KONGRESS-SAAL DEUTSCHES H YG I E N E-MU S EU M Sonnabend, 4. Mai 1963, 19.30 Uhr Sonntag, 5. Mai 1963, 19.30 Uhr 12. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Gerhard Rolf Bauer Solistinnen: Das Moskauer Instrumentaltrio (1958) Ludmilla Roschtschina, Klavier Marine Jaschwili, Violine Tatjana Prijmenko, Violoncello LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770-1827 Konzert für Klavier und Orchester, c-Moll, op. 37 Allegro con brio Largo Rondo (Allegro) Konzert für Violine und Orchester, D-Dur, op. 61 Allegro ma non troppo Larghetto Rondo (Allegro) PAUSE Konzert für Klavier, Violine und Violoncello, op. 56 (Tripelkonzert) Allegro Largo Rondo alla Polacca ZUR EINFÜHRUNG Mit Ludwig van Beethovens 3. Klavierkonzert in c-Moll, op. 37, steigt die Entwicklungslinie des Klavierkonzerts sprunghaft an. Die Zeit des Virtuosenkonzerts, das in erheblichem Maße die spieltechnischen Fertigkeiten des Pianisten zur Schau stellt und sic auf der Grundlage der Beglei tung durch das Orchester möglichst wirkungsvoll zur Geltung brachte, scheint überwunden. Die Virtuosität wird nun der Wechselbeziehung zwischen Orchester und Soloinstrument auf der Grundlage grundsätzlicher Gleichberechtigung in vollem Maße dienstbar gemacht. Das Konzert wird der Form nach der Sinfonie angeglichen. Wenn Beethoven besonders in diesem Werk einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung des Solokonzerts machte, so ist das weniger ein rein formaler Akt, sondern ist vor allem vom Inhaltlichen und der Situation zu verstehen, in der er cs schrieb. Wenngleich Skizzen zu diesem Konzert auch schon in früheren Jahren entstanden, so leistete Beethoven doch die entscheidende Arbeit an ihm im Jahre 1802, in dem er das erschüt ternde Dokument des Heiligenstädter Testaments verfaßte. Die menschliche Tragik dieser seiner