ZUR EINFÜHRUNG Richard Wagner träumt am Flügel von seinen Operngestalten (Gemälde von Franz von Lenbach) Die Ouvertüre ist ein dramatisches Tongedicht für sich, das die Tragö die des Helden unter Verwendung der beiden Grundmotive der Senta- Ballade - Holländerruf und Sentas Erlösungsmotiv - wiedergibt. Mit den leeren Quarten und Quinten des wilden Holländerrufes ,Jo-ho- hoe! Jo-ho-ho-ho!" beginnt das Stück. Gespenstisch rast das Holländerschiff vorbei. Sentas Erlö sungsmotiv scheint dem ruhelosen, unglücklichen „bleichen Mann" ein Ende seiner Leiden zu verkünden. Aber erneut bricht der Sturm her ein. Das Motiv des Matrosenchores erklingt, wird jedoch vom Wüten des Sturmes zerfetzt. Doch Sentas Erlösungsmotiv nimmt nun den Kampf auf gegen die finsteren Ge walten. Immer deutlicher tritt es her vor, bis es schließlich den Sieg der Liebe über den Tod hymnisch ver kündet. Der nochmals ertönende Holländerruf erlischt im milden Glanz des leise verklingenden Sen ta-Motivs. In der Dresdner Zeit entstanden und hier auch als letzte Wagner- Oper am 19. Oktober 1 845 urauf geführt (u.a. mit des Meisters Nich te Johanna Wagner als Elisabeth und der großen Sängerin Wilhel mine Schröder-Devrient als Venus)