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Flöten ziehen. „Die Bedenklichkeit der Holzbläser wird vom Wagemut der Celli, Bratschen und Hörner vertrieben“ (Kretzschmar), das erste Allegro-Thema wird vorbereitet. Nach allerlei Modulationen und Instrumentationsänderungen zieht das Thema triumphal an uns vorüber, eine kleine rhythmisch interessante Melodie leitet über zum zweiten Hauptthema, einem typisch volkstümlich-indianischen Thema in G-Dur. Durchführung und Reprise verlaufen regelmäßig. „Der ganze Schluß ist in Farbe und Harmoniehaltung sehr glänzend und rühmt den Freunden in der Heimat die ,Neue Weit 4 im Superlativ“ (Kretzschmar). Der wie „Orgelton und Glocken klang“ in den Blechbläsern beginnende zweite Satz (Largo in Des-Dur) ist wohl der jenige, der — nicht zuletzt durch die zauberhafte Melodie im englischen Horn — dauernd in Erinnerung beim Hörer bleibt. Die Stille und der Glanz, der darüber liegt, wirken gemeinsam, Phantasie und Sinne zu reizen, vielleicht die Größe der Sehfläche in der amerikanischen Prärie zu erkennen. In der Musik finden wir die Seitenstücke zu diesem Satze Dvoraks am besten bei Borodin und Rimsky-Korssakow. Das Scherzo (Molto vivace) entfaltet im Hauptsatz einen „harten Humor“ mit erschrek- kenden Schlägen, lenkt aber bald in das lyrische Trio ein, unterbricht die klassische Scherzoform mit einer dreiteiligen Liedform — „Dvorak hat seine gerühmte Kunst der poetischen und dramatischen Belebung Beethovenscher Formen in diesem Scherzo glänzend bewiesen.“ Das Finale der Sinfonie (Allegro con fuoco) klingt zunächst pathetisch-erzählend wie eine Ballade. Aber nachdem die Themen über eine quasi indianische, kriegerische und eine Triolenmelodie mit großem Schwung hinaus gekommen sind, erscheint das zweite Hauptthema geisterhaft als Gesang der Klari nette, welcher Heimweh, Sehnsucht nach Vaterland und Freunden bedeutet. In Durch führung und Reprise klingen neue und alte Themen der Sinfonie auf — „der Abschied von Amerika ist gekommen, der Entschluß zur Heimreise nach der Heimat ist gefaßt, und entschlossen, freudig wird er ausgeführt“ (Kretzschmar). Prof. Dr. Mlynarczyk Li teraturhinweise Otokar Sourek: Antonin Dvorak, Artia, Prag 1953 Plerm. Kretzschmar: Führer durch den Konzertsaal, Leipzig 1921 Vorankündigung: 7. und 8. März 1959, 19.30 Uhr 10. Außerordentliches Konzert Dirigent: Prof. Heinz Bongartz . Solist: Daniel Schafran, Moskau (Cello) W. A. Mozart: Sinfonie C-Dur (Triller), KV 200 . L. Boccherini: Cellokonzert A. Chatschaturjan: Cellokonzert Achtung! Terminverlegung! Achtung! Das 8. Philharmonische Konzert wird vom 14./15. März auf 11./12. März vorverlegt