegten Jahren eng den revolutionären Bestrebungen seiner Umgebung angeschlossen, verkehr te mit Revolutionären wie Michail Bakunin und August Rockel, veröf fentlichte u.a. politische Artikel und setzte beim Dresdner Maiauf stand 1849 mutig seine Existenz und sein Leben aufs Spiel. Nach dem Scheitern des Aufstandes muß te er, steckbrieflich verfolgt, aus Sachsen flüchten und wendete sich nach der Schweiz. Richard Wagners 1840 in Paris vollendete Oper „Rienzi" ist mit ihrem Pathos noch von der französi schen „Großen Oper" im Stil Spon- tinis, Meyerbeers oder Halevys be einflußt. Sie zeigt aber auch als er ste Oper schon die ganze Wagner- sche Meisterschaft. Das Werk ist ein politisches Selbstbekenntnis des Komponisten und wurde zu seiner Zeit auch als solches verstanden. Rienzi, der letzte römische Volkstri bun, verjagt mit Hilfe des Volkes die Aristokraten, fällt aber dann den In trigen des Adels und der Kirche zum Opfer. Seine Revolution war nur eine halbe Revolution. Die in Sonatenform angelegte Ou vertüre verarbeitet entsprechend dem Ideengehalt ausgewählte The men der Oper. „Der Trompete langgehaltener Klang" als Signal der Befreiung ertönt dreimal am Anfang der Ouvertüre. Die langge zogenen Trompetentöne beginnen im Pianissimo, steigern sich zur vollen Gewalt und verklingen wie der. Aus Rienzis Gebet, dem auf rüttelnden Schlachtruf „Santo spiri- to cavalierel", dem Huldigungs chor auf Rienzi aus dem 2. Akt so wie dem Jubelchor aus dem 1. Akt baut Wagner die Ouvertüre ein drucksvoll auf. In der Instrumenta tion folgt er der „Grand Opera", wobei er sich vor allem stark auf das Blech im Orchester stützt. Packend hat Wagner in seiner großartigen Opern-Ballade vom „Fliegenden Holländer" (1841) die Fabel gestaltet: Der Holländer ist für gotteslästerliche Freveltat ver dammt, so lange mit seiner Mann schaft in seinem Gespensterschiff ruhelos als Schrecken der Seefah rer die Weltmeere zu durchkreu zen, bis ihn ein Weib - getreu bis in den Tod - vom Fluch erlöst. Nach qualvollen Irrfahrten findet er in Senta dieses Weib. Auf den Volks- und Naturszenen beruht die Ursprünglichkeit dieses Werkes, in denen sich zum ersten Male auch die Fähigkeit des Komponisten zu treffender Bildhaftigkeit in der Mu sik äußerte. Spieldauer des er sten Konzertteiles: ca. 40 Minuten