Volltext Seite (XML)
GM»md Festtage. R«dactio», Verlag und Druck von E. M. Gärtner tu Schneeberg» Mittwoch, den 25. August. 1886. 196 übernommen. P. 2 Prei« vierteljLHMH lehrt sich hier 1886. Schreiber. Gegenstände auf die Bahnböschung geworfen und sich dann selbst aus dem Wagen des langsam fahrenden Zuges ent fernt, vielleicht auch noch Helfershelfer gehabt. Vorgestern wurde der Thäter, welcher in WelterShausen einen Theil der entwendeten Gegenstände verkaufen wollte, verhaftet. Die Untersuchung wird ergeben, ob Mitbeiheiligte an diesem frechen Diebstahl vorhanden sind. Aus Schlesien, 21. August. In der letzten Zeit ist es mehrfach vorgekommen, daß Innungen Verbote des Be suches in Tanz- und Schanklocalen, des Tabak- und Cigarren rauchen- rc. seitens der Lehrlinge unter Androhung von Strafen erlassen haben. Unter diesen angedrohten Strafen befindet stch auch die Verlängerung der Lehrzeit um Wochen oder Monate. Der Magistrat zu Liegnitz hat sich durch einen solchen Beschluß veranlaßt gesehen, die Innungen darauf aufmerksam zu machen, daß ihnen gegenüber den Lehrlingen, zu denen sie in gar keiner rechtlichen Beziehung stehen, nur moralische Strafmittel, wie Ausschließung von der Betheiltgung an Ausstellungen von LehrltngSarbeiten und von anderen Veranstaltungen der Innungen zu Gebote stehen, ein Eingriff der Innungen in die Dauer der Lehr zeit aber, für welche allein die Bestimmungen des Lehr- contractS maßgebend sind, unzulässig ist und jeder Versuch zur Verlängerung der Lehrzeit von JnnungS wegen, selbst wenn darin nicht auch noch ein strafbarer Eingriff in die Rechte Dritter enthalten sein sollte, das sofortige Einschreiten der Aufsichtsbehörde gegen die Innung zur Folge haben müßte. UebrigenS würden auch die Eltern des von der Innung mit Verlängerung der Lehrzeit bestraften Lehrlings gegen den JnnungSvorstand wegen dieses ungesetzlichen Be schlusses und gegen den Lehrmeister auf Grund des Lrhr- contracts einen Schadenanspruch wegen des für die Dauer der Verlängerung der Lehrzeit ihrem Sohne entgangenen Gesellenlohns gerichtlich geltend machen können. Die Grund lage des Lehrverhältnisses ist ausschließlich der Lehrcontraet zwischen dem Lehrmeister und den gesetzliche« Vertretern I. V. Geitner. ig! agdeburger d billig zu e für 2 Ml. Mk., 5 Ltc. ller, Aue, leschäst. Nächste , Mittwoch, den SS. August 1886 von früh 9 Uhr an sollen im hiesigen Hospitalhofe eine Parthie Betten, Kleider, Wäsche, Schränke, Kommoden, Bettstellen, Koffer, Taschenuhren und verschiedene andere Gegenständ« gegen faforttge vaarzahluug an den Meistbietenden versteigert werden. Schneeberg, am 20. August 1886. üt's wn Rich, an ist das »trksamfte nd Ber- und den erhalte«, »alflaschen ., Reisefl. et E. A. Carl er, Aue. mugeors Werner, F. Boch- H10 burgerstr. i erhalten; 1 8M8Ä8W»! Bekanntmachung. Vom 25. August bi» 9. September d. I. hat die hiesige freiwillige Feuerwehr den Sicherheits-Nachtdienst Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. , Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels, nahe, so lange Gladstone am Ruder war. Der türkische Herrscher widerstand nichtsdestoweniger der Verlockung. Wie sollte er jetzt, da der Türkenfreund Salisbury England re giert, weniger standhaft sein und den Petersburger Sirenen rufen Gehör schenken? Köln, 22. August. Tie „Kölnische Zeitung" mel det: Uebereinstimmende Depeschen aus Bukarest und Kon stantinopel melden, daß Fürst Alexander von Bulgarien bei einer Jnspection in Widdin gefangen genommen und als Gefangener nach Lompalanka geführt worden ist; einer späteren Nachricht zufolge befindet er stch bereits außerhalb Bulgariens. In Sofia ist seine Absetzung ausgerufen und eine provisorische Regierung von Zankoff und Karaweloff, den Führern der beiden bisher feindlichen Parteien, ge bildet worden. Fürst Alexander, dessen persönliche Eigen schaften ein besseres Schicksal verdient hätten, stand seit einiger Zeit in der Lust, zwischen Rußland, welches ihn in welche st^ an Bord befanden^wann darüber einig, daß es kein Blitz war. sr«tzla«d. Petersburg, 22. August. Ueber das Feuerunglück auf dem Wolgadampfer „Vera" wird au» Ssaratoff weiter gemeldet: Die .Vera" war mit zahlreichen Passagieren von Astrachan abgegangen und befand sich die Wolga auf wärts in Fahrt. Nachdem am Donnerstag Abend bei Ein tritt der Dämmerung die Anzündung der Lampen stattge funden hatte, wurde ein Steward gewahr, daß in der Ka jüte erster Klaffe eine Hängelampe »«gestürzt sei und einen Theil der Kajüte in Brand gesetzt habe. Der Ste» ward versuchte zuerst das Feuer mit Wasser zu löschen, die Flamme griff aber weiter um stch; die weiteren Be mühungen des Stewards und einer Matrosen, das Feuer mit Teppichen zu ersticken, blieben ebenfalls erfolglos. Beide liefen darauf auf das Verdeck, riefen „Feuer" und alacmirten dadurch die meist schon zur Ruhe gegangenen Passagiere, welche nunmehr in wilder Panik auf das Verdeck stürzten. Einer der Passagiere sprang sofort über Bord, andere folgten darauf seinem Beispiele. Der Kapitän ließ de« Dampfer mit voller Kraft in die Nähedes Dorfes Rownoe aufs Ufer laufen. Währenddessen waren aber immer mehr Passagiere über Bord gesprungen, da die Flammen bereits das Vorderdeck ergriffen hatten und der Wind von vor« blies. Schließlich blieb bei dem Auflaufen des Schiffes auf da- Ufer der Bug desselben im Sande stecken, während das Hintertheil in tiefem Wasser blieb, von welchem au» allein die Rettung bewerkstelligt werden konnte. Die Anzahl Derjenigen, die den Tod im Wasser fanden, wurde noch dadurch vermehrt, daß man, um dieselben über Wasser zu erhalten, vom Dampfer aus Bänke, Tische und Stühle in- Waffer warf und dadurch Biele verletzte, sowie dadurch, daß die Maschine beim Auflaufen des Dampfers auf den Strand nicht sofort gestoppt wurde, so daß die Räder des Schiffe» das Wasser am Strande fortwährend in heftiger Bewegung hielten. Obgleich vom Ufer aus alle mögliche Hilfe geleistet wurde, ist doch die Mehrzahl der Passagiere umgekommen. Die genaue Zahl der Verunglückten und der Geretteten konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. ge bereits sr das Cen- I Heilpflanze A Bolffsky, riner Tochter tgl. sächsisches Mi- ««—»»» d« > Herrn Pol ! GM» md Festtage. die Stellung gebrackt und England, welches ihn erst ge wonnen und dann im Stich gelassen hatte. Seit es fest stand, daß England weder für eine Balkanfrage, noch selbst für Konstantinopel, sondern nur für Indien Krieg führen werde, war Fürst Alexanders Stellung eine hoffnungslose, die Türkei hat die russische Uebermacht genugsam gefühlt, um keinen isolirten Kampf gegen Rußland, namentlich nicht Bulgariens halber zu wagen, es ist sogar als sicher anzu nehmen, daß man in Konstantinopel Kenntniß von der ge planten Absetzung de- Fürsten Alexander hatte ; was Oester reich betrifft, so bürgen die Rücksprachen in Kisfingen und Gastein dafür, daß «S die ihm von England zugedachte Rolle, die bulgarischen Kastanien au» dem Feuer zu holen, nicht übernehmen wird. Wir können vielmehr erwarten, daß nach der Entfernung de» Fürsten Alexander, den Eng land als Keil zwischen Oesterreich und Rußland einzu- schieben versucht hatte, eine kürzere oder längere Pause in der ewig wirbelnden Balkanbewegung eintreten wird. Die Leichtigkeit, mit der stch die Absetzung dr- Fürsten Alexan der vollzogen hat, gestattet den Schluß, daß die Situation in Bulgarien nicht „aus der Hand" gehen, sondern daß die demnächstige Lösung, wenn auch vielleicht eine provi sorische, jedenfalls keine kriegerische sein wird. Für unsern Standpunkt ist es angezeigt, heute wieder eines Worte» eingedenk zu sein, welches Fürst Bi-marck in einem kriti schen Momente des Berliner CongreffeS aussprach: Kleine Herren, wir sind hier nicht versammelt, um über da- Glück der Butzare« zu berathen, sondern um den Frieden Euro pas zu sichern." Eisenach, 21. August. Vor wenig Tagen wurde der von hier Abends 11 Uhr abgehende Güterzug in der Gegend zwischen Eisenach und Wutha, wo er.wegen Steigung langsam fahren muß, beraubt. Der Dieb, welcher jedenfalls Cs wird die- hiesigen Einwohnern mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß auf obige Zeit den freiwilligen Feuerwehrmännern dieselben Rechte und Pflichten wie hiesigen Polizeiorganen bei Ausübung ihres Dienstes zustehen, und ist deren Anordnungen vor züglich im Betreff der Feuerpolizei unweigerlich Folge zu geben. Hartenstein, am 24. August 1886. Die Ortspolizeibehörde. Brgrmstr. Berger. A«S Sachse«. Dresden, 23. August. Se. Maj. der König begab sich Montag frühMtt seinem hohen Besuch, dem Prinzen Leopold, zur Jagd auf Langebrücker Revier. Nachmittags findet Ta fel statt, woran der Prinz Reuß älterer Linie Theil nimmt. — Auf unseren sächsischen Staats- und mitverwalteten Privateisenbahnen find im verflossenen Monat Juli inSge- sammt 40,201 Züge aller Art, gegen 36,453 Züge im Juli 1885, befördert worden. — Die .Magdeb. Ztg." aiebt in einem Leitartikel die Hauptresultate der jüngsten sächsischen Wirthschaft-statistikiund bemerkt dann: „Die- ist in kurzen Zügen ein Bild »er wichtigsten Ergebnisse des Staats-, Volk-- und CulturlebenS des Königreichs Sachsen, ein fast in jeder B:- fiehung sehr erfreuliches Bild eines zwar kleinen, aber »urch die Gewerbthätlgkeit seiner Bevölkerung und die weise Fürsorge seiner Regiruug reich gesegneten und blühenden Landes." Eine aufregende Scene spielte stch am Freitag Abend in Dürrröhrsdorf bei Pirna ab. DerWirthschastibesttzer Sauermann daselbst, welcher seit einigen Tagen geisteskrank ist, und dessen Unterbringung in einer Anstalt infolge der nöthigen Einleitungen aber noch nicht stattfinden konnte, ergriff, ebe e« die ihn beaufsichtigende Person verhindern konnte, ein Fletscherbeil, da- er im Brodschranke in seiner Wohnung versteckt hielt, und ging damit auf seine Wächter zu, die in Folge dessen die Flucht ergreifen mußten. Auf einer Ueberbrückung des Dorfbaches, faste der Unglückliche dann Posto und schrie und lärmte derart, daß e» wahrhaft schauerlich amuhören war. Mit großer Gefahr wurde ihm endlich da- Beil, mit dem er verschiedene drohende Gesten ausführte, entrissen und er selbst in seine Wohnung zurück- aebracht. — Die für die Allgem. Deutsche Obstausstellung in Meißen gestifteten Ehrenpreise. 1) Von Sr. Maj. dem Deutschen Kaiser die goldene StaatSmedatlle für Leistungen im Gartenbau (für das Sortiment Obst, welche- in instruk tivster Weise den Anbau der Sorten nach Boden, Klim» der Lehrlinge und darum steht da- Strafrecht gegen den Lehrling nur dem Lehrherrn persönlich, aber nicht den Innungen zu, und die Innungen können sich sogar, ohne den gesetzlichen Boden zu verlassen, diese- Strafrecht auch nicht theilweise oder ausnahmsweise aneignen. Die Innungen können demnach nur sich selbst schaden, wenn sie Strafen ankündigen, durch deren Anwendung sie stch selbst ins Un recht versetzen und das Ansehen der Innung bei den Lehr lingen schwächen würden. Bamberg, 20. August. Ein gräßlicher Unfall hat sich bei der Abfahrt des hier garnisonirenden 5. Infanterieregi ments ins Manöverterrain zugetragen. Ein Soldat, der noch einmal sein Coupeeverließ, um sich eine Cigarre zu ho len, wurde bei Ueberschreitung des Gleises von einem eben vorbetfahrenden Rangirzuge erjagt und thatsächlich in zwei Hälften zerschnitten. Krankr-ich Pari-, 21. August. Der Staat-rath hat, nach der .LibertL", auf die Reklamation de- Herzogs von Aumale sie Entscheidung des Kriegs Minister- Boulanger, die den »erzog au- den ArmeecadreS strich, cassirt. Der bezügliche Bericht wird auf Wiedereinsetzung des Herzog- in seinen militärischen Grad hinauslaufen. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 21. August. Die merkwürdig« Meldung der „Neuen Freien Presse" von dem Abschluß eines russisch-tür kischen Bündnisses hat, soweit wir sehen können, nirgends Glauben gefunden. Und zwar mit Recht. Es handelt sich hierbei offenbar nicht einmal um einen Fühler, wie hier und da angenommen wurde, sondern um ein Börsenmanöver. Ein russisch-türkisches Bündniß wäre gleichbedeutend mit der Zurückdrängung, wenn nicht Vernichtung des deutschen Einflusses in Konstantinopel. Wenn der Sultan sich dem Zaren thatsächlich in die Arme geworfen hätte, würde er schwerlich, wie er gethan hat, in demselben Augenblick einen auf drei Jahre lautenden Contract mit von der Goltz Pascha abgeschlossen haben. Auch dis neueste Nachricht, daß der Sultan eine schleunige Reorganisation des türkischen Heeres angeordnet habe, würde damit schlecht stimmen. Daß Rußland die größten Anstrengung«« macht, um den Sultan zu einem Bündniß zu gewinnen, dessen Spitze stch in erster Linie gegen Bulgarien, in zweiter gegen England richten werde, ist unbestreitbar. Nicht weniger sicher ist jedoch, daß der Sultan dem man ein gesundes politisches Ur theil nachrühmt, ein russisch-türkisches Bündniß für unnatür lich und unvorthetlhaft hält. Die Versuchung, gleichwoh auf die russischen Wünsche einzugehen, lag für den Sultan England London, 21. August. Die „St. JameS-Gazette" spricht sich in einem die Lage der Dinge auf der Balkan- Halbinsel behandelnden Artikel für einen Anschluß Englands an andere Mächte aus, um jede Beunruhigung und jede Störung des Friedens fern zu halten. England müsse im Einverständniß mit den Mächten die Angelegenheiten auf der Balkanhalbinsel durch ein allen Theilen vorthetlhaste» Abkommen regeln, vorher aber feine Position durch Ver ständigungen und Bündnisse stärken. Malta, 19. August. Heute Morgen um 8*/, Uhr wurde wiederum ein schwacher Erdstoß verspürt. Der Ca- pitatn de- gestern Abend hier eingetroffenen DampferS „Transttion" meldet, daß er um etwa 9 Uhr Abend- am 17. d. etwa- wie eine Feuergarbe au- dem Wasser habe emporschteßen sehen. Die Erscheinung war ungefähr 30 Fuß breit und stieg etwa 100 Fuß in die Höhe, worauf genaue Lo'calkenntntß gehabt haben muß, hat sich wahr- sie plötzlich wieder verschwand. Da- Schiff befand sich zur scheinlich auf de« hiesigen Bahnhof in den Wagen ringe- > Zeit ungefähr 200 Meilen östlich von Malta. Die feurige schliche« und an jener Stelle Betten, Kisten und sonstige, Erscheinung c wurde von dem Schiffe beobachtet und Alle, uteingeltchtete »er Lage ge- »kaufen oder Offerten wolle n der Expev. niederlegen. nwetsung zur zt Letzt, beset- m Methode d. ch ohne Vor- ,, Berlin NO., ch eingehende, gepr. Dank- Wiederkehr d. 3 M WWW8M8K in seiner A Zungen- u. K er seit Jah- D ma-Thee, I kbar größ- D on medtzt- « >r gegen s a u. Kehl- I »et wird. A raschenden D nner Bro- D lt, welche Z Grzgeb.^Dolkssremrd.-S ört auSzu- 2 Schneeberg. r Bücher rc. mden einen Mann und Chiffre G »ition dieses 2— t tn jedem en Bedarfs- nendes Ein- Persönlich- ür Damm i Bekannten- »atkundschaft a No. 15 -ztg H oü k beste ge- I n Rich, z 2» rS « k - !N und Ein' glich bewähr- , empfiehlt 3 M -a, «er». welcher mit ht. Zu er- dition dieses