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hens, ist dabei aber ganz in den Dienst der Kompositionsidee ge stellt und verzichtet - trotz schwie rigster Aufgaben für den Solisten - vollkommen auf jede äußerliche Vir tuosität und leere technische Bril lanz. Gleichzeitig jedoch gelingt Schumann in seinem Klavierkonzert - im Gegensatz zu Chopin, dem einzigen Meister der Zeit, der ihm in der Gestaltung des Klavierparts seiner beiden Konzerte kongenial ist - auch eine großartige Ver schmelzung von Klavier- und Orchesterklang, die Schaffung ei ner Einheit zwischen solistischem und sinfonischem Element. „Tenor des Werkes ist die Sehnsucht und das Glück zweier liebender Menschen, von Schumann selbst in seinem Kampf um Clara erlebt und nun, künstlerisch umgesetzt, allge mein gültig gestaltet. Das den er sten Satz bestimmende Hauptthema prägt in abgewandelter Form auch die Themen der übrigen Sätze. Es ist der Melodie der Florestan-Arie aus Beethovens ,Fidelio' (Beginn des 2. Aktes) eng verwandt und verdeutlicht dadurch noch mehr, wie die diese Oper beherrschen den Themen der Gattentreue und des Freiheitskampfes - für Schu mann der Kampf gegen alles Phili sterhafte, wie er sich im Programm seiner Davidsbündler manifestierte - auch sein entschiedenes Anliegen waren" (R. Bormann). Drängende Leidenschaft und Sehn sucht bestimmen den Charakter des ersten Satzes (Allegro affettuoso). Nach einer kraftvoll-energischen Clara Schnmann, Kumtnenirtiionin Sr. Maj. de« Kai»cr* von OeMcrrrirh. im Saale des Hotel de Saxc in Dresden. Erster Thcll. 1) LnMspiel-OlivvrIure fürt>rrlic»ler v. F. Hiller (.Maimwr.) 2) Conrcrl für «Im Pianoforte mit Bi'gh'iliing do Orrheidci* von II. Schnmaun, vorgelragcii von Clara Schumann. Allegro affeltuoso. Amiant ino und Hondo. 3) Arie, torgetragen von Frlul. I/OIiImc Franchettl. 4) Ballade (as-dur) von F. Chopin, vorgetrageu von Clara Nchumann. Zweiter Tliell. 5) Ouvertüre, Scherzo und Finale für Orchester, von It. Schumann. fi) Duo zu vier Händen für das Pianoforle (Manu»cnpt) von F. Mendelssohn-Bartholdy, vorgetrageu von Herrn Mu-ik Directur Hiller und Clara Mchumann. 7) a) Die l.olosldiiinr, von Heine, I Lieder von II. b) Der Nussbaum, von J. Mosen, | Schumann, vorgetragen von Fräul. Lotlise Franchettl. 8) a) Fuge von S. Bach. bi Wiegenlied von A. Hen»eit. e) Lied ohne Worte (aus dem 6. Hefte) von F. Men del» sohn. vorgetragen von Clara Hchuiiiann. Bdlets zu Sperrsitzen a 1 Thalcr, »owie zu niinumnirriririi Silzen a 20 Neugrosclien sind in der liof-Musikalicnhaiidliiii.- dr« Herrn Mescr, Srlilo.»Nr. 9 zu haben. An dci Ka»«-- Ankündigung der Dresdner Uraufführung von Schumanns Klavierkonzert Einleitung durch das Klavier ertönt zuerst in den Bläsern, dann vom Solisten wiederholt, das schwärme rische Hauptthema, das in seinen Motiven als Leitgedanke des Wer kes in allen Sätzen wiederkehrt. Darauf entwickeln sich in reizvol lem Wechsel zwischen Orchester und Solisten nacheinander eine Rei he der verschiedenartigsten Bilder und Stimmungen, wobei das Haupt thema mit seinen einzelnen Teilen, dem hier kein eigentliches zweites Thema entgegengestellt wird, in wechselnder Beleuchtung, der