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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. >«»i,»»»»e» für »ie Peant»ort»ag van Nnfragen: Der «rskfte Teil der Fragen mutz schriftlich deannvorlet werden, da K< Li druck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb Gist jedeLaftaae die geuaueAdresle de» Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht drantwartrt. Antzerdem ist jeder Frage ei» Ausweis, daß Fragesteller Breeder unsere« Blattes ist, sowie als Portoersatz »er Betrag von so Psa. beigusügen. Für jede weitere Frage stad gleich!»!!» je SO Pfg. mitznlenden. Anfragen, denen weniger Ports deigesügt wurde, werde» zurückgelrgt nnd erst deantwortrt. wen» der »olle Portoersatz erstattet worden ist. Im vriestafte» werd«» nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unsere« Blatte« anpassen, lann Auskunft nicht erteilt werde». Li« Lchristleitung. Frage Nr. i Was ist bei einem Pferd gegen Straub fuß zu machen? über Nacht schwillt dos Bein immer an, wahrend es bei der Arbeit wieder dünner wird 2. T. in L. Antwort: Au einem richtigen Stroubfutz scheint es bei Ihrem Pferde noch nicht gekommen zu sein; doch kann es schließlich beim Einschuß dahin kommen. Lassen Sie dos Tier, wenn keine Lahmheit besteht, ruhig alle Tage etwas arbeiten, und machen Sie heiße Umschläge mit Bengenschcr Umschlagpaste oder Amiphlogistine. Sollte daraus noch keine Besserung eintreten, müßten Sie von Ihrem Tierarzt subkutane Einspritzungen machen lasten. Bet. Frage Nr. 2. Eine Kuh hat im August zum dritten Male gekalbt. Jetzt kommt es ab und zu vor, daß sich an einem Strich Blutt stückchen zeigen und die Milch zuletzt ganz rosa gefärbt aussieht. Woran liegt dieses und was läßt sich' dagegen tun? H.Kl.inN. Antwort: Die Blutstückchtti in dem einen Strick rühren aus der Zerreißung feiner Blut gefäße her. Wahrscheinlich ist bei dem Tiere ein hoher Blutdruck vorhanden, so daß diese Zerreißung leicht eintritt. Die Rosafärbung der Milck kommt wahrscheinlich daher, daß infolge des hohen Druckes Blutdurchmischungen «in-, treten. In der Regel verschwinden diese Er-, schemungen nach kurzer Zeit von allein. Zwecks Behandlung muß zunächst ein sehr sanftes und vorsichtiges Ausmelken erfolgen. Sodann können kalte Waschungen vorgenommen werden. Durch gelind abführende Mittel, wie Glauberfalz oder Karlsbader Salz, wird der Blutdruck herabgesetzt. Die Fütterung ist nicht zu reichlich zu bemessen. vr. Bn. Frage Nr. 3' In einem Schweinebestande zeigten sich in den letzten Jahren öfter tuber kulöse Schweine, trotzdem der Stall hell und luftig ist. Gefüttert werden Kattoffeln mit Gerstenschrot, etwas Fischmehl und Molkerei» abgänge. Habe öfter mit Schweinen gewechselt, liegt da vielleicht die Ansteckungsgefahr? Was ist wohl dagegen zu tun? W. T. inM. Antwort: Die tuberkulöse Ansteckung der Schweine erfolgt in der Mehrzahl der Fälle aus dem Wege des Derdauungsaxvarates, d. h. mit der Futteraufnahme. Das Schwein ist für alle Formen der Tuberkulose empfänglich, für Menschen», Rinder- und Gefiügeltuberkulose. Aus diesem Grunde sind die Schweine -on allen Orten fernzuhalten, wo eventuell Gelegen heit für sie gegeben ist zur Ausnahme tuber kulöser Ausscheidungen von Menschen oder Tieren. Die Haupttolle bei der tuberkulösen Ansteckung der Schweine bilden die Molkerei abgänge derjenigen Molkereien, für die eine Erhitzung der Milch und Milchrückstände, die als Futter für Tier« dienen sollen, nicht zwingend oorgeschrieben ist. Milch» oder Ab fallprodukte aus Molkereien sollten überhaupt erst nach einer ausreichenden Erhitzung auf mindestens 85° 0 als Schweinefutter Ver wendung finden. Auch im vorliegenden Falle wäre nachzuprüfen, sosern andere Infekt! ans-: quellen in Form tuberkulöser Menschen oder Tiere auf dem Gehöft nicht in Frage kommen, 0b di« verfüttetten Molkereiabgänge ausreichend erhitzt werden. Da eine Behandlung tuber kulöser Schwein« aussichtslos ist, ist der Haupt wett aus Vie Verhinderung der Einschleppung zu legen. Vorbeugend empfiehlt sich die Durch führung regelmäßiger Desinfekttonen der Stall- ungen und Stallgerätschasten nach vorheriger gründlicher Reinigung. vr. Lz. Frage Nr. 4. Eine Ziege gab nach dem Lammen einige Zeit hindurch Milch, die beim Kochen immer gerann. Dieser Zustand der Milck Lästerte zwei Monate, danach war die Milch brauchbar, bis sich jetzt wieder derselbe Ucbeistand einstcllte. Fügt man etwas Wasser der abzukochenden Milch hinzu, so gerinnt diese sticht, andernfalls gerinnt die Milch in wenigen Sekunden. Worauf ist dieser Umstand zurück-- zusührcn und wie ist ihm abzuhelfen? Be merkt sei noch, daß die Ziege an der rechten- Euterseite eine eitrige Geschwulst hat, die vom Tierarzt geöffnet wurd'e. Neuerdings zeigt sich auch diese Geschwulst wieder. Liegt vielleicht in dieser organischen Veränderung das Grund-' übel sür das Gerinnen der Milch? Um was für einen Abzeß handelt es sich und wie ist eine Beseitigung des Leidens durchzuführcn? B. in B. Antwort: Die Ziege leidet an einer eitrigen Eutermtzündung, die durch häufiges, sanftes, alle ein bis zwei Stunden zu wieder holendes, restloses Ausmelken zu bekämpfen ist. Etwa sich ausdildende Abzcsse sind früh zeitig zu spalten und mit desinfizierenden Lösungen zu spülen. Die in der Milch end-i haltcnen Eitererreger sind als Ursache des Zu sammenflusses der Milch beim Kochen an zusehen. Das Gerinnen der Milch wird sich verlieren, sobald die Euterentzündung zur Ab heilung gekommen ist. Zur Behebung von Milchfehlern hat sich die Beigabe von Vilakalk der Chemischen Fabrik Marienfelde bei Berlin zum Futter bewährt. vr. Lz. Frage Nr. ö. Mein Hühnerstamm ist feit einigen Tagen krank. Vier Stück sind mir schon gestorben bzw. habe ich abschlachten müssen. Die Hühner haben den Kropf noch voll Futter, sind aber trotzdem ganz abgemagert und runtergekommen. Die Leber ist ganz mit eitrigen Bläschen besetzt. Ich habe nicht mehr einwand freie Fieischgrieben wie auch verdorbene, schon etwas schlechte Wurst gefüttert. Kann das zum Kranksein beitragen oder nicht. Was mag das für ein« Krankheit sein und was kann man dagegen tun? F. in H. Antwort: Die Krankheitserscheinungen und der Zerlcgungsbefund bei den Hühnern sprechen für das Vorliegen von Tuberkulose, bei der in der Leber Hirsekorn- bis erbsen- und selbst walnußgroße weibgraue oder gelbe Herde anzutresfen sind. Ausgesprochene Blasen findet man dagegen beim Vorliegen einer Echino kokkenerkrankung. Der Inhalt der Blasen ist anfänglich klar und wässerig, später gelb, dicklich und eiterähnlich. Da aber die Echinokokkenerkrankung hauptsächlich bei Trut hühnern und Fasanen vorkommt, ist anzu nehmen, daß es sich, wie öden bereits gesagt, wahrscheinlich im vorliegenden Falle um Tu berkulose handelt. In beiden Fällen ist eine Behandlung aussichtslos. Die kranken Tiere sind abzuschlachten und können nach Entfernung der erkrankten Organe in gekochtem oder ge bratenem Zustande gegessen werden. Stall, Stallgerätschaften und Auslauf sind gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Aufschluß über die Verbreitung der Krankheit im Be stände gibt die Tuberkulinkehllappenreaktion, die Sie von einem Tierarzt ansführen lassen müssen. vr. Lz. Frage Nr. 6. Ich besitze einen kleinen Birkenwald auf Lehmboden, der regelmäßig alle drei Jahre zu Besenreisig geschlagen wurde. Er steht ungefähr 35 Jahre. In letzter Zeit nimmt das Gras darin recht überhand, und ausfälligcrweis« geht der Birkenstand sehr zu rück. Woran liegt das? Könnte man dem durch eine Düngung abhelfen oder was raten Sie? O. G. in H. Antwort: Durch den sich wiederholenden Birkenschlag wird der bodendeckende Wuchs des Rasens immer mehr begünstigt. Die Rasendecke wird immer dichter und schließt den Erdboden dicht ab Solche Filzbildungen werden unter gewissen -Verhältnissen zur Vernichtung der Bestände. Wir müssen deshalb nach Mitteln suchen, wie wir solchen Bildungen Einh.ut ge bieten können. Das kann geschehen I. ku;ch Ausbrechen der Grasnarbe, damit die Feuchtig ¬ keit und die Witterungseinflüsse zersetzend in den Boden eindringen können; 2. durch eine den Rasenfilz erstickende Abdeckung, und zwar Kann Schlamm, Kehricht, Kartoffelstroh, Streu, wie anderes zur Verfügung stehendes Material sehr gut Helsen. Eine Düngung allein, mine, ralisch oder vegetabilisch, käme doch immer wieder einseitig dem Rasen zugute und am wenigsten den tiefer liegenden Wurzeln der Birken. Schm. Frage Nr. 7. Kann man eine Sand grube (2500 gin) mit einer Weidenkultur be pflanzen, um so eine größere Rente zu erzielen, da jetzt nur wenig Geld für die verpachtete Grasnutzung einkommt? Welche Weidcnart käme in Frage? F. W. in T. Antwort: Ist das Erdreich der frag lichen Sandgrube von guter, zuverlässiges Feuchtigkeit, könnte immerhin die Purpurs weide oder ein Bastard mit ihr, vielleicht die sogenannte schlesische Bastardweide, gepflanzt werden. Sonst aber wäre die Bepflanzung der gewöhnlichen Akazie anzuraten. Sie würde zu verlässig und schnell heranwachsen und das Holz wird auf Jahre hinaus wieder guten Preis haben, da die Nachfrage zur Rechen-« fabrikatton seit längerem gesteigert ist. Is. Frage Nr. 8. Aus welchen Bestandteilen setzt sich Karbid zusammen und wie wird es am besten als Düngemittel verwendet? K.inM. Antwort: Karbidschlamm besteht in der Hauptfache aus gelöschtem Kalk, enthält aber in manchen Fällen geringe Mengen von Arsen, die natürlich den Pflanzen schädlich sind. Er ist, schon seines nassen nnd deshalb auch schwer zu verteilenden Zustandes wegen erst langerls Zeit liegen zu lassen und dabei öfter umzu- jchauscln. Auch kann man den Karbidschlamm dem Komposthauscn einvcrlei'oen und mit ihm verarbeiten. Dann verlieren sich seine etwaigen schädlichen Bestandteile. Er wirkt dann als Kalkdüngcmittel bei gleichmäßiger Verteilung besonders gut auf kalkarmen Böden, und das sind die meistm. vr. E. Frage Nr. 0. Es sollen 2500 gw Mittel- boden mit Erdbeeren bepflanzt werden. Eigniet sich nun guter Mittelboden zur Anpflanzung? Wie muß der Boden bearbeitet werden und welcher Dünger ist vorteilhaft zu verwenden? Wann muß im Herbst angepflanzt werden und welche Sorten? Wieviel Ertrag gewinnt man aus etwa 2500 qm? M. 3. in B. Antwort: Der Boden ist für Erdbeeren geeignet. Als Dünger eignet sich jeder halb oerrottete Stalldünger, jedoch ist Kuhdünger zu bevorzugen. Der Dünger wird im Sommer auf das schon abgeerntete Stück Land von Frühkattoffeln, Frühkohl usw. gebracht und gleichmäßig tief untergegraben oder gepflügt, so daß sich der Dünger an der Oberfläche bis zur Furchcnsohle gleichmäßig verteilt. Die Bodcnlockerung hat 30 bis 40 ow zu betragen. Die Pflanzung hat im August bis Anfang September zu geschehen. Die Pflanzweite be trägt bei schwachwuchfigen Sorten 50 am, bei stark wachsenden 60 om und darüber im Geviert. Aus der großen Sortenzahl nennen wir Ihnen einige gut bewährten: Als früheste: Deutsch Evern, Laxtons-Noble, Sieger; hierauf Hinden- bürg, Flandern, Späte von Leopoldshall, und als fpäteste: Lucida perfecta. Der Erfolg ist stark schwankend, je nach Düngung und Witter ung ist je Morgen auf eine Ernte von 10 bis 30 Zentnern zu rechnen. Rz. Frage Nr. tO. Wie entfernt man Fett flecke aus einem zarten Wollstoff, ohne daß die Farbe angegriffen wird. H-Th. in S, Antwort: Fettflecke aus zarten Woll stoffen beseitigt man gut mittels Aether, dm man auf ein Läppchen vom gleichen Stoff träufelt und dann vorsichtig reibt. Em anderes gutes Mittel ist Bmzin und Kartoffelstärke. Letztere wird heiß gemacht und dick aus den Fleck gestreut, dann nimmt man ein mit Bmzin gttränktes Läppchen und reibt vorsichtig auf dem Fleck, wonach man mit weicher Bürste dm Stärkerest entfernt. Ist der Fleck nicht ver schwunden, so wiederhole man das Verfahren noch ein- bis zweimal. E. S. AI* au di« Lckrtltleituna. au» Anfrage», find m ritten «u den Verlag I. Neuman». Neudamm lVe», As».),