Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Eine kleine Nachtmusik KV 525 Die unter dem Namen »Eine kleine Nachtmusik« bekannte entzückende Serenade Mozarts entstand im Jahre 1787 in der kurzen Spanne zwischen seinen Opern »Figaros Hochzeit« und »Don Giovanni«. Ein später Nachklang der anmutigen Kompositionen aus der Salzburger Jünglingszeit, birgt sie in der überlegenen Aus wertung des thematischen Gehalts innerhalb eines so kleinen Rahmens die reife Meisterschaft der Wiener Zeit und ist ein Kleinod, das wir alle wohl von ganzem Herzen lieben. Richard Strauß (1864-1949) Don Quichote op. 35 »Don Quichote, Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters für großes Orchester« nannte Richard Strauß sein am 29. Dezember 1897 beendetes opus 35. Der Komponist war damals 33 Jahre alt. Als Operndramatiker war er - außer »Guntram« - noch nicht in Erscheinung getreten, doch innerhalb der pro grammatischen Orchestermusik hatte er sich eine ungewöhnliche Meisterschaft der virtuosen Instrumentierung angeeignet und (nach den vorausgegangenen sinfonischen Dichtungen »Don Juan«, »Tod und Verklärung«, »Till Eulcnspiegel« und »Also sprach Zarathustra«) eine Erfahrung, die kaum ein anderer Komponist seiner Zeit aufzuweisen hatte. Nach dem bekannten Roman des spanischen Dichters Cervantes schildert Strauß in 10 Variationen ungemein plastisch und bildhaft die Abenteuer des »Ritters von der traurigen Gestalt«. Das Solocello verkörpert die Titelfigur (1. Thema), während die Welt seines Schildknappen Sancho Pansa durch die Tenortuba, durch tiefe Holz bläser und die Solobratsche charakterisiert wird (2. Thema). In einer Introduktion (Einleitung) erzählt der Komponist die Vorgeschichte der Handlung, schildert uns Eigenart und Wesen des Helden. In den folgenden 10 Variationen, die von einem nachdenklich - besinnlichen, leicht resignierenden Epilog beschlossen werden, er leben wir sehr eindringlich Don Quichotes Liebe zu »Dulcinea«, den Kampf gegen die Windmühlen und die (höchst naturalistisch) blökende Hammelherde. Eine Schar von Büßern wird von Don Quichote für Räuber gehalten, zwei Möndic für Zauberer, er glaubt durch die Luft zu reiten, fällt ins Wasser, es geschehen aufregende Dinge ! Bis zum lebten Zweikampf mit dem »Ritter vom blanken Mond« bleibt Don Qui chote stets der Unterlegene, der Genarrte, der sich aber nie entmutigen läßt, seine Ideen und Träume weiterhin zu verwirklichen. Während wir die Musik hören, sehen wir zugleich ein großes, farbig leuchtendes Gemälde, erleben wir ein Stück Musik gewordene Weltliteratur, ein musikalisches Meisterwerk der Jahrhundertwende, das wir audi heute, nach fast 60 Jahren, ob seiner spielerischen Eleganz und blenden den Virtuosität ehrlich bewundern.